Printmagazin TECHNIK und WISSEN - Ausgabe 005
"Technik und Wissen" berichtet in moderner Form für Fachleute aus der Industrie. Die Themen reichen vom 3D-Druck, neuen Materialien über Robotik, Montage und Zulieferindustrie bis hin zu Konstruktions- und den ganzen Digitalisierungsthemen.
"Technik und Wissen" berichtet in moderner Form für Fachleute aus der Industrie. Die Themen reichen vom 3D-Druck, neuen Materialien über Robotik, Montage und Zulieferindustrie bis hin zu Konstruktions- und den ganzen Digitalisierungsthemen.
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LOSGRÖSSE 1<br />
Von der Bauteile-Analyse zum NC-Programm<br />
DMG Mori – Dass DMG Mori auf der EMO einiges zeigen kann in Bezug<br />
auf kleine Losgrössen, überrascht wenig, denn das Unternehmen setzt<br />
momentan sehr stark auf automatisierte Lösungen. Doch ein Unternehmen,<br />
in welches DMG Mori kürzlich investierte, könnte in Zukunft<br />
nochmals eine Schippe drauflegen. Up2parts heisst die KI-Firma,<br />
die ebenfalls in der DMG-Mori-eigenen Halle 2 ausstellte. Deren<br />
KI-basierte, geometrische Bauteile-Analyse ermöglicht eine einfache<br />
<strong>und</strong> schnelle Arbeitsplanerstellung <strong>und</strong> Preiskalkulation für individuelle<br />
Bauteile. «Wir bieten den Fertigungsunternehmen einen kompletten<br />
KI-basierten, automatisierten Wertschöpfungsprozess – bereits<br />
ab Losgrösse 1», sagt Marco Bauer, Geschäftsführer der BAM GmbH,<br />
aus der Up2parts hervorgeht. Cornelius Noess, Managing Director<br />
von Deckel Maho Pfronten, sieht aber noch weitere Ziele, welche die<br />
Software in Zukunft erfüllen könnte: «Sie ist geradezu prädestiniert,<br />
von der Bauteile-Analyse nicht nur die Preiskalkulation zu erstellen,<br />
sondern ein fertiges NC-Programm für die Werkzeugmaschine.»<br />
Christian Thönes, Vorstandsvorsitzender der DMG Mori,<br />
kann auf der EMO viele Neuheiten vorstellen. Unter<br />
anderem auch die Beteiligung an der zukunftsträchtigen<br />
Firma Up2parts.<br />
www.dmgmori.com<br />
3D-Druck legt bei<br />
Materialien zu<br />
Trumpf – Es ist auf den ersten Blick eine paradoxe<br />
Situation: Während immer mehr Hersteller versuchen,<br />
ihre Maschinen <strong>und</strong> Lösungen tauglich zu machen<br />
für eine Produktion in Losgrösse 1, streben die Hersteller<br />
von 3D-Druck-Maschinen das Gegenteil an. Sie<br />
wollen endlich die Serienfertigung meistern <strong>und</strong> in<br />
die Grossserie einsteigen. Nichtsdestotrotz ist der<br />
3D-Druck das Mass aller Dinge bei der Produktion von<br />
individuellen Massenteilen – <strong>und</strong> die Prozesse werden<br />
auch immer schneller. Trumpf zum Beispiel zeigte auf<br />
der EMO ein 3D-gedrucktes Laufrad für einen Gaskompressor<br />
aus Inconel. Die konventionelle Herstellung<br />
ist zeit- <strong>und</strong> ressourcenaufwendig. Insgesamt dauert es<br />
acht Tage, das Bauteil aus dem Inconel-Block herauszufräsen<br />
<strong>und</strong> es nachzubearbeiten. Über 80 Prozent<br />
des Rohlings sind dann auch noch Abfall in Form von<br />
Spänen. Trumpf hat nun den Herstellungsprozess mit<br />
dem 3D-Drucker TruPrint 3000 verbessert. Die Anlage<br />
baut drei Laufräder auf einer Plattform gleichzeitig auf.<br />
Inklusive Nacharbeit beträgt die Herstellungszeit pro<br />
Stück nur noch vier Tage. Da die Fräsmaschine nur<br />
noch bei der Nacharbeit erforderlich ist, reduziert sich<br />
der Materialverlust auf weniger als 20 Prozent. 3D-Messungen<br />
haben gezeigt, dass der gedruckte Gaskompressor<br />
über die gleiche Qualität verfügt wie das Original.<br />
Hochpräzise, dreiachsige<br />
CNC-Schleifmaschine<br />
Tschudin – Es gibt Maschinen, die muss man<br />
vorstellen, auch wenn sie – noch nicht – für<br />
Losgrösse 1 vorgesehen sind. Denn erstens haben<br />
die Entwickler die Dimension einer Maschine<br />
so angepasst, dass dank kurzen Rüstzeiten <strong>und</strong><br />
digitalisierten Prozessen zumindest Kleinserien<br />
kein Problem bedeuten. Und zweitens ist die<br />
Maschine ein veritabler Hingucker, ästhetisch<br />
wie auch technisch. Es geht um Tschudins Cube<br />
350. Dabei handelt es sich um eine hochpräzise,<br />
dreiachsige CNC-Schleifmaschine mit einer<br />
äusserst kleinen Aufstellfläche (2558 × 1735 ×<br />
1320 mm). Für den Unterhalt muss die Maschine<br />
nur auf der Rückseite zugänglich sein. Dies<br />
erlaubt es, mehrere Maschinen ohne Zwischenraum<br />
zu platzieren. Das einzigartige Maschinenkonzept<br />
mit digitalisierten Einricht- <strong>und</strong><br />
Schleifprozessen ist auf stabile Prozesse <strong>und</strong><br />
höchstmögliche Zuverlässigkeit ausgelegt.<br />
Ein grosses Plus sind die kurzen Rüstzeiten <strong>und</strong><br />
das einfache <strong>und</strong> CE-konforme Be- <strong>und</strong> Entladen<br />
ausserhalb der Schleifzone.<br />
www.tschudin.swiss<br />
www.trumpf.com<br />
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