18.11.2019 Aufrufe

KÄNGURU Oktober 2019

Finanzen: Sparen für Kinder und Altersvorsorge für Frauen Gesunde Ernährung: Was tut Kindern gut? Neues aus der Region Veranstaltungskalender

Finanzen: Sparen für Kinder und Altersvorsorge für Frauen
Gesunde Ernährung: Was tut Kindern gut?
Neues aus der Region
Veranstaltungskalender

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Finanzen FAMILIENLEBEN <strong>KÄNGURU</strong> 10 I 19<br />

25<br />

Das Sparen hat in Deutschland eine lange Tradition. Die Redensart<br />

„etwas auf die hohe Kante legen“, stammt aus Zeiten, in denen<br />

gut Betuchte noch im Baldachinbett nächtigten. Der Weltspartag<br />

ist für viele eine liebe Kindheitserinnerung: Stolz wurden gefüllte<br />

Sparschweine zur Bank getragen und zur Belohnung gab es Geschenke<br />

– und Zinsen. Eine ebenso anschauliche, wie einfache Art<br />

der Finanzerziehung.<br />

Heute gleicht das Sparbuch eher einem sicheren Sparstrumpf: Was<br />

man reintut, bekommt man auch wieder raus und niemand kann<br />

uns die Euros unter dem Kopfkissen wegklauen. Vermehren lässt<br />

sich das Geld beim derzeitigen Zinsniveau jedoch nicht wesentlich.<br />

Das hat unter anderem zwei Auswirkungen: Den Umgang mit<br />

Euros und Cents lernen die Kleinen heute am Stand des Kindersachenflohmarktes.<br />

Und Eltern müssen sich mehr Gedanken um<br />

Geld-Anlagen für den Nachwuchs machen.<br />

Spätestens, wenn Verwandte Geld zur Taufe, zu Weihnachten oder<br />

zum Geburtstag schenken, kommt die Frage auf: Wohin mit der Kohle?<br />

Die Zukunft scheint noch weit entfernt und gerade möchte man<br />

lieber in einen extrasicheren Kindersitz investieren. Dennoch können<br />

Eltern nicht früh genug damit beginnen, ein finanzielles Polster<br />

für die Kleinen aufzubauen. Irgendwann wird der Nachwuchs den<br />

Führerschein machen oder eine Wohnung einrichten wollen. Spätestens<br />

dann sind Eltern um jeden angesparten Cent froh.<br />

Auch Monika Specht war es wichtig, ihre Tochter Victoria finanziell<br />

abzusichern und so legte sie zunächst für kleinere Geldgeschenke<br />

ein klassisches Sparbuch an. „Das habe ich gemacht, sobald ich die<br />

Geburtsurkunde in den Händen hielt“, sagt die Bonnerin, die selbst<br />

bei einer Bank arbeitet. Wenig später kaufte sie Genossenschaftsanteile<br />

für ihre Tochter und schloss einen Bausparvertrag für sie<br />

ab, „damit sie später ein zinsgünstiges Darlehen erhalten kann.“<br />

Mit dem Abschluss einer klassischen Rentenversicherung und einer<br />

Unfallrente war Victorias Vorsorgepaket vollständig. „Dass wir<br />

so früh alles in geregelte Bahnen gelenkt haben, hat sicher auch<br />

mit meinem Beruf zu tun“, sagt die Vermögensbetreuerin.<br />

Für alle Eltern, die bislang einen großen Bogen um das Thema gemacht<br />

haben, hat Thomas Hentschel von der Verbraucherzentrale<br />

NRW die beruhigende Nachricht: „Es ist nie zu früh, aber auch nie<br />

zu spät, sich mit Geldanlagen für Kinder zu befassen. Aber jeder<br />

sollte es tun.“ Nicht zuletzt, weil ein Kind umgerechnet etwa so viel<br />

kostet wie ein kleines Eigenheim. „Da ist es gut, finanziell für Zeiten<br />

vorzusorgen, in denen Ausgaben für Ausbildung oder Studium<br />

auf die Familie zukommen.“<br />

HOHE RENDITEN MIT ETF-SPARPLÄNEN<br />

Bevor investiert wird, sollten sich Eltern erst einmal schlau machen.<br />

„Wer Geld anlegen möchte, sollte sich gut mit den verschiedenen<br />

Möglichkeiten auskennen“, so Hentschel. Hilfe und Rat<br />

bieten zum Beispiel Verbraucherorganisationen. Und die sind sich<br />

© Syda Productions – stock.adobe.com<br />

einig: Einen risikofreien Weg, um langfristig höhere Renditen zu<br />

erzielen, gibt es derzeit nicht. Wenn es um langfristige Geldanlagen<br />

für Kinder geht, empfehlen die Verbraucherzentrale und Stiftung<br />

Warentest daher den Kauf von ETF. Das ist die Abkürzung für<br />

„exchange-traded fund“ und heißt zu Deutsch „börsengehandelter<br />

Fond“. Diese Investmentfonds bilden einen Index, etwa den Dax,<br />

ab. Die globalen Varianten schafften bisher Renditen zwischen 6<br />

und 8 Prozent im Jahr.<br />

„Das Gute an diesen ETF-Sparplänen ist, dass Sie monatlich Geld<br />

ansparen können und zwar ab einer Rate von 25 Euro aufwärts“,<br />

erklärt Stefan Fischer von Stiftung Warentest. Anders als bei aktiv<br />

gemanagten Fonds werden zudem nur geringe Kosten fällig.<br />

„Außerdem ist das Risiko überschaubar, weil gerade globale ETF<br />

sehr breit streuen“, erklärt der Finanzexperte. So umfasst der<br />

MSCI World mehr als 1.600 verschiedene Werte aus 23 Industrienationen,<br />

der MSCI All Country sogar noch mehr. Dennoch bleibt<br />

natürlich ein Risiko bestehen. >><br />

© photophonie – stock.adobe.com © MQ-Illustrations – stock.adobe.com

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!