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EMag verlinkt KMU 07.01.2020

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<strong>KMU</strong>Wirtschaft<br />

E-MOBILITÄT<br />

Zerlegung der Batterie bis auf Einzelzellebene. Nach deren<br />

Sortierung, Prüfung und dem Austausch von Bauteilen kann<br />

das Batteriesystem wiederaufgebaut werden.<br />

ReMat: Dieser Prozess umfasst das stoffliche Recycling und<br />

die Wiedergewinnung der wertvollen Inhaltsstoffe. Für das<br />

Produktrecycling von Hochvoltbatterien hat das Unternehmen<br />

bereits am Standort Mannheim ein zentrales Aufarbeitungszentrum<br />

eingerichtet.<br />

Besonders auf ReUse hat sich Daimler mit der Gründung der<br />

100-prozentigen Tochter Mercedes Benz Energy GmbH in Form<br />

von stationären Energiespeichern fokussiert: Denn der Lebenszyklus<br />

einer Plug-in- oder E-Fahrzeug-Batterie muss nicht mit dem<br />

Automobilbetrieb enden, sie lassen sich für stationäre Batteriespeicher<br />

weiterverwenden. Bei dieser Anwendung kommt es auf<br />

geringe Leistungsverluste nicht an, sodass ein wirtschaftlicher<br />

Betrieb im stationären Bereich für schätzungsweise mindestens<br />

zehn weitere Jahre möglich ist. Durch die Weiterverwendung der<br />

Lithium-Ionen-Module lässt sich deren wirtschaftliche Nutzung<br />

also quasi verdoppeln. Der erste 2nd-Life-Batteriespeicher ging<br />

im Oktober 2016 am REMONDIS-Hauptsitz im westfälischen Lünen<br />

ans Netz. Mehr dazu hier.<br />

End of Life) des EQC nur noch weitere 0,7 Tonnen CO2 zusätzlich<br />

zur Herstellung emittiert. Die CO2-Gesamtemissionen liegen<br />

dann bei 17,1 Tonnen CO2: Mit der Nutzung sauberen Stroms<br />

zum Laden der Batterien kann beim EQC der CO2-Fußabdruck<br />

nahezu halbiert werden.<br />

Bei der Betrachtung der Energiebilanz spielen ähnliche Faktoren<br />

eine Rolle. Denn die Effizienz der Stromherstellung unterscheidet<br />

sich deutlich je nach eingesetzter Primärenergiequelle. Entsprechend<br />

ändert sich der energetische Ressourceneinsatz. Bei dessen<br />

Berechnung wurde die Energieerzeugung und damit der Primärenergieverbrauch<br />

zum Betrieb des Fahrzeugs variiert (EU-Strom-<br />

Mix bzw. Strom aus Wasserkraft), der Energieverbrauch von EQC<br />

Herstellung und End of Life bleibt dagegen unverändert. Und auch<br />

hier ist das Ergebnis ein ähnliches: Regenerativer Strom im Fahrbetrieb<br />

senkt in Summe die Energiebilanz des EQC von 722 auf<br />

478 Gigajoule – also eine Energieersparnis von rund 34 Prozent.<br />

Verantwortungsbewusster Umgang mit Ressourcen:<br />

Materialeinsatz und Recycling<br />

Beim 360°-Umweltcheck geht es aber nicht nur um CO2-Emissionen<br />

und Energiebedarf: Um die Umweltverträglichkeit eines<br />

Fahrzeugs bewerten zu können, betrachten die Experten alle<br />

Emissionen und den Ressourceneinsatz und -verbrauch über den<br />

gesamten Lebenszyklus hinweg.<br />

Die spezifischen Antriebskomponenten des EQC führen in der<br />

Herstellung zu einem höheren Material- und auch zu einem<br />

höheren Energieeinsatz im Vergleich zum konventionellen Verbrennerfahrzeug.<br />

Durch den Entfall von Verbrennungsmotor,<br />

Getriebe und der Motor-/Getriebe-Peripherie reduziert sich der<br />

Stahl-/Eisenwerkstoffanteil. Im Gegenzug steigen die Werkstoffanteile<br />

der Leichtmetalle, Polymere und sonstigen Metalle an.<br />

Die Werkstoffzusammensetzung<br />

Das Leergewicht des EQC 400 4MATIC beträgt 2.420 Kilogramm.<br />

Der größte Anteil entfällt mit 39 Prozent auf Stahl und Eisenwerkstoffe,<br />

gefolgt von Leichtmetallen (23 Prozent) und Polymerwerkstoffen,<br />

also Kunststoffen (18 Prozent). Grundsätzlich liegt<br />

bei Mercedes-Benz ein Entwicklungsschwerpunkt darauf, den<br />

Ressourceneinsatz und die Umweltwirkungen der eingesetzten<br />

Materialien weiter zu verringern. Den Einsatz primärer Ressourcen<br />

im Bereich des Antriebsstrangs und der Batterietechnik<br />

möchte Mercedes-Benz im Vergleich zu den heutigen Elektround<br />

Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen bis 2030 um 40 Prozent reduzieren.<br />

