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Ostern begehen die Elsässer in erster Linie als
traditionelles religiöses Fest. Viele Gemeinden
der Departments Haut-Rhin und Bas-Rhin
schreiben die Zeiten der Ostergottesdienste
bereits am Ortseingang in Balkenlettern aus,
was Besuchern die Orientierung erleichtert. Im
Gegensatz dazu wird Pfingsten im Elsass als
ein eher profanes Fest begangen. Unser Tipp
für einen Elsass-Besuch an Pfingsten? Das
grenznahe Städtchen Wissembourg. Hier werden
die Pfingstfeiern – „Fêtes de la Pentecôte“
– zunächst mitten im pittoresken Ortszentrum
gefeiert: Vom „Place du Marché aux Choux“
bis zum zentralen Platz der Republik reicht die
Phalanx der eigens aufgestellten Tische, Sitzbänke
und Verkaufsstände. Einige Backöfen
verströmen den aromatischen Duft von Zimt-
Crêpes, andere den Dunst von herzhaftem
Flammkuchen.
Musik ist allgegenwärtig. Das Lachen auch:
Junge Tanzpaare aus Seebach drehen sich
munter im Kreis, lang vor dem Höhepunkt des
Fests. Den zelebriert man in Wissembourg am
Pfingstsonntag, ab 15 Uhr, mit einem großen
„Cortège folklorique“: Blasorchester, Spaßmacher,
Folkloregruppen, Fahnenschwenker sowie
stolze Reiter und prächtig herausgeputzte Zweiund
Vierspänner ziehen dann stolz und gemächlich
durch die Altstadt. Die große Zahl der
Pferde im Festumzug erinnert an den Ursprung
des Pfingstfests in Wissembourg: Bereits ab
1865 wurde in der Stadt ein bedeutender Pferdemarkt
abgehalten, der lange parallel zum
Umzug stattfand. Heute ist dieser Rossmarkt
zwar längst Geschichte, doch dem Straßenumzug
konnten selbst die langen Unterbrechungen
während der Weltkriege nichts anhaben.
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