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Industrieanzeiger 34.2019

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technik & wissen<br />

schätzung deutlich von denen hierzulande –<br />

und auch die Standards, die angewendet<br />

werden von verschiedenen Branchen. Das<br />

berücksichtige man mit den Programmen in<br />

den Akademien. Daher werden auch Veranstaltungen<br />

von chinesischen Teams gestaltet.<br />

Sie finden gemeinsam mit örtlichen Verbänden<br />

und Netzwerken statt – sozusagen von<br />

Chinesen für Chinesen. Rilke: „Natürlich<br />

bringen wir unseren Support ein, wir beraten<br />

die Academies, helfen bei der Vermarktung<br />

der Veranstaltungen und bringen zum<br />

Beispiel neue Anregungen etwa für Themen<br />

ein – und dies über viele Jahre. Unser Ziel ist<br />

es nicht, eine Akademie aufzubauen und uns<br />

dann wieder zurückzuziehen. Wir wollen<br />

langfristige Verbindungen eingehen und dafür<br />

sorgen, dass etwas Nachhaltiges entsteht<br />

– auch im Sinne unserer Partner.“<br />

Die Robotation Academy in Foshan<br />

wurde vor rund zwei Jahren eröffnet.<br />

In Foshan kümmert sich ein Tochterunternehmen<br />

des Messeveranstalters Guangdong<br />

Tanzhou International Exhibition Co.,<br />

um den Gesamtbetrieb und das Management<br />

der Robotation Academy. In Nanjing<br />

ist das Nanjing Robot Research Institute<br />

(NRRI) Vertragspartner der „Smart Industry<br />

Academy“, die spätestens im Herbst<br />

2020 ihre Tore öffnen soll.<br />

Partner der Robotation Academy in der<br />

südchinesischen Industriemetropole Foshan<br />

sind deutsche Unternehmen wie etwa Phoenix<br />

Contact, Lenze, Igus, Harting, Weidmüller<br />

oder Lenze, aber auch der Roboterhersteller<br />

Kuka, der chinesische Eigentümer<br />

hat. Mit vielen dieser Unternehmen arbeitet<br />

die Deutsche Messe Technology Academy<br />

auch in Hannover schon lange zusammen.<br />

Dazu gehört auch Volkswagen als großes<br />

Anwendungsunternehmen. Der Automobilhersteller<br />

steht seit der ersten Stunde an der<br />

Seite der Akademie. Olaf Kratzer, Leiter Inszenierte<br />

Bildung bei der Autostadt GmbH,<br />

ist neben Rilke auch Geschäftsführer der<br />

Deutschen Messe Technology Academy.<br />

Doch Rilke ist nicht nur stolz darauf,<br />

dass Volkswagen bislang Partner an allen<br />

internationalen Standorten ist, sondern<br />

auch das chinesische Unternehmen Haier,<br />

dass mit rund 87.000 Mitarbeitern die Nr. 1<br />

auf dem weltweiten Markt für weiße Ware<br />

ist. „Haier ist ein sehr interessantes Unternehmen<br />

in Bezug auf seine Produktionstechnik“,<br />

erklärt Rilke. „Haier hat sehr viele<br />

Partner aus der Automatisierungstechnik<br />

und arbeitet mit ihnen gemeinsam an Anlagekonzepten<br />

für seine weltweiten Smart<br />

Factories. Die Schulungs- und Demoanlage,<br />

die wir in Nanjing aufbauen, wird auf die<br />

Zwecke und Bedürfnisse von Volkswagen<br />

und Haier zugeschnitten.“ Weitere Partner<br />

sollen folgen.<br />

Trotz der internationalen Aktivitäten vernachlässigt<br />

die Deutsche Messe Technology<br />

Academy ihr Geschäft in Deutschland nicht.<br />

„Genauso wie auf internationaler Ebene<br />

entwickeln wir auch hier unser Programm<br />

beständig weiter“, sagt Rilke. Das Kerngeschäft<br />

mit Robotik und Automation, das in<br />

der Robotation Academy angesiedelt ist,<br />

wurde in diesem Jahr um zwei weitere Akademien<br />

ausgebaut: Eine für Digital Reality,<br />

also Virtual und Augmented Reality, und eine<br />

für Additive Manufacturing, also<br />

3D-Druck. „Wir wollen damit einen intensiveren<br />

Austausch zwischen Anbietern und<br />

Anwendern dieser Schlüsseltechnologien für<br />

die Optimierung von Produktionsprozessen<br />

ermöglichen“, sagt Rilke. „Hannover eignet<br />

sich dabei sehr gut, um Neues auszuprobieren.<br />

Für das nächste Jahr denken wir an<br />

neue Konzepte rund um das Ideenmanagement.<br />

Dabei wollen wir stärker noch als bisher<br />

Startups und etablierte Unternehmen<br />

zusammenbringen.“<br />

Zu den Technologiepartnern der Additive<br />

Manufacturing Academy gehören unter<br />

anderem die Phoenix-Contact-Tochter Protiq<br />

und die Software-Hersteller Autodesk<br />

und Dassault. Mit der Initiative „Niedersachsen<br />

Additiv“, welche vom Niedersächsischen<br />

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit,<br />

Verkehr und Digitalisierung gefördert wird,<br />

gibt es zudem eine besondere Veranstaltungsreihe,<br />

die Events auch direkt in den<br />

Unternehmen stattfinden lässt.<br />

Beim Konzept und der Ausstattung der<br />

Digital Reality Academy engagiert sich die<br />

Volkswagen Group Academy, weil Volkswagen<br />

bereits seit vielen Jahren in einer Vielzahl<br />

von Anwendungsfällen Systeme von<br />

Virtual Reality (VR) und Augmented Reality<br />

(AR) einsetzt. Diese reichen vom Design<br />

über die technische Entwicklung, die Fabrikplanung<br />

bis zum Training von Mitarbeitern<br />

sowohl in der Fertigung wie im Händlernetz.<br />

„Die Themen VR und AR entwickeln<br />

sich gerade sprunghaft. Dies spiegelt<br />

sich bei der Nachfrage nach entsprechenden<br />

Veranstaltungen wider“, so Rilke. „Hält<br />

diese Tendenz an, werden wir die Themen<br />

sicher schon bald in einzelne Konferenzoder<br />

Netzwerkformate in die Auslands-<br />

Akademien übertragen.“<br />

Konradin Mediengruppe<br />

als Kooperationspartner<br />

Hannover ist somit eine inhaltliche Blaupause<br />

für die internationalen Akademie-<br />

Standorte. Damit dies so bleibt, kooperiert<br />

die Deutsche Messe Technology Academy<br />

seit diesem Jahr erstmals auch mit den großen<br />

Fachverlagen Konradin Mediengruppe<br />

und dem Süddeutschen Verlag. Gemeinsam<br />

mit dem zur Konradin Mediengruppe gehörenden<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> veranstaltet die<br />

Robotation Academy in Hannover zum Beispiel<br />

im Februar kommenden Jahres bereits<br />

den 9. Robotics Kongress. 2019 war er lange<br />

im Vorfeld ausgebucht, rund 300 Teilnehmer<br />

nahmen starke Impulse für die smarte<br />

Fertigung mit nach Hause.<br />

36 <strong>Industrieanzeiger</strong> 33/34.19

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