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Campus_2019_1

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_CAMPUS<br />

Magst Du deine Uni?<br />

Dr. Miriam Buse und Miriam Burfeind leiten an der Universität<br />

Osnabrück das Projekt #Ibelong. Sie wollen wissen: Wie lässt<br />

sich das Zugehörigkeitsgefühl der Studierenden zur Uni steigern?<br />

_VON HARFF-PETER SCHÖNHERR<br />

Ein guter Ort für den ganzheitlichen Blick:<br />

Miriam Buse und Anna Weber, Katharina<br />

Loose und Franziska Deters (v. re.) auf dem<br />

Balkon ihres Arbeitsplatzes<br />

T-Shirts, Hoodies<br />

oder ein Kaffeebecher<br />

mit Uni-Logo<br />

– für alle, die ihre<br />

Uni mögen<br />

Wir wissen nicht, ob alle Kooperationspartner des<br />

ZProjekts „#Ibelong“ ebenso geschichtsträchtig untergebracht<br />

sind wie Prof. Dr. Thomas Bals’ Fachgebiet<br />

Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Uni Osnabrück, in<br />

der weißen Türmchenvilla in der Katharinenstraße.<br />

Wer das herausfinden will, muss ziemlich viele Kilometer<br />

und Seemeilen zurücklegen. Nach Großbritannien,<br />

zur Edge Hill Universität in Omskirk. Nach Portugal, zur<br />

Universität Porto ...<br />

Was wir wissen, ist allerdings dies: Wer an<br />

einem Ort arbeitet wie Dr. Miriam Buse, Fachbereich<br />

03 Erziehungs- und Kulturwissen -<br />

schaften, zu dem die Berufs- und Wirtschafts -<br />

pädagogik gehört, hat es gut. Auch wenn die<br />

Kaffeemaschine, bevor sie mahlt und brüht,<br />

zuweilen minutenlang seltsame, motorsägen -<br />

artige Geräusche von sich gibt, die so nervenzerfetzend<br />

sind, dass in nahegelegenen Büros<br />

besser solange die Türen zubleiben.<br />

Und dann geht es los. Buse erklärt „#Ibelong<br />

– Torwards a Sense of Belonging in an Inclusive<br />

Learning Environment“, das Projekt,<br />

dessen Osnabrücker Kopf sie ist, zusammen<br />

mit ihrer Kollegin Miriam Burfeind. Eine der<br />

Kernfragen: Wie lässt sich das Zugehörigkeitsgefühl<br />

von Studierenden zur Universität<br />

steigern, die Identifikation, der „Sense of Belonging“?<br />

Noch ist das Ganze in der Konzeptphase; Start ist im Wintersemester<br />

<strong>2019</strong>/2020. Besondere Herausforderung:<br />

„#Ibelong“ adressiert auch Lehrende. „Wenn wir für den<br />

Auftakt 15 bis 20 Dozenten dabei haben und 50 bis 70<br />

Studierende“, sagt Buse, „wäre das schon ein schöner<br />

Erfolg.“ Für den Auftakt? Klappt alles, soll „#Ibelong“<br />

langfristig ausgeweitet werden – erst auf den ganzen<br />

Fachbereich 03, dann auf die gesamte Uni.<br />

Eine der Stufen des Projekts sind die „Dialogue Days“:<br />

Studierende und Lehrende tauschen sich aus, auch<br />

über Studieninhalte. Eine zweite ist die „Teacher-Team-<br />

Reflection“: Lehrende vertiefen ihr Bewusstsein für die<br />

Heterogenität der Studierendenschaft.<br />

Natürlich gibt es auch Unwägbarbeiten. Denn ein solcher<br />

Austausch braucht Offenheit. Und kann es die<br />

wirklich geben, wenn zwei Gruppen einander begegnen,<br />

zwischen denen ein Abhängigkeitsverhältnis besteht?<br />

„Diese Asymmetrie lässt sich natürlich nicht ganz<br />

auflösen“, räumt Miriam Buse ein. „Aber wir werden<br />

das so designen, dass Safe Spaces entstehen. In jeder<br />

Kommunikation ist es ja eine Gefahr, einander sehr<br />

nah zu sein. Andererseits birgt genau diese Nähe auch<br />

Chancen, Ressoucen, öffnet neue Möglichkeitsräume,<br />

erweitert Horizonte.“ Buses These: Je tiefer das Zugehörigkeitsempfinden,<br />

desto größer der Lernerfolg.<br />

FOTOS: HARFF-PETER SCHÖNHERR, MARIO SCHWEGMANN<br />

18 STADTBLATTCAMPUS

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