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MONEYINSIDE<br />

Kernschmelze verhindern<br />

Wenn die größte Krise seit 1929 droht – diese Bezeichnung war<br />

noch vor wenigen Tagen für die Finanzkrise von 2008/2009<br />

reserviert –, dann ist nicht die Zeit für Dogmen oder Hinweise auf<br />

klassische ordnungspolitische Regeln. Ich habe in den vergangenen<br />

Tagen in einigen Studien und Kommentaren Sätze gelesen wie:<br />

„Ich kann gar nicht glauben, dass ich dies hier hinschreibe.“ Es<br />

fühlt sich jetzt genauso an, ich schreibe es trotzdem:<br />

Jetzt reicht es nicht, an und für sich gute Ideen wie den sofortigen<br />

Wegfall der Mehrwertsteuer für einige Monate umzusetzen, der sofort<br />

alle entlastet und die soziale Balance wahrt. Was ist demnach gegen<br />

die drohende Kernschmelze der Wirtschaft zu tun? Alles, was<br />

geht. Das heißt: Man lasse Helikoptergeld regnen, und zwar für arbeitgebende<br />

Unternehmen, Selbstständige, Freiberufler, ebenso Solo-Selbstständige.<br />

So wie es im Prinzip schon im Bundesseuchengesetz<br />

für den Quarantänefall steht: Im Fall der Quarantäne wird dem<br />

Freiberufler pro Monat ein Zwölftel des im letzten Jahr steuerlich veranschlagten<br />

Nettoeinkommens ersetzt. Dem Arbeitnehmer muss man<br />

dann nichts mehr extra geben, sein Arbeitgeber kann ihn dann ja<br />

weiterbezahlen. Das muss schnell eingeführt werden und so lange<br />

gelten, wie auch die Corona-Notfallpläne greifen. Natürlich dürfen<br />

die Arbeitgeber niemanden entlassen. Man könnte es auch bedingungsloses<br />

Grundeinkommen auf Zeit nennen.<br />

Würde es nicht reichen, erst mal jedermann mit Ausnahme der<br />

Spitzenverdiener einen 1000-Euro-Scheck zu schicken, einen Monat<br />

später noch einen solchen Scheck, wie das in den USA diskutiert<br />

wird? Nein, es rettet die Arbeitsplätze nicht. Auch Kredite können<br />

das Blatt kaum wenden, die müssen früher oder später ja<br />

zurückgezahlt werden.<br />

Und in Europa: Geht da noch mehr an Hilfe, nach den 890 Milliarden<br />

Euro an zusätzlich angekündigten Wertpapierkäufen der<br />

Europäischen Zentralbank (EZB), die ohne Grenzen jederzeit noch<br />

aufgestockt werden können? Sicher. Alle Euro-Zonen-Staaten könnten<br />

um eine vorsorgliche Kreditlinie beim Europäischen Stabilitätsmechanismus<br />

(ESM) ersuchen. Dann wäre Italien, das schwächste<br />

Glied der Kette, nicht bloßgestellt als einziger Antragsteller, der<br />

ESM könnte seine fast halbe Billion Euro an Feuerkraft zusätzlich<br />

einsetzen. Die ließe sich sogar noch steigern: Der ESM gibt mehr<br />

Anleihen aus, die wiederum die Europäische Zentralbank aufkauft.<br />

Alternative: gemeinsam von den Euro-Staaten aufgelegte Staatsanleihen,<br />

Pandemiebonds, ebenfalls zur Not im dreistelligen Milliardenbereich.<br />

Frank Mertgen,<br />

stellv. Chefredakteur<br />

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Wirklich kaum zu glauben, dass ich das alles jetzt hingeschrieben<br />

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FOCUS-MONEY <strong>14</strong>/<strong>2020</strong><br />

