Z-kompakt 5/19 :: Leseproben
Der weitere Inhalt: •Eine Kultur der Scham: Hinter Feigenblättern verstecken • Als Kind missbraucht, ein Leben lang gezeichnet • Umfrage unter Neugeborenen: Einjährige wollen bei der Mutter bleiben! • Unser blinder Fleck: Diskriminieren wir das Leben? • Eine Kultur der Vergebungsbereitschaft • Toleranz – was ist das genau? • Werden Sie endlich politisch! • Eine „Bank“ gegen Depression • Odem oder KI der Geist, der uns verständig macht •
Der weitere Inhalt:
•Eine Kultur der Scham: Hinter Feigenblättern verstecken • Als Kind missbraucht, ein Leben lang gezeichnet • Umfrage unter Neugeborenen: Einjährige wollen bei der Mutter bleiben! • Unser blinder Fleck: Diskriminieren wir das Leben? • Eine Kultur der Vergebungsbereitschaft • Toleranz – was ist das genau? • Werden Sie endlich politisch! • Eine „Bank“ gegen Depression • Odem oder KI der Geist, der uns verständig macht •
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f ü r Z u k u n f t
kompakt
N r. 5 / 1 9
X Eine Kultur der Scham: Hinter Feigenblättern
verstecken X Als Kind missbraucht, ein Leben lang
gezeichnet X Umfrage unter Neugeborenen: Einjährige
wollen bei der Mutter bleiben! X Der blinde Fleck: Wir
diskriminieren das Leben X Eine Kultur der Vergebungsbereitschaft
X Toleranz – was ist das genau? X Werden
Sie endlich politisch! X Eine „Bank“ gegen Depression
X Odem oder KI ‒ der Geist, der uns verständig macht X
S c i e n c e - F i c t i o n
Was, wenn die Welt gut wäre?
Ja, es gibt Leute, die
glauben an das Gute
im Menschen. Aber
was ist das, gut?
Einst wurde jemand angesprochen:
„Guter Lehrer,
was muss ich tun, um …?“
Die Antwort war verblüffend:
„Was nennst
du mich gut? Niemand
ist gut als nur einer …“
Das Gute, das ich will,
übe ich nicht aus – sondern
das Böse, das ich
nicht will, das tue ich. 1
Lass dich nicht vom Bösen überwinden,
sondern überwinde das Böse mit dem
Guten! 2
Doch „Bad news are good news“,
die Medien leben davon: je böser, umso
höher die Quoten und Auflagen.
Wo kommt das Böse eigentlich her?
Ist der Mensch das schreckliche Endergebnis
einer ansonsten gut verlaufenen
Evolution, ferngesteuert von animalischen
Trieben? Nach dem zweiten
Hauptsatz der Thermodynamik unterliegt
die Natur dem Zerfall: Die unbrauchbare
Energie nimmt zu. Das nennt man Entropie,
auch bekannt als „Maß für Unordnung“.
Von wegen Höherentwicklung. Die
Gemälde von Johann Wenzeslaus Peter (1745–1829): Adam und Eva im Paradies
Summe der Energie bleibt zwar gleich,
aber die nutzbare nimmt unweigerlich ab,
wenn nicht neue Energie zugeführt wird,
von außerhalb des Systems. Die Energie
des Wassers eines Stausees, nachdem
es eine Turbine angetrieben hat, ist verbraucht;
man müsste es erst mit zugeführter
Energie wieder hochpumpen.
Die Ursache von Entropie
Vor längerer Zeit, an einem lauen Sommertag,
durchstreifte ein Pärchen ein Areal
mit Tausenden und Abertausenden verschiedener
Bäume; unsere beiden waren
auf dem Weg zum ultimativen Lebenselixier
in der Mitte des Reservats. In diesem
gab es alles in Hülle und Fülle, und sie hat-
ten den Forschungsauftrag,
all diese unzähligen
Arten minutiös zu katalogisieren.
Erkundung
„mit allen Sinnen“ – die
Schale ertasten, dran riechen,
reinbeißen und es
krachen hören, und dann
erst die feinen Nuancen
des Geschmacks
… Sie genossen die unüberschaubare
Fülle an
Früchten – und jener
Baum im Zentrum sollte
das alles noch übertreffen!
Der trägt jährlich zwölfmal Früchte,
jeden Monat neu; und die Blätter des Baumes
haben Kraft zur Heilung. 3
Kurz vor dem Ziel – was war das denn
für ein eigenartiger Baum? Er trug einen
ungewöhnlichen Namen: „Lignumque scientiæ
boni et mali“. Sie schauten einander
an: Der Baum der Erkenntnis des Guten
und Bösen! Na, der ist ja wirklich anders,
knallig, abgehoben: die Blätter in Pink,
der Geruch faulig-süß. Sehr interessant!
„Sind wir fündig geworden, soll das
der Ursprung des Bösen sein?“
Wer sollte sich bei der Fülle von Abertausenden
unterschiedlicher, mit Früchten
prallvoller Bäume noch interessieren
A u s g a b e 5 / 1 9
Z-kompakt 1
w w w . Z f ü r Z u k u n f t . d e
kompakt
Liebe Leser
beider Geschlechter,
die Nachrichten zu verfolgt,
raubt vielen jede
Hoffnung: „Ich kann keine
Nachrichten mehr hören!“
Das Leitthema dieser
Ausgabe ist eine fiktive Frage: „Was, wenn
die Welt gut wäre?“ Es ist erstaunlich: Es
bräuchte eigentlich nicht viel, aber es wäre
elementar. Es bräuchte nur das, was Christus
verfügbar gemacht hat – aber in „Echt-Form“,
nicht als theologische Theorie.
Umkehren und Vergebung empfangen,
damit jeder Einzelne selbst in die Lage
kommt, anderen zu vergeben: so banal das
klingt, so tiefgreifend wäre die Wirkung. Das
ganze Gesundheitssystem würde auf den
Kopf gestellt. Denn über 70 % aller Erkrankungsursachen
rechnet man dem psychosomatischen
Bereich zu – das hat mit der Seele
zu tun, die, wenn sie nicht Vergebung empfängt,
krank werden muss.
Ein Abgeordneter des Europaparlaments
schreibt zum Thema „Vergebungsbereitschaft“.
Solch einen Beitrag würde man eher
von einem Berufschristen erwarten, einem
Pastor oder so. Daher ist es umso wertvoller
zu wissen, dass wir in Brüssel Politiker haben,
die diese Zusammenhänge verstehen.
Auf der anderen Seite schauen wir dem
Kollateralschäden von sexuellem Kindesmissbrauch
ins Auge: Jeder siebente Deutsche
ist davon betroffen! Die exorbitanten
Folgeschäden im Erwachsenenalter zeichnen
einen Menschen ein Leben lang. Sexueller
Kindesmissbrauch wird heute sogar mitunter
staatlich verordnet: Frühsexualisierung im
Kindergarten, Kinder werden durch die Gender-Idiotie
in ihrer sexuellen Identität verunsichert
– wen kümmern die Folgeschäden?
Auch die Lösung aus der Mutterbindung im
oder gleich nach dem ersten Lebensjahr, um
das Kleine in der Kita abzugeben, kann zu
Entwicklungsschäden führen.
Wir fragen auch: Was kann an Intelligenz
künstlich sein? Ist der Mensch intelligent
genug, um über die Einführung künstlicher
Intelligenz zu entscheiden? Oder werden wir
in Zukunft unter der Knute superintelligenter
Cyborgs unser Leben fristen müssen – Fluch
oder Segen, was kommt da auf uns zu?
Wir müssen darüber nachdenken: Was
ist Toleranz? Der Begriff hat eine massive
Bedeutungsverschiebung erlitten; heute
versteht man darunter „Schwimmen mit
dem Mainstream“. Hat man eine eigene
Meinung, dann ist das „intolerant“. Und wie
ist das mit der Akzeptanz, die uns abverlangt
wird?
Dann stellen wir Ihnen ein vorbildliches
Projekt aus dem säkularen Bereich vor: Ein
afrikanischer Professor und eine deutsche
Ärztin haben die „Friendship Bench“ ins
Leben gerufen. Großmütter in Simbabwe
werden zu Laien-Psychotherapeuten ausgebildet
und helfen Menschen mit Depression
– so erfolgreich, dass die Zahl der Selbstmorde
sichtlich zurückgegangen ist.
Zu guter Letzt lade ich Sie ein: Werden
Sie endlich politisch! – Als total praktischen
Impuls. Aber nein, bitte verwechseln Sie das
nicht mit parteiisch. Politik, das ist eigentlich
die Gestaltung des Zusammenlebens in
einer Gesellschaft. Wenn Sie das in Ihrem
Umfeld positiv regeln, wirkt sich das auf die
nächsthöhere Ebene aus. Wir brauchen also
nicht zu warten, bis in Washington, Moskau
oder Berlin irgendetwas Durchschlagendes
geschieht. Was sich um Sie herum zum Positiven
verändert, verändert tatsächlich die
Welt – und vor allem: Es wird sofort wirksam
und spürbar.
Wenn wir Sie dafür gewinnen können,
hat sich aller Aufwand gelohnt.
