Gestaltung der Arbeit in der Zukunft
In dem kuratierten Dossier berichten Expertinnen und Experten unterschiedlicher Disziplinen über besondere Schwerpunkte des digitalen Wandels der Arbeitswelt. Die hochwertig gestaltete Publikation der GfWM-Fachgruppe Digitale Transformationsprozesse ist das Resultat eines erfolgreichen Förderprojektes zwischen GfWM e. V. und ZAAG e. V.
In dem kuratierten Dossier berichten Expertinnen und Experten unterschiedlicher Disziplinen über besondere Schwerpunkte des digitalen Wandels der Arbeitswelt. Die hochwertig gestaltete Publikation der GfWM-Fachgruppe Digitale Transformationsprozesse ist das Resultat eines erfolgreichen Förderprojektes zwischen GfWM e. V. und ZAAG e. V.
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D. Hayit: Gestaltungsorientierte Mediendidaktik
gesetzt hat, bietet das 3C-Modell der Mediendidaktik
nach Kerres & de Witt (2003). Das Modell
geht davon aus, dass in einem didaktischen
Konzept eines Lernangebots Zeitanteile definiert
werden müssen, die Lernende mit bestimmten
Aktivitäten verbringen. Unterschieden werden
demnach drei Komponenten, die es bei der Analyse
und Planung des Lernangebotes zu berücksichtigen
gilt: Content, Communication und Construction.
Der Bereich Content bezieht sich auf
die Bereitstellung von Materialien, die kognitive
und motivationale Stimulierung von Teilnehmenden
zum Ziel hat. Unter Construction werden individuelle
und kooperative lernaktivitätsfördernde
Maßnahmen gefasst, in der Regel also das
Bearbeiten von Aufgaben. Communication bezieht
sich auf den Austausch zwischen den am
Lernprozess beteiligten Personen. Entscheidend
ist, dass es keinen idealtypischen Ablauf oder
eine idealtypische Anordnung dieser drei Komponenten
gibt. Sie bilden vielmehr das Zusammenspiel
von Lernzielen und Lernaktivitäten ab.
Einzelne Komponenten können verstärkt in den
Vordergrund treten oder auch vollständig entfallen.
Ein Selbstlernkurs wird beispielsweise einen
deutlich geringeren „Communication“-Anteil haben,
als ein formaler Online-Kurs, bei dem auch
Gruppenarbeiten geplant sind. Das 3C-Modell
besitzt somit vorrangig einen stark deskriptiven
Charakter, mit der Möglichkeit Aspekte wie berufliche
Orientierung und wissenschaftliche Fundierung
einzuplanen und insbesondere auch ihr Verhältnis
zu beschreiben. Das Modell bietet einen
leicht verständlichen Zugang, um Bildungsbedarfe
(gemeinsam) zu elaborieren und passgenaue
Lösungen, situativ und kontextbezogen, zu
planen. Es eignet sich sowohl für Hochschulen
aus Anbietersicht als auch für Unternehmen und
Organisationen, um tatsächliche Bedarfe detailliert
zu erfassen und in konkrete Maßnahmen zu
überführen. Die Synthese von Lernzielen und
Lernaktivitäten hilft bei einem realistischen Abgleich
zwischen didaktischen Zielvorstellungen
und notwendigen Ressourcen. Wer dies ausprobieren
möchte, kann unmittelbar mit nur vier
Schritten beginnen:
(1) Formulieren Sie Lernziele, die Ihre Teilnehmenden/Mitarbeitenden
erreichen sollen.
(2) Ordnen Sie die Lernziele den Bereichen „Content“,
„Construction“ und „Communication“ zu.
(3) Überlegen Sie, mit welchen Lernaktivitäten
dem herausgearbeiteten Verhältnis der 3C’s
angemessen begegnet werden kann.
(4) Legen Sie fest, welches Medium und welches
Format geeignet ist, um die Lernprozesse
anzuregen. Stellen Sie den Mehrwert gegenüber
anderen Möglichkeiten heraus, um Fehlentscheidungen
zu vermeiden.
Anhand dieser Schritte können sich sowohl Hochschulen
als Anbieter wissenschaftlicher Weiterbildung
in der mikrodidaktischen Konzeption von
mediengestützten Angeboten an den herausgearbeiteten
Praxisbedarfen orientieren als auch
Akteure der Praxis analysieren, welche Angebotsformate
für ihr individuelles Anliegen erfolgsversprechend
sind. Eine Verständigung über Zielvorstellungen
ist von fundamentaler Bedeutung,
um ein kooperatives Handeln zwischen Wissenschaft
und Praxis zu ermöglichen. Das vorgestellte
3C-Modell bietet hierfür einen Ansatzpunkt.
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