3


MONEYINHALT<br />

Nr. <strong>14</strong> / 25. März <strong>2020</strong> www.money.de<br />

34<br />

Titel: Corona-Crash – und nun?<br />

Hans A. Bernecker, Dirk Müller, Jens Ehrhardt<br />

und Max Otte – über das Börsenbeben,<br />

die Pandemie, eine globale Rezession: Vier<br />

renommierte Geldanlage-Experten sagen<br />

Ihnen, was an der Börse jetzt wirklich<br />

wichtig ist und wie Anleger richtig agieren<br />

MONEYTITELTHEMA<br />

34 Experten im Interview: Die Unsicherheit in der<br />

Corona-Krise ist riesig. Vier der erfahrensten<br />

Börsenprofis Deutschlands ordnen die aktuelle<br />

Lage ein, geben ihre Prognosen ab und haben<br />

konkreten Rat in schwierigen Zeiten<br />

37 Jens Ehrhardt: Aktien von hoch verschuldeten<br />

Unternehmen meiden, auf Versorger- und<br />

Pharma-Aktien setzen<br />

39 Max Otte: Schrittweise in gute Unternehmen<br />

einsteigen, aber noch nicht das ganze Pulver<br />

verschießen<br />

40 Hans A. Bernecker: Jetzt den ganzen Dax kaufen<br />

– KGV, Dividende oder Unternehmensnachrichten<br />

spielen zurzeit keine Rolle<br />

42 Dirk Müller: Kaufen, solange die Börsen offen sind<br />

– aber mit Absicherung<br />

MONEYMAKER<br />

6 Buchwert: Wie Sie mit einer simplen Kennzahl, die<br />

auch viel über die aktuelle Marktlage aussagt, die<br />

größten Schnäppchen finden. Plus: Sechs Favoriten<br />

10 Stark reduziert: Diese sieben Aktien haben sich<br />

im Wert halbiert – und haben deshalb gigantisches<br />

Comeback-Potenzial<br />

<strong>14</strong> Cashflow-Könige: Daten können kein Corona<br />

bekommen. Wieso sich bei Alphabet, Facebook<br />

und Amazon historische Einstiegschancen ergeben<br />

18 Eurofins: Warum die Laborgruppe auch durch<br />

Corona an der Börse durchstarten könnte<br />

20 Alcon: Der größte Augenheilkunde-Konzern der Welt<br />

ist ungewöhnlich preiswert zu haben<br />

22 Home, Sweet Home: Welche Unternehmen<br />

profitieren, wenn wir alle zu Hause bleiben<br />

28 Videospiele: Das soziale Leben kommt zum Erliegen<br />

– jedoch nicht im Netz. Videospiele erleben einen<br />

neuen Boom<br />

30 Familienunternehmen: Robuste Bilanzen,<br />

hohes Wachstum und hochprofitabel – diese vier<br />

Familienunternehmen bieten alles<br />

MONEYMARKETS<br />

44 Sparpläne: Warum das simple System gerade jetzt<br />

der Anlageplan der Wahl ist und mit welchen<br />

Fonds ihn Anleger umsetzen können<br />

48 Zertifikate: Ein hoher Sicherheitspuffer ist bei den<br />

starken Marktschwankungen unabdingbar – für<br />

einen großen Bonus mit Rabatt<br />

51 Musterdepots: Die Verunsicherung nimmt zu – auch<br />

bei den Anlageprofis. Ein Minenwert ist derzeit ein<br />

positiver Lichtblick<br />

44<br />

Simpel, rentabel, unverzichtbar<br />

