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Stadtmagazin November 2019

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Jonny blickt auf Werder<br />

Erlernte das Reiten in Kalifornien: Meredith Michaels Beerbaum.<br />

guckt zu. Letztendlich bilden Pferd und Reiter ein Paar, das zusammenpassen<br />

muss.<br />

Jonny Otten, Jahrgang 1961, machte von 1979<br />

bis 1992 insgesamt 349 Spiele für Werder<br />

Bremen, in denen er drei Tore erzielte.<br />

Zudem brachte er es auf sechs Einsätze für<br />

die Nationalmannschaft. Im STADTMAGAZIN<br />

wirft der ehemalige Linksverteidiger einen<br />

monatlichen Blick auf Werder.<br />

Uns fehlen jetzt Punkte<br />

Nur 1:1 gegen Hertha – das hatten sich, glaube ich, alle Beteiligten<br />

anders vorgestellt. Werder steht nach dem Spiel mit neun<br />

Punkten auf Platz 12 der Tabelle. Damit ist man deutlich dichter<br />

an der Abstiegszone, als an der Europa-League. Zwar hat die<br />

Mannschaft zuletzt wieder besseren Fußball gespielt und auch<br />

drei Spiele gegen starke Gegner nicht verloren, dennoch merkt<br />

man, dass die Qualität von Spielern wie Füllkrug, Moisander,<br />

Toprak, Osako oder Augustinsson einfach fehlt. Vor allem gegen<br />

die Berliner wurde das deutlich. Vorne wurden die Chancen<br />

einfach nicht genutzt und hinten dann im entscheidenenden<br />

Moment gepatzt. Wenn man, wie in den letzten drei Spielen,<br />

dreimal führt, muss man mindestens einen Sieg mit nach Hause<br />

bringen. Zur Not dann eben einfach mal „dreckig“ spielen – aber<br />

dazu bedarf es natürlich auch einer gewissen Erfahrung. Uns<br />

fehlen jetzt einfach ein paar Punkte. Hoffentlich vermissen wir<br />

die am Ende der Saison nicht …<br />

Apropos zusammenpassen: Wie kann man sich die Beziehung<br />

zwischen einem Turnierpferd und einem Reiter vorstellen?<br />

Es ist ein ganz besonderes Verhältnis. Ein Mensch und ein Tier<br />

verbringen unheimlich viel Zeit zusammen und verstehen einander<br />

ohne die gleiche Sprache zu sprechen.<br />

Gab es ein Ereignis oder Turnier in Ihrer Karriere, das Ihnen<br />

besonders in Erinnerung geblieben ist?<br />

Der Große Preis von Aachen ist definitiv ein Erlebnis, das ich<br />

niemals vergessen werde. Aachen ist sowieso mein absolutes<br />

Lieblingsturnier und das Non-Plus-Ultra für jeden Reiter. Man<br />

trifft auf die stärksten Konkurrenten, den besten Platz und den<br />

schwersten Parkour. Es ist der anspruchsvollste Wettbewerb,<br />

den man bestreiten kann. Ich sage immer, es ist wie das Wimbledon<br />

für Reiter (lacht).<br />

Sie waren die erste Frau, die 2004 die Weltrangliste der<br />

Springreiter anführte. Ist der Reitsport aus Ihrer Sicht eine<br />

Männerdomäne?<br />

Ehrlich gesagt war es das immer, ja. Als ich damals aufgrund des<br />

Reitsports nach Deutschland gekommen bin, war es hier sogar<br />

noch ausgeprägter als in den USA. Mittlerweile bringt der Sport<br />

immer mehr erfolgreiche weibliche Talente hervor. Man muss<br />

natürlich auch bedenken, dass das Leben als Leistungssportler<br />

auch rastlos ist. Man befindet sich ständig in einem anderen<br />

Land oder einer neuen Stadt. Ein idealer Lebensstil um eine Familie<br />

zu gründen ist das nicht.<br />

Verfolgen Sie aktiv, wie sich die Reitsportszene weiterentwickelt?<br />

Ja, auf jeden Fall. Ich verfolge sowohl den Weg anderer Springreiter<br />

und Nachwuchssportler als auch die Entwicklung von<br />

Turnierpferden. Der Reitsport ist ein wichtiger Teil von mir –<br />

und das wird sich wohl auch nie ändern. (JF)<br />

SD20 AZ <strong>Stadtmagazin</strong> 92,5x134mm 02 RZ.indd 1 10.10.19 12:38<br />

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