ViehdorferNachrichten90_web
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Interwiev
LH Johanna Mikl-Leitner:
Land und Gemeinden – eine Partnerschaft, die Erfolge schafft
Liebe Landeshauptfrau, du
hast zuletzt Arbeitskonferenzen
in allen Bezirken durchgeführt.
Warum und was waren
die wichtigsten Ergebnisse?
Im September hatten wir unsere
halbjährliche Regierungsklausur. Da
haben wir unser Arbeitsprogramm
für das ganze Land festgelegt – und
viele Maßnahmen besprochen, die die
Bezirke betreffen. Jetzt ging es darum,
unmittelbar mit den Gemeinden diese
Maßnahmen weiterzutreiben. Das
war der Grund, warum wir erstmals
in allen Bezirken Arbeitskonferenzen
durchgeführt haben.
Welche Rolle spielen die
Gemeinden, wenn es um die
konkrete Umsetzung geht?
Gute Arbeit ist immer Teamarbeit.
Das gilt ganz besonders in Niederösterreich
– denn die Zusammenarbeit
von Land und Gemeinden, das ist für
uns eine Partnerschaft, die Erfolge
schafft. Wir investieren jährlich rund 1
Mrd. Euro direkt in unsere Gemeinden
– wie und wofür entscheiden wir
zusammen. Unsere Bürgermeister
und Gemeinderäte sind den Landsleuten
am nächsten und kennen ihre
Gemeinden am besten.
Für das kommende Jahr
warnen Wirtschaftsforscher
vor einem Konjunkturdämpfer,
welche Maßnahmen sind
im Land geplant?
Arbeit ist und bleibt das Thema
Nummer 1 – Arbeit sichern und
Arbeit finden. Wir in NÖ haben im
Herbst die niedrigste Arbeitslosigkeit
seit 7 Jahren. Aber internationale
Wirtschaftsentwicklungen bekommen
auch wir zu spüren. Die Zahl
der Betriebe ist in den vergangenen
15 Jahren um 60 Prozent gestiegen –
mit unserer neuen Wirtschaftsstrategie
2025 führen wir diesen Erfolgsweg
weiter. Entscheidend ist heute eine
gute Ausbildung, deshalb setzen wir
in Zukunft noch stärker auf Qualifizierungs-Maßnahmen
in Bereichen,
die auch die Wirtschaft braucht.
Wenn du auf das Jahr 2019
zurück blickst, welche Höhepunkte
bleiben dir in Erinnerung?
Wir konnten für Niederösterreich
echte Meilensteine erreichen - wir
haben eine neue Wohnbaustrategie
erarbeitet, die unseren Landsleuten
Vorrang im geförderten Wohnbau
gibt. Wir sind beim Aufbau einer
neuen Landesgesundheitsagentur,
die zukünftig alle 27 Landeskliniken
und 50 Pflege-Einrichtungen gemeinsam
planen und gestalten soll, um die
bestmögliche Versorgung zu sichern.
Wir setzen Akzente beim Ausbau der
Infrastruktur, Kinderbetreuung und
der Forschungs- und Hochschullandschaft.
Niederösterreich hat in einer
turbulenten Zeit den Vorsitz in der
Landeshauptleutekonferenz geführt
– und wir haben als Volkspartei NÖ
zwei erfolgreiche Wahlen geschlagen.
Als Vorsitzende der Landeshauptleutekonferenz
war dein
wichtigstes Ziel der Ausbau
der Medizinstudienplätze –
was ist der derzeitige Stand?
Vor 20 Jahren gab es allein in Wien
2.000 Medizinstudienplätze, heute
sind es bundesweit nur mehr 1.700.
Obwohl wir in Niederösterreich
ausgebaut haben – an der Karl Landsteiner-Privatuniversität
in Krems
bieten wir akuell 400 und in weniger
als 10 Jahren 600 Studienplätze. Das
sind Fakten, die weit über Landesoder
Parteigrenzen hinaus zählen und
zu einem Umdenken geführt haben.
Alle Bundesländer haben einstimmig
und parteiübergreifend einen
Beschluss gefasst, der eine Erhöhung
der Studienplätze vorsieht. Auch die
Ärztekammer NÖ und der Patientenanwalt
sehen das so. Die Umsetzung
ist aus meiner Sicht eine der
dringendsten Aufgaben für die neue
Bundesregierung.
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