Naturhistorica 158-159
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92 Franz-Jürgen Harms, Peter Rohde und ein Beitrag von Ulrich Staesche
Abb. 4 Geologischer Schnitt durch die eiszeitlichen
Ablagerungen im Zooviertel. Vierfach
überhöht. List-Rinne benannt nach dem Stadtteil
List in Hannover.
qN/S: Weichsel-Zeit, Niederterrassen-Sand
qN/G: Weichsel-Zeit, Niederterrassen-Kies
qp/G-S: Pleistozän, Saale- und/oder Elster-Zeit,
Schmelzwasser-Sand bis -Kies
kru: Unterkreide, Mergelstein und Tonstein, oben
zu Mergel bzw. Ton verwittert.
Brg. HY … (z. B.: HY156): Bohrungen in Bohrdatenbank
Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie
(LBEG), Hannover, TK 1: 25 000, Blatt 3624 Hannover,
Bohrungsbezeichnung mit Fachbereich HY
(Grundwasser) und auf das jeweilige Blattgebiet
bezogener Archivnummer.
geborgen werden. Im Niedersächsischen
Landesamt für Bodenforschung hatte Otto
Sickenberg (1901 – 1974) in den Jahren
1969 bis1973 Bestimmungen vorgenommen,
die Ulrich Staesche zusammengefasst
hat und am Schluss des vorliegenden Artikels
vorstellt. Folgende Funde sind genannt:
• Mammut, ein Bruchstück mit Bissspuren,
außerdem 6 Stoßzahn-Bruchstücke;
nicht erfasst sind mehrere Backenzähne,
darunter ein Baby-Zahn
• Riesenhirsch, 2 Fragmente
• Pferd, 3 Stücke
• Rentier, 2 Stücke
• Höhlenbär, ein Fragment
• Höhlenlöwe, 2 Stücke
• Wollnashorn, größeres Schädelstück
aus der Kaufhof-Baugrube von 1967 in
Bahnhofsnähe; der Fund lag wenig,
schätzungsweise 1 bis 2 dm, über
der Kiesbasis, etwa auf dem Niveau
42,2 m üNN (Lang 1969).
Das Fundgut insgesamt belegt das kaltzeitliche
Klima während der Ablagerung
des Kieses, auf das auch Frostkeile im Sediment
hinweisen.
Neue Kiesproben aus der Niederterrasse in bewährtem
Untersuchungsgang
Weder in Aufschlüssen noch anhand
von Kernbohrungen ist es bislang gelungen,
die Kiesfolge der Niederterrasse
zu gliedern. Die Untersuchung der neuen
Kiesproben sollte zunächst zeigen, aus
welchen Gesteinstypen sich der Kies jeweils
zusammensetzt und ob sich die
ähnlich aussehenden Proben unterscheiden.
Das Analysenverfahren folgte einem
im Niedersächsischen Landesamt
für Bodenforschung, heute Landesamt für
Bergbau, Energie und Geologie (LBEG),
erprobten Muster. Wegen der Vergleichbarkeit
mit älteren Analysen wurden die
Naturhistorica BERICHTE DER NATURHISTORISCHEN GESELLSCHAFT HANNOVER 158/159 · 2016/2017