Probier mal was Neues Neues Jahr, neue <strong>Urlaub</strong>sideen. Wir haben uns bei vier Reiseveranstaltern nach ganz besonderen Erlebnissen umgehört – vom E-Biken in den Alpen bis zum Yoga-Wandern auf Samos TEXT Kirsten Rick 42 <strong>ADAC</strong> URLAUB 1/<strong>2020</strong>
Spezial Reiseveranstalter Inspiration E-BIKEN IN DEN ALPEN Über alle Berge radeln Kräftig in die Pedale treten: Auf der Reise „E-Bike- Transalp: Über die Via Claudia Augusta an den Gardasee“ vom DAV Summit Club geht es in acht Tagen von Garmisch nach Italien. Mit dem Fahrrad über die Alpen, das klingt herausfordernd, ist aber machbar: „Jeder, der eine gute Grundkondition besitzt, kann die Tour ohne Weiteres schaffen“, sagt Jonas Dams, Produktmanager Mountainbike beim DAV Summit Club. Die alte Römerstraße bietet beste Radwege, gut fahrbare Pässe und traumhafte Bergpanoramen. „Der tägliche Wechsel des Landschaftsbildes ist beeindruckend. Von den Nördlichen Kalkalpen über den rauen Alpenhauptkamm und hindurch durch die Dolomiten und vorbei an der Brenta“, so Dams. „Der schönste Moment ist es, am Gardasee anzukommen. Der fjordähnliche See zwischen steil aufragenden Felswänden gibt den Blick nach Süden frei. „Dem italienischen Charme kann man sich nicht entziehen“, schwärmt Dams. „Es ist ein erhabenes Gefühl, zu wissen, dass man aus eigenem Antrieb mit dem Bike über die Alpen gefahren ist.“ INTERVIEW Immer den Fuß zum Berg! Gerry Lercher, 42, Mountainbike-Guide und -Lehrer bei Dolomiti Mountainsport, dolomiti-ms.com Seit wann sind E-Mountainbikes ein Thema? Seit drei Jahren steigt die Nachfrage deutlich. Unsere E-Mountainbike-Kunden sind keine Experten, sie wollen gerne mal etwas Neues ausprobieren. Sie sind meist über 40 Jahre alt und früher mal Rad gefahren. Das möchten sie jetzt wieder. Sie hoffen, dass es mit dem E-MTB weniger anstrengend ist. Stimmt – ein bisschen Technik braucht man aber schon, vor allem bei der Abfahrt. Worauf kommt es dabei an? Besonders auf die Technik in den Kurven: Man sollte sich mit dem Oberkörper etwas nach außen lehnen. Das Gewicht fällt dann besser auf die Räder und man hat mehr Kontrolle. Ich würde jedem empfehlen, ein zweistündiges Techniktraining zu machen. Das erhöht die Sicherheit und damit auch den Fahrspaß. Was bringen Sie Ihren Gästen in einem solchen Techniktraining bei? Das richtige Bremsen, Schalten und wie man bergab und bergauf fährt. Nämlich bergauf nicht im 90-Grad-Winkel auf dem Rad sitzenbleiben, wie ich das oft beobachte. Da kommt eine Steigung und irgendwann hebt sich das Vorderrad. Und auch, wie man im Notfall richtig absteigt: nach hinten, über das Hinterrad. Immer den Fuß zum Berg. Übrigens: Wenn Sie ein Rad schieben – besonders das E-Bike, das schwerer ist –, sollte immer der Mensch zum Berg sein und das Rad zum Tal. Bergetappen Die alte Römerstraße Via Claudia Augusta ist ein Klassiker unter den Alpencross-Routen Thema Sicherheit: Worauf muss ich besonders achten? Auf die Ausrüstung: Ein Helm muss sowieso sein. Handschuhe sind nicht zum Wärmen, sondern als Schutz für die Handflächen, um Abschürfungen vorzubeugen. Die Dolomiten sind schön, aber auch steinig. Keine Sorge: Am Anfang trainieren wir auf einer Wiese. Reichen die zwei Stunden Techniktraining? Wenn Sie kompletter Anfänger sind, braucht es nachher vielleicht noch ein bissl was. Meine Erfahrung: Die Leute wollen nach zwei Stunden gar nicht mehr aufhören. Die Übungen bringen einfach Spaß und sie machen schnell Fortschritte. Könnte ich dann schon mit Ihnen auf Tour gehen? Ja. Und während der Tour gebe ich dann weitere Tipps, wenn es noch etwas zu verbessern gibt. 1/<strong>2020</strong> <strong>ADAC</strong> URLAUB 43