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Bauratgeber Kaufbeuren / Buchloe / Marktoberdorf

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13 BAU-RATGEBER<br />

Die Heizung der Zukunft<br />

Es gibt einige Varianten, die eigenen vier Wände mit Wärme zu versorgen<br />

Der Umweltschutz ist weiterhin auf<br />

dem Vormarsch. So verwundert es<br />

nicht, dass Öl- und Gasheizungen zukünftig<br />

nahezu keine Rolle mehr spielen<br />

werden. Laut Experten wird die<br />

Heizung der Zukunft mit Strom betrieben.<br />

Die Auswahl der Heizung ist auch<br />

immer eine Systemfrage: Öl oder Gas,<br />

Solar oder Holz, Strom oder Kraft-<br />

Wärme-Kopplung. Einige davon lassen<br />

sich auch miteinander kombinieren.<br />

Und am Ende muss man ebenfalls noch<br />

entscheiden, ob man Heizkörper oder<br />

eine Fußbodenheizung möchte. Nicht<br />

völlig außen vor sollten die staatlichen<br />

Förderungen für neue Heizungen gelassen<br />

werden. Hier kann man kräftig<br />

sparen.<br />

Der Einbau von Ölheizungen und auch<br />

von Gasthermen ist rückläufig. Häufig<br />

werden nur Altanlagen ersetzt. Zudem<br />

muss beachtet werden, dass schon<br />

bald eine europaweite Regelung greift,<br />

das ErP-Labeling für Heizkessel, das<br />

besagt, dass reine Brennwertkessel<br />

ohne regenerative Technologie wie Solarthermie<br />

oder Blockheizkraftwerke<br />

nicht mehr eingesetzt werden dürfen.<br />

So werden die regenerativen und alternativen<br />

Heiztechnologien konkurrenzfähiger.<br />

Strom ist der Energieträger der Zukunft.<br />

Das sagt auch Norbert Fisch,<br />

Professor für Bauphysik und Gebäudetechnik<br />

und Leiter des Instituts<br />

für Gebäude- und Solartechnik an<br />

der Technischen Universität Braunschweig.<br />

„Langfristig werden die zunehmend<br />

grüner werdenden Stromnetze,<br />

kombiniert mit der dezentralen<br />

Nutzung erneuerbarer Energieträger,<br />

die Energieversorgung von Gebäuden<br />

und Quartieren abdecken“, so der Experte.<br />

Da der Anteil an erneuerbaren Energien<br />

im Strommarkt stetig steigt, wird<br />

auch die ökologische Bewertung der<br />

elektrischen Wärmepumpsysteme gegenüber<br />

von Öl- und Gaskesseln weiter<br />

verbessert. Das System Wärmepumpe<br />

ist denkbar einfach: Sie nutzt<br />

die natürliche Wärme der Erde und der<br />

Luft. Ein Kältemittel wird entweder in<br />

den Boden oder ins Freie geleitet, dort<br />

nimmt es die Umgebungstemperatur<br />

auf und verdampft zu Gas. Die Wärmepumpe<br />

verdichtet das Gas und heizt es<br />

dabei weiter auf. Der Wärmetauscher<br />

nimmt die Hitze auf und gibt sie an das<br />

Warmwassersystem und die Heizungsanlage<br />

weiter.<br />

„Um 100 Prozent Wärme für die Beheizung<br />

eines Gebäudes gewinnen zu<br />

können, benötigt die Wärmepumpe<br />

lediglich zwischen 25 und 35 Prozent<br />

Strom als Antriebsenergie“, so Sven<br />

Kersten von der EnergieAgentur NRW.<br />

Die restlichen 65 bis 75 Prozent seien<br />

Umweltwärme. Die Wärmepumpe hat<br />

einen weiteren Vorteil: Die notwendige<br />

Technik braucht wenig Platz und<br />