Sparpläne lösen für Anleger das Timing-Problem – oder wissen Sie,<br />

wo genau der Tiefpunkt der Corona-Krise liegt? Anleger kaufen in<br />

der Baisse günstig ein – und der Effekt lässt sich noch verbessern<br />

4 Titelfotos: M. Ströter, DJE, W. Heider-Sawall/FOCUS-MONEY<br />

Composing: FOCUS-MONEY<br />

FOCUS-MONEY <strong>14</strong>/<strong>2020</strong>


52 Europäische Aktien: Vier Dauerläufer-Papiere<br />

leiden zwar auch unter dem Coronavirus, werden<br />

aber ihre Kondition in der Erholung beweisen<br />

56 Chartanalyse: Dow Jones in freiem Fall, Kurs-Dax<br />

bricht zickzackförmig ein, China-Aktien halten<br />

einstweilen Unterstützung und Korea-Index ohne<br />

Umkehrformation<br />

DSW ANLEGERSCHUTZ<br />

58 Watchlist: Es zählt eine lange Historie – welche<br />

Unternehmen Werte für ihre Aktionäre schaffen<br />

und welche Kapital vernichten<br />

63 Bilfinger: Vergleich mit Ex-Vorständen kostet<br />

Millionen. Wer jetzt zahlen muss<br />

63 Experten-Tipp: Gesellschaften verschieben Hauptversammlungen<br />

und könnten Dividenden senken<br />

MONEYSERVICE<br />

64 Corona-Krise: Wie Angestellte, Selbstständige,<br />

Freiberufler und Unternehmen die finanziellen<br />

Folgen der Pandemie zumindest abmildern können<br />

70 App-Test: Die aktuell besten Mini-Programme<br />

innerhalb 47 Branchen aus Sicht der Nutzer<br />

76 Elektronik-Policen: Die besten Verträge für Smartphones,<br />

Tablets, Notebooks und Smartwatches<br />

64<br />

Die große Staatshilfe<br />

Ob Kredite der KfW-Bank, Kurzarbeitergeld<br />

oder Rechte von Individual- und Pauschalreisenden<br />

bei Stornos: Wie und wo Bürger<br />

und Betriebe im Coronavirus-Chaos jetzt<br />

finanzielle Hilfe finden<br />

MONEYRUBRIKEN<br />

3 MONEYInside<br />

80 Leserbriefe • Impressum<br />

98 Terminkalender: Zahlen von Daimler, der Deutschen<br />

Telekom und Ströer<br />

MONEYKURSTEIL<br />

81 Zinsen • 83 Fonds • 86 Aktien Deutschland<br />

92 Aktien international • 96 Zertifikate<br />

97 Neuemissionen<br />

<strong>14</strong><br />

Immune Datenschätze<br />

Alphabet & Co. verdienen Milliarden mit Daten.<br />

Daran ändert auch das Coronavirus nichts.<br />

FOCUS-MONEY macht den Check. Das Ergebnis:<br />

Hier warten mittelfristig Kursverdoppler!<br />

Titelthemen sind mit<br />

roten Seitenzahlen<br />

gekennzeichnet<br />

22<br />

Aktien für die Ausgangssperre<br />

Was passiert, wenn wir alle zu Hause bleiben müssen?<br />

FOCUS-MONEY kennt die Antwort und liefert die<br />

großen Profiteure gleich mit – bei einem können<br />

Fans der „Big Bang Theory“ folgen<br />

FOCUS-MONEY <strong>14</strong>/<strong>2020</strong><br />

Inhalt: Fotos: M. Ströter, DJE, W. Heider-Sawall/FOCUS-MONEY, obs/ProSieben, 123RF, Dreamstime, VectorStock (3), Can Stock Photo Composing: FOCUS-MONEY 5


