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Das Jahr 1984 gilt aus musikhistorischer Sicht als
essentiell, als Beispiele seien nur VAN HALEN und
ihr, ha, „MCMLXXXIV“ oder die „Perfect Strangers“
der re-unionierten DEEP PURPLE genannt. Selbst
im international damals noch eher milde belächelten
Österreich tat sich einiges, so gastierten
etwa IRON MAIDEN auf ihrer „Behind The Iron
Curtain“(Oida!)-Tour zum ersten Mal bei uns, konkret
in der Zeltweger „Aichfeld-Halle“, übrigens auch
mein persönlicher Live- äh, „Jungfrauen-Jungfern-
Flug“ (Walter, komm zur Sache! Andi).
Und auch immer mehr heimische Musiker waren
fest entschlossen, ihr Leben fortan der Rockmusik
zu widmen. Im Salzburger Land etwa formierten
sich ein paar Burschen nach ersten Gehversuchen
in anderen Bands (u.a. AMPERE) zu SPEED LIMIT.
Diese eroberten die Herzen der Fans im Sturm und
schafften es durch immenses Engagement auch
bald zu Bekanntheit über die Mozartstadt hinaus.
Mit ihrer erster LP „Unchained“
und einem Demo, auf dem sich
mit Stefan Hogger ein neuer
Sänger präsentierte, bespielte
die Truppe das ganze Land,
sogar das zu jener Zeit von
Rockkonzerten wahrlich nicht
gesegnete südliche NÖ, wo man mit den local heroes
AXE (nein, nicht Bobby Barth, sondern der spätere
Wr. Neustädter Politiker Reinhard Kadlec war hier
federführend) für ein lautstark bejubeltes Konzert im
beschaulichen Lanzenkirchen sorgte (Walter!! Andi).
1988 veröffentlichte der Fünfer (inkl. eines gewissen
Helmuth Lehner, der einige Jahre später eine Band
namens BELPHEGOR gründete…) mit „The Prophecy“
eines der bis heute wohl bekanntesten und renommiertesten
österreichischen Rock-Alben, das
auch international angenommen wurde. Zur ganz
SPEED LIMIT
„Von unserer Seite aus
darf es gerne noch viele Jahre weitergehen“
NO TIME LIMIT FOR SPEED LIMIT!
SPEED LIMIT 2019
Wer braucht schon Instrumente?
großen Karriere sollte es leider doch nicht reichen,
von ihrer Überzeugung haben sich die Mannen aber
niemals abbringen lassen, wenngleich nach dem
1992er- Album „Perfect Inspiration“ erstmal Ende
am Gelände war.
Als sich SPEED LIMIT schließlich 2008 zurückmeldeten,
sahen die seit 1989 den „Band-Kern“
darstellenden Herren Chris Angerer (G), Chris
Pawlak (B) und Joe Eder (G) dies weniger als
Fortsetzung, sondern vielmehr als Neuanfang,
selbst wenn auf der Comeback-Scheibe
„Moneyshot“ (2010) mit dem bereits erwähnten
Stefan Hogger ein weiterer früherer Kollege dabei
war, wenngleich nur kurzfristig. Mit Hannes
Vordermayer und Manuel Brettl fand das „Ur Trio“
neue Kräfte, um 2017 „Anywhere We Dare“ einzuspielen.
Zwei Jahre später zelebriert die Band
nun ihre große „35 Jahre Anniversary-Tour“ und
denkt noch lange nicht ans Aufhören, wie Gitarrist
Joe Eder bekräftigt:
Im Gegenteil, es fühlt sich im Moment wieder so
an wie früher. Das Band-Feeling ist fantastisch
und wir haben sogar schon
Song-Fragmente für zukünftige
Veröffentlichungen im
Talon. 35 Jahre als Band mögen
sich für manche nach verdientem
Ruhestand anhören, von
unserer Seite aus darf es gerne noch viele Jahre
weitergehen (lacht).
Blickt man nach so langer Zeit in der Szene eigentlich
sentimental zurück? Oder gar mit Ärger, weil nicht alles
nach Wunsch gelaufen ist?
Ah, geh! Klar hätten wir in den 90er Jahren viel mehr
erreichen können, aber da waren Hard Rock Bands
generell nicht unbedingt gesegnet. Egal, welche
von den großen Acts wir jetzt als Beispiel nennen
würden, alle haben ein ähnliches Schicksal erlitten
und mussten durch schwierige Phasen gehen,
viele haben sogar aufgegeben. Doch manche sind
zurückgekommen, so auch wir! Und die Fans, die
das genau so empfunden haben wie wir, die sind
uns bis heute treu geblieben.