benötigt kaum Wartung. Das spart bei<br />

einem Neubau Geld.<br />

Natürlich ist Heizen mit Strom nicht<br />

unumstritten. Damit eine Einheit im<br />

Kraftwerk erzeugt werden kann, benötigt<br />

man circa drei Einheiten fossile<br />

Brennstoffe. Daher sollte die Wärmepumpe<br />

so wenig Strom wie möglich<br />

verbrauchen. Dieses Verhältnis wird<br />

mit der sogenannten Jahresarbeitszahl<br />

Das Gebäudeenergiegesetz, das im Oktober verabschiedet wurde, schafft ein neues, einheitliches, aufeinander<br />

abgestimmtes Regelwerk für die energetischen Anforderungen an Neubauten, an Bestandsgebäude<br />

und an den Einsatz erneuerbarer Energien zur Wärme- und Kälteversorgung von Gebäuden.<br />

<br />

Foto: Antonio GAUDENCIO - stock.adobe.com<br />

angegeben. Liegt diese über 3.3 sind<br />

Wärmepumpen ökologisch sinnvoll.<br />

Moderne Wärmepumpen erreichen einen<br />

Wert von über 4. Und umso mehr<br />

Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen<br />

wird, desto besser wird natürlich<br />

auch die Umweltbilanz. Der beste<br />

Fall tritt ein, wenn Solarstrom von der<br />

eigenen Photovoltaikanlage auf dem<br />

Dach gewonnen wird.<br />

Solarthermieanlagen können meist nur<br />

ergänzend betrieben werden, denn die<br />

Sonnenenergie gibt in unseren Breitengraden<br />

im Winter nicht genug her. Auch<br />

das Heizen mit Holzpellets wird zukünftig<br />

nicht wirklich eine große Rolle spielen, da<br />

der Rohstoff Sägespäne aus der Holzverarbeitung<br />

nur begrenzt zur Verfügung<br />

steht. Und es braucht einen Vorratstank.<br />

Bleibt noch eine letzte Frage: Heizkörper<br />

oder Fußbodenheizung. Vor<br />

allem die Wärmepumpe kann ihre<br />

Vorteile bestens mit einer Fußbodenheizung<br />

ausspielen. Denn hier<br />

wird der Raum überall gleichmäßig<br />

aufgewärmt. Dadurch reicht die<br />

Vorlauftemperatur von weniger als<br />

30 Grad aus. „Und je niedriger die<br />

Vorlauftemperatur, umso effizienter<br />

arbeitet eine Wärmepumpe“, erläutert<br />

Matthias Wagnitz vom Zentralverband<br />

Sanitär Heizung Klima<br />

(ZVSHK). Hinzu kommt noch ein<br />

weiterer Vorteil: Eine Fußbodenheizung<br />

verursacht zehn Prozent weniger<br />

Betriebskosten als ein herkömmlicher<br />

Heizkörper. Egal, mit welcher<br />

Energieform die Fußbodenheizung<br />

betrieben wird.<br />

Umweltfreundliches umrüsten<br />

Künftig sollen Bauen und Wohnen in Deutschland klimafreundlicher<br />

werden. Ab 2026 soll in Gebäuden, in denen eine klimafreundlichere<br />

Wärmeerzeugung möglich ist, der Einbau von Ölheizungen<br />

nicht mehr erlaubt sein. Für Hausbesitzer soll es sich lohnen, in den<br />

kommenden Jahren von alten Öl- und Gasheizungen auf klimafreundliche<br />

Anlagen oder direkt auf Heizungen mit erneuerbaren<br />

Energien umzusteigen. Um die Austauschrate von Ölheizungen zu<br />

erhöhen, ist eine „Austauschprämie“ mit einer 40-prozentigen Förderung<br />

geplant. Damit sich insgesamt mehr Haushalte eine neue<br />

Heizung leisten können, ist eine Förderung für Contracting- und<br />

Leasing-Angebote geplant.<br />

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