Ihr
Peter Ischka
für die Erkenntnis des Guten und Bösen?
Außerdem hieß es in der Verfassung
des Reservats: „Tausende Früchte sind
genießbar, nur die eine Frucht, die von
diesem Baum, ist es nicht. Auf keinem Fall
davon essen!“ Die Folgen wären tödlich.
Jeder vernünftige Mensch würde denken:
Alles klar, es ist ohnedies unmöglich,
den Ertrag all der anderen Bäume auch
nur annähernd zu konsumieren, und eine
Marmeladenfabrik ließe sich auch nicht
so schnell aus dem Boden stampfen.
Bewusstseinserweiterung
Doch da gab es diesen Marketing-Spezialisten,
um gerade diesem einen Baum ein
USP, ein „einzigartiges Verkaufsargument“
zu verpassen: zur hippen Blattfarbe kamen
umlaufende LED-Displays, super Akustik –
man kam nicht umhin, auf ihn aufmerksam
werden. Schrill schallte es aus den Boxen:
„Sollte irgendjemand gesagt haben: ,Von
all den Bäumen dürft ihr nicht essen‘?“
Unwillkürlich blieben die beiden stehen:
Natürlich, sie aßen doch schon lange von
all den Bäumen! Überall blinkte es. Faszinierend!
… Die Frau fasst sich als Erste
und widerspricht: „No, no, no, das stimmt
so nicht! Nur von dem einen, genau diesem
– ,Auf keinem Fall davon essen, das
überlebt keiner!‘“ Von den Showeffekten
fasziniert, lässt sie sich in eine Diskussion
verwickeln.
Der Marketing-Spezialist weiß, was er
will: sein Produkt an die Frau bringen.
„Keineswegs werdet ihr davon sterben!
... Paperlapapp!“, beschwichtigt er.
„Wer auch immer euch das verklickert
hat, der weiß selber ganz genau: Sobald
ihr davon esst, habt ihr den totalen Durchblick
und ihr werdet sein wiieee Gooott“ –
der Echoeffekt der Surround-Anlage zieht
die Worte fast unerträglich in die Länge –
„und ihr werdet erkennen das Guuute und
das Böööse. Das wollte er euch nur vorenthalten,
dieser Schuft.“ Hm, ein ganz
neuer Gedanke: Gott, ein Schuft?
Herausgeber: Zukunft-Europa e.V.
Vorstand: Peter Ischka, Dr. Martin Fontanari,
Christa Meves, Sr. Dogan Hatune
Redaktion: Peter Ischka
Anschrift: Zukunft-Europa e.V.
Postfach 1409 • 73014 Göppingen
www.ZwieZukunft.de • info@ZwieZukunft.de
Lektorat: Gabriele Pässler, www.g-paessler.de
Produktion: Agentur PJI UG, Adelberg
Druck: Printendo.de GmbH
13353 Berlin, Westhafenstraße 1
Erscheinungsweise:
ca. 5 bis 7 x jährlich
November 2019
Einzel-Abo: € 29,– inkl. Versand in D.
Einzelexemplar.: Z-kompakt € 2,95
Die Ausgaben sind auch in digitaler Version zu
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Themen-Z € 4,95, Doppel-Nr. € 7,95
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Nachdruck und weitere Veröffentlichung nur
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2 Z-kompakt
kompakt
Die Frau, angezogen von den taktisch
präzise gesetzten Worten, sah, dass die
Frucht verlockend war. Lust stieg in ihr
auf und das Begehren raubte ihr den
letzten Widerstand; dazu die Aussicht auf
Bewusstseinserweiterung – sie biss zu.
Der Saft der prallen Frucht triefte ihr nur
so vom Kinn herab. Sie gab ihrem Mann,
und wie betäubt aß auch er.
Flash! – Die Bewusstseinserweiterung
setzte schlagartig ein, wie eine
Explosion: Ihre Augen wurden aufgetan.
Was ihnen bis dahin verborgen war, traf
sie nun wie ein Blitz. Sie erkannten, dass
sie – naaackt waren. – Welch unglaublich
gigantische Erkenntnis, welch unvorstellbare
Bewusstseinserweiterung!
Die unmittelbare Folge: Sie wurden aus
dem Reservat vertrieben. Keine vitaminreichen
Früchte von abertausenden Bäumen
mehr, auf dem Speiseplan stand jetzt nur
noch bitteres, stinkendes Kraut zwischen
Dornen und Disteln. Von da an wussten
sie, was gut wäre und was böse ist.
Aber jetzt hatten sie keine Wahl mehr.
Aufgeklärt, wirklich?
Das war die Geburtsstunde des Humanismus:
„Unabhängig von Gott, sein wie
Gott!“ – „Der Mensch, das Maß aller
Dinge“. Damals wurde der Mensch erstmals
aufgeklärt; Jahrtausende später hat
Immanuel Kant es so definiert: „Aufklärung
ist der Ausgang des Menschen aus
seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“,
die Befreiung von der Anleitung
einer höheren Instanz, die sagt: „Esst das
tödliche Zeug nicht!“, die Erlösung von
der Bevormundung, dass man die eine tödliche
unter Tausenden genießbaren Früchten
nicht in den Mund nehmen darf.
Sieht aus, als wäre damals etwas
gewaltig schiefgegangen. Mit der nötigen
Distanz könnte man sagen: Ätsch,
hereingefallen! Aber diese Distanz haben
wir nicht. Wir sind alle voll davon betroffen.
Wir, die Menschheit, haben uns verarschen
lassen! Mit Verlaub, aber eine
salonfähigere Bezeichnung ist schwer zu
finden: Aufgeklärt, aber verarscht!
Um das Ausmaß des Desasters besser
zu verstehen, müssen wir noch einen
Foto: © Agentur PJI/Montage
Schritt zurückgehen: Gott schuf den Menschen
in seinem Bild, ihm gleich, hieß es 4 .
Er schuf ihn ganz bewusst und trotz aller
Genderideologinnen explizit als Mann
und Frau, weil sie nur zusammen, einander
ergänzend, dieses Gegenüber Gottes
ausmachen. – „Ihr werdet sein wie Gott!“
Da wird ihnen ja etwas verkauft, was sie
bereits hatten. Echt verrückt!
Gott setzte sie in das Reservat der
fruchtbaren Fülle und gab ihnen den Auftrag,
diesen Top-Zustand auf die ganze
Erde auszudehnen: „Seid fruchtbar und
mehret euch!“ Sie sollten herrschen über
die Fische des Meeres und über die Vögel
des Himmels und über die ganze Erde. 5
Doch mit einem faulen Marketing-Zauber
wurden sie aus dieser Ordnung herausgelockt;
die Konkurrenz luchste ihnen das
an sie übertragene Recht zu herrschen ab
mit dem schillernden Versprechen: „Ich
gebe euch die Erkenntnis des Guten und
Bösen“ – im Tausch gegen ihr gutes Recht,
über die Erde zu herrschen. So wurde der
Böse zum „Fürsten dieser Welt“. (Schon
mal gehört?)
Die ursprüngliche Vision war gewesen,
sie als Söhne Gottes zu erschaffen,
als weibliche und männliche Söhne. Und
jetzt dieser Zwischenfall! Doch umgehend
wurde ihnen auch angekündigt, dass ein
„zweiter Adam“ kommen würde, um dieser
linken Schlange den Kopf zu zertreten.
6 Was auf Golgatha durch den Sohn
Gottes denn auch geschah, damit alle
jene, die heute durch den Geist Gottes
geleitet werden, Söhne Gottes 7 sind und
in das Erbe einsteigen, das damals durch
den üblen Trick geraubt wurde.
Die Tore zur Hölle
Hier schließt sich der Kreis: Man muss
nicht mehr von diesem Baum der
Erkenntnis essen. Der bietet höchstens
Blähungen, aber macht nicht handlungsfähig.
Es ist der leidige Versuch, mit der
Vernunft das Paradies auf Erden zu schaffen
– tatsächlich wurde es genau dadurch
zerstört. Die Befreiung aus der selbst verschuldeten
Unmündigkeit – damit meinte
man ursprünglich die Abhängigkeit von
der Institution Kirche –, diese „Befreiung“
lief aus dem Ruder: die Tore zur
Hölle wurden aufgestoßen! Satanische
Ideologien übernahmen die Herrschaft,
und den säkularen Utopien von Hitler,
Stalin, Mao bis hin zu Neo-Marxisten sind
in den letzten hundert Jahren über 400
Millionen zum Opfer gefallen.
Heute hat die ganze Schöpfung, die
Natur, ein sehnsüchtiges Verlangen,
dass endlich diese Söhne Gottes real auf
der Bildfläche unserer Welt erscheinen.
Keine frommen Unterhalter! Denn diese
Natur mit all ihren Katastrophen ist sich
der Entropie, also der Vergänglichkeit
bewusst und weiß, dass sie nur durch
die Herrlichkeit dieser Söhne Gottes daraus
befreit werden kann. 8 Nur wenn sich
der ursprüngliche Sinn der Schöpfung
erfüllt, gibt es Aussicht, dass etwas
wirklich gut wird.
