Elbgeflüster März 2020
Das Lifestyle-Magazin für den Landkreis Meißen & Oschatz.
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INTERVIEW<br />
„Wenn ich heute sehe,<br />
dass Fußballprofis ihr<br />
Mittagessen posten,<br />
dann stellen sich mir<br />
schon Fragen!“<br />
Direkt und äußerst unterhaltsam: Mario Basler lädt in<br />
seinem Programm „Basler ballert: 90 Minuten + Nachspielzeit“<br />
am 12. <strong>März</strong> um 20.00 Uhr im Alter Schlachthof<br />
Dresden zu einer spannenden Zeitreise ein.<br />
<strong>Elbgeflüster</strong>: Der Titel Ihres Buches „Eigentlich bin ich<br />
ein super Typ“ mutmaßt, dass Sie sich nicht gerade<br />
selten verteidigen mussten. Fühl(t)en Sie sich oft einfach<br />
nur missverstanden? Mario Basler: Weder noch!<br />
Ich brauche mich überhaupt nicht zu verteidigen. Und<br />
missverstanden fühle ich mich auch nicht. Ich rede<br />
immer Klartext - wer das nicht versteht, soll es lassen.<br />
Somit komme ich auch nicht in eine missverständliche<br />
Situation.<br />
<strong>Elbgeflüster</strong>: Auch als Buchautor tätig zu sein und im<br />
aktuellen Programm „Basler ballert“ durchaus intimes<br />
aus Ihrem Leben zu erzählen, ist eine komplette andere<br />
Facette für Sie. Was hat Sie daran gereizt, bzw. war das<br />
Niederschreiben der Erfahrungen vielleicht auch eine<br />
Art Therapie für Sie? Mario Basler: Therapie …? Nächste<br />
Frage! Ansonsten war die gründliche Recherche zu „Eigentlich<br />
bin ich ein Super Typ“ für mich eine interessante<br />
und spannende Zeitreise - was einem so alles einfällt...<br />
<strong>Elbgeflüster</strong>: Ein Trainer beklagte sich einmal, dass<br />
sein Gehalt letztendlich Schmerzensgeld sei. Sie waren<br />
sowohl als Fußballspieler, als auch als Trainer<br />
aktiv. Ist Fußballtrainer im Profibereich tatsächlich<br />
der härtere Job? Mario Basler: Ja, das ist zutreffend.<br />
Die Aussage, hinsichtlich „Schmerzensgeld“ teile ich.<br />
Der Trainerberuf ist deutlich umfassender, zeitintensiver.<br />
Im Laufe der Jahre und der damit verbundenen<br />
Entwicklung ist der Trainerberuf mittlerweile ein<br />
12-Stundenjob und das fast täglich. Themengebiete<br />
wie Öffentlichkeitsarbeit, Leitung des Trainerstabes,<br />
medizinischer Bereich - alles Dinge, die früher eine<br />
deutlich untergeordnete Rolle gespielt haben. Zu meiner<br />
Zeit als Spieler wurde mir sehr viel abgenommen;<br />
ich habe trainiert - wenn auch nicht immer - und gespielt<br />
- und das überragend (schmunzelt).<br />
<strong>Elbgeflüster</strong>: Sie vermissen kantige Typen in der Bundesliga,<br />
die auch mal das Maul aufmachen. Gibt es<br />
tatsächlich viele Spieler, die zu geldbezogen sind und<br />
als aalglatte Influencer agieren? Mario Basler: Das<br />
kann und will ich nicht beurteilen. Wir haben damals<br />
auch nicht für Kieselsteine gespielt… Der Umgang mit<br />
den sozialen Netzwerken spielte ja damals glücklicherweise<br />
zwangsläufig keine Rolle. Wenn ich heute sehe,<br />
dass Jungs ihr Mittagessen posten, dann stellen sich<br />
mir schon Fragen. Interviews - fast alle deckungsgleich.<br />
Kann ich größtenteils gar nicht mehr zuhören. Aber<br />
deshalb war früher nicht alles besser und auch heute<br />
finden sich in der Bundesliga Persönlichkeiten.<br />
<strong>Elbgeflüster</strong>: Apropos Bundesliga: Wie konkurrenzfähig<br />
ist die Bundesliga in Europa wirklich – müssen<br />
wir uns gar Sorgen machen? Mario Basler: Ja, ich<br />
zumindest mache mir Sorgen. Der einzige konstante<br />
Verein ist der FC Bayern. Erfrischend die Auftritte von<br />
Eintracht Frankfurt in der Europa League. Aber sonst?<br />
Da wird eine komplette Saison für die Teilnahme am<br />
internationalen Geschäft geackert und dann wird<br />
abgeschenkt, mit dem Hinweis auf das kommende<br />
Bundesligaspiel... unglaublich! Wenn es um die Wurst<br />
geht, werden manche Vereine zu Veganern. Wir haben<br />
es früher oftmals umgekehrt gemacht: Mit Hinblick<br />
auf ein Europapokalspiel am Mittwoch, wurde<br />
46 MÄRZ <strong>2020</strong> elbgeflüster ®