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KP-Messe-Special

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MÖBEL + GERÄTE + ZUBEHÖR MESSE-SPECIAL|19<br />

der<br />

crossmedial<br />

NOLTE<br />

Klar positioniert<br />

zurück ins Spiel<br />

KÜCHENTREFF<br />

Holländisches Flair<br />

in Schwerin<br />

MARKT-PROGNOSE<br />

Unsichere Zeiten<br />

fürs Exportgeschäft<br />

INKLUSIVE<br />

TOUR-GUIDE<br />

+ AUSSTELLER-<br />

PREVIEW<br />

OWL-VORSCHAU: DIE TOPNEWS AN DER KÜCHENMEILE<br />

AM START FÜR 2020


MARKT<br />

Nolte Küchen: Über die neue Dynamik aus Löhne<br />

Frischer Wind im<br />

Wettbewerb<br />

Vom Lob über gelungene <strong>Messe</strong>stände in Köln oder Mailand über Produktinnovationen<br />

bis zu neuen Verbandskooperationen: Es fällt auf, dass über<br />

Nolte Küchen wieder mehr gesprochen wird. Denn vieles in den letzten<br />

Jahren wurde bei dem Löhner Küchenhersteller neu angestoßen und<br />

manchmal auch der Kurs korrigiert, wie die beiden Geschäftsführer Manfred<br />

Wippermann (Holding) und Eckhard Wefing im Interview bestätigen. Gerade<br />

weil sich jetzt wieder stürmische Zeiten im Wettbewerb der Top 4 ankündigen,<br />