Schon heute wird der Einsatz von ressourcenschonenden Materialien<br />

wie Kunststoffrezyklate und nachwachsende Rohstoffe in<br />

den Fahrzeugen kontinuierlich erweitert. So besteht der neu für<br />

den EQC entwickelte, hochwertige Sitzbezugsstoff «Response»<br />

zu 100 Prozent aus recycelten PET-Flaschen. Zudem werden<br />

Kunststoffrezyklate auch in der Verkleidung der Ersatzradmulde<br />

oder den Abdeckungen der Motorraumunterseite verwendet.<br />

Nachwachsende Rohstoffe wie zum Beispiel Kenaf, Wolle und<br />

Papier kommen ebenfalls zum Einsatz. Die Fasern der Kenaf-<br />

Pflanze werden z. B. in der Laderaumverkleidung und Papier als<br />

Papierwabenkern im Ladeboden eingesetzt.<br />

Beim neuen EQC werden insgesamt 100 Bauteile zuzüglich<br />

Kleinteile wie Druckknöpfe, Kunststoffmuttern und Leitungsbefestiger<br />

mit einem Gesamtgewicht von 55,7 Kilogramm anteilig<br />

aus ressourcenschonenden Materialien hergestellt.<br />

Zweites Leben der Hochvoltbatterien<br />

Während der Entwicklung eines Fahrzeugs erstellt Mercedes-<br />

Benz für jedes Fahrzeugmodell ein Konzept, in dem alle Bauteile<br />

und Werkstoffe auf ihre Eignung für die verschiedenen Stufen<br />

des Recycling-Prozesses hin analysiert werden. Dadurch sind alle<br />

Mercedes-Benz Pkw-Modelle gemäß ISO 22 628 zu 85 Prozent<br />

stofflich recyclingfähig und zu 95 Prozent verwertbar. So auch der<br />

Mercedes-Benz EQC. Recycling bedeutet aber nicht in erster Linie<br />

die Rückführung in den Wertstoffkreislauf.<br />

Zur Umsetzung der entsprechenden Prozesskette und Sicherung<br />

des zukünftigen Rohstoffbedarfes für die Elektromobilität<br />

beteiligt sich das Unternehmen aktiv an der Forschung und Entwicklung<br />

von neuen Recyclingtechnologien. Erkenntnisse zum<br />

Recyceln von Lithium-Ionen-Batterien konnten bereits vielfach<br />

in verschiedenen Forschungsprojekten und in Zusammenarbeit<br />

mit Lieferanten und Entsorgungspartnern gesammelt werden.<br />

Das stoffliche Recycling der verwendeten Rohstoffe wie Lithium,<br />

Nickel, Platin, Kobalt und seltenen Erden ist integraler Bestandteil<br />

der Betrachtung und beginnt ebenso bereits bei der Konzeption<br />

der Bauteile. Für den Recyclingprozess der Batterie hat Mercedes-Benz<br />

vier Stufen definiert und entsprechende Prozesse entwickelt:<br />

ReUse: Wiederverwendung der Batterie. Hier beschränkt sich<br />

die Aufarbeitung auf Reinigungsarbeiten und den Tausch von<br />

Teilen mit begrenzter Nutzungsdauer wie z.B. Sicherungen.<br />

RePair: Diese tiefergehende Reparaturstufe schließt zusätzlich<br />

Reparaturarbeiten an der Batterie ein. So können einzelne<br />

Module des Batteriesystems ausgetauscht werden.<br />

ReManufacturing: Dieser Prozess umfasst die komplette<br />

Mercedes-Benz EQC 400 4MATIC: elektrische Intelligenz<br />

Der neue Mercedes-Benz EQC setzt den Ansatz der «Human centered<br />

Innovation» konsequent um und gestaltet Elektromobilität<br />

für den Kunden einfach, zuverlässig und komfortabel. Verbrauch<br />

und Reichweite hängen auch bei Elektrofahrzeugen sehr stark<br />

von der Fahrweise ab. Der EQC unterstützt seinen Fahrer durch<br />

verschiedene Fahrprogramme mit unterschiedlicher Charakteristik.<br />

Das Highlight des neuen MAX RANGE Fahrprogramms ist das<br />

haptische Fahrpedal, welches den Fahrer beim ökonomischen<br />

Fahren leitet. Darüber hinaus hat der Fahrer die Möglichkeit, die<br />

Rekuperationsleistung über Schaltwippen, so genannten Paddles,<br />

hinter dem Lenkrad zu beeinflussen.<br />

Vorausschauend fahren und sparen: Beim Umsetzen dieser wirksamen<br />

Effizienzstrategie unterstützt das Assistenzsystem ECO<br />

Assistent den Fahrer umfassend – durch Hinweise, wann er den<br />

Fuß vom Fahrpedal nehmen kann, etwa weil ein Geschwindigkeitslimit<br />

folgt, und durch Funktionen wie Segeln und gezielte<br />

Steuerung der Rekuperation. Dafür werden Navigationsdaten,<br />

Verkehrszeichenerkennung und Informationen der Intelligenten<br />

Sicherheitsassistenten (Radar und Stereokamera) vernetzt genutzt.<br />

Der EQC trägt an Vorder- und Hinterachse je einen kompakten<br />

elektrischen Antriebsstrang (eATS) und hat damit die Fahreigenschaften<br />

eines Allradantriebs. Die Asynchron-Maschinen haben<br />

eine gemeinsame maximale Leistung von 300 kW. Kernstück<br />

des Mercedes-Benz EQC ist die im Fahrzeugboden angeordnete<br />

Lithium-Ionen-Batterie. Mit 80 kWh (NEFZ) Energieinhalt versorgt<br />

sie das Fahrzeug unter Einbeziehung einer ausgeklügelten<br />

Betriebsstrategie und kann so eine elektrische Reichweite von<br />

445 - 471 km (NEFZ) ermöglichen.<br />

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