26.11.2019 Aufrufe

S!S Magazin12 WEB

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

S t a r k ! S t r o m B a c k s t a g e : H i n t e r d e n K u l i s s e n v o n 24 S t u n d e n W a h n s i n n

METALNIGHT

OUTBREAK

VOL. 7

12.10.2019 –

Kitzmantelfabrik

Vorchdorf (OÖ)

12. Oktober 2019, 06:00h: Eine kleine

Gruppe mäßig wacher Personen

findet sich mit drei schwer beladenen

Transportern vor der Kitzmantelfabrik

Vorchdorf ein, um dem alljährlichen

Wahnsinn namens Metalnight Outbreak

zum inzwischen siebten Mal Leben

einzuhauchen. Das Festival im Herzen

Oberösterreichs lockt alle Jahre wieder

mit einer geballten Ladung von 15

Bands auf zwei abwechselnd bespielten

Bühnen, von denen der größte Teil aus

dem reichhaltigen heimischen Musikuntergrund

stammt.

Alle Fotos © Anthalerero

Als Headliner des Festivals heizten heuer die

deutschen Industrial-Deather CYPECORE sowie

die heimischen Metalcore-Senkrechtstarter

WE BLAME THE EMPIRE auf der Hauptbühne

gewaltig ein, während VERTILIZAR auf der

Underground-Stage zu später Stunde noch

einmal kräftig Gas gaben. Starke Shows von

ALL FACES DOWN oder AS GOD CREATED und

ein Abriss von DEATH RISING, bei denen sogar

die Barrikaden vor der Bühne eingerissen

wurden, rundeten das bislang besucherstärkste

MNO ab.

Doch bevor es soweit kommen konnte, lagen

viele Stunden Arbeit vor der Crew. Einige

Tonnen an Equipment, von Lichttraversen und

CYPECORE DEATH RISING WE BLAME THE EMPIRE

Scheinwerfern über Lautsprecher, Monitorboxen

und Mischpulte bis hin zu Kilometern an Kabeln,

wurden mit Muskelkraft in die Halle geschleppt,

sortiert und der jeweiligen Bühne zugeteilt.

Stück für Stück wurden alle Einzelteile auf

die Bühnen gehievt, ver-, ein- und zusammengebaut,

so dass in kleinen Schritten eine voll

ausgestattete Bühne entstand. Um im Betrieb

keine bösen Überraschungen zu erleben, wurde

dabei jedes einzelne Teil einer gründlichen

Funktionsprüfung unterzogen, um spätere

Fehlfunktionen auszuschließen - selbst wenn

das heißt, dass man einiges mehrmals auseinander

nehmen und wieder zusammensetzen muss.

Dass dabei nicht viel Zeit für so profane Dinge

wie Nahrungsaufnahmen bleibt, versteht sich

von selbst - die guten alten Leberkässemmeln

müssen als mittägliche Stärkung reichen, für

den Rest des Tages wird die Nahrung nur noch

aus aufputschenden Flüssigkeiten bestehen.

Bis zum Eintreffen der Besucher hieß es sodann

nur noch checken, checken, checken: Licht, Ton,

Monitoring - die Opener-Bands der beiden

Bühnen fungierten hierbei jeweils als Testpiloten

und verbrachten somit beim Soundcheck ähnlich

viel Zeit auf der Bühne wie später beim Gig.

BEHIND THE STROM

für den Außenbereich und Bühnengitter

für den Innenbereich aufgebaut, Backstage-

Räumlichkeiten vorbereitet, Helfer und Securitys

eingeteilt und diverse administrative Tätigkeiten

ausgeführt werden - eine nicht enden wollende

Flut an Arbeiten, die selbst mit Ende des Festivals

noch nicht abgeschlossen waren... im Gegenteil!

Denn wenn nach acht Stunden Dauerbeschallung

(die Crew war zu diesem Zeitpunkt bereits

mehr als die doppelte Zeit auf den Beinen!) die

Besucher die Heimreise antraten und auch der

Großteil der Bands die Halle schon wieder verlassen

hat, begann für das Team die Arbeit wieder

von vorne. Alles Aufgebaute musste nun wieder

abgebaut werden, dabei können jedoch durch

die schleichende Übermüdung

sowie komplizierte und exakte

Handgriffe erfordernde Arbeiten

wie das Absenken der Lichttraversen

samt ihrer schweren und teuren

Fracht, zur Herausforderung

werden. Das zu diesem Zeitpunkt

wichtigste Utensil war wohl die

mitgebrachte Kaffeemaschine, die

im Verein mit dem exponentiell

steigenden Konsum zuckerhaltiger

Nahrungsmittel den Treibstoff für

weitere Arbeitsstunden lieferte.

Wer gen drei oder vier Uhr morgens einen

Blick in die noch immer hell erleuchtete

Kitzmantelfabrik geworfen hätte, der hätte

sich wohl mitten in einer Zombieapokalypse

gewähnt - eine Handvoll blasser, herumschlurfender

Gestalten trotzte allen Widrigkeiten,

rollte mit mechanischen Handgriffen sorgfältig

Kilometer an Kabeln ein und hob und schob

verbissen Cases durch die Gegend. Zunächst

übersichtlich in der Halle drapiert, wurden die

Tonnen an mitgebrachtem Equipment in den

frühen Morgenstunden wieder zurück in die

Transporter geschlichtet (Tetris-Künste erweisen

sich hier immer als vorteilhaft!) – als die letzten

Stücke verladen wurden, begann es bereits wieder

zu dämmern.

Exakt 24 Stunden nach Beginn der Arbeiten

verließen drei Transporter mit erschöpften

Menschen die Kitzmantelfabrik. Mit schmerzenden

Beinen, schmerzendem Rücken, kleineren

Blessuren und der einen oder anderen Blase –

aber glücklich, eine weitere MNO-Ausgabe erfolgreich

über die Bühne gebracht zu haben. Und

nächstes Jahr, am 3. Oktober 2020, werden sich

exakt dieselben Szenen mit vermutlich gleichen

Darstellern wieder an identer Stelle abspielen...

Indes stand auch der Rest der Halle nicht www.facebook.com/MetalnightOutbreakFestival

still, denn bevor die Besucher einfielen, wollten

sowohl Bars bestückt, Biergarnituren Anthalerero

24

25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!