planerinfo24 2/2019
planerinfo24-Maßgebend für Planer und Architekten
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KLÄRTECHNIK
FSIP®-PUMPENDESIGN MIT EINSTELLBAREM STATORSYSTEM:
Situationsspezifische Anpassung
verdreifacht die Standzeit in Kläranlage
Die bisherige Pumpe, die in einer bayrischen Kläranlage Dickschlamm zu einem Zwischentank förderte, wies
aufgrund des abrasiven Mediums einen hohen Verschleiß auf. Daher entschieden sich die Verantwortlichen, sie
durch ein robusteres Aggregat zu ersetzen, das sich zudem einfacher warten lassen sollte.
Seit 2016 ist daher eine NEMO®-Exzenterschneckenpumpe
der NETZSCH Pumpen & Systeme
GmbH aus Waldkraiburg im Einsatz, die sich
durch ihr servicefreundliches „Full Service in
Place“ (FSIP®)-Konzept auszeichnet. Damit werden
Servicearbeiten ohne die Notwendigkeit
eines Ausbaus der Pumpe aus der Leitung ermöglicht.
Insgesamt spart die neue Konstruktion
Zeit bei Inspektion, Wartung, Reparatur
und Reinigung und reduziert zudem den benötigten
Bauraum. Einen weiteren wesentlichen
Fortschritt brachte dabei das sogenannte
xLC®-System. Bei auftretendem Verschleiß im
Rotor-Stator-System kann mittels dieser neuartigen
Komponente durch Nachjustierung
der Vorspannung im Rotor-Stator-System die
Leistungsfähigkeit der Pumpe wieder hergestellt
werden. Mit dem neuen System konnte
eine Verdreifachung der Standzeit der Pumpe
erreicht werden.
Bis zum Wechsel des Pumpenfabrikats wurde
der Dickschlamm, der nach der Zentrifuge anfällt,
von einer herkömmlichen Exzenterschneckenpumpe
mit einem Druck von 7 bar zur
Schlamm-Desintegration in einen Zwischentank
gefördert. „Da der Feststoffanteil bei über
8 Prozent liegt, war der Verschleiß bei diesem
Aggregat sehr hoch“, so der Klärmeister. „Auch
die spezielle Beschaffenheit des Mediums hat
dabei vermutlich eine Rolle gespielt: Es sind
Eisen- und Aluminiumsalze aus dem Tertiärschlamm
und, wegen des im Ort ansässigen
Industriewerks, auch Eisen enthalten.“ Als Konsequenz
musste die Pumpe regelmäßig nach
etwa 8.000 Betriebsstunden gewartet werden.
Pumpeninnenraum in wenigen
Handgriffen frei zugänglich
Bei der Neuanschaffung legten die Verantwortlichen
besonderen Wert darauf, dass das
Aggregat eine deutlich höhere Zuverlässigkeit
und Lebensdauer aufwies sowie besonders
einfach zu warten war. Die Wahl fiel schließlich
auf die servicefreundliche FSIP®-Ausführung
der NEMO® Exzenterschneckenpumpen von
NETZSCH. Deren Design zeichnet sich durch
einen besonders großen Inspektionsdeckel
aus: „Der Deckel wird von nur fünf Schrauben
gehalten, die sich ganz ohne Spezialwerkzeug
in kürzester Zeit lösen lassen“, erklärt Mikael Tekneyan,
Entwicklungsingenieur bei NETZSCH
„Gleichzeitig haben wir bei seiner Gestaltung
darauf geachtet, dass er sowohl bei hohen Drücken
als auch bei einer vertikalen Aufstellung
der Pumpe zuverlässig abdichtet.“
Der Dickschlamm, der in einer
Kläranlage nach der Zentrifuge
anfällt, wird von einer NEMO®
Ex-zenterschneckenpumpe zur
Schlamm-Desintegration in
einen Zwischentank gefördert.
Die Wartungsöffnung ist geschickt am Übergang
vom Pumpengehäuse zum Stator platziert,
sodass man durch das Abnehmen des
Deckels idealen Zugang zur Schalen-kupplung
erhält. „Hier reicht es, eine Schraube zu
lösen, um das Rotor-Stator-Element von der
Kuppelstange zu trennen“, so Mikael Tekneyan
„Anschließend lässt sich die rotierende Einheit
mit dem Rotor-Stator-Element einfach herausheben.
Der Pumpeninnenraum ist nun von
Flansch zu Flansch frei zugänglich. “Somit lassen
sich alle verschleißenden Teile der Exzenterschneckenpumpe
auswechseln, ohne dass
sie aus der Rohrleitung gebaut werden muss.
Da alle Teile seitlich oder nach oben entnommen
werden, wird für den Ausbau auch kein
zusätzlicher Platz benötigt. Die bei herkömmlichen
Exzenterschneckenpumpen obligatorische
Ausbaulänge am Ende der Pumpe entfällt,
wodurch sich der erforderliche Einbauraum
stark verkürzt.
planerinfo24 - Das Magazin | 2/2019 11