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Haus & Grund Wolfsburg und Umgebung e.V. Ausgabe 05/2019 Oktober 2019

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Recht <strong>und</strong> Finanzen<br />

Mietpreisbremse?<br />

Foto Eisenhans - stock.adobe.com<br />

Immer noch beschwören die<br />

Medien Themen wie explodierende<br />

Mieten, die Mietpreisbremse,<br />

die Umlegung der<br />

<strong>Gr<strong>und</strong></strong>steuer usw. Zu hohe<br />

Mieten treiben Mieter aus den<br />

Städten, laut dem niedersächsischen<br />

Bauminister Olaf Lies<br />

zeige die Mietpreisbremse nicht<br />

die erhoffte Wirkung <strong>und</strong> auch<br />

werden Stimmen laut, dass die<br />

<strong>Gr<strong>und</strong></strong>steuer gefälligst nicht<br />

mehr auf Mieter umgelegt werden<br />

solle, mit der Begründung,<br />

dass Mieter nicht dauerhaft die<br />

Immobilie bewohnen.<br />

Laut einer Untersuchung der<br />

NBank (niedersächsische Förderbank)<br />

haben die Miet- <strong>und</strong><br />

Immobilienpreise in Niedersachsen<br />

wirklich angezogen, sodass<br />

einkommensschwächere Bevölkerungsteile<br />

es auf dem Wohnungsmarkt<br />

schwer haben. Doch<br />

was ist die Ursache? Teile der<br />

Medien <strong>und</strong> Politik machen es<br />

sich einfach <strong>und</strong> geben den Vermietern<br />

die Schuld, gefolgt von<br />

lauten Rufen nach Enteignungen<br />

<strong>und</strong> Mietendeckelung.<br />

Der <strong>Gr<strong>und</strong></strong> ist jedoch, dass in<br />

Deutschland der Neubau von<br />

Wohnflächen nicht vorankommt.<br />

Die Baulandpreise steigen exorbitant,<br />

sodass sich der Durchschnittsbürger<br />

den Bau des<br />

Eigenheims seltener leisten<br />

kann.<br />

Zwischen 1998 <strong>und</strong> 2002 lag die<br />

Zahl der Ersterwerber einer Immobilie<br />

noch auf einem Niveau<br />

von r<strong>und</strong> 700.000 <strong>Haus</strong>halten<br />

jährlich, in den Jahren 2016<br />

<strong>und</strong> 2017 waren es dann jeweils<br />

weniger als 400.000 <strong>Haus</strong>halte,<br />

was etwa 1% aller <strong>Haus</strong>halte<br />

entspricht. Auch bedarf es einer<br />

Novellierung der Bauordnung,<br />

um Bauen schneller, unbürokratischer<br />

<strong>und</strong> günstiger zu<br />

machen. Aufgr<strong>und</strong> zahlreicher<br />

auferlegter Auflagen seitens des<br />

Landes <strong>und</strong> der Kommune wird<br />

Bauen immer unattraktiver. So<br />

gibt es z. B. einen Vorschlag der<br />

niedersächsischen Grünen, dass<br />

jeder Neubau verpflichtend eine<br />

Photovoltaikanlage aufs Dach<br />

bekommen soll. Die Kosten trägt<br />

natürlich der Bauherr. So wächst<br />

die Gefahr einer Immobilienblase<br />

weiter.<br />

Bezahlbares Wohnen für Alle<br />

ist heute eine der wichtigsten<br />

sozialpolitischen Herausforderungen<br />

vor denen wir stehen.<br />

Programme zur Förderung des<br />

Wohnungsbaus, Ausbau von klimaneutraler<br />

Energie, steuerliche<br />

Anreize <strong>und</strong> Abbau von Bürokratie<br />

wären hierfür dienlich <strong>und</strong><br />

effizient.<br />

<strong>Ausgabe</strong> 5/<strong>2019</strong> <strong>Haus</strong> & <strong>Gr<strong>und</strong></strong> <strong>Wolfsburg</strong>

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