Werden Sie solch ein (weiblicher oder
männlicher) Sohn Gottes, dann gibt es
Hoffnung für Sie und Ihr Umfeld, denn
die Folge ist: Gottes Wille wird geschehen
können – dort, wo Sie leben –, wie er im
Himmel geschieht: ohne Widerrede! „Wie
im Himmel, so auf Erden“, sagen wir ja
gelegentlich im Vaterunser, nicht wahr?
Lesen Sie „Werden Sie endlich politisch“
als Lösungsimpuls auf Seite 18
1 Brief an die Römer, 7,19.
2 Brief an die Römer, 12,21.
3 Offenbarung 22,2.
4 1. Mose 1,27,
5 1. Mose 1,26.
6 1. Mose 3,15; Brief an die Römer, 16,20.
7 Brief an die Römer, 8,18.
8 Brief an die Römer, 8,19–21.
Z-kompakt 3
kompakt
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übersetzt. Die Mitarbeiter sprechen 19
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und Reaktionszeiten.
Die christliche Prägung der CCAG:
- Beratung der Kunden u. Kooperationspartner unter
Nennung der Vor- und Nachteile der Produkte
- Tatsache, dass sich die CCAG der Entwicklung von
CSR-Projekten verpflichtet fühlt (Corporate Social
Responsibility), wie zum Beispiel der Mikrokrankenversicherungen
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4 Z-kompakt
kompakt
Eine Kultur der Scham:
Hinter Feigenblättern verstecken wir ein falsches Gottes- und Menschenbild
Frank H. Wilhelmi
Uns fehlt ein gemeinsamer
Bezugspunkt, eine
Perspektive, von dem
aus man das Ganze im Zusammenhang
erkennt, alle Menschen
im Zusammenwirken. Weil
dieser „Blick vom Berg“ fehlt,
ist die Welt keine geschwisterliche
Wertegemeinschaft mehr,
sondern eine Ansammlung von
sich immer wieder neu formierenden
Interessengruppen, die
konkurrieren um die ersten Plätze an
den Fleischtöpfen Ägyptens. Jede Regierung,
jedes Unternehmen, jeder Mitarbeiter
nutzt vorhandene Beziehungen und
Abhängigkeiten zur Durchsetzung der
eigenen Macht (und nicht etwa, weil sie
eine Vision hätten von einer Welt, die sich
in friedlicher Kooperation einsetzte für
die Verwirklichung eines gemeinsamen
Welt- und Menschenbildes).
Das Weltklima ist vergiftet – nicht nur
wegen des CO 2
-Ausstoßes: Die Atmosphäre
der zwischenmenschlichen Beziehungen
ist erschöpft. Nach dem Scheitern
der x-ten Klima- oder Abrüstungskonferenz
wäre es doch Zeit, sich einzugestehen,
dass wir die Sache nicht im Griff haben.
Aber warum sind wir in dieser Gefangenschaft
des Egoismus und der Eitelkeit à
la „Me/We first“-Ideologie? „Zuerst komm
ich“ – was macht uns dafür anfällig?
Das überlistete Ebenbild
Das Alte Testament bietet uns eine schlüssige
Erklärung: Die ersten Menschen, die
im Ebenbild Gottes erschaffen waren,
aßen von der Frucht des verbotenen
Baumes der Erkenntnis. Dies geschah
aufgrund einer List, beruhend auf dem
Versprechen des Schlang (ja, richtig gelesen:
im Hebräischen steht dieses Wort
im Maskulinum), durch den Genuss der
Tizian, um 1570: Sündenfall, Museo del Prado, Madrid
Peter Paul Rubens, um 1615: Paradieslandschaft mit Sündenfall
Frucht vom Baum der Erkenntnis würden
sie Gott gleich werden (me first: „Zuerst
komm ich!“). Was sich alsbald als Täuschung
herausstellen sollte.
Nachdem der Mensch, von dem
Schlang überlistet, vom Baum der
Erkenntnis gegessen hatte, hören wir,
dass Adam und Eva sich vor Gott schämten,
und sie benutzten Feigenblätter,
um ihre Scham zu bedecken. Damit war
die Sache aber nicht behoben. Die Täuschung
des Schlang hatte sich tief in ihr
Wesen eingeprägt und nun fürchteten sie
sich vor ihrem Schöpfer. Mit dem Konkurrenzgedanken
gegenüber Gott (we
first: „Zuerst kommen wir“) zog ein Geist
der Selbstverblendung in den Menschen
ein; durch diese Täuschung mutierten
sie zu Konkurrenten Gottes (der Schöpfung)
und untereinander um
den besten Platz in der Welt
außerhalb des Paradieses.
Nun begann ein Wettkampf:
Mensch gegen Mensch; Verdrängung,
Macht, Zugriff auf
die Ressourcen der Welt – aber
nicht, um sich an ihnen genügen
zu lassen, sondern um
sich zu bereichern, um sich als
Gott auf der Bühne der Welt
besser, schöner und herrlicher
zu inszenieren.
„Nie genug“ ‒
das muss ein Ende haben
Nicht genug zu bekommen, das widerspricht
dem Ebenbild, zu dem Gott den
Menschen erschaffen hat. Die Täuschung
über den wahren göttlichen Zustand
des Menschen als geliebtes, mit Schöpfer
und Geschöpf in Einklang lebendes
Wesen – diese Täuschung bringt Scham:
Der Mensch fällt aus dem Kraftfeld des
göttlichen Ebenbildes heraus und nun
sieht er sich genötigt, sich selber zu
bekleiden, um die Scham und Schuld der
verlorenen Gottesbeziehung zu bedecken.
Zudem unternehmen nun die Menschen
den Versuch, mit den menschengemachten
Kleidern (Feigenblättern) Gott über
ihren Zustand zu täuschen. Das könnte
man bezeichnen als den ersten (misslungenen)
Akt des Menschen, der in einem
selbst gewählten, durch Täuschung verursachten
Seinszustand die Schöpfung
benutzt, ja missbraucht, um seine Not zu
verbergen, die Not des Verlustes seiner
Gottesbeziehung.
Die leidige Konstante
Dieses Muster wird zur anthropologischen
Konstante: Kain erschlägt seinen
Bruder Abel. Das Volk Israel wandert
durch die Wüste, verwickelt sich in Versuchungen
und Kämpfe, fällt auf Götzen
Z-kompakt 5
Das Paradies mit dem Sündenfall
kompakt
herein, sehnt sich nach den Fleischtöpfen
Ägyptens zurück und kehrt endlich um zu
seinem Gott, der allein es wieder zurechtbringen
kann.
Diese vergeblichen Versuche (Versuchung),
ohne Gott zu leben, bezeichnen
wir als „Kulturgeschichte der Menschheit“:
Immer wieder spürt der Mensch
diese Gefangenschaft des (selbstgewählten)
Zerrbildes seiner selbst. Die multiplen
Täuschungen folgen immer dem gleichen
Muster; auch wenn er Gutes zu bewirken
glaubt, landet er allzu oft im Scheitern.
Ursache: Er hat sich das Selbst- und Weltbild
einpflanzen lassen, das der Schlang
ihm vorstellte, und dadurch wurde dessen
Lügengeist zur Grundlage seines Handelns.
Kennzeichen dieses Geistes: Getriebensein
und die Gier nach immer neuen
Bühnen der Selbstinszenierung jenseits
der ursprünglichen, von Gott verliehenen
Bestimmung. Früher oder später muss die
Aufdeckung dieses Selbst-Betrugs erfolgen;
dann kommt in der Gegenwart Gottes
die Bloßstellung – die Ent-Täuschung
der Täuschung – und mit ihr befällt den
Menschen die Scham.
Scham ‒ was ist das?
Scham ist die Folge der List des Schlang,
die Entkleidung, die Aufdeckung der Entheiligung,
des Verlustes der Unschuld,
der Gottesebenbildlichkeit des Menschen;
die Entheiligung geschah durch die willentliche
Annahme der List der Verlockung
durch (1) das Aussehen (Schönheit)
Ein besonderes
Zusammentreffen
von Christen, die sich
der Frucht sowie (2) den Wunsch, zu sein
wie Gott.
Nun bilden sich „Kulturen“ mit unterschiedlichen
Schambedeckungs-Strategien
aus Riten, Mythen und Ideologien;
die „Feigenblätter“ symbolisieren aber,
dass es nicht gelingt, diese Schuld vor
Gott zu verbergen. Diese falschen „Kleider“
bezeugen, dass es dem Menschen
unmöglich ist, den Bruch eines göttlichen
Gebots zu korrigieren und das Ganze dem
Blick und Urteil Gottes zu entziehen.
Worin bestand die Täuschung des
Schlang im Grunde? Er täuschte den Menschen
darüber, wer er in Gott wirklich
war: Der Mensch versuchte, wie Gott zu
sein, dabei war er ja bereits wie Gott – in
Gottes Ebenbild erschaffen! Der Mensch
war bereits, was zu sein er sich sehnte und
was ihm seitdem verwehrt war.
