Gestaltung der Arbeit in der Zukunft
In dem kuratierten Dossier berichten Expertinnen und Experten unterschiedlicher Disziplinen über besondere Schwerpunkte des digitalen Wandels der Arbeitswelt. Die hochwertig gestaltete Publikation der GfWM-Fachgruppe Digitale Transformationsprozesse ist das Resultat eines erfolgreichen Förderprojektes zwischen GfWM e. V. und ZAAG e. V.
In dem kuratierten Dossier berichten Expertinnen und Experten unterschiedlicher Disziplinen über besondere Schwerpunkte des digitalen Wandels der Arbeitswelt. Die hochwertig gestaltete Publikation der GfWM-Fachgruppe Digitale Transformationsprozesse ist das Resultat eines erfolgreichen Förderprojektes zwischen GfWM e. V. und ZAAG e. V.
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S. Zillich / St. Zillich: Psychologische Aspekte digitalisierter Arbeit
Digitale Transformation ist ein Veränderungsprozess für die gesamte Gesellschaft.
In den Medien, auf Konferenzen und in der Forschung und Entwicklung
wird das Thema vor allem mit technologischen Fragen vorangetrieben.
Warum ist digitale Transformation auch ein Thema der Psychologie?
In der Tat steht das Interesse für die Technik bei der Digitalisierung im Vordergrund.
Doch wofür brauchen wir Technik? Jede Technik wird von Menschen bedient und
soll den Menschen Nutzen bringen. Das heißt, die menschliche Psyche ist immer
ein Rädchen im Gesamtgetriebe.
Im Detail betrachtet sieht es dann schon komplizierter aus. Digitalisierung verändert
so gut wie alle Vorgänge im Alltag und im Berufsleben. Menschen verhalten sich dabei
ambivalent: zwar suchen wir gern nach neuen Herausforderungen, gleichzeitig
halten wir an unseren Ritualen und Automatismen fest. Digitalisierung bedeutet Veränderung
und jede Veränderung kostet Energie. Darauf reagieren wir oft reflexartig
mit einer Alarmreaktion, die darauf ausgerichtet ist, wieder einen angenehmen
Gleichgewichtszustand herzustellen. Dazu eine Situation, die vermutlich viele kennen:
obwohl uns das neue Smartphone reizt und aktiviert, nervt es uns mit all den
neuen Möglichkeiten und Umstellungen, die es mit sich bringt. Die neue Technik interessiert
uns, aber dann benutzen wir doch gern wieder genau die Apps, mit denen
wir schon gut vertraut sind.
Beruht dieses Verhalten auf unseren Erfahrungen im Arbeitsleben?
Der Umgang mit Veränderung wird schon in den ersten Lebensjahren geprägt, es
entstehen Muster und Schemata. Ein Beispiel: Eltern, die ständig mit viel Druck
hohe Leistungen verlangen, prägen Schemata, in denen Veränderung mit Druck
und hohen Leistungserwartungen einher gehen. Eltern mit einem entspannten und
zielgerichteten Umgang mit Leistung können dagegen einen eher wohlwollenden,
offenen Umgang mit Veränderungen prägen.
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