Naturhistorica 158-159
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64 Joachim Knoll
Abb. 5 Goldene Medaille für Kunst und
Wissenschaft
Henry Trollope sowie trigonometrische
und Barometer-Messungen von Kapitän
H. Kellett. Berthold Seemann befand sich
auf dem Weg, ein Naturforscher zu werden
und war nicht mehr der auf Anweisung arbeitende
Gärtnergehilfe.
Ehrungen
Den in deutscher Sprache vorliegenden
Bericht seiner Reise um die Welt widmete
Berthold Seemann seinem Vorbild Alexander
von Humboldt, „dem Stolze der
Naturforschung, der Zierde des deutschen
Volkes“. Dies war eine gebräuchliche Geste,
die freilich eher dem Absender als dem
Adressaten zugute kam. Auch sein späteres
Palmenbuch widmete er Alexander von
Humboldt mit folgenden Worten
„Dass ich es gewagt, dies kleine Werk
einem so großen Manne wie Humboldt
zu widmen, wird denen natürlich scheinen,
welche wissen, dass gerade Humboldt
vor mehr als einem halben Jahrhundert
die ersten populären Kapitel über Palmen
schrieb.“
Die Widmung wurde von Humboldt
freundlich aufgenommen, so dass Seemann
glaubte, sich nun nicht nur als Bewunderer,
sondern sogar als Freund des berühmten
Forschers betrachten zu dürfen.
In der Königlichen Gartenbibliothek
steht übrigens Seemanns Akazienbuch
(1852), das er bald nach seiner Rückkehr
von der Reise mit der Herald Heinrich
Ludolph Wendland gewidmet hatte:
„Herrn H.L.Wendland, Inspector des
Königlichen Berggartens zu Herrenhausen,
dem die Wissenschaft das erste selbstständige
Werk über die Acacien verdankt,
in Hochachtung und Freundschaft der
Verfasser.“
Ob er damit den Konflikt vom Ende seiner
Lehrzeit ungeschehen machen wollte
und konnte, lässt sich allenfalls vermuten. 32
Berthold Seemann galt nach der Rückkehr
von seiner Reise als Experte für die
von ihm besuchten Regionen der Erde
und die dort wachsenden Pflanzen. Seine
Naturhistorica BERICHTE DER NATURHISTORISCHEN GESELLSCHAFT HANNOVER 158/159 · 2016/2017