Leseprobe "Naturheilkunde & Gesundheit" Januar 2020
Die sanfte Medizin aus Ihrer Apotheke
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Hanf
IM INTERVIEW
Hendrik Brettschneider, Gründer und Ideengeber
des Bewertungsportals „CannaTrust.eu“.
als Chance?
Von der Droge Marihuana zur Heilpflanze Hanf.
Cannabis soll bei vielen Erkrankungen helfen.
Was sagt der Experte dazu?
Seit drei Jahren können Ärzte Cannabisblüten und die
Extrakte aus der Hanfpflanze ihren Patienten verordnen. Die
Vergabe erfolgt über ein Betäubungsmittel-Rezept. Vielen
schwer erkrankten Menschen haben die cannabishaltigen
Arzneimittel bereits geholfen. In Form von Nahrungsergänzungsmitteln
sind Hanfprodukte inzwischen sogar frei
verkäuflich – ohne Rezept. Diese unterscheiden sich insofern
vom Medizinalhanf, dass sie so gut wie keine berauschenden
Substanzen mehr enthalten und dennoch wirksam sind.
Skeptiker gibt es trotzdem. Nicht so Hendrik Brettschneider.
Er ist so überzeugt vom Wirkstoff Cannabidiol, kurz:
CBD, dass er eine Informationsplattform gegründet hat.
In einem unabhängigen Bewertungsportal möchte er vor
allem Endverbraucher über CBD aufklären. Im Interview
erklärt er, welch ein großes Potenzial in der Jahrtausende
alten Heilpflanze Hanf steckt.
Fotos – Hintergrundfoto: martingaal, Blatt: rcfotostock/stock.adobe.com · Porträt: Endower GmbH
Herr Brettschneider, was hat dazu
geführt, dass Sie mit den Vorurteilen
über Hanf und Cannabidiol
aufräumen möchten?
Hendrik Brettschneider: Cannabisprodukte
unterliegen leider noch
immer dem generellen Stigma der Illegalität.
Lange Zeit dachte ich das auch:
Cannabis ist doch eine Drogenpflanze.
Vor vier Jahren etwa aber kam ich selbst
mit der Wirkung von freiverkäuflichen
Cannabidiol-Produkten in Berührung
und ich war sofort begeistert von diesem
Naturstoff. Allerdings sollte man
wissen: Es ist kein Allheilmittel. Außerdem
wirkt es bei jedem anders. Trotzdem
sollte jeder denkende Mensch
Cannabidiol kennen, denn es kann bei
vielen Alltagsbeschwerden gut helfen.
Das, was ich bereits über CBD gelernt
und erfahren habe, möchte ich weitergeben
– auf eine leicht verständliche
Art und natürlich immer noch kritisch.
Die meisten Menschen denken
bei Hanf als Erstes an Drogen.
Warum gilt Cannabidiol nicht als
Rauschmittel?
Hendrik Brettschneider: Hanf ist
sehr vielseitig. In der Pflanze stecken
mehr als 100 bisher bekannte Wirkstoffe,
die unter dem Begriff Cannabinoide
zusammengefasst werden. Von
einer Droge sprechen wir bei Hanf
bzw. Cannabis nur dann, wenn ein ganz
bestimmtes Cannabinoid enthalten ist.
Die Rede ist vom berauschenden Tetrahydrocannabinol,
kurz: THC. Bei
den freiverkäuflichen Hanfprodukten
fokussieren wir uns aber ganz auf Cannabidiol.
Diese Substanz wirkt überhaupt
nicht psychoaktiv, im Gegenteil:
es wirkt THC sogar entgegen. CBD ist
ein natürlicher und vollkommen legaler
Bestandteil der Cannabispflanze – und
potenziell wirksam ist er obendrein.
Wie wirkt CBD? Und bei welchen
Erkrankungen kann es helfen?
Hendrik Brettschneider: Es ist
nahezu unmöglich, alle Wirkungsweisen
von Cannabidiol aufzulisten.
Deshalb fasse ich mich kurz: Jeder
Mensch besitzt von Natur aus eigene
Cannabinoid-Rezeptoren, sie sind Teile
des Nervensystems und wichtig für
die Verarbeitung von Informationen
im Kurzzeitgedächtnis. Schon Babys
bekommen über die Muttermilch die
perfekte Menge an Cannabinoiden. Sie
sind unerlässlich für die körperliche und
geistige Entwicklung.
Lesen Sie in der aktuellen
Ausgabe von "Naturheilkunde &
Gesundheit" wie es weitergeht!
34 | naturheilkunde & gesundheit · Januar 2020
Januar 2020 · naturheilkunde & gesundheit | 35