Stell dir vor:
Eigentlich bist du ganz anders
Warum sollte ein liebender Gott Geschöpfe
zu seinem Ebenbild erschaffen – und ihnen
dann noch etwas vorenthalten? Aus der
Sicht eines liebenden Vaters oder einer
liebenden Mutter ist das undenkbar. Aber
der Mensch lässt sich von einer nichtgöttlichen
Instanz ein „Gottesbild“ (griech.
idolon) vorgaukeln, und aufgrund dieses
Götzen übertritt er Gottes Schöpfungsordnung,
Gottes Gebot. Das Bild, das Gott ihm
aufgeprägt hat, wird entstellt und er spürt
Scham. In den Zustand der Scham gelangte
der Mensch durch Verführung; ohne Gott
11.–14. Juni 2020
Hohenstaufen/GP, TSV-Sporthalle
Bisherige Themen: • Den Leib ausrüsten
zum Dienst • Heilung des Prophetischen •
• Ein Leben in Seiner Berufung • Verändert, um zu SEIN
Alle Aufzeichnungen sind kostenlos online.
Das sind Schlüsselbotschaften, die ein Christenleben postiv »bewegen«.
Initiator: www.Mission-is-possible.de • http://bewegen17.com
kann er sich nicht daraus befreien (erlösen).
Überall dort, wo der Mensch außerhalb
der Hausordnung seines Schöpfers
(Vaters) lebt, landet er wie im Gleichnis
vom verlorenen Sohn unweigerlich im
Schweinestall („Schweine“ steht für die
Besatzungsmacht der Römer; der Schweinestall
deutet an, dass man in den Händen
der Usurpatoren, des Verführers ist).
Anprobe vor dem Zerrspiegel
In diesem Sinne ist die Kulturgeschichte
eine Geschichte des Leidens an der Unzulänglichkeit
der eigenen Versuche, von seinem
Wesen ein stimmiges Bild zu malen. Wir
könnten sagen: Der Mensch macht Anprobe
vor einem Zerrspiegel – er bekleidet seine
Schuld mit den Mitteln der Kultur.
Die Attribute der Täuschung (Schönheit,
Verlockung, Macht, Sex, Kontrolle)
werden zum Gestaltungselement des Zerrbildes.
Kollektiv entsteht eine Kultur der
Abgrenzung, gleich einer Bakterienkultur,
die Resistenzen aufbaut gegen alle Versuche,
dieses falsche Bild zu korrigieren.
Jeder Ansatz aber, der an der richtigen
Stelle ansetzt, an der göttlichen Quelle,
läuft Gefahr, der Lächerlichkeit anheimzufallen.
Deshalb ist „Gott, der Schöpfer“ ein
Tabu. Das System Kultur wehrt sich gegen
jede Richtigstellung, solange die „Kultivierten“
von diesem falschen Bild profitieren
– hier spiegelt sich die Faszination der
Lust an der Macht, der Grenzüberschreitung,
ausgelöst durch die List des Schlang,
der den Menschen als Konkurrenten und
Gegner Gottes darstellt, wo er doch Gott
weit unterlegen ist. So lebt der Mensch in
der Täuschung über sein Ebenbild.
Ein Heilsplan
Die Wahrheit findet er nur in Christus:
Gott wendet sich dem Menschen zu in
bedingungsloser Liebe, Gnade und Friedfertigkeit;
in Einheit mit seinen Geschöpfen
will er neues Leben hervorbringen
und gestalten.
Gottes Plan ist keine strategische
Selbst-Inszenierung, kein Plan zur Machtergreifung
oder Kriegsführung, sondern
ein Heilsplan.
Infos zum Autor am Ende des Artikels auf Seite 23
6 Z-kompakt
kompakt
Umfrage unter Neugeborenen:
Einjährige wollen lieber bei der Mutter bleiben!
Christa Meves
Nein, nein, nein – so darf es mit
unserer Familienpolitik nicht
weitergehen! Immer abstruser
wird die Situation: Nun sind junge Eltern
beglückt nach der Geburt eines gesunden
Kindes und genießen einige Monate das
kontinuierliche Aufwachen zur Lebensfreude.
Gleichzeitig aber bedrängt sie
ein merkwürdiges Unwohlsein: der
1. Geburtstag naht und mit diesem Tag
ist ihr Baby in einer Krippe angemeldet.
es sei auf jeden Fall richtig, mit der Zeit
zu gehen; damals sei wirklich nicht alles
gut gelaufen … Der Großvater gibt auch
noch seinen Senf hinzu: So genau wisse
es von denen doch keiner wirklich …
Eine Kaskade an Argumenten, jeder
Widerspruch wird im Keime erstickt, und
so verschwinden hierzulande bereits 60
Prozent der Einjährigen in unseren – so
meint man – vorzüglichen Säuglings-Bildungsanstalten.
„Mag mich nun alle Welt verteufeln, aber
ich weiß, dass mein Kind gerade jetzt mich
und nur mich braucht: mit seinen Augen,
mit seiner Nase, mit seinem ganzen Sein.
Nun schläft es auch wieder, nachdem es
zuvor seine Angst vor dem nächsten Tag
als nächtliche Unruhe mit sich nach Hause
gebracht hatte. Ich weiß nun ganz sicher,
dass ich gerade jetzt für mein Baby
wichtig bin. Nun lacht es schon wieder
und jauchzt, wenn es mich ansieht.“
Foto: © 123rf/ Anna Kraynova
Warum diese Bedrückung? Müsste es
nicht ein Freudentag sein? Das machen
doch alle so, oder nicht? Alle halten das
für richtig. Alle glauben, dass ihr Kind
dort von Fachleuten besser erzogen
werden kann, als sie selbst dazu in der
Lage wären. Der Vater des Kindes ist fest
davon überzeugt, dass es richtig ist so;
schließlich könne seine Frau dann wieder
berufstätig sein und helfen, den Familienkarren
zu ziehen. Die Großmutter meint,
„Nun lacht es wieder“
Nur gelegentlich gibt es exotische Szenen:
Da verharrt eine junge Mutter einige Tage,
nachdem sie morgens ihr Kind hinter der
Tür einer solchen „Bildungsanstalt“ abgegeben
hat, in der Hoffnung, sein Weinen
möge verstummen. Aber es schreit weiter,
es schreit und schreit. Da brach ihr Widerstand
unversehens zusammen. Sie stürzte
zurück, riss das Kind aus dem Pflegebettchen
an sich – und schrieb mir später:
Wie recht hat diese tapfere Mutter!
Sie hat eine Arbeit gesucht, die sie
von zu Hause tun kann und die mit der
Pflege ihres Kindes vereinbar ist. Sie hat
sich inzwischen Verstärkung geholt bei
Familien, die die gleichen Erfahrungen
gemacht haben. Gemeinsam erkunden
sie neue Forschungsergebnisse, die ihre
subjektive Wahrnehmung bestätigen –
gerade in den Ländern, in denen man im
letzten Jahrhundert umfassende Erfahrungen
mit Kollektiverziehung gemacht
hat, wurde erkannt: In den ersten drei
Lebensjahren reift das Kind am besten in
der unmittelbaren Nähe der Person, aus
deren Leib es geboren wurde. Das ist die
beste Voraussetzung, um später ein seelisch
gesunder Mensch zu werden, der
sein Leben gut gestalten kann.
Das Ergebnis: Elend
Diese Erkenntnis wird in unserer Gesellschaft
seit über 50 Jahren so wenig beachtet,
dass die Schäden offensichtlich sind;
und werden die Mütter vom Mainstream
der Gesellschaft weiterhin so diskreditiert,
wird die Zahl arbeitsfähiger Menschen
noch weiter sinken: Der Geburtenschwund
reißt in der Arbeitswelt immer größere
Lücken, und immer mehr Menschen leiden
an Folgeerscheinungen der zu frühen
Kollektiverziehung. Allen voran boomen
Depressionen, Suchtkrankheiten und die
Unfähigkeit zur Ehe.
Melchior Wathelet
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12 Z-kompakt
rechte. Selbstverständlich darf eine Frau
über ihren Bauch entscheiden – über ihren
eigenen Bauch, nicht aber über den Bauch
des Kindes in ihr. Sind Sklaverei und Leibeigenschaft
nicht verboten?
Mit zehn Lebenswochen beginnt
das ungeborene Kind, am Daumen zu
lutschen. Das ist eine lustvolle Handlung,
die koordinierte und gezielte Bewegungen
erfordert. Reflexe sind etwas anderes. Das
ungeborene Kind hat einen eigenen Blutkreislauf
mit eigener Blutgruppe, es hat ein
Herz und ein Gehirn, unabhängige Wahrnehmung,
eigenes Schmerzempfinden; und in
der Hälfte der Fälle unterscheidet sich auch
sein Geschlecht von dem der Mutter. Seine
Lebensfähigkeit hängt ab von geeigneten
Umgebungsbedingungen, wie bei uns allen.
Es ist ein Mensch, so wie wir alle.
Viele Schwangere wollen das nicht
wahrhaben und lassen Muttergefühle nicht
zu. Eigene Interessen stehen dem Kind
entgegen. Oder sie wissen, dass da ein
neuer Mensch ist, und töten ihn trotzdem.
Ist das nicht menschenverachtend? Soziale
Probleme lösen, indem man Menschen tötet?
Menschen umbringen, damit andere ein besseres
Leben haben?
