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Kids Power 1/2019: Zusammen viel bewegen

In dieser Ausgabe der KiPo beschäftigen wir uns mit dem Thema ehrenamtliche Arbeit. Ehrenamtlich arbeiten heißt, dass man sich freiwillig für andere Menschen oder die Natur einsetzt und hilft, ohne dafür Geld zu bekommen. Man sagt dazu auch „ein Ehrenamt haben“ oder „sich ehrenamtlich engagieren“.

In dieser Ausgabe der KiPo beschäftigen wir uns mit dem Thema ehrenamtliche Arbeit.
Ehrenamtlich arbeiten heißt, dass man sich freiwillig für andere Menschen oder die Natur einsetzt und hilft, ohne dafür Geld zu bekommen. Man sagt dazu auch „ein Ehrenamt haben“ oder „sich ehrenamtlich engagieren“.

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AMTLICHE EHRE<br />

von Jasper Nicolaisen<br />

Gerade will Jannis sich vor den Fernseher setzen, da<br />

klingelt es an der Tür. Wer kann das sein? Papa ist mit<br />

seinem Freund Frank amtlich Ehre machen. Jannis darf<br />

fernsehen und eine, aber wirklich nur eine, Schüssel Eis<br />

essen oder <strong>viel</strong>leicht auch zwei, wenn die zweite<br />

so klein ist, dass Papa nichts merkt – hat Papa<br />

gesagt.<br />

„Herr Wagner?“, sagt eine Stimme vor<br />

der Tür. „Jannis?“<br />

Jannis erstarrt. Er kennt die Stimme.<br />

Vorsichtig huscht er in die Küche und guckt<br />

auf den Wandkalender. Da steht es, rot<br />

eingetragen: „SCHLENZKE“. Frau Schlenzke<br />

kommt nämlich regelmäßig zu Jannis und<br />

Papa nach Hause, um zu gucken, ob es Jannis<br />

auch gut geht. Selbstverständlich geht es ihm<br />

gut, und das weiß Frau Schlenzke auch. Aber<br />

weil Jannis eben nicht bei seiner Mama wohnt,<br />

sondern bei Papa, und weil Papa eben nicht bei<br />

Mama wohnt, sondern alleine, also mit Jannis, und<br />

höchstens noch mit seinem Freund Frank, und weil<br />

Mama damit nicht einverstanden ist, deswegen muss<br />

Frau Schlenzke eben regelmäßig nachgucken. Und<br />

heute ist der Nachgucktag, und Papa und Jannis haben<br />

es vergessen.<br />

Jannis hört, wie Frau Schlenzke die Treppe hinuntergeht.<br />

Erst ist er erleichtert. Aber dann fällt ihm<br />

ein, dass das eigentlich nicht so gut ist. Denn wenn<br />

Frau Schlenzke kommt, muss man verlässlich sein.<br />

Verlässlich sein, das bedeutet, dass Papa und Jannis zuhause<br />

sind, wenn der Nachgucktag ist, dass aufgeräumt<br />

ist, dass Jannis Klamotten ohne Löcher anhat, dass im<br />

Kühlschrank Essen ist und dass Jannis sagt, dass er<br />

Freund*innen hat und jeden Tag in die Schule geht.<br />

Was auch alles stimmt. Aber Termine vergessen, das ist<br />

nicht verlässlich.<br />

Noch bevor er richtig darüber nachdenkt, hechtet er<br />

zur Tür und reißt sie auf.<br />

„Frau Schlenzke?“<br />

„Jannis! Dachte ich´s mir doch, dass ich was gehört<br />

habe.“<br />

Jannis schluckt.<br />

„Kommen Sie doch rein.“<br />

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