Pressespiegel 2017
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DOCK 11 PRESSESPIEGEL <strong>2017</strong><br />
<strong>Pressespiegel</strong><br />
MASH DANCE BERLIN<br />
Medium:<br />
Titel:<br />
Erscheinungsdatum:<br />
Ausgabe:<br />
Autor/-in:<br />
Taz<br />
Tanz als Realpolitik - Teil 1<br />
02.04.<strong>2017</strong><br />
k. A.<br />
Astrid Kaminski<br />
Tanz als Realpolitik - taz.de<br />
04.04.17 12:09<br />
Tanz als Realpolitik<br />
TANZ Das Dock 11 stellte die Arbeit der Partnerorganisation Machol<br />
Shalem Dance House (MASH) in Jerusalem vor. Ganz ohne Tränen ging<br />
das nicht<br />
So wie Ofra Idel die Gegend um das Machol Shalem Dance House in Jerusalem<br />
beschreibt, kommt erst einmal die Frage auf: Warum gerade da? Also da,<br />
wo die israelischen Black Panthers (Widerstandsbewegung vor allem nordafrikanischer<br />
Juden) den Tänzer*innen das Terrain streitig machen, die Ultraorthodoxen<br />
ständig kontrollieren, ob die Vorhänge auch bis auf den letzten<br />
Millimeter zugezogen sind, und die Ostjerusalemer sowieso nichts mit einem<br />
zu tun haben wollen.<br />
„Die drei Religionen streiten hier um jeden einzigen Stein“, sagt Idel. Raum<br />
sei unbezahlbar in Jerusalem. „Als das kleine, heruntergekommene Kulturzentrum<br />
uns zur Renovierung angeboten wurde, war das die einzige Chance<br />
auf ein Tanzzentrum.“ Idel, Choreografin, Gründungsmitglied und künstlerische<br />
Co-Leiterin des Machol Shalem Dance House (MASH), wägt jedes ihrer<br />
Worte ab. Den Stadtteil, in dem sie arbeitet, bezeichnet sie mit dem arabischen<br />
Namen „Musrara“.<br />
Paralleluniversen<br />
Um von den verschiedenen Interessengruppen der Gegend akzeptiert zu werden,<br />
fächert sich das Programm in acht Komponenten, vom Frauen-für-Frauen-Programm<br />
für die Ultraorthodoxen über ein israelisch-palästinensisches<br />
Jugendprogramm (Zusammenarbeit im Erwachsenenalter ist nicht möglich)<br />
bis zu internationalem zeitgenössischem Tanz: neuste Techniken, das Knacken<br />
letzter Körpertabus. Hört sich nach einem Universum an Parallelwelten<br />
an, zusammengedrängt auf dichtestem Raum, angesiedelt zwischen Ignoranz<br />
und enormer Frustrationstoleranz. Tanz als Realpolitik.<br />
Nun war MASH zum ersten Mal mit Auszügen aus dem internationalen<br />
Programm sowie aus der Jugendarbeit in Berlin, zu Gast bei der langjährigen<br />
Partner-Institution Dock 11 im Prenzlauer Berg. Auch zwei Gaga-Workshops<br />
dürfen im Programm nicht fehlen. Gaga, eine virale Tanztechnik, die von<br />
Ohad Naharin, dem Direktor der renommierten Batsheva Dance Company<br />
aus Tel Aviv, entwickelt wurde, lässt sich vielleicht am besten als Anleitung<br />
zum Loslassen beschreiben. Im Dock 11 wird sie mit Gute-Laune-Garantie<br />
vom New Yorker Shamel Pitts unterrichtet, der mehrere Jahre bei Batsheva<br />
tanzte und nun mit Kursen und ersten eigenen Performances durch die Welt<br />
vagabundiert.<br />
https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5393728&s=MASH&SuchRahmen=Print/<br />
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