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VSAO JOURNAL Nr. 6 - Dezember 2019

Generationen - Alles, was wir weitergeben Dermatologie - Vitiligo besser behandeln Fettstoffwechselstörungen - Ernährung und Lebensstil Politik - Parlamentswahlen 2019 – die Folgen für den VSAO

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Politik<br />

ZV goes (almost)<br />

Hollywood<br />

Kameras begleiteten die Herbstsitzung des Zentralvorstandes. Der Film<br />

ist Bestandteil des anstehenden Jubiläumsjahres. Das oberste<br />

<strong>VSAO</strong>-Gremium legte aber mehr die politische Marschrichtung fest als<br />

sich im Scheinwerferlicht zu sonnen.<br />

Catherine Aeschbacher, Chefredaktorin <strong>VSAO</strong>-Journal. Bilder: Micha Riechsteiner.<br />

Nein, an der nächsten<br />

Oscar-Verleihung wird der<br />

<strong>VSAO</strong> nicht teilnehmen, aber<br />

erstmals in der bald 75-jährigen<br />

Verbandsgeschichte wurde eine Sitzung<br />

des Zentralvorstandes (ZV) nicht<br />

nur fotografiert, sondern in bewegten Bildern<br />

festgehalten. Diese sind Teil des Jubiläumsfilms,<br />

welcher demnächst gedreht<br />

und auf der neu gestalteten Website (siehe<br />

Rubrik Politik) aufgeschaltet wird. Da<br />

keine Maskenbildner vor Ort waren, niemand<br />

Scheinwerfer aufrichtete und kein<br />

Regisseur «Action» brüllte, verliefen die<br />

Filmaufnahmen allerdings äusserst diskret.<br />

Die «Action» blieb den ZV-Delegierten<br />

vorbehalten, die anstelle eines Drehbuchs<br />

die Traktandenliste abarbeiteten.<br />

Ein positives Ende ist in Sicht<br />

Einer der grossen Brocken auf dieser<br />

Traktandenliste war die Zulassungssteuerung.<br />

Die Geschichte schien bis vor kurzem<br />

endlos zu sein: Aus den provisorischen,<br />

mehrfach verlängerten Zulassungsbeschränkungen<br />

– einmal gab es<br />

sogar einen kompletten Stopp – entwickelte<br />

sich eine jahrelange parlamentarische<br />

Debatte über eine definitive Lösung.<br />

In der ganzen Zeit hat sich der <strong>VSAO</strong> zusammen<br />

mit der FMH für eine vernünftige,<br />

praktikable Lösung für die junge Ärztegeneration<br />

sowie die Patientinnen und<br />

Patienten starkgemacht.<br />

Dieses Ziel scheint nun in greifbare<br />

Nähe gerückt zu sein – zumindest in den<br />

grossen Linien. Die für den <strong>VSAO</strong> wichtigsten<br />

Punkte für eine selbständige<br />

Praxis tätigkeit sind nämlich im neuen Gesetzesentwurf<br />

enthalten: drei Jahre Tätigkeit<br />

in der anvisierten Fachrichtung an<br />

einer anerkannten schweizerischen Weiterbildungsstätte<br />

sowie eine ausreichende<br />

Sprachkompetenz. Der grösste Stein des<br />

Anstosses, die Aufhebung der freien Arztwahl,<br />

ist vom Tisch. Im Differenzbereinigungsverfahren<br />

zwischen den beiden<br />

Kammern des Parlaments haben sich National-<br />

und Ständerat angenähert. Dazu<br />

gehört die Einigung auf eine Muss-Formulierung,<br />

was die Höchstzahl von Praxen in<br />

einem oder mehreren Fachgebieten oder<br />

in bestimmten Regionen pro Kanton angeht.<br />

Die Festlegung soll Sache der Kantone<br />

sein. Die Beratungen in der laufenden<br />