will sich Nolte nicht den Wind aus den Segeln nehmen lassen.<br />

der küchenprofi: Konkrete Umsatzzahlen<br />

gibt Nolte Küchen grundsätzlich nicht bekannt.<br />

Aber wie lässt sich die gefühlte<br />

Dynamik und entsprechend die Erfolgskurve<br />

anders beschreiben?<br />

Eckhard Wefing: Dass sich im Hause Nolte<br />

Küchen einiges verändert hat, ist richtig und es<br />

freut mich, dass dies auch von außen wahrgenommen<br />

wird. Ein zentraler Punkt: Wir sind insgesamt<br />

klarer positioniert und damit für unsere<br />

Kunden berechenbarer geworden. Das zeigt sich<br />

in der Durchgängigkeit der Sortimentsstruktur<br />

und einer nachvollziehbaren, auf das Produkt<br />

abgestimmten Preispolitik. Außerdem haben wir<br />

die Prozesse optimiert – die Entscheidungswege<br />

und Abläufe wurden damit deutlich kürzer. Von<br />

der Bestellung bis zur Auslieferung greift jetzt<br />

alles sauber ineinander. Bis sich die Maßnahmen<br />

im Markt etablieren, dauert es natürlich eine<br />

Weile, aber es ist in der Tat so, dass wir den<br />

Erfolg inzwischen am Umsatz messen können.<br />

Manfred Wippermann: Wir haben in den letzten<br />

Jahren jeweils 100.000 Schränke mehr ausgeliefert.<br />

Dies spiegelt die positive Entwicklung<br />

am Markt wider. Dass 2018 für uns ein besonders<br />

wachstumsstarkes Jahr war, hat vor allem mit der<br />

Alno-Insolvenz zu tun, wobei wir als Nolte-<br />

Gruppe überproportional zulegen konnten.<br />

der küchenprofi: Jedes Jahr eine Steigerung<br />

von 100.000 Schränken – das ist<br />

schon eine Hausnummer. Mit welchen Perspektiven<br />

gehen Sie in die Zukunft, nachdem<br />

die Alno-Umsätze verteilt sind?<br />

Eckhard Wefing: Wie wir anhand unserer<br />

Halbjahreszahlen sehen, steht der Kurs 2019<br />

weiter auf Wachstum. Und zwar sowohl im Inland<br />

als auch im Export, wobei die Impulse vor<br />

allem aus den europäischen Märkten kommen,<br />

durchaus auch aus Osteuropa. Großbritannien<br />

ist derzeit schwer kalkulierbar. Im Projektbereich<br />

hat sich außerdem Südkorea sehr gut entwickelt.<br />

Auch wenn die Kurve sicher nicht mehr so steil<br />

ansteigt wie in den letzten Jahren, gehen wir insgesamt<br />

weiterhin von einem positiven Trend aus.<br />

Denn bislang haben wir einen soliden Auftragsbestand.<br />

der küchenprofi: Wie gehen Sie bei Nolte<br />

Küchen mit den angesprochenen Unsicher<br />

heiten um? Abgesehen von Großbritannien<br />

zeigen die monatlichen Branchenzahlen<br />

insgesamt große Schwankungen.<br />

Manfred Wippermann: England ist einer der<br />

wichtigsten Verbrauchermärkte in Europa und<br />

natürlich schon ein Thema. Dazu kommt die<br />

Frage, wie sich die Importzölle auf die Preise auswirken.<br />

In diesem Punkt sind wir in der Lage,<br />

durch unsere flexible Sortimentsstruktur darauf<br />

einzugehen.<br />

Eckhard Wefing: Die saisonalen<br />

Ausschläge werden<br />

deutlich spürbarer, das ist<br />

richtig, teilweise auch bedingt<br />

durch Feiertage, Wetterspitzen<br />

oder Urlaubszeiten. Doch zum<br />

Tragen kommen auch die Terminverzögerungen<br />

zwischen<br />

der Unterschrift des Kunden<br />

bis zum Aufmaß und zur Bestellung<br />

bei uns. Denn viele<br />

Handelspartner haben jetzt<br />

durch fehlende Fachkräfte<br />

lange Montagezeiten. Wer<br />

jetzt als Endkunde eine Küche<br />

bestellt, bekommt sie eventuell<br />

erst zum Jahresende.<br />

Entsprechend verzögern sich<br />

auch für uns die fakturierten Umsätze. So wird<br />

für uns das Endkundenverhalten nicht mehr so<br />

klar ersichtlich.<br />

Manfred Wippermann: Wobei die allgemeinen<br />

Rahmenbedingungen in Deutschland nach<br />

wie vor gut sind. Wir haben eine positive Baukonjunktur,<br />

niedrige Zinsen und eine stabile Einkommenssituation.<br />

Dies müsste auch die Nachfrage<br />

nach Küchen weiter treiben.<br />

der küchenprofi: Die Aussichten sind aber<br />

volatil, vor allem international. Gleichzeitig<br />

bauen die großen Küchenhersteller<br />

riesige Kapazitäten auf. Welche Erwartungen<br />

haben Sie an den künftigen Wettbewerb<br />

und wie stellt sich Nolte diesem<br />