Foto: © Lennart Nelsson
Tödliche Diskriminierung
Bekanntlich ist jeder Mensch gleich wertvoll
– und jeder Mensch ist gleichberechtigt,
nicht nur Frauen. Das bedeutet: Jeder muss
geschützt werden, und zwar durch dieselben
Gesetze, aus denselben Gründen und mit
derselben Konsequenz. Umstände oder Notlagen,
die nach der Geburt die Tötung eines
Menschen nicht rechtfertigen, können das
auch nicht vor der Geburt. Dementsprechend
verbieten viele Menschenrechtserklärungen
ausdrücklich jede Diskriminierung aufgrund
der Geburt. 5
Das Wort „Geburt“ bedeutet
auch hier das „Ende einer Schwangerschaft“
und nicht etwa den „sozialen Status bei der
Geburt“. Also darf die Geburt den gesetzlichen
Schutz in keiner Weise beeinflussen.
Doch die Schutzlosigkeit, die wir Ungeborenen
zumuten, ist schlimmer als die Todesstrafe:
Jeder Angeklagte erhält einen fairen
Prozess – mit einem unparteiischen Richter
sowie einem Anwalt, der ohne Interessenkonflikte
seine Rechte vertritt. Er kann gegen
das Todesurteil Berufung einlegen und zuletzt
sogar noch ein Gnadengesuch stellen. Bei
einer Abtreibung hingegen soll eine Schwangere,
die sich in einer hormonell bedingt
emotional instabilen Lage befindet und deren
Interessenkonflikt mit dem Kind offensichtlich
ist, eine faire Entscheidung fällen über
Leben und Tod eines Menschen? Selbst ein
erfahrener Berufsrichter würde hier wegen
Befangenheit abgelehnt. Zu Recht.
Komplettes Versagen
Unser Rechtssystem und alle Menschenrechtserklärungen
haben hier total versagt.
Weder humanistisch noch liberale Einstellungen
konnte nicht verhindern, dass jährlich
mehr Menschen getötet werden als durch
Hitler, Stalin und Mao Tse-Tung zusammen:
Wenn die Schätzungen der WHO stimmen,
sterben weltweit jedes Jahr 60 Millionen
ungeborene Kinder. Und die Masse schweigt.
Unser blinder Fleck ist erschreckend groß
geworden.
Dennoch gibt es Hoffnung,
allerdings nur noch eine einzige. Sie hat
einen prominenten Namen: Jesus Christus.
Er ist der Sohn Gottes, der jedes Unrecht
beendet und die Verachteten errettet: „Ich
bin gekommen, damit sie Leben haben und
das im Überfluss.“ 6 Er lehrt die Nationen
das Recht. 7
Verurteilt werden wir durch
unsere eigenen Worte und Überzeugungen,
denn Menschenrechte sind keine „religiösen
Gebote“. Auch Sklaverei, Rassismus und Folter
gab es lange und sie wurden dann doch
international geächtet; ebenso wird Abtreibung
bald undenkbar sein, und spätere Generationen
werden uns fragen, weshalb Abtreibung
so lange möglich war.
Durch Jesus gibt es Hoffnung auch für
abgetriebene Kinder, denn er gleicht jedes
Unrecht aus. Sie sind bei ihm, und trotz
vieler Verluste geht es ihnen dort sehr gut.
Bestimmt haben sie ihren Müttern vergeben!
Jedes dieser Kinder wünscht sich, dort einmal
seine Mutter umarmen zu dürfen, um ihr zu
sagen, dass es sie liebt.
Tatsächlich gibt es Hoffnung, auch für
diese Mütter sowie für die Väter, Großeltern,
Mediziner und alle, die mitschuldig wurden.
Zwar kann man das Unrecht nicht mehr
ungeschehen machen, doch bei Jesus können
wir Vergebung finden und Gottes Gnade empfangen,
die das Gewissen heilt. Jesus hat für
unsere Schuld bezahlt – mit seinem Tod am
Kreuz. Das ist keine fromme Theorie, es ist
Realität für jeden, der diese Vergebung erfahren
hat, auch und gerade nach Abtreibung.
Tatsächlich brauchen wir alle diese Gnade.
Sie ist der Ausgangspunkt für die dringend
nötige, nachhaltige Erneuerung unserer Herzen
und unserer Gesellschaft. Deshalb: Bitten
wir Gott um Vergebung – und wenden wir uns
dem Leben zu!
1 „Die Schuld der anderen“, Jakob Augstein, DerFreitag,
Ausgabe 2817 vom 13.07.2017.
2 Gemeldet beim Statistischen Bundesamt: 100 000
Abtreibungen/Jahr, bei 200 Werktagen/Jahr =
500 täglich. https://www.destatis.de/DE/Themen/
Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Schwangerschaftsa
bbrueche/_inhalt.html#sprg234234. Die Dunkelziffer
wird auf das Doppelte geschätzt.
3 „Forscher rechtfertigen Tötung Neugeborener“.
Focus.de vom 2.3.2012, https://www.focus.de/
familie/geburt/forscher-rechtfertigen-toetung-neugeborener-legaler-kindsmord_id_2450059.html.
4 Nationalsozialistischer Sprachgebrauch für „minderwertige
Nicht-Arier“. https://de.wikipedia.org/wiki/
Untermensch.
5 AEMR Artikel 2; EMRK Artikel 14; EMRK Prot. 12 Artikel
1; DRC Artikel 1 und 14.
6 Johannesevangelium 10,10 (Elberfelder Bibel).
7 Matthäusevangelium 12,18.
Dieter Egert Vorsitzender der „Interessenvertretung
ungeborener Menschen“, ehemaliger gerichtlich
bestellter Pfleger für Ungeborene (gesetzlicher Vertreter
für ungeborene Kinder in allen Fragen um die
Zulässigkeit pränataler Tötungen)
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einer ehrbasierten Schamkultur) in einer
christlichen Gesellschaft nicht erzwungen,
ja, sie sind verpönt und strafbewehrt.
Vergebungsbereitschaft ist auch
ein Motor für Forschung und Entwicklung
– vom Mittelalter bis heute: Wenn
dem Entwickler nach einem gescheiterten
Experiment eben nicht die Gelder
gestrichen wurden oder gar Schlimmeres
passierte, dann konnte er einen zweiten
oder dritten Versuch starten. Diese Fehlertoleranz
hat Europa technisch und
wirtschaftlich vorangebracht. Leider häufen
sich momentan Fälle, bei denen, um
nicht den „Gewinn“ zu gefährden, Fehler
und Versäumnisse verschwiegen werden;
wer Missstände aufdeckt, riskiert Verfolgung
bis dahin, dass jemand gar um sein
Leben fürchten muss; auch die zivilisatorische
Errungenschaft der Unschuldsvermutung
wird von vielen Medien nicht
mehr beachtet.
Auf Vergebung angewiesen
In dem Ausmaß, in dem wir zum Vergeben
berufen sind, sind wir auf Verge-
bung auch angewiesen, nämlich unbegrenzt.
Jeder Mensch macht Fehler und
fügt seinem Nächsten dadurch Verletzungen
zu. Auch wenn ein Fehler unbeabsichtigt
passiert, sind wir aufgerufen
zur Bitte um Entschuldigung und Verzeihung.
Für alle menschlichen Beziehungen,
sei es Freundschaft, Ehe oder nur
unter Arbeitskollegen, ist entscheidend,
dass wir um Verzeihung bitten und vergeben
können; das würde zudem der zunehmenden
Vereinsamung in der Masse entgegenwirken.
Auch kann es läuternd sein
und helfen, als Mensch zu wachsen, sich
in Tugenden zu üben und das manchmal
übermäßig erhöhte Selbstbild durch ein
realistisches Bild zu ersetzen. „Wenn
wir unsere Sünden bekennen, so ist er –
Gott – treu und gerecht, dass er uns die
Sünden vergibt und uns reinigt von aller
Ungerechtigkeit.“ 4
1 Psalm 130,4.
2 Matthäusevangelium 5,6.
3 Matthäusevangelium 6,12.15.
4 1. Brief des Johannes, 1,9.
Joachim Kuhs ist Abgeordneter im Europäischen
Parlament und Stadtrat im Gemeinderat Baden-
Baden. Seit 1982 verheiratet mit Ingrid, gemeinsam
haben sie 10 Kinder und in Kürze 13 Enkelkinder.
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16 Z-kompakt
kompakt
Toleranz –
was ist das
nochmal?
Man kann nicht tolerant sein,
wenn man keine eigenen
„ Werte zu verteidigen hat. Man
kann nicht offen sein, wenn man nicht
selbstbewusst ist. Ich stehe zu meinen
Überzeugungen — im vollen Bewusstsein
der Alternativen. Dabei muss ich nicht
akzeptieren, was ich toleriere. Toleranz
ist das Klima der Koexistenz von ‚Andersgläubigen‘.
Friedliche Koexistenz setzt
den Verzicht auf Konsens voraus.“
Sagt Prof. Norbert Bolz. Weithin fällt
kaum noch auf, dass Begriffe wie Frieden,
Menschenrechte, Freiheit, Toleranz und
Gleichheit zu ideologischen Schlagwörtern
umgedeutet wurden. Wer es wagt,
diese zu hinterfragen, setzt sich dem Verdacht
aus, gegen Frieden zu sein, und
muss mit massiven Reaktionen rechnen.
