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Stadtmagazin November 2019

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KONZERTE<br />

TERMINE<br />

O.K. Kid<br />

Die dreiköpfige Band gründete<br />

sich 2012 und vereint deutschen<br />

Pop mit Sprechgesang.<br />

Mo, 4. <strong>November</strong>, Schlachthof, 20 Uhr<br />

Montreal<br />

Deutscher Rock.<br />

Sa, 9. <strong>November</strong>, Schlachthof, 20 Uhr<br />

Becca Stevens<br />

Die Sängerin ist Teil der Singer-<br />

Songwriter-Szene in New York<br />

und bedient sich aus amerikanischem<br />

Folk- und Jazzelementen.<br />

So, 10. <strong>November</strong>, Sendesaal, 18 Uhr<br />

Das Lumpenpack<br />

Eine Gitarre, zwei Männer, viel<br />

Humor.<br />

So, 10. <strong>November</strong>, Modernes, 20 Uhr<br />

Sido<br />

Der deutsche Rapper geht mit<br />

neuen und alten Songs auf „Tausend<br />

Tattoos“-Tour.<br />

Do, 14. <strong>November</strong>, Pier 2, 20 Uhr<br />

Jeden Tag Silvester<br />

Gefühlvoller Deutschpop mit<br />

tiefgründigen Songtexten aus<br />

Schleswig-Holstein.<br />

Sa, 16. <strong>November</strong>, Tower, 19 Uhr<br />

Eno<br />

Der 21-jährige Newcomer veröffentlichte<br />

bereits sein zweites<br />

Rap-Album „Fuchs“, das auf Platz<br />

3 der deutschen Albumcharts<br />

landete.<br />

Mi, 20. <strong>November</strong>, Aladin, 20 Uhr<br />

Impala Ray<br />

Fröhlich klingender Indie-Folk<br />

aus München.<br />

Do, 21. <strong>November</strong>, Tower, 20 Uhr<br />

The Godfathers<br />

Alternativer Rock aus London,<br />

der das politische Geschehen in<br />

kritische Songtexte verpackt.<br />

Fr, 22. <strong>November</strong>, Lagerhaus, 19 Uhr<br />

The Dublin Legends<br />

Musikalische Urgesteine des<br />

Irish Folk.<br />

Sa, 23. <strong>November</strong>, Modernes, 19 Uhr<br />

Layla Zoe<br />

Die Bluessängerin aus Kanada<br />

begeistert ihre Fans durch ein<br />

kraftstrotzendes Stimmvolumen<br />

und eine Performance voller<br />

persönlicher Anekdoten.<br />

Mi, 27. <strong>November</strong>, Meisenfrei, 20 Uhr<br />

Den typischen Top-20-Kram satt<br />

Ron Williams stattet dem Metropol Theater einen doppelten Besuch ab<br />

Spielt den Radio-DJ Dr. Feelgood: Ron Williams. <br />

Ob Stevie Wonder, The<br />

Temptations oder<br />

Diana Ross: Die Liste<br />

der Weltstars, die aus dem<br />

Hause Motown hervorgehen,<br />

ist lang. Kaum ein anderes<br />

Unternehmen prägte den<br />

Aufstieg der amerikanischen<br />

Soulmusik so sehr wie das<br />

Plattenlabel von Berry Gordy.<br />

Ein Zeitzeuge, der dem Sound<br />

und dem Spirit dieser musikalischen<br />

Schmiede bis heute<br />

verbunden ist, ist Ron Williams.<br />

Neben Tätigkeiten als<br />

Schauspieler, Moderator und<br />

Sänger machte sich der gebürtige<br />

Kalifornier Mitte der<br />

60er Jahre als erster US-amerikanischer<br />

politischer Kabarettist<br />

einen Namen. Mit den<br />

Shows „The Sound of Classic<br />

Motown“ und „Sweet Soul<br />

X-Mas Revue“, die auf Klaus<br />

Gassmanns Idee zurückgehen,<br />

stattet der Entertainer Bremen<br />

gleich zwei Besuche ab.<br />

Herr Williams, bevor Sie Radiosprecher<br />

und Printjournalist<br />

wurden, waren Sie Militärpolizist.<br />

Ron Williams: Ja, ich hatte meine<br />

Ausbildung zum GI (Soldat)<br />

in Kalifornien begonnen. Kalifornien<br />

war damals sehr liberal<br />

im Vergleich zu anderen Bundesstaaten.<br />