gegenüber?<br />

Eckhard Wefing: Wir wollen natürlich auch<br />

weiter wachsen, aber dazu brauchen wir kein<br />

zweites Werk. Wir haben zum Beispiel noch ausreichend<br />

Reserven im Werk Melle, wo wir erst in<br />

den letzten Jahren angebaut haben. Auch wenn<br />

wir keine spektakulären Bauprojekte melden, sehen<br />

wir uns für die Zukunft erst einmal gerüstet.<br />

Manfred Wippermann: Den Wettbewerb in<br />

der Branche gibt es schon lange, und der war nie<br />

harmlos. Auch die Kapazitäten, die jetzt aufgebaut<br />

werden, kommen ja nicht schlagartig in den<br />

Markt, sondern fließen sukzessive ein. So beobachten<br />

wir, dass Mitarbeiter, die in neuen Werken<br />

tätig werden sollen, schon jetzt durch eine<br />

zweite Schicht in die Produktion eingeführt werden.<br />

Aber mittelfristig, vielleicht in zwei oder drei<br />

Jahren, wird sich der Mengendruck sicherlich erhöhen.<br />

Der Inlandsmarkt ist weitgehend gesättigt,<br />

also wird sich der Wettbewerb zwangsläufig<br />

verschärfen. Es sei denn, das Ausland entwickelt<br />

eine entsprechende Dynamik und nimmt die Kapazitäten<br />

auf. Natürlich können wir nicht die<br />

Hände in den Schoß legen und warten, was<br />

kommt. Auch wir als Nolte-Gruppe erarbeiten<br />

Expansionsstrategien, um uns dem Thema zu<br />

Nolte Küchen ist<br />

für den Handel noch<br />

be rechenbarer geworden.<br />

Eckhard Wefing<br />

stellen. Aber dies muss nicht unbedingt heißen,<br />

dass wir in mehr Kapazitäten investieren. Es gibt<br />

intelligente Alternativen, um gegenzusteuern.<br />

der küchenprofi: In der Lokalpresse war<br />

jedoch schon zu lesen, dass Sie sich für<br />

Standorte in Brandenburg oder bei<br />

Bohmte interessieren.<br />

Manfred Wippermann: Nein. Das waren Fehlinterpretationen.<br />

Wir werden ganz klar an unserem<br />

Stand orten hier in Nordrhein-Westfalen<br />

festhalten.<br />

der küchenprofi: Was sind denn die intelligenten<br />

Wettbewerbskonzepte, von denen<br />

Sie sprachen?<br />

Eckhard Wefing: Nolte ist nicht umsonst „beliebteste<br />

Küchenmarke Deutschlands“. Diese Zufriedenheit,<br />

die uns seit ein paar Jahren der<br />

Award des Deutschen Instituts für Servicequalität<br />

nach entsprechenden Verbraucherumfragen bescheinigt,<br />

ist auch eine Bestätigung für uns, dass<br />

wir auf einem guten Kurs sind. Daran sind natürlich<br />

unsere Handelspartner maßgeblich beteiligt.<br />

Denn wir dürfen nicht vergessen, dass wir als<br />

Hersteller nur ein Teil der Prozesskette sind. Und<br />

dies wollen wir kultivieren, indem wir mit Händlern<br />

zusammenarbeiten, die unsere Qualitätsansprüche<br />

als Marke auch bis zum Endkunden umsetzen.<br />

Darüber hinaus setzen wir uns über die<br />

USPs vom Wettbewerb ab, zum Beispiel hinsichtlich<br />

der Durchgängigkeit und Definition unserer<br />

Preisstellung, beim Thema Korpus innen wie<br />

außen oder durch die Integration in den Wohnraum.<br />

Letztlich entscheidet der Endkunde, was er<br />

am besten findet und für diese Entscheidung<br />

spielen Kapazitäten des Herstellers keine Rolle.<br />

der küchenprofi: Beim Thema Qualität<br />

stellt sich wieder das Problem mangelnder<br />

Fachkräfte im Handel zur Diskussion.<br />

Welche Möglichkeiten sehen Sie, dies in<br />

den Griff zu bekommen?<br />

Eckhard Wefing: Unser 15er Raster ist hier<br />

schon ein echter Vorteil, weil es viel einfacher zu<br />

handeln ist. Gerade weil die Schränke immer<br />

schwerer und komplexer werden, haben wir<br />

auch die Verpackung genau auf mögliche Reklamationsfallen<br />

abgestimmt. Eine Besonderheit<br />

von Nolte ist auch das spezielle Verfahren, mit<br />

der wir den Einbau einer flächenbündigen Spüle<br />

in die Arbeitsplatte vorbereiten, damit diese<br />

wirklich wasserdicht ist. Hier verfügen wir über<br />

Präzisionsmaschinen, die der Handel in der<br />

Regel nicht hat. Ein anderes Beispiel ist die<br />

montagefreundlich angebrachte Verkabelung<br />

Wir sind heute in den<br />

Strukturen besser verzahnt<br />

und schneller in der<br />

Umsetzung. Manfred Wippermann<br />

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