Wunderbar. Allerdings sind auf den aktuellen Bandfotos
nur noch vier Mitglieder abgebildet. Konkret meine ich
einen Sänger zu vermissen. Was ist passiert?
Gut beobachtet. Manuel hat uns vor geraumer
Zeit mitgeteilt, dass er sich aus der Band wieder
verabschieden möchte
und hat das dann auch in
aller Freundschaft getan.
Wahrscheinlich hat das auch
etwas damit zu tun, dass er
doch einige Jahre weniger auf
dem Buckel hat als die beiden
Chris‘ und ich. Aber was soll‘s, mussten wir uns eben
wieder nach einer anderen Option umsehen.
Und die habt ihr inzwischen gefunden, um live spielen
zu können - aber noch keine neuen Fotos veröffentlicht?
Hähä, fast. Wir wissen schon lange, dass unser
Schlagzeuger Hannes auch ein begnadeter Sänger
ist, schließlich stellte er sein Talent bereits zigmal
im Proberaum unter Beweis. Wir mussten ihn nur
überzeugen, es auch als Sänger von SPEED LIMIT zu
versuchen. Wir sind also im Moment nur noch als
Quartett, dafür aber mit einem singenden Drummer
unterwegs.
Klingt ehrlich gesagt irgendwie nach Notlösung. War
denn keiner der ehemaligen Vokalisten zu einer Rückkehr
zu bewegen?
Nein, aber als Notlösung sehe ich die Sache dennoch
überhaupt nicht, ich würde die Geschichte eher unter
dem Begriff „logische Schlussfolgerung“ einordnen.
Zumal Hannes ohnehin schon immer für Backing
Vocals gesorgt hat.
Einverstanden. Der Bursche ist zwar auch um einige
Jahre jünger als ihr drei, scheint sich aber perfekt eingefunden
zu haben.
„Wir treffen uns als Band immer noch
mindestens einmal die Woche im Proberaum“
NO SCHOOL BUT OLD SCHOOL!
SPEED LIMIT 1987
STROM-LEGENDEN
Absolut! Er schafft es zudem immer wieder, uns mit
seinem jugendlichen Charme voranzutreiben, hat
aber auch kein Problem damit, sich in sämtliche
Band-Gepflogenheiten einzubringen. Zwar sind
wir definitiv keine Verächter diverser moderner
Möglichkeiten und Medien, treffen uns als Band im
traditionellen Sinn aber immer noch mindestens
einmal die Woche im Proberaum. Selbst wenn es
dabei mitunter nur zum Plaudern und ein paar
Bierchen kommt… und die Instrumente noch nicht
einmal ausgepackt werden.
Sehr schön. Wenn die Instrumente
dann aber doch mal zum
Einsatz kommen, entlockt ihr
ihnen auch das von dir erwähnte
neue Songmaterial, auf das
wir uns schon freuen. Zumal wir
von traditionellem SPEED LIMIT-Sound ausgehen…
Natürlich! Wer uns kennt, kann sich in etwa vorstellen,
was auf ihn zukommt. Wir haben nach all
den Jahren keine Utopien mehr und verlieren noch
nicht einmal einen Gedanken daran, wie weit man
es im Musik-Business heutzutage schaffen könnte.
Wozu auch?
Wir haben Spaß an Musik, an der Band, am Schreiben
von Songs. Und bei den Konzerten eine wunderbare
Zeit mit unseren Fans, was brauchen wir mehr?
Da müssen wir uns nicht fürs Business verbiegen,
und dass wir auf unsere alten Tage keine Death
Metal-Geschosse mehr auf die Menschheit loslassen
werden, dürfte auch klar sein, haha. Im Ernst, bei
SPEED LIMIT stellen seit jeher eingängige Melodien
und Refrains das Um und Auf eines Songs dar und
ihr könnt euch darauf verlassen, dass sich daran
nichts ändern wird!
Amen
www.speedlimitweb.com
Walter
S P E E D L I M I T ( 3 5 ) & B L I N D P E T I T I O N ( 4 5 ! ) & J A M T R A X ( 2 0 ) = „ 1 0 0 J a h r e R o c k “
l i v e a m 1 4 . 1 2 . 2 0 1 9 i n d e r S i M M C i t y W i e n
S P E E D L I M I T & B L I N D P E T I T I O N & M A D O G
a m 2 0 . 1 2 . 2 0 1 9 i m R o c k h o u s e S a l z b u r g
Alle Fotos © Speed Limit
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