Naturhistorica 158-159
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168 Friedrich Wilhelm Luppold
Rohstoffgewinnung im Stadtgebiet von Hannover
Dank der oberflächennahen, in ihrer Beschaffenheit
unterschiedlich zusammengesetzten
Rohstoffe konnte bereits in der
Vergangenheit eine Rohstoffgewinnung
und -versorgung der kurzen Wege erfolgen.
So standen zunächst die Rohstoffgewinnung
für das Bauhandwerk und die
Herstellung von Haushaltsgegenständen
im Vordergrund. Ab den 1930er-Jahren
bildete auch die industrielle Förderung von
Asphalt und Erdöl einen wichtigen Wirtschaftsfaktor:
• Oberjura-Kalkstein – Verwendung als
Naturwerkstein für Profan- und Sakralbauten,
Straßen- und Wegebau, Branntkalk,
Naturasphalt.
• Mitteljura-Kalksandstein – Württembergica-Sandstein
(Cornbrash) als
Erdöl-Speichergestein.
• Unterjura-Tonstein – Verwendung als
Mauerstein und Dachziegel, Töpfereigegenstände.
Fig. 2a
Fig. 1
Fig. 2b
Abb. 30 Fig. 1: Ehemalige Windmühle auf dem
Lindener Berg, erbaut aus Oberjura-Kalkstein aus
den damals vor Ort tätigen Steinbrüchen; Fig. 2a
Detail der teilweise erhaltenen Gartenmauer des
v. Alten-Gartens am Deisterplatz mit überwiegend
Kalkooid-führenden Bruchquadern. Fig. 2b
Dünnschliff (Ausschnittbreite: 1,5 mm, S 2917,
BGR-Sammlung Ma 14050) mit Kalkooiden der
Mittleren Süntel-Formation; Fundort: Steinbruch im
Willy-Spahn-Park. Fotos: F. W. Luppold 2003.
Naturhistorica BERICHTE DER NATURHISTORISCHEN GESELLSCHAFT HANNOVER 158/159 · 2016/2017