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Kreis Kleve

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Ein starkes Kompetenzfeld –<br />

Agrobusiness<br />

Dr. Anke Schirocki<br />

Information<br />

Agrobusiness<br />

Niederrhein e. V.<br />

www.agrobusinessniederrhein.de<br />

www.natuerlichniederrhein.de<br />

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agrobusinessniederrhein<br />

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agrobusinessNRW<br />

68<br />

Wer durch den <strong>Kreis</strong> <strong>Kleve</strong> fährt, bemerkt die<br />

weiten Flächen, die geprägt sind durch grüne<br />

Wiesen und weite Äcker, die durch Busch -<br />

reihen und Kopfweiden Struktur erhalten.<br />

Daneben sieht man immer wieder Gewächs -<br />

häuser, häufig um geben von Flächen, auf<br />

denen blühende Pflanzen stehen. Das ist das<br />

sichtbare Bild der Landwirtschaft und des<br />

Gartenbaues im <strong>Kreis</strong> <strong>Kleve</strong>. Für die Be woh ne -<br />

rinnen und Bewohner des <strong>Kreis</strong>es ist das seit<br />

Generationen ein gewohntes Bild, aber viel -<br />

leicht ist es vielen gar nicht bewusst, dass<br />

dieses Landschaftsbild einzigartig in Deutschland<br />

ist.<br />

Die Menschen am Niederrhein sind eng mit<br />

der Landwirtschaft und der Natur verwurzelt.<br />

Landwirte und Gärtner bewirtschaften ihre<br />

Höfe und Gartenbaubetriebe als Familien -<br />

betriebe seit vielen Generationen.<br />

Mit über 72 000 Hektar landwirtschaftlicher<br />

Fläche steht der <strong>Kreis</strong> <strong>Kleve</strong> an fünfter Stelle<br />

im Ranking der <strong>Kreis</strong>e in NRW und hat dabei<br />

in verschiedenen Bereichen einen heraus -<br />

ragenden Stellenwert. In der Landwirtschaft<br />

liegt der Schwerpunkt mit über 40 000 Kühen<br />

in der Milchviehhaltung, denen über 20 000<br />

Hektar Dauergrünland zur Verfügung stehen.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt ist der Kartoffel -<br />

anbau mit über 5700 Hektar. In keinem an de -<br />

ren <strong>Kreis</strong> in NRW werden so viele Kartoffeln<br />

angebaut. Kartoffeln müssen bewässert werden,<br />

und so verfügt der <strong>Kreis</strong> <strong>Kleve</strong> über einen<br />

hohen Anteil bewässerungsfähiger landwirt -<br />

schaftlicher Flächen. Weiterhin liegt der <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Kleve</strong> mit über 3500 Hektar Gemüse an erster<br />

Stelle im Vergleich zu anderen <strong>Kreis</strong>en in<br />

NRW.<br />

Eine Besonderheit ist jedoch der Gartenbau<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Kleve</strong> mit der Produktion von Blumen<br />

und Zierpflanzen. Hier nimmt der <strong>Kreis</strong> <strong>Kleve</strong><br />

sogar im bundesweiten Vergleich eine<br />

Spitzenstellung ein. Nordrhein-Westfalen ist<br />

mit 47 Prozent der Grundfläche mit Abstand<br />

das bedeutendste Bundesland für Blumen<br />

und Pflanzen, und im <strong>Kreis</strong> <strong>Kleve</strong> liegen davon<br />

alleine 46 Prozent. Mit anderen Worten: Etwa<br />

20 Prozent aller Blumen und Pflanzen, die in<br />

Deutschland hergestellt werden, kommen aus<br />

dem <strong>Kreis</strong> <strong>Kleve</strong>. Hier wachsen in 450 Be -<br />

trie ben Pflanzen auf 364 Hektar in Gewächs -<br />

häusern und auf 1074 Hektar im Freiland. Sie<br />

bringen den Menschen in ganz Deutschland<br />

und sogar europaweit lebendiges Grün und<br />

Farben in ihre Wohnungen und Gärten.<br />

Wie ist das möglich, dass sich ausgerechnet<br />

am Niederrhein der Gartenbau so stark<br />

entwickeln konnte? Das relativ milde Klima,<br />

die flache Landschaft, die Nähe zu den<br />

Verbrauchern in den Großstädten und die<br />

frühzeitige Entwicklung der Vermarktungseinrichtungen,<br />

die den Verkauf großer Einheiten<br />

vereinfachen, waren dafür wichtige Voraus -<br />

setzungen. Die ersten Gartenbaubetriebe<br />

begannen mit der Gemüseproduktion bereits<br />

vor dem Ersten Weltkrieg, und die erste<br />

Gemüseversteigerung nahm ihren Betrieb in<br />

Straelen auf. Viele wechselten dann nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg von Gemüse zu Schnitt -<br />

blumen und weiter zum heutigen Stand: den<br />

Topfpflanzen. Und so wachsen im Frühjahr<br />

unter anderem Stiefmütterchen und Primeln<br />

in den Betrieben, werden im April und Mai<br />

Beet- und Balkonpflanzen zur Blüte gebracht<br />

und blühen im Sommer Stauden auf den<br />

Freilandflächen. Markant sind im Herbst die<br />

Heidepflanzen, die zumeist als Callunen in<br />

rötlichen Tönen in großen Mengen auf den<br />

Freilandflächen zu sehen sind.<br />

Wo eine Branche in einer Region einen so<br />

hohen Stellenwert einnimmt, siedeln weitere<br />

Fortsetzung Seite 70

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