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STROM-SCHLAG
© Melativ
STROM-FINGER
REDEN
UND MACHEN
Photo by Nick Fewings on Unsplash
10
Früher, in meinem jugendlichen Taml, tendierte ich dazu, Menschen um
mich herum in Arschlöcher und Nicht-Arschlöcher einzuteilen. Nun,
das hat sich bis heute nicht wirklich geändert, aber oben drauf teile ich
meine Zeitgenossen mittlerweile auch in die „Macher“ und die „Reder“ ein.
Da gibt es einerseits die, die immer nur reden. Was sie nicht alles können.
Was sie nicht alles machen wollen. Wie super sie nicht sind, wie
lang das beste Teil und wie toll der neue 3er BMW nicht ist, dass man
gerne mal weit verreisen möchte, aber es eh nie tut, weil Flugzeuge
ja ständig abstürzen, man (und Frau! Bitte fühlen Sie sich nicht dazu
genötigt, mein nicht vorhandenes Gendern als soziale Norm zu verstehen!)
hat immense Pläne für sich, sein Leben, seine Kinder, seinen
Partner. Passieren tut dann im Endeffekt wenig bis nichts. Zu mühsam,
zu weit, zu viel Aufwand, zu teuer, zu stressig. Aber! Nächstes Jahr wird
MEIN Jahr – da wird alles besser! Oder 2025! Oder eventuell dann 2049?
Inzwischen zieht das Leben im Zeitraffer an uns vorbei , die Sekunden
rieseln unaufhaltsam ins Glas, und plötzlich sind wir alt und haben,
außer viel geredet, nichts gemacht.
Und dann sind da eben noch die Macher. Die reden normal nicht viel,
zumindest nicht darüber, was sie machen wollen. Die tun einfach.
Die hinterfragen nicht, zerdenken nicht, wissen vorher auch noch nicht,
ob irgendetwas möglicherweise Scheiße ist oder nicht – das kann man
ja immer noch nachher entscheiden. Macher machen auch einfach mal
Blödsinn, bei dem es den Redern dann auch mal die Sprache verschlägt.
„Warum tun die das? Warum traut man sich sowas? San de afoch nur
deppat? Ich würde das NIE machen!“
Ich persönlich hab mir ein Ziel gesteckt für mein Leben, wie lange oder
kurz es auch immer dauern möge (gut, mit 46 bin ich eh schon irgendwie
auf der Gewinner-Seite …). Ich möchte am Ende sagen können: Ich
hab‘s probiert, ich hab‘s gemacht, ich hab mich getraut, ich hab nicht
gedacht und es einfach getan – und es war ur leiwand! Ich hab versucht,
mir die Welt anzusehen, während andere in einem ewigen Kreislauf
zwischen Caorle und Hradec Kralove gefangen sind. Ich bin Fallschirm
gesprungen, während andere auf der Couch ihren Drei-Tages-Rausch
ausgeschlafen haben. Ich war bei Sonnenaufgang in der Wildnis von
Nebraska, während andere es nicht mal nachmittags auf den Harzberg
schaffen. Das ist aber nichts, über das ich groß rede, denn ich tue es für
mich. Und das Leben ist viel zu kurz, um es NICHT zu tun!
Mike, Stark!Strom Chefredakteur
Süßer die Kuhglocken nie klingen
Together we are going down – im besten Sinne.
Das Wiener Hard Rock/Sleaze Rock-Quartett
FINGERLYXX erhebt sich rifflastig aus dem
Zuckersumpf der 80er Hair-Szene. Doppelt bespielte
Vocals, eine extra tighte Rhythmus-Sektion,
weit ausladende Riffs und Melodien, die geradezu
für Arenen gemacht sind, machen – egal, ob mit
oder ohne knackengen Leopardenmusterhosen
– einfach Spaß. Mitwippen und Tanzen ist unvermeidbar.
Mit vier Titeln kommt die erste EP ,,We Are The
Apocalypse‘‘ daher und egal, ob DEF LEPPARD,
BON JOVI oder AC/DC – sämtliche Klassiker
bekommen ihr Fett weg und werden mit weiblichen
Vocals auf ein neues Jahrtausend aufpoliert.
Da funktioniert sogar die gelegentliche Cowbell
in ,,Make Hardrock Great Again‘‘, und wie oft
kommt so was schon vor? Eine zuckerschocklastige
Empfehlung (nicht nur) für 80er-Fetischisten
mit Bandanas und Tiermusterkleidung und
überhaupt ein echter Geheimtipp.
Noch.
www.facebook.com/Fingerlyxx
Gabriel
LIVE bei der
am 29.11. im Reigen
AB 12. DEZEMBER IM KINO
www.sonypictures.at