Hat die „öffentliche Meinung“ erst
einmal gesprochen, bringt kaum noch
jemand den Mut zum Widerspruch auf
und niemand wagt es, einem unabhängigen
Gedankengang zu folgen. Die soziale
Intoleranz fügt heute zwar niemandem
mehr körperlichen Schaden zu, aber wer
anders denkt, überlegt sich dennoch gut,
ob er seine Meinung nicht lieber maskieren
oder auf Publizität verzichten will. 1
Mit Akzeptanz verwechselt
Die Bundesregierung verlangt z. B. Toleranz
und Akzeptanz der „sexuellen
Vielfalt“. Das klingt im ersten Moment
freundlich. Toleranz bedeutet aber eigentlich
Duldsamkeit und Geltenlassen anderer
Überzeugungen und Handlungsweisen.
Es bedeutet gerade nicht, dass ich
meine Überzeugung abgeben muss. Den
Toleranten zeichnet es geradezu aus, dass
er an seiner Überzeugung festhält, dabei
aber andere stehen lässt.
Foto: © Agentur PJI/Montage
Akzeptanz, accipere hingegen bedeutet,
etwas gutheißen: Wer akzeptiert,
übernimmt eine andere Überzeugung und
gibt die eigene auf.
Toleranz und Akzeptanz sind also zwei
völlig unterschiedliche Begriffe, deren
Gebrauch aber unmerklich verschmolzen
wurde.
Wenn es eine staatliche Aufforderung
zur Akzeptanz gibt, z. B. in Bezug auf
die sexuelle Vielfalt, ist das eine Aufforderung,
die eigenen Wertevorstellungen
aufzugeben. Doch das Bundesverwaltungsgericht
hat klargestellt, dass das
Einfordern von Akzeptanz sexueller Vielfalt
eindeutig gegen das Indoktrinationsverbot
verstößt. 2
Totalitarismus mit „Toleranz“-Keule
Wer sich für das Leben und die Familie
einsetzt, kann sich einer Gegnerschaft
gewiss sein. Voran die der Europäischen
Union, die es sich zur Aufgabe gemacht
hat, im Namen amputierter Begriffe wie
„Freiheit“, „Toleranz“ und „Antidiskriminierung“
die moralischen Grundlagen
Europas aufzulösen. Ein neuer, „weicher“
Totalitarismus bildet sich heraus.
„Ich bin besorgt darüber, dass Minister
und Funktionsträger sich treiben lassen
von der sogenannten ‚Schwulen- und Lesben-Bewegung‘.“
Das sagt einer, der sich
selbst als homosexuell geoutet hat. „Da ist
die ‚Toleranz‘-Keule, die Drohung, jeden
als menschenverachtend oder inhuman zu
brandmarken, der gewisse Forderungen
kritisch hinterfragt – und mit dieser Toleranzkeule
wird ein Druck aufgebaut, der
über die aus meiner Perspektive zulässige
Lobbyarbeit weit hinausgeht.“ 3
Toleranz ist das Klima
der Koexistenz von
‚Andersgläubigen‘
Billig-Toleranz: Tor zur Intoleranz
• Toleranz wird verwechselt mit Gleichgültigkeit
und Mangel an eigener Überzeugung;
so erstickt man verantwortungsbewusstes
Engagement im Keim.
• Fortschreitende Individualisierung
führt zu oberflächlicher Toleranz: Jeder
soll tun und lassen können, was er will.
Aber die Entfaltung des Einzelnen ist
nur im Zusammenspiel verbindlicher
Gemeinsamkeiten konstruktiv. Wo jeder
tut, was ihm beliebt, setzt sich letzten
Endes der Stärkere durch. – Toleranz
dieser Art führt zur Anarchie.
• Ein dritter Ersatz begnügt sich mit
äußeren Formen abstrakter Ideen.
Das Motto: Was im Einzelnen geglaubt
wird, ist nicht entscheidend, Hauptsache,
man setzt sich für irgendwas
ein, egal wofür. So heißt es etwa:
„Wir glauben doch alle an denselben
Gott!“, oder: „Ausschlaggebend ist der
gute Wille!“ Ein Diskurs über das, was
wahr, gültig und gerecht ist, entfällt.
Der Begriff „Toleranz“ ist so positiv
besetzt, dass selbst diese drei „Billigversionen“
noch sehr geschätzt werden.
Dabei übersieht man, dass oberflächliche
Toleranz der Intoleranz die Tür öffnet.
Z-kompakt 17
kompakt
Im Namen sogenannter Toleranz
Ein anderes Mittel, Intoleranz als „Toleranz“
zu verkaufen: Alles auf den Kopf
stellen! Ganz einfach: Man hängt einer
klaren Überzeugung das Etikett „Intoleranz“
an. Wer also eine entschiedene
Haltung einnimmt, kann schnell als „Fundamentalist“
diskreditiert und somit als
intolerant abgelehnt werden.
Wer hinterfragt, könnte unter Phobien,
also Krankheiten leiden (z. B. „Islamophobie“,
„Homophobie“). So kann man
Andersdenkende mundtot machen, ohne
eine inhaltliche Auseinandersetzung führen
zu müssen.
Unter dem Namen der Toleranz wird
zunehmend Intoleranz geübt! Ein fester
Standpunkt wäre schließlich – genau:
„intolerant“.
Die Toleranz-Vollversion
Nur Gott ist absolut, alles Menschliche
ist relativ. Deshalb dürfen persönlicher
Glaube und Staatsordnung nicht vermischt
werden. Die politische Gemeinschaft
ist keine Glaubensgemeinschaft;
die Glaubensgemeinschaft („Kirche“) darf
nicht „staatlichen“ Charakter annehmen.
Die Würde des Einzelnen darf unter
keinen Umständen angetastet oder gegen
andere „Werte“ abgewogen werden.
Alle Menschen sind in gleicher Weise
vor Gott Sünder und keiner kann sich
selbst gerechtsprechen. Zum anderen:
Gott bietet allen Menschen ohne Unterschied
und Vorbedingung seine Gnade
an, diese darf aber niemandem aufgezwungen
werden.
Wo dieses grundlegende Verständnis
von Gott, Welt und Mensch verloren geht,
da steht Toleranz auf Dauer in Gefahr,
oberflächlich zu werden, mit der Tendenz
zur Intoleranz. 4
1 Norbert Bolz, »Z« Nr. 17/18, S. 60–63.
2 Prof. Wolfgang Leisenberg, Vortrag über sexuelle Vielfalt,
https://youtu.be/-x97YMlX1P0.
3 Ich bin schwul, »Z« Nr.15/16, S. 122–127.
4 Nach einem Vortrag von Prof. Dr. theol. Rainer Mayer,
Prof. i. R. für Systematische Theologie und Religionspädagogik,
Uni Mannheim, veröffentl. in »Z« 17/18,
S. 64 f.
Foto: © Agentur PJI/Montage
»Einer lupfe den andern
höher als sich selbst«
Werden
Sie
endlich
politisch!
Politik hat ein schlechtes Image.
Man spricht von Politikverdrossenheit.
Wir machen das oft an Namen
fest, schreiben es Machtmissbrauch,
Eitelkeit oder Streitsucht zu. Unter den
Berufsgruppen, die „man“ für vertrauenswürdig
hält, stehen Politiker an letzter
Stelle (Pfarrer sind im unteren Mittelfeld,
Feuerwehrleute und Krankenschwestern
ganz oben).
Aber wir verwechseln Partei und Politik.
Es ist ja ein Missverständnis, wenn
man meint, dass nur Politiker Politik
machen – es ist ja auch nicht nur der
Pfarrer, der „Kirche macht“. Die Summe
dessen, was jeder Einzelne beiträgt, das
macht Politik und das formt Kirche.
Versuchen wir also zunächst, dieses
Wort zu verstehen:
Politik ist die Regelung der Angelegenheiten
eines Gemeinwesens durch verbindliche
gemeinsame Entscheidungen,
damit das Zusammenleben von Menschen
möglichst gut gelingt. Jegliche Einflussnahme,
alle Gestaltung und Durchsetzung
von Zielen in Privatleben oder
in der Öffentlichkeit ist Politik. Dabei
hat man das Gemeinwesen als Ganzes im
Blick, zumindest sollte es so sein.
Im engeren Sinne bezeichnet „Politik“
die Strukturen (polity), Prozesse
(politics) und Inhalte (policy) zur Funktion
des Gemeinwesens; sie steuert das
Zusammenwirken der Kräfte, die sich
beteiligen an der Verteilung von Werten
(materiellen und immateriellen).
18 Z-kompakt
kompakt
Foto: © Abentur PJI UG
Aus dem Politik-Handbuch
Hier ein paar bewährte Anleitungen aus
einem der ältesten Politik-Handbücher
der Welt:
• Achte den anderen höher
als dich selbst. 1
Das ist eine Garantie gegen Unterdrückung
und sorgt dafür, dass keiner zu
kurz kommt, denn jeder wird ja von den
anderen höher geachtet. Die Folge: eine
Kultur der Wertschätzung.
