Mitteldeutsche Wirtschaft Ausgabe 2/2020
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
WIRTSCHAFT & REGION<br />
Sachsen-Anhalts<br />
Ernährungswirtschaft<br />
punktet in<br />
Berlin<br />
Smoothies aus gefriergetrockneten Früchten,<br />
alkoholfreier Wein oder blaues Bier aus Algen<br />
– Sachsen-Anhalt ist Vorreiter, was innovative,<br />
gesunde und nachhaltige Nahrungsmittel<br />
betrifft. Das zeigte sich einmal mehr auf der<br />
Grünen Woche in Berlin (17. bis 26. Januar<br />
<strong>2020</strong>). 102 Aussteller aus dem Ernährungsgewerbe<br />
und dem Tourismus beteiligten sich an<br />
der weltgrößten Verbrauchermesse. Mit vielen<br />
Neuentwicklungen wolle Sachsen-Anhalt zeigen,<br />
dass seine Produkte „qualitativ spitze,<br />
aber auch innovativ“ sind, sagte Umweltministerin<br />
Prof. Dr. Claudia Dalbert (Grüne), die<br />
gleich zwei Bio-Regionalpreise übergeben<br />
konnte: an das Unternehmen Hülsenreich für<br />
seine gerösteten Kichererbsen und an NutriPur<br />
für seine veganen Frucht-Softies. Dalbert betonte<br />
auch die Bedeutung des Ernährungsgewerbes<br />
für das Land. Rund 22.500 Menschen<br />
arbeiten demnach in der Branche, die laut Statistischem<br />
Landesamt 2018 rund 7,5 Millionen<br />
Euro Umsatz erzielte – etwa 18 Prozent des<br />
Gesamtumsatzes im Verarbeitenden Gewerbe.<br />
Drei Fragen an…<br />
Hans Albrecht Zieger, im Vorstand des Netzwerks Ernährungswirtschaft<br />
Sachsen-Anhalt und Aussteller auf der Grünen Woche<br />
Auf der Grünen Woche<br />
waren zahlreiche Verbraucher<br />
und Fachbesucher<br />
vertreten – wie<br />
kamen die Produkte<br />
made in Sachsen-Anhalt<br />
denn an?<br />
Hans Albrecht Zieger:<br />
Ausgesprochen gut! International,<br />
aber auch<br />
bei Besuchern aus Berlin<br />
und dem Umland.<br />
Man merkt, die Verbraucher<br />
setzen sich verstärkt mit gesunder und<br />
bewusster Ernährung auseinander. Außerdem<br />
haben sie Interesse an neuen Produkten.<br />
Die Grüne Woche ist daher ideal, um<br />
Neuheiten vorzustellen.<br />
Die Exportzahlen der Ernährungswirtschaft<br />
im Land haben sich positiv entwickelt –<br />
woran liegt das?<br />
Zieger: Zum einen an der guten Qualität<br />
der Produkte, zum anderen an dem hohen<br />
Grad an Lebensmittelsicherheit, den unsere<br />
Produzenten aufgrund der eingeführten<br />
Standards bieten. Dies erzeugt<br />
internationale Nachfrage,<br />
wodurch wir in der<br />
Lage sind neue, auch preislich<br />
attraktivere Märkte zu<br />
erschließen.<br />
Wie wollen die Betriebe<br />
international noch stärker<br />
durchstarten?<br />
Zieger: Dafür ist es erforderlich,<br />
mit guten Präsentationskonzepten<br />
auf den<br />
führenden Lebensmittelmessen der Zielmärkte<br />
aufzutreten. Dazu braucht es aber<br />
auch die notwendige Unterstützung von<br />
Landesseite, denn diese Maßnahmen sind<br />
mit erheblichen Kosten verbunden. Gleichzeitig<br />
sind wir Hersteller auf möglichst<br />
niedrige Handelsbarrieren und weitestgehend<br />
offene Märkte angewiesen. Die aktuellen<br />
politischen Tendenzen laufen jedoch<br />
eher in eine andere Richtung. Hier wünschen<br />
wir uns mehr Dialog und eine Entspannung<br />
der wirtschaftspolitischen Entwicklung.<br />
Innovativ, gesund und<br />
nachhaltig produziert:<br />
auf der Grünen Woche<br />
zeigten die sachsenanhaltischen<br />
Hersteller,<br />
dass sie auch international<br />
in der ersten Liga mitspielen.<br />
Beim Besuch von<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sminister<br />
Prof. Armin Willingmann<br />
erläuterten ihm die ausstellenden<br />
Firmen ihre<br />
Exportstrategien: Während<br />
einige mit neuen Produkten<br />
ihre Märkte erweitern,<br />
richten andere die Verpackungen<br />
und Produktnamen<br />
ihrer Verkaufsschlager<br />
für den Export neu<br />
aus. In jedem Fall zähle<br />
„made in Germany“<br />
weiterhin als herausragendes<br />
Qualitätssiegel.<br />
<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Wirtschaft</strong> Das <strong>Wirtschaft</strong>smagazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau 02/<strong>2020</strong> 7