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Naturhistorica 158-159

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158 Friedrich Wilhelm Luppold

Die auffälligste Schicht in der Abfolge

ist ein ca. 1 m mächtiger Geröllhorizont

(Abb. 23) in der SE-Ecke der Baugrube.

Ein vergleichbarer Geröllhorizont

ist heute noch im ehemaligen Steinbruch

in Hannover-Ahlem (Willy-Spahn-Park)

aufgeschlossen. Die Genese des Geröllhorizonts

wird unter Fundpunkt 10 (Abb. 1)

diskutiert. Nach mikropaläontologischen

Gesichtspunkten entspricht die Fauna der

Probe F 109636 mit Alveosepta jaccardi

(Schrodt 1893), Macrodentina rudis Malz

1958, Macrodentina steghausi (Klingler

Meter

13

10

5

F109635

F109636

F109634

F109633

F109638

F109632

F109637

F109631

Stadthagen

-Fm.

mittlere Süntel-Formation Holzen-Formation

1955), Fabanella prima Wolburg 1961, Paranotacythere

extendata Bassiouni 1974,

Procytheropteron purum (Schmidt 1954),

Stenestroemia inflata (Steghaus 1951) und

Schuleridea ex gr. triebeli (Steghaus 1951)

der Mittleren Süntel-Formation. Der wesentlich

größere Anteil der Schichtenfolge

wird von bunten, dünnbankigen und

schillreichen Kalksteinen der Holzen-Formation

aufgebaut, deren Schichtflächen

oft von kleinen glattschaligen Muscheln

bedeckt sind. Mikroproben aus dieser Abfolge

erwiesen sich als mikrofossilfrei, die

Einstufung erfolgte nach lithostratigrafischen

Gesichtspunkten.

Das Top der Schichtenfolge wird von

unterkreidezeitlichen dunkelgrauen, plastischen

Tonsteinen der Stadthagen-Formation

gebildet, die eine meist aus Pyritsteinkernen

bestehende Mikrofauna (Probe F

109635) aus Laevicytheridea kummi (Triebel

1938), Ammobaculites irregulariformis

Bartenstein & Brand 1951, Triplasia pseudoroemeri

Bartenstein & Brand 1951 des

Ober-Valanginium 4 nach Bartenstein &

Brand (1951) lieferten. Das bedeutet ein

Fehlen der gesamten Münder-, Bückeberg-

sowie tieferen Schichtabschnitte der

Stadthagen-Formation und stellt eine erhebliche

Schichtlücke dar.

Abb. 21 Profilsituation „Am Negen“ wie sie

Schöndorf (1914) vorfand (rechts), und das Profil

von 2008 im Vergleich (links), mit Probennahmepunkten

der mikropaläontologischen Bearbeitung.

0

F109630

Naturhistorica BERICHTE DER NATURHISTORISCHEN GESELLSCHAFT HANNOVER 158/159 · 2016/2017

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