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Industrieanzeiger 34.2019

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technik & wissen<br />

Siemens digitalisiert sein Tool-Management mit der Blockchain<br />

Werkzeugkoffer<br />

unter Kontrolle<br />

Supply Chain Management | Siemens setzt auf die<br />

Blockchain. Mithilfe der Technologie schafft der<br />

Konzern Transparenz in seinem Tool-Management<br />

und spart Kosten.<br />

❧ Markus Strehlitz<br />

Der Hype ist groß rund um die Blockchain. Die Technologie<br />

könnte Transaktionen künftig sicherer machen. In<br />

vielen Branchen bietet sich Potenzial für ihren Einsatz.<br />

Doch konkrete Projekte sind eher Mangelware.<br />

Umso interessanter ist es daher, wenn Unternehmen<br />

tatsächlich schon mit der Blockchain arbeiten und über<br />

ihren Einsatz berichten. Dazu zählt Siemens. Der Technologiekonzern<br />

nutzt die Blockchain im Supply-Chain-<br />

Management (SCM) – genauer gesagt für das Tool-Management<br />

bei der weltweiten Wiederinstandsetzung von<br />

Kraftwerken.<br />

Den Impuls dazu gab eine Initiative aus dem SCM-<br />

Diginetwork, einem konzernweiten und selbstorganisierten<br />

Zusammenschluss von Digitalisierungs-Enthusiasten,<br />

die entsprechende Lösungen konzipieren und umsetzen.<br />

Im Tool-Management, für das die Blockchain eingesetzt<br />

wird, geht es um ein breites Spektrum an Geräten<br />

In der Industrie kann die Blockchain<br />

echten Mehrwert liefern. Siemens hat<br />

mehr als zehn verschiedene Blockchain-<br />

Anwendungen umgesetzt. Bild: Siemens<br />

und Werkzeugen – vom einfachen Akku-Schrauber bis<br />

zur CNC-Maschine, die mehr als eine Million Euro kostet.<br />

„Diese Tools kommen in einen Container und werden<br />

an ihren Einsatzort geschickt – zum Beispiel nach<br />

Abu Dhabi oder Singapur“, erklärt Thomas Holzner,<br />

der das Diginetwork 2017 ins Leben rief. „Dann wird<br />

das Kraftwerk gewartet und der Container kommt zurück.“<br />

Aus dem Akku-Schrauber wird ein Hammer<br />

Doch sowohl die Zusammenstellung der Retour-Container<br />

als auch der Zustand der einzelnen Werkzeuge<br />

unterscheidet sich erheblich von den Sendungen, die zuvor<br />

an den Einsatzort geschickt wurden. „Aus dem Akku-Schrauber<br />

ist dann vielleicht ein Akku-Hammer geworden,<br />

weil er nicht mehr voll funktionsfähig ist. Oder<br />

bei der CNC-Maschine fehlt die Steuerung“, berichtet<br />

Holzner.<br />

Anzahl und Zustand der verpackten, transportierten<br />

und empfangenen Tools wurden von den involvierten<br />

Akteuren bisher handschriftlich festgehalten. Doch die<br />

manuelle Dokumentation funktioniert laut Holzner<br />

„nicht immer sehr gut“. Daher setzt Siemens die Blockchain-Technologie<br />

ein, um die Integrität des nun digitalisierten<br />

Prozesses sicherzustellen.<br />

44 <strong>Industrieanzeiger</strong> 33/34.19

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