• Wenn ihr vergebt, kann euch vergeben
werden. 2
Schuld kann nicht mehr korrumpieren,
denn alles ist offengelegt und beglichen,
wettgemacht, gesühnt. Die Umwegsrentabilität
(erfreuliche Nebenwirkungen)
in allen Bereichen der Gesellschaft ist
unermesslich, besonders im Gesundheitswesen.
• Da ist weder Deutscher, Jude
noch Araber, noch Mann, Frau oder
ein x-tes Geschlecht, auch nicht
Vorstandsvorsitzender oder Fließbandarbeiter,
denn sie sind alle
einer in Christus Jesus. 3
Von wegen „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“
mit Revolution und Schafott; alle
Ideologien samt ihren säkularen Utopien
sind gescheitert. Der einzig wahre und
erfolgreiche Gleichstellungsbeauftragte
war schon immer Jesus Christus.
• Liebe deine Feinde, tue wohl
denen, die dich hassen, bete für
die, die dich verfolgen, und lasse
die Sonne nicht untergehen über
deinem Zorn. 4
Das wäre wirksame Friedenspolitik und
bringt jedenfalls mehr, als für „Peace“ auf
die Straße zu gehen. – Wer fängt damit
an?, fragen Sie vielleicht. – Am besten Sie!
Es hat schon große Wirkung, wenn der
Feindschaft in der eigenen Familie, in der
Nachbarschaft und am Arbeitsplatz auf
diese Weise der Stachel genommen wird.
Das zieht automatisch größere Kreise.
• Betet für die Regierenden und die
in Verantwortung sind, damit wir
ein ruhiges Leben führen können
in Gottesfurcht und Ehrbarkeit. 5
Unser Auftrag ist nicht, die Regierenden
zu beschimpfen, sondern für sie zu beten,
dass sie in die Lage versetzt werden, den
Willen Gottes für ein Land um- und durchzusetzen.
Damit befinden wir uns automatisch
in der Auseinandersetzung mit dem
Fürsten dieser Welt, der Lüge, Korruption
und Zerstörung bewirken will.
Klein anfangen
Das sind nur fünf Vorschläge, wie wir politisch
werden können und dabei extreme
Auswirkungen erzielen. Blicken Sie dabei
nicht zu sehr in die Ferne, lassen Sie für
den Anfang die globalen Verstrickungen
mal beiseite. Werden Sie politisch in Ihrem
unmittelbaren Lebensbereich. Denn wo
sich etwas im Kleinen verändert, gibt es
auch die Chance, dass auf der nächsten
Ebene etwas passiert. Warten wir aber auf
die anderen, dann bleibt alles, wie es ist,
oder es verschlechtert sich.
Also: Versuchen Sie in diesem Sinne
politisch zu werden und in Ihrem Umkreis
das Zusammenleben nach diesen Vorschlägen
zu gestalten. – Was, wenn so
die Welt in Ihrer Nähe gut würde!
1 Brief an die Philipper, 2,3.
2 Matthäusevangelium 6,14.
3 Brief an die Galater, 3,28.
4 Lukasevangelium 6,27; Brief an die Epheser, 4,26.
5 1. Brief an Timotheus, 2,2.
Z-kompakt 19
kompakt
Simbabwe – von der Kornkammer zum
Armenhaus: das Land ist gezeichnet
von fast 40 Jahren grausamer Diktatur.
Etwa 80 Prozent der Bevölkerung sind
arbeitslos. Eine Super-Inflation knebelt die
Wirtschaft. Lange Schlangen an Tankstellen
sind alltäglich. Benzin und Grundnahrungsmittel
sind teuer und knapp. Demonstrationen
enden oft in Gewalt – auch
vonseiten der Polizei und Armee.
Jeder Sechste ist HIV-positiv und
fast jeder Vierte leidet an Kufungisisa
– Depression, wörtlich: „wenn du zu viel
denkst“. Die Sorgen rauben den Schlaf
und die Angst nagt an der Seele.
Im Land kommt ein Psychiater oder
Psychotherapeut auf eine halbe Million
Einwohner. Einer von ihnen ist Prof.
Dixon Chibanda. In seiner Praxis empfängt
er vor allem vermögende Patienten
– solche, die an Depressionen leiden, weil
ihre Katze gestorben ist.
Kein Geld für den Bus
Ein Stipendium ermöglichte Chibanda ein
Studium in Prag; Kinder- oder Hautarzt
wollte er werden. Doch der Selbstmord
eines Freundes änderte alles: „Ich hatte
seine schwere Depression nicht erkannt.“
Ein weiteres einschneidendes Erlebnis,
damals war er schon praktizierender
Arzt, ließ ihn wirklich nach einer nachhaltigen
Lösung suchen:
Als eine Frau beim ersten Suizidversuch
mit einer Überdosis Medikamente
ins Spital eingeliefert worden war, hatte
er ihr angeboten, sie kostenlos zu behandeln;
doch die Frau kam nicht. Erst später
erfuhr er, dass sie sich an einem Mangobaum
erhängt hatte; ihr fehlten die paar
Dollar für den Bus, der sie zu seiner Praxis
hätte bringen sollen.
So gründete Chibanda die Initiative
Friendship Bench – „Freundschaftsbank“.
Projekt „Freundschaftsbank“
Am 15. Oktober 2019 brachte „Weltbilder“
eine ermutigende Doku: „Großmütter
als Psychologinnen“. Darin kam
u. a. die Hausfrau und Großmutter Grace
Choga zu Wort.
Eine
„Bank“
gegen
Depression
Foto: © Friendship Bench/ Rainer Kwiotek
Grace Choga will an dem Projekt
„Freundschaftsbank“ mithelfen und hat
sich dafür schulen lassen. Auf diesen „Bänken“
kümmern sich nun Großmütter um die
Sorgen ihrer Mitmenschen – denn: „Wenn
du deine Probleme für dich behältst, wachsen
sie.“ Aber auch ihr eigenes Lebensgefühl
hat sich dadurch deutlich verbessert;
seit die Frauen als Beraterinnen arbeiten,
haben sie eine echte Aufgabe. „Ich fühle
mich gebraucht. Es macht mich stolz, so
vielen Menschen zu helfen.“
„Hallo Gogo, Großmutter“,
grüßt Olenga Manenga, die zur Freundschaftsbank
kommt, um ihr Herz auszuschütten.
„Gogo“ ist die liebevolle
Bezeichnung für eine alte, kluge Dame.
Olenga lebt mit ihren Enkelkindern
zusammen, gemeinsam mit ihrem Mann
zieht sie sie groß. Keiner hat ein geregeltes
Einkommen und als dann auch noch
eines der Kinder starb, wurde die Depression
sichtbar. Eine für Simbabwe typische
Geschichte; doch auf dem Land kann keiner
darin eine Krankheit erkennen.
Es gibt keinen Strom und kaum Wasser,
schon das macht seelisch krank: Es reicht
hinten und vorne nicht, viele können sich
nicht einmal Brennholz leisten. Wie sollen
sie ihren Kindern da etwas kochen? Elementare
Sorgen belasten die Psyche.
Seit vier Wochen kommt nun Olenga
Manenga zu Choga in die Beratung, zu
einer Frau, die selber „nur“ Hausfrau
und Großmutter ist. „Was meinst du, was
kannst du selber tun?“, fragt Choga. Sie
geht eine Liste von Fragen durch: Elf
Symptome werden sichtbar, die zeigen,
dass Olengas Seele krank ist. Choga hört
zu, wenn ihre Patienten von Problemen
erzählen, und hilft ihnen, selber Lösungen
zu finden. In den Gesprächen hört sie
von Gewalt in der Ehe, sexuellem Missbrauch,
von Armut, Angst und Einsamkeit.
Und immer wieder von HIV.
Offener als beim Arzt
„Wenn ich hier mit einer Großmutter
spreche“, sagt Olenga Manenga, „fühle
ich mich wohler als im Gespräch mit dem
Arzt. Ich bin viel offener, und einen Arzt
kann ich mir ohnedies nicht leisten.“
Eine Großmutter ist eine von ihnen,
kennt die Probleme aus eigener Erfahrung.
Mit ihren 73 Jahren strahlt Choga
eine Gelassenheit aus, die man wohl hat,
wenn man selber 6 Kinder geboren und
23 Enkelkinder aufgezogen hat.
Vielleicht deshalb können Großmütter
manchen besser helfen als so mancher
Therapeut, und wohl deshalb wächst auf
den Freundschaftsbänken das Vertrauen
so schnell. „Wenn Patienten zu mir kom-
20 Z-kompakt
kompakt
her Kindheit an durch Tradition erlernt,
verändert und weitergegeben. Man lernt
durch Beziehung und Kontext; ohne diese
sind Begriffe austauschbar und bedeuten
nichts als eine Aneinanderreihung von
Zeichen (wer nicht Lesen gelernt hat,
kann die Buchstaben noch nicht einmal
durch Sprechen wiedergeben). Wir können
dies einfach nachvollziehen, wenn
wir überlegen, was geschieht, wenn wir
das Wort „Liebe“ hören, oder „Hass“:
Wenn ich erlebe, wie meine Eltern mich
bei dem Wort „Hass“ liebevoll ansehen,
mich streicheln und mir Zuwendung entgegenbringen,
werde ich mit „Hass“ eine
positive Erfahrung assoziieren und lernen,
den Begriff für ähnliche Handlungen
einzusetzen. So können wir die Inhalte
von Begriffen umprogrammieren, je nach
erlerntem Beziehungszusammenhang.
