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STROM-VIADUKT
Da muss erst ein Schweizer in Form des umtriebigen
Christoph Keller samt seiner Frau Liz
kommen, um das zu bewerkstelligen. Zusammen
mit dem versierten Metal Escalation-Team hat er
bereits im Vorjahr im Vereinslokal des örtlichen
Bikerclubs ein kleines Fest, quasi als Generalprobe,
veranstaltet, heuer wollte man „bigger“ werden
und hat sich eine der malerischsten Locations
ausgesucht, die (Nieder-)Österreich zu bieten hat:
Die weiträumige Wiese neben und unter dem imposanten,
von Karl Ritter von Ghega 1850 erbauten
Viadukt, inmitten der malerischen Semmering-
Wälder und zu Füßen der gigantischen Polleros-
Felswand.
Das Spätsommerwetter war uns gnädig und bereits
um 14 Uhr trieben sich einige Metaller mit
Bier in den kargen Schatten des Geländes rum.
Nach dem Einmarsch der Dudelsack-Gruppe
BLACK SMITH PIPERS legten auch gleich TITAN
KILLER los, um die Anlage mit ihrem Geradeaus-
Metal ordentlich einzupegeln und die ersten
Urgesteine Wolfgang Süssenbeck und Walter
Oberhofer. Mit Multikulti-Truppe betonierte man
bei glasklarem Sound (ein Lob hier auch mal an
die Technik-Crew!) einen Klangmonolithen nach
dem anderen unter das Viadukt, am Ende blieben
einige Münder offen und Genicke steif. MORTAL
STRIKE sind so etwas wie der Stimmungsgarant
der Szene: Da weiß man, man bekommt die optimale
Hart-Kost in optimaler Qualität von fünf authentischen
Metal-Fanatikern. Etzi, Chrir und Co.
arbeiten gerade den neuen Sänger Martin ein und
müssen heute auf ihren Drummer Max verzichten,
also hilft kurz mal Alex von TITAN KILLER aus.
We are Family, nämlich. Und weil sich der zwar viele,
aber nicht alle Songs in so kurzer Zeit drauftun
konnte, gibt es auch ein paar fette Cover-Versionen,
was zusätzlich für Par-tay sorgt! Für die ortsansässigen
RAVENOUS, seit über 30 Jahren mehr oder
weniger im Business, ein Leichtes, den Ball zu
übernehmen und ihren zugänglichen Oldschool-
Thrash inklusive des Superhits „Brutalistic Terror“
(„Superkalifragilistischbrutalistic Terror“! Andi)
WILDHUNT
MORTAL STRIKE
31.08. - Breitenstein am Semmering
METAL ESCALATION FESTIVAL 2019
Bestial Invasion!
Es gibt Orte, die kennt man seit seiner Kindheit, fährt ständig dran vorbei, war aber noch nie wirklich dort.
Das Kalte-Rinne-Viadukt, älteren Semestern noch vom Zwanzig-Schilling-Schein bekannt, ist so ein Platz.
Und niemand von uns, der schon mal gemächlich mit der Bahn über und durch den Semmering geschaukelt ist,
hätte sich wahrscheinlich je gedacht, gerade hier mal ein fettes Metal-Festival zu erleben.
ANGRY NATION
Leute auf den Rasen zu locken. Dicht gefolgt von
den Neunkirchnern JORRVASKR, die mit ihrem
„Skyrim“-Black-Death-Cocktail bereits ein paar
Fans mehr vor die kleine, aber ausreichende
Bühne locken konnten. Da hatten VEINS OF
SUFFERING aus Leoben einen lockeren Stand,
ihren technisch eher anspruchsvollen, modern
angehauchten Todes-Metal in die bangende
Menge zu fetzen, souverän und routiniert! Und
es tat der Stimmung auch keinen Abbruch, einen
kleinen Stilbruch einzubauen: WILDHUNT trieben
einem mit hausgemachter Vintage-Kost die
Freudentränen in die Augen und glänzten mit
Spielfreude und Charisma.
Die Lokalmatadoren GHIDRAH sind kurzfristig
für ARTHIRIA eingesprungen und ein Glücksgriff:
Ein technisch versiertes Todes-Brett, mit einer
Menge Groove und Djent-Tupfern hie und da -
das Quartett präsentierte sich als eingespieltes
Team, und mit dieser Band sollte - nein, muss! -
man noch rechnen! Mit Spannung erwarteten alle
dann den ersten Live-Auftritt der Melo-Deather
ANGRY NATION rund um die beiden Neustädter
ins Publikum zu blasen: Sänger Joachim glänzt
durch sympathische Bühnenpräsenz und
Veranstalter Stefan zupft den Bass!
Und natürlich warten auf DESTRUCTION. In der
frischen Abendluft machen Schmier, Mike und ihr
Rollkommando dann auch keine Gefangenen. Mit
Alltime-Faves wie „The Butcher Strikes Back“ oder
„Bestial Invasion“ kann nix schiefgehen, und mit
einem Kapazunder wie Randy Black am Kit schon
gar nix. Das tritt so garstig Arsch, dass die Birne
brummt, und das bei spitzenmäßigem Sound und
mit einem super gelauntem Schmier. Ein würdiger
Abschluss für dieses Event, dessen Neuauflage
2020 schon fix geplant ist. Hoffentlich mit ebensolchem
Wetter - und einem Campingplatz. Bis auf
diesen war nämlich alles, was sich ein Metaller so
wünscht, auf dem Metal Escalation vorhanden.
Das hat wirklich Potenzial, nicht nur wegen der
Prachtkulisse, sondern vor allem wegen der kompetenten
und freundlichen Organisation. Weiter
so - wir freuen uns auf 2020 unterm Viadukt!
www.metal-escalation.at
Mike
RAVENOUS
Alle Fotos © Ines Altschach
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