Etwa ein Jahr später,<br />

es muss etwa um 1960 oder 1961<br />

gewesen sein, kam ich dann<br />

nach Georgia. Plötzlich befand<br />

Foto: FR<br />

ich mich als frecher, schwarzer<br />

Amerikaner in einem Bundesstaat,<br />

in dem der Klu-Klux-Klan<br />

sehr präsent war. Wie es dort<br />

um die Rassendiskriminierung<br />

gestellt war, musste ich bereits<br />

am Flughafen am eigenen Leib<br />

erfahren.<br />

Wie meinen Sie das?<br />

Kurz nach unserer Landung in<br />

Georgia bin ich zu einem Wasserspender<br />

gegangen. Es war<br />

ein heißer Sommertag und<br />

ich war durstig. Als ich trank,<br />

tippte mir plötzlich jemand<br />

von hinten auf die Schulter. Als<br />

ich mich umdrehte, stand mir<br />

ein Mann gegenüber, der mich<br />

fragte, was ich mir denn einbilden<br />

würde, hier zu trinken.<br />

Ich hatte nicht gesehen, dass<br />

über der Wasserstelle ein Schild<br />

hing: „Whites only“, also nur für<br />

Weiße.<br />

Wie sind Sie damit umgegangen?<br />

Ich wollte das nicht auf mir<br />

sitzen lassen. Mein Sergeant<br />

nahm mich dann beiseite und<br />

sagte mir, ich solle ruhig bleiben.<br />

Da merkte ich: Die Segregation<br />

in den Südstaaten war in<br />

vollem Gange. Dieser Eindruck<br />

bestätigte sich im Laufe meiner<br />

Ausbildung immer wieder.<br />

Vor allem in Virginia, wo ich<br />

als einziger Schwarzer in einer<br />

Einheit gedient habe, musste<br />

ich so viel brutales Zeug erleben.<br />

Es war so unerträglich,<br />

dass ich letztendlich aus dem<br />

Dienst befreit wurde und einen<br />

neuen Beruf auswählen musste.<br />

So wurde ich Journalist und Radiosprecher<br />

und kam letztendlich<br />

nach Deutschland.<br />

Wenn es um Künstler der<br />

Soulmusik geht, werden nach<br />

wie vor jene Größen der Motown-Ära<br />

angeführt. Gibt es<br />

keinen Nachwuchs?<br />

Doch, aber einen Saal füllen<br />

kann man damit nicht. Aretha<br />

Franklin, Stevie Wonder, Billie<br />

Holiday – sie sind einmalig<br />

und die Wegbereiter der Motown-Geschichte.<br />

Mit unserer<br />

Sweet Soul Music Revue bringen<br />

wir die großen Soul-Klassiker<br />

seit rund zehn Jahren auf die<br />

Bühne großer Veranstaltungsstätten<br />

und sind regelmäßig<br />

ausverkauft.<br />

Wie erklären Sie sich dieses<br />

Interesse?<br />

Ich glaube, die Menschen haben<br />

den typischen Top-20-<br />

Kram satt. Im Formatradio gibt<br />

es fast nur noch Pop. Nichts<br />

gegen gute Popmusik, aber es<br />

sind immer die gleichen Songs.<br />

Das Label Motown hat wie<br />

keine andere Firma die Soul-<br />

Ära in den USA geprägt. Was<br />

hat Berry Gordy richtig gemacht?<br />

So ziemlich alles (lacht). Berry<br />

Gordy war ein einfacher Fließbandarbeiter<br />

und hatte eine<br />

verrückte Idee: Wenn man ein<br />

Auto aus mehreren Teilen zusammenbauen<br />

könnte, müsste<br />

es auch möglich sein, Talente<br />

Stück für Stück zu erschaffen.<br />

Also hat er den Künstlern eine<br />

Art Schule geboten. Es war<br />

eine ganz andere Einstellung<br />

zur Musikproduktion, als heute<br />

vorherrscht. Auf diese Hintergründe<br />

der Motown-Ära werde<br />

ich als Radio-DJ Dr. Feelgood<br />

in der Show eingehen. (JF)<br />

Nähere Infos zu den Shows mit<br />

Ron Williams gibt es unter<br />

www.metropol-theater.de.

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