Viersener Quadrat Dezember Ausgabe 2019
Magazin aus Viersen
Magazin aus Viersen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Viel
Glück
GEWINNEN SIE
1 VON 5 DVDS
„Tönende
Wochenschau der
Jahre 1958 – 69“
Schreiben Sie eine Mail an
info@viersener-quadrat.de
mit dem Stichwort "Historie"
und Ihren Kontaktdaten
bis zum 31. Januar.
AUSSTELLUNG
„Der Niederrhein – Schauplatz europäischer Geschichte“,
Teil II. 26. Januar bis 28. Juni 2020,
„Viersener Salon“ der Villa Marx, Gerberstraße 20.
Donnerstag bis Samstag 15 bis 18 Uhr,
an Sonn- und Feiertagen 11 bis 18 Uhr.
Eintritt frei, die Ausstellung ist barrierefrei zu erreichen.
www.heimatverein-viersen.de; www.viersener-salon.de
Das ehemalige Kreuzherrenkloster in Brüggen wird heute von der Gemeindeverwaltung genutzt.
Foto: Heimatverein
Erneuerung ausgerichteten vorreformatorischen
Frömmigkeitsbewegung, auf. Als Mönch und später
Priester verfasste Thomas von Kempen 40 Schriften.
Die bekannteste – „Nachfolge Christi“ – gilt nach der
Bibel als das am häufigsten gedruckte und gelesene
Buch. Jahrhundertelang wurde es als Grundlagenbuch
für die Erziehung junger Menschen – auch späterer
Fürsten und Regenten – eingesetzt. Die Stadt
Kempen setzte ihrem berühmten Sohn Anfang des
20. Jahrhunderts ein von dem Aachener Bildhauer
Lambert Piedboeuf geschaffenes Denkmal.
Kämpfer für die Frauenrechte
Peter Franz Xaver Norrenberg (1874-1894) hatte viele
Talente. Als Kaplan in Viersen und Pfarrer in Süchteln
galt er als vorbildlicher Geistlicher und die ortsgeschichtlichen
Studien des promovierten Theologen
sind bis heute wichtige Quellen für Heimatforscher.
Unter dem Pseudonym Hans Zurmühlen gab er 1875
unter dem Titel „Des Dülkener Fiedlers Liederbuch“
150 Volkslieder heraus. Zu den besonderen Anliegen
dieses vielseitigen Mannes aber gehörte die Unterstützung
der Arbeiterinnen. Es war die Zeit, in der die
Industrie-Arbeiterschaft begann, ihr Los selbst in die
Hand zu nehmen. Norrenberg lag es am Herzen, dass
auch Frauen fähig waren, sich selbst zu organisieren.
So veröffentlichte er 1881 in Mainz das „Handbüchlein
zur Gründung und Leitung von Arbeiterinnenvereinen“.
Als sozial engagierte Persönlichkeit stehe
Norrenberg damit durchaus auf Augenhöhe mit Adolf
Kolping, urteilt Dr. Leo Peters.
Zuckerproduzent in Brüggen
Als Napoleon 1806 ein totales Einfuhrverbot für englische
Waren verhängte, brach auch der Export von
Zucker aus den englischen Kolonien nach Frankreich
und Deutschland schlagartig ab. Dafür nahm
der Anbau von Zuckerrüben einen bis dahin nicht
gekannten Aufschwung. Wusste man doch schon
seit längerem, dass die heimische Zuckerrübe Saccharose
enthielt, also denselben chemischen Rohstoff
wie das exotische Zuckerrohr. Auf dem Festland
entstanden zahlreiche Zuckerfabriken. Einer
der Pioniere des Rübenzuckers am Niederrhein war
der Düsseldorfer Gelehrte Johann Friedrich Benzenberg
(1777-1846), Professor für Physik und Chemie
und Gründer der Sternwarte in Düsseldorf-Bilk. 1811
kaufte er das von Napoleon aufgelöste Kreuzherrenkloster
in Brüggen und richtete dort eine Zuckerfabrik
ein. Benzenberg beschäftigte sich in Brüggen „mit
dem Akklimatisieren fremder Pflanzen und Produkte“
und kam zu dem Schluss, dass der Anbau von
Zuckerrüben am Niederrhein eine Erfolg versprechende
Zukunft habe. Optimistisch sagte er voraus:
„Die Zuckergewinnung wird für den Landmann ein
ebenso einträgliches Gewerbe wie die Branntweinbrennerei
und in 25 Jahren wird, so glaube ich, kein
indischer Zucker mehr nach Europa eingeführt.“ Darin
allerdings irrte der Gelehrte: Nach Aufhebung der
Kontinentalsperre 1813 überschwemmten die Briten
den europäischen Markt mit preiswertem Rohrzucker.
Der Rübenzucker war nicht mehr konkurrenzfähig,
viele Fabriken schlossen wieder. Auch Benzen-
8