Zehlendorf Mitte Journal Februar/März 2020
Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung
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Zehlendorf Mitte Journal 17
Heckeshorn
Reichsluftschutzschule, Lungenklinik und Haus Collignon
Der Fabrikant Hans Collignon ließ in Heckeshorn diese Villa für seine
Familie errichten.
Um 1910 erwarb der Fabrikant
Hans Collignon in
der Villenkolonie Alsen
weiträumige Waldflächen. Am
Nordrand, in der Nähe des Erlenbruchs,
ließ er sich 1923-26 von
Bruno Paul ein Wohngebäude
mit einem Bootshafen mit direkter
Ausfahrt zur Havel errichten
(Am Gr. Wannsee 72/76). Das
Haus gilt als „herausragendes
Beispiel für den Einfluss des Expressionismus
auf die Berliner
Baukunst der 1920er-Jahre“.
Parallel erfolgte die Erarbeitung
eines 1928 förmlich festgestellten
Fluchtlinienplanes für das
Collignon’sche Gelände, der
ein System von Wohnstraßen
und Freiflächenstreifen und die
Abgrenzung des Dauerwaldes
vorsah. Aufgrund mangelnder
Nachfrage ist er nicht vollständig
durchgeführt worden, nur
die Straßen Am Großen Wannsee
und Zum Heckeshorn wurden
nach dem Plan ausgebaut.
Bereits 1930 verkaufte Collignon
sein Haus für 650.000 Reichsmark
an Sidney van den Bergh,
Auch diesen Stichkanal zwischen seinem Grundstück und der Havel
ließ Collignon anlegen.
Chef eines holländischen Margarine-Handel-Unternehmens.
Dieser verließ Deutschland
1933 wegen seiner jüdischen
Herkunft. Als sich 1940 das
Reichssicherheitshauptamt für
die Villa interessierte, veranlasste
die Gestapo van den Bergh,
die Liegenschaft an den „Auswanderungsfonds
Böhmen und
Mähren“ der SS zu verkaufen
(272.000 Reichsmark in bar). Sie
betrieb hier bis zum Kriegsende
eine Radiostation. Nach der Restitution
1956 verkaufte van den