Ohne die kontextuelle Erfahrung der Verwendung
von Begriffen wären die Wörter
und Buchstaben also austauschbar. – Wie
ist das auf das Thema „Künstliche Intelligenz“
anzuwenden?
Foto: © flickr/ITU/D.Procofieff
Autonomes Fahren: Wer entscheidet
über Leben und Tod?
Elon Musk sagte kürzlich: „Wir müssen
darüber entscheiden, ob wir in Zukunft
einen Tesla mit dem Charakter ,Egoist‘
oder ,Altruist‘ bauen. Der eine wird nur
an sich selbst denken, der andere wird
eher das eigene Leben riskieren, um Kinder
vor einem Unfall zu retten.“
Lassen Sie uns das Beispiel vom autonomen
Autofahren (das freiwillige Aufgeben
der Chance, auf selbstbestimmte Art
und Weise von A nach B zu kommen), ausdehnen
auf die übrigen Entscheidungen
unseres Lebensweges, und tun wir dabei,
als beträfe dieses Beispiel demnächst die
ganze Menschheit. Wir können uns gut
vorstellen, wie „autonomes Leben“ dann
ungefähr aussehen wird: autonomes Einkaufen,
autonome Fitness, autonome Medizin
etc. – bei allen Gefühlen, Regungen
und Entscheidungen wird unsere Intuition,
unsere ethisch-moralische und praktische
Verantwortung für unseren Lebensweg,
durch KI ersetzt. Bevor wir eine Entscheidung
oder Tat auch nur ins Auge fassen,
wird der „Fahrassistent“ bereits erkennen,
was die „bessere“ Entscheidung für uns
ist, und diese auch fällen.
Ist Intelligenz das, was den Menschen
zum Menschen macht?
Macht „künstliche Intelligenz“ die Maschinen
zu besseren Menschen? Noch ein paar
Jahre und ein paar weitere Schritte in der
Reproduktionsmedizin und wir stehen auf
einmal vor der Frage (oder auch nicht
mehr …): Sollen wir ein egoistisches oder
ein empathisches Kind zur Welt bringen?
Ob es braune oder grüne Augen haben
soll, ist ja noch harmlos; aber dann kommt
die Frage: Soll es ein Mädchen oder ein
Junge sein, oder ein anderes Geschlecht
aus den 60(!) möglichen Genderklassifikationen
von Facebook? Welche anderen
(„intelligenten“) Eigenschaften soll es
haben? Was wird es erfolgreich machen,
um in Krisen, Kriegen, Krankheit, Alter
oder anderen Zukunftsrisiken bestehen
zu können? Für die Wissenschaft wird es
immer ein weiterer kleiner Schritt sein,
aber für die Menschheit ist es dann plötzlich
ein sehr großer Schritt.
Frank H. Wilhelmi ist seit 30 Jahren selbstständiger
Unternehmer, Gründer und aktiver „Business Angel“.
Er ist u. a. Mitglied der Jury des Hessischen Hochschulinnovationspreises
und im Leitungsteam der Forschungsgruppe
Wirtschaft und Finanzen am Weltethos-Institut
in Tübingen. Anfang 2019 gründete
er die „Odem Investing Initiative“, die Unternehmen
darin fördert, mit ihren Geschäftsmodellen die Nachhaltigkeitsziele
der Agenda 2030 (SDGs) zu erfüllen.
1 Hiob 32,8.
Die umfassenden
Z-Nachschlagewerke
zu den Themen:
ISLAM
GENDER
MEINUNGS-
BILDUNG
Über 400 Seiten kompetente Kompakt-
Information; à 7,95; zusammen als
Z-Trilogie nur 19,95. Leseproben auf:
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Z-kompakt 23
kompakt
Helfen Sie
mit einer großzügigen Spende!
Immer wieder erhalten wir Dankes-E-
Mails oder Anrufe, in denen uns Mut
gemacht wird: „Weiter so!“ – „Die
»Z« zeigt Entwicklungen auf, die andere
verschweigen.“ – „Es ist mutig, dass ihr
euch das getraut.“ – „Wir bräuchten mehr
solche Stimmen im Land!“
Aber diese Arbeit hat auch mit Finanzen
zu tun. Vieles, was gut wäre,
können wir nicht machen,
einfach weil die Mittel dafür
nicht reichen.
Nun klagen selbst die
Mainstream-Medien über
wirtschaftliche Einbrüche –
und wir schwimmen noch
dazu gegen diesen Stream.
Auch können wir leider
nicht mit öffentlichen Fördermitteln
rechnen; dazu sind
wir zu wenig systemkonform.
Um die Publikationen, die Informationsarbeit
zur Meinungsbildung auch durch
Vorträge fortzusetzen, sind wir auf stabile
Einnahmen angewiesen; doch in letzter
Zeit mussten wir Rückgänge verzeichnen.
Inzwischen fehlen uns rund 48 000 Euro.
Bitte helfen Sie, diese Lücke zu schließen.
• Helfen Sie, die »Z«-Arbeit in Ihrem
Umfeld bekannt zu machen.
• Helfen Sie, mit einem Mehrfach-Abo.
• Helfen Sie mit Ihrer Spende (steuerbegünstigt).
In den Riss treten
Es ist nötig, den Problemen ungeschönt
ins Auge zu blicken, nur so können wir
effektiv „in den Riss treten“.
600 Jahre v. Chr. sagte Gott durch den
Propheten zu seinem Volk: „Ich suchte
einen Mann unter ihnen, der die Mauer
24 Z-kompakt
zumauern und vor mir für das Land in den
Riss treten könnte, damit ich es nicht verheeren
müsste; aber ich fand keinen.“ 1
Mit der »Z« setzen wir uns dafür ein,
dass diese Risse in der Mauer klar sichtbar
werden und dass es dieses Mal Menschen
gibt, die für ihr Land eintreten,
damit die Lücken geschlossen werden.
Verantwortung
für die Zukunft
Wenn sich sein Volk (wenigstens die
Christen, die es ernst meinen) demütigt
und Gottes Angesicht sucht, wenn sie
umkehren von ihren bösen Wegen, dann
werde er vom Himmel her hören, lässt
Gott mitteilen, „und ich werde ihre Sünden
vergeben und ihr Land heilen“. 2
Auch viele christliche Institutionen
und Richtungen haben sich dem Zeitgeist
und seinen Ideologien ausgeliefert. Das
sind eindeutig „böse Wege“, von denen
wir umkehren müssen. Freiheitsrechte,
Meinungs- und Gewissensfreiheit sind
zunehmend gefährdet. Ein Vakuum entsteht,
das sich ganz von selber füllt, wenn
nicht die wenigen Christen das unermesslich
Starke einbringen, das in Christus
jedem Glaubenden zugesagt ist. Tun wir
das aber nicht, darf es nicht verwundern,
wenn Islam und Atheismus zu den Religionen
Europas werden.
Mit der »Z« liefern wir Hintergrund-
Infos dazu und geben Impulse zum Handeln.
Deutschland und Europa hat ein
tief verwurzeltes christliches Erbe.
Das müssen wir bewahren, und deshalb
müssen wir unsere Verantwortung für die
Zukunft wahrnehmen. Die Vergänglichkeit
hat eine rasante Dynamik nach unten. Die
ganze Schöpfung wartet
sehnsüchtig darauf, 3 dass
wenigstens einige von
denen, die Christus in sich
tragen, erkennen, dass sie
die Kraft zum Überwinden
haben. 4 Aber ein Elefant,
den man in jungen
Jahren am Bein angekettet
und der sich daran
blutig gescheuert hat,
kann jahrzehntelang mit
einem dünnen Seil festgehalten werden. Er
wurde konditioniert und weiß nicht, welche
Kraft er hat. So auch wir „aufgeklärten“
Christen. Daran etwas zu ändern, das ist im
Fadenkreuz der »Z«.
Ausweiten
Helfen Sie mit, dass wir nicht nur überleben,
sondern auch so mit Finanzen ausgestattet
werden, dass wir die Arbeit
ausweiten können. Dass wir den dringend
nötigen Ausbau im digitalen Bereich
bewerkstelligen und auch in der Manpower
(Arbeitskräfte) aufstocken können.
Im vergangenen Jahr (2019) sind Abos
und Spenden rückläufig gewesen. Das
erschwert die Schritte nach vorne. Wir bitten
Sie um eine großzügige Spende.
1 Hesekiel 22,30.
2 2. Chronik 7,14.
3 Brief an die Römer, 8,21; 1. Korinther 15,42.
4 1. Brief des Johannes, 5,4.
Zukunft Europa e.V. • Spendenkonto KSK GP • BIC: GOPSDE6G • IBAN: DE26 6105 0000 0049 0155 68