TRENDYone | Das Magazin - Ulm - April 2017
TRENDYone Fitness Augustine Rubit (ratiopharm Ulm) macht sich fit für die Playoffs!, Vanessa Fülle ist Miss Ulm 2017, Local Hero Christian Ehrmann, Beruf & Karriere: Führungsstile und ihre Wirkung
TRENDYone Fitness Augustine Rubit (ratiopharm Ulm) macht sich fit für die Playoffs!, Vanessa Fülle ist Miss Ulm 2017, Local Hero Christian Ehrmann, Beruf & Karriere: Führungsstile und ihre Wirkung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Familie<br />
Kinder und das Erwachsenwerden. Allein dieser Satz ist schon irgendwie<br />
paradox. Kein Wunder, dass der Großteil der Jugendlichen<br />
sich überfordert und unsicher auf diesem unbekannten Territorium<br />
fühlt. Für Erwachsene sind diese jugendlichen Verwirrungszustände oft nur<br />
schwer zu verstehen. Aber wie sehen das unsere Sprösslinge? Wie erleben<br />
sie ihre neue Welt und wie gehen sie damit um?<br />
Und plötzlich ändert sich alles<br />
Stellen Sie sich vor, sie wachen morgens<br />
auf. Sie gähnen herzhaft, recken<br />
und strecken sich genüsslich im noch<br />
warmen Bett. Ein wunderbarer Tag beginnt.<br />
Motiviert schlendern Sie ins Badezimmer,<br />
blicken vor dem morgendlichen<br />
Gang zum stillen Örtchen noch einmal<br />
kurz in den Spiegel und verharren<br />
plötzlich. Ihr Gesicht. Sie blinzeln. Ihre<br />
sonst so makellose, matte Haut hat<br />
sich in einen Ölteppich verwandelt, auf<br />
dem sich freudig die schönsten Farben<br />
und Formen von Mittessern tummeln.<br />
Noch schockiert von Ihrem verunstalteten<br />
Äußeren bemerken Sie, dass Sie<br />
komisch riechen. Herrschaftszeiten! –<br />
Sie müffeln richtig! Was nun?<br />
Zucken Sie mit den Achseln (die übrigens<br />
aussehen, als würden Sie Struwwelpeter<br />
im Schwitzkasten haben,<br />
obwohl Sie sich gestern noch rasiert<br />
haben) und gehen frohen Mutes zur<br />
Arbeit? Oder schließen Sie sich zur Sicherheit<br />
erst einmal im Badezimmer<br />
ein und atmen hysterisch in eine Papiertüte?<br />
Kinder nehmen diese Veränderungen<br />
noch viel intensiver war, als die kleine<br />
Fantasiereise, die Sie gerade gemacht<br />
haben. Ihre wunderbar bunte Welt verändert<br />
sich ohne Vorwarnung. Von der<br />
kindlichen Unbekümmertheit geht es<br />
im freien Fall auf ein unbekanntes Gebiet,<br />
auf dem alles einen anderen Sinn<br />
ergibt und auf dem das eigene Körpergefühl<br />
völlig aus den Angeln gehoben<br />
wird.<br />
Die kleinen Menschen stehen vor einer<br />
komplett neuen und fremden Aufgabe,<br />
ohne dass sie sich diese ausgesucht<br />
haben. Sie werden einfach vor vollendete<br />
Tatsachen gestellt, die sich zu<br />
allem Überfluss auch noch ständig ändern.<br />
Und der Körper spielt Scharade<br />
In der Pubertät verändert sich jeder<br />
Körper in einem anderen Tempo. Es<br />
werden deutliche Unterschiede zu den<br />
Entwicklungsgraden sichtbar. Plötzlich<br />
sprießen Haare, wo es vorher nie<br />
welche gegeben hat. Es gibt Rundungen<br />
an Stellen, die eben noch erklärtes<br />
Flachland waren. Jungs kommen in den<br />
Stimmbruch, Mädchen bekommen ihre<br />
Regel. Jedes Kind reagiert anders auf<br />
diese einschneidenden Veränderungen.<br />
Manchen Kindern fällt das Akzeptieren<br />
des neuen Körpergefühls sehr schwer.<br />
Sie sind geistig noch „zu sehr Kind“<br />
und fühlen sich deutlich unwohl in ihrer<br />
(leider meist pickligen) „neuen Haut“.<br />
Schamgefühl mischt sich unter den<br />
verwirrenden Gefühlscocktail, der den<br />
Teenagern ordentlich zu Kopf steigt.<br />
Auf einmal wird gutes Aussehen immer<br />
wichtiger. Bei Mädchen ist der Schönheitsdruck<br />
besonders ausgeprägt. Ein<br />
Großteil befasst sich zum ersten Mal<br />
im Leben bewusst mit der Frage:<br />
„Bin ich hübsch?“<br />
Jungs kämpfen mit ihrem Haarwachstum:<br />
Noch nicht so richtig Bart, aber<br />
glatt ist es auch nicht mehr. Wie soll<br />
man das bitte stylen? Die Frage „Wie<br />
sehe ich aus?“ drängt sich plötzlich in<br />
den Vordergrund. Vor wenigen Wochen<br />
hat keines der Kinder sich um diese<br />
Frage geschert. Und plötzlich wird das<br />
eigene Spiegelbild von einem Tag zum<br />
anderen äußerst kritisch begutachtet.<br />
Die Jugendlichen fangen an sich zu vergleichen.<br />
Dem äußeren Erscheinungsbild<br />
wird extrem viel Zeit gewidmet, da<br />
es nun bewusst wahrgenommen wird.<br />
„<strong>Das</strong> bin ich. Möchte ich so sein? Oder<br />
möchte ich mich verändern? Und was<br />
ziehe ich heute an?“ Die Kleidung wird<br />
zu einer wertvollen Währung für Respekt<br />
und Akzeptanz.<br />
„Wer hübsch ist, ist beliebter und erfolgreicher und bekommt mehr<br />
Likes auf Facebook.“ [Mädchen, 14 Jahre]