Gestaltung der Arbeit in der Zukunft
In dem kuratierten Dossier berichten Expertinnen und Experten unterschiedlicher Disziplinen über besondere Schwerpunkte des digitalen Wandels der Arbeitswelt. Die hochwertig gestaltete Publikation der GfWM-Fachgruppe Digitale Transformationsprozesse ist das Resultat eines erfolgreichen Förderprojektes zwischen GfWM e. V. und ZAAG e. V.
In dem kuratierten Dossier berichten Expertinnen und Experten unterschiedlicher Disziplinen über besondere Schwerpunkte des digitalen Wandels der Arbeitswelt. Die hochwertig gestaltete Publikation der GfWM-Fachgruppe Digitale Transformationsprozesse ist das Resultat eines erfolgreichen Förderprojektes zwischen GfWM e. V. und ZAAG e. V.
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Für das Thema Führung auf den Punkt
gebracht: die mangelnde gegenseitige
Sichtbarkeit der Beteiligten erscheint
problematisch.
Das ist eine sehr konkrete und spannende Anwendung
im Zusammenhang mit digitalisierter
Arbeit. Es ist ja durchaus nachvollziehbar und angemessen,
wenn Unternehmen die Leistung und
damit den Output ihrer Produkte und Services
besser kennenlernen und auch entsprechend
besser steuern wollen. Es kann also sinnvoll sein,
hier digitalisierte Prozesse anzuwenden.
Wesentlich ist natürlich immer der Weg, in welcher
Form ein Unternehmen mit dem Thema Einschätzung
und Überprüfung an seine Mitarbeiter
herantritt. Die Anzeige von Leistung und Verbundenheit
mittels Dashboard beinhaltet grundsätzlich
eine sehr technisierte Vorgehensweise, die in
diesem Falle aber sehr individuelle und persönliche
Inhalte abfragen soll.
Aber kann man damit wirklich die besseren
Entscheidungen treffen?
Viel hängt tatsächlich von der verantwortungsvollen
Umsetzung durch die Führungskräfte ab. Diese
müssen in der Regel ja ausgesprochen komplexe
Entscheidungen treffen, indem sie zum einen im
Sinne des Unternehmens handeln und zum anderen
der Fürsorgepflicht gegenüber ihren Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern gerecht werden.
Alltagsstress und komplexe Situationen verleiten
Führungskräfte vielleicht zu der Annahme, das
Tool nehme ihnen Entscheidungen bezüglich ihrer
Mitarbeiter ab: „ich kann nichts dafür, das Tool
hat das ausgewertet und entschieden.“ Wer trägt
also die Verantwortung für eine Personalentscheidung?
Bei unklarer Antwort auf diese Frage
wäre eine Verantwortungskonfusion die Folge.
Die Nutzung eines solchen Tools birgt durchaus
die Gefahr, dass auf direkte und zwischenmenschliche
Kommunikation unter den Beteiligten
verzichtet wird, weil dies effizienter erscheinen
mag. Damit würden jedoch spezifische Persönlichkeitsmerkmale
und wesentliche interaktionelle
Details in der Kommunikation ausgeblendet.
Gerade Fähigkeiten im Bereich der sogenannten
Soft-Skills können am besten im direkten Kontakt
erlebt werden, so zum Beispiel Empathie, Verantwortungsbewusstsein,
Kommunikationsfähigkeit
oder auch Durchsetzungsvermögen.
Für das Thema Führung auf den Punkt gebracht:
die mangelnde gegenseitige Sichtbarkeit der Beteiligten
erscheint problematisch.
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