Wintersession werden zeigen, ob das langwierige<br />

Geschäft nun endlich zu einem<br />

guten Ende kommt. Sollte es im Grossen<br />

und Ganzen im Sinne des <strong>VSAO</strong> ausfallen,<br />

der insbesondere Muss-Formulierungen<br />

bei Höchstzahlen und Zulassungsstopps<br />

allerdings nach wie vor ablehnt, darf dies<br />

als Erfolgsgeschichte gewertet werden.<br />

Entsprechend nahmen die ZV-Delegierten<br />

die Entwicklung mit Befriedigung zur<br />

Kenntnis. Allerdings wird der <strong>VSAO</strong> auch<br />

in Zukunft wachsam bleiben und die Interessen<br />

seiner Mitglieder dezidiert vertreten,<br />

insbesondere was die Umsetzung von<br />

Zahlenvorgaben angeht.<br />

Sind nun alle Fachspezialisten?<br />

Eine noch ältere Geschichte als die Zulassungssteuerung<br />

ist das Arbeitsgesetz. Am<br />

1. Januar 2005 wurden die Assistenzärztinnen<br />

und -ärzte nach jahrelangem Kampf<br />

dem Arbeitsgesetz unterstellt und ihre Arbeitszeit<br />

– zumindest auf dem Papier – auf<br />

50 Stunden pro Woche begrenzt. Vor drei<br />

Jahren wurden zwei parlamentarische Initiativen<br />

zur Revision des Arbeitsgesetzes<br />

eingereicht. Beide zielen nicht primär auf<br />

Assistenz- und Oberärzte ab, tangieren sie<br />

aber unter Umständen gleichwohl. Und<br />

beide Initiativen wollen eine Lockerung<br />

der Auflagen für leitende Angestellte.<br />

Während die Initiative Keller-Sutter fallengelassen<br />

wurde, ist jene von Konrad Graber<br />

noch aktuell. Sie will die zulässige Arbeitszeit<br />

verlängern (Jahresarbeitszeitmodell)<br />

sowie die Auflagen für Sonntagsarbeit aufweichen.<br />

Gelten sollen diese neuen Regelungen<br />

für leitende Angestellte und Fachspezialisten<br />

mit entweder einem Jahreseinkommen<br />

von mindestens 120 000 Franken<br />

oder aber mit einem höheren Bildungsabschluss.<br />

Die Diskussionen am ZV zeigten<br />

eine klare Stossrichtung: Die Delegierten<br />

wiesen diesen Angriff aufs Arbeitsgesetz<br />

unmissverständlich zurück. Zum einen, so<br />

war die Meinung, sollte das bestehende Arbeitsgesetz<br />

endlich flächendeckend umgesetzt<br />

werden. Zum andern sei der Geltungsbereich<br />

der angestrebten Änderungen<br />

unklar: «Sind nun alle Assistenzärzte<br />

Fachspezialisten?», fragte eine ZV-Delegierte<br />

stirnrunzelnd. «Oder fallen wir darunter,<br />

weil wir einen höheren Bildungsabschluss<br />

haben?», ergänzte ein Kollege.<br />

Auch wenn sich diese Fragen noch nicht<br />

klar beantworten lassen, ist anzunehmen,<br />

dass die Arbeitgeber festlegen werden, wer<br />

jetzt (neu) als Fachspezialist gilt. Die<br />

ZV-Delegierten entschieden klar und deutlich,<br />

sich weiterhin gegen diese Initiative<br />

einzusetzen.<br />

Einfache und schwierige Wahlen<br />

2020 wird ein Wahljahr. Alle möglichen<br />

Gremien und Posten müssen neu besetzt<br />

werden. Im April sind Gesamterneuerungswahlen<br />

für den Geschäftsausschuss<br />

und das Präsidium des <strong>VSAO</strong>. Da sich vor-<br />

8<br />

6/19 <strong>VSAO</strong> /ASMAC Journal

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