M NEYMARKETS<br />

TITEL<br />

WAS JETZT<br />

WICHTIG IST<br />

Börsenbeben, Pandemie, globale<br />

Rezession: Wie erfahrene Investoren<br />

die aktuelle Lage an den Finanzmärkten<br />

bewerten und was Anleger<br />

unbedingt wissen sollten<br />

Vier Krisen-Experten:<br />

(v. l. n. r.) Hans A. Bernecker,<br />

Dirk Müller, Jens Ehrhardt<br />

und Max Otte beantworten<br />

die drängendsten<br />

Fragen der Anleger<br />

Anleger in Panik! Der schwärzeste Tag der US-Börsen seit<br />

1987. Dax-Crash! Die Mutter aller Rezessionen. Die<br />

Schlagzeilen verheißen nichts Gutes. Trotz massiver Geldspritzen<br />

der großen Notenbanken fliehen weltweit Investoren aus<br />

den Aktienmärkten. Das Coronavirus ist damit auch bei den<br />

meisten Privatanlegern mit voller Wucht im Depot angekommen.<br />

Die Unsicherheit ist dementsprechend groß. Wie tief können<br />

die Märkte noch fallen? Welche Folgen hat die Krise für<br />

die Wirtschaft? Und wann bietet ein erster Lichtblick vielleicht<br />

doch einzigartige Kaufchacen? FOCUS-MONEY hat für Sie Antworten<br />

gesucht und vier der erfahrensten Börsenexperten<br />

Deutschlands unabhängig voneinander die entscheidenden<br />

Fragen gestellt. Lesen Sie hier: Wie Jens Ehrhardt, Max Otte,<br />

Hans A. Bernecker und Dirk Müller die aktuelle Lage einordnen,<br />

welche Entwicklungen sie an den Märkten erwarten und<br />

was die Profis Anlegern in diesen Zeiten konkret raten.<br />

H. BANGERT/M. DWORAK/M. KOPOCZ/S. ROSE<br />

34


M NEYSERVICE<br />

Kapital vom Staat:<br />

Kredite, Kurzarbeit,<br />

Hilfszahlungen – die<br />

Bundesrepublik gibt<br />

Milliarden aus, um<br />

das Land am Laufen<br />

zu halten<br />

CORONA<br />

Ratgeber<br />

UND MEIN GELD<br />

64 Foto: Dreamstime Illustration: VectorStock Composing: FOCUS-MONEY<br />

FOCUS-MONEY <strong>14</strong>/<strong>2020</strong>


Durch die grassierende Pandemie können Unternehmer U ,<br />

Selbstständige/Freiberufler S und Angestellte A in Turbulenzen geraten.<br />

Wie Sie die finanziellen Folgen abmildern und Hilfe vom Staat erhalten<br />

Laufen Gehaltszahlungen weiter?<br />

U A<br />

Grundsätzlich ja. Hierzu haben verschiedene<br />

Verbände für ihre Mitglieder Leitlinien verfasst. Der für<br />

Versicherungsmakler zuständige Bundesverband Finanzdienstleistung<br />

AfW und die Immobilienmakler-Kooperation<br />

Maxpool schreiben in einem „Notfallplan“: „Erleidet<br />

ein Betriebsinhaber einen Auftragsmangel, weil die<br />

Menschen ihr Konsumverhalten einschränken oder der<br />

Betrieb nicht mehr beliefert wird, trägt der Inhaber das<br />

Betriebs- und Wirtschaftsrisiko.“<br />

Wenn Mitarbeiter aus Furcht vor Ansteckung jedoch selbst<br />

beschließen, zu Hause zu bleiben, bestehe kein Anspruch<br />

auf Lohnfortzahlung. Ebensowenig auf Homeoffice.<br />

Letzteres sollten Unternehmer aber im eigenen Interesse,<br />

soweit die Kapazitäten bestehen, ermöglichen. Wer zu<br />

Hause arbeitet, hat selbstverständlich Anspruch auf Bezahlung.<br />

Wenn der Geschäftsführer oder Eigentümer sein<br />

Unternehmen vorsichtshalber schließt, um Kundschaft<br />

und Belegschaft zu schützen, ist er ebenfalls weiterhin<br />

zur Lohnzahlung verpflichtet.<br />

Welche anderen Möglichkeiten bieten sich<br />

an, vorübergehende Produktionsausfälle<br />

auszugleichen?<br />

U A Der Gastronomieverband Dehoga empfiehlt<br />

Hoteliers und Wirten, die mit Stornos kämpfen, drei<br />

Varianten: 1. Arbeit herunterfahren, Minusstunden über<br />

ein Arbeitszeitkonto aufnehmen und später ausgleichen<br />

lassen. 2. In Ausnahmen könne der Arbeitgeber auch<br />

Urlaub anordnen oder 3. betriebsbedingte Änderungskündigungen<br />

anstreben, die auf eine Reduzierung der<br />

vertraglichen Stundenzahl abzielen. Allerdings schränkt<br />

die Dehoga selbst ein, die arbeitsrechtlichen Möglichkeiten<br />

seien begrenzt: „Das Risiko von Einnahmeausfällen<br />

liegt in der Risikosphäre des Arbeitgebers.“<br />

Was gilt, wenn unser Betrieb direkt von<br />

Corona betroffen ist?<br />

Amts-Hilfe<br />

Welche Behörden eine Quarantäne aussprechen<br />

und für Gehaltsersatzzahlungen zuständig sind:<br />

Bundesland<br />

zuständige Behörden<br />

Baden-Württemberg die jeweiligen Gesundheitsämter<br />

Bayern<br />

die Regierungsbezirke<br />

Berlin<br />

die jeweiligen Gesundheitsämter<br />

Brandenburg Landesamt für Arbeitsschutz,<br />

Verbraucherschutz und Gesundheit,<br />

Dezernat G2<br />

Bremen<br />

Ordnungsamt<br />

Hamburg<br />

die jeweiligen Bezirksämter<br />

Hessen<br />

die jeweiligen Gesundheitsämter<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Landesamt für Gesundheit und Soziales,<br />

Dezernat Soziales Entschädigungsrecht<br />

Niedersachsen die jeweiligen Gesundheitsämter<br />

Nordrhein-Westfalen LVR-Zentralverwaltung (für das Rheinland)<br />

und Landschaftsverband Westfalen-Lippe<br />

Saarland<br />

Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen<br />

und Familie<br />

Sachsen Landesdirektion Sachsen, Referat 21<br />

Sachsen-Anhalt Landesverwaltungsamt, Referat<br />

Gesundheitswesen, Pharmazie<br />

Rheinland-Pfalz Landesamt für Soziales, Jugend und<br />

Versorgung<br />

Schleswig-Holstein Landesamt für soziale Dienste<br />

Thüringen Thüringer Landesverwaltung, Referat 550<br />

Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung<br />

U A Laut AfW gelten im Fall der Erkrankung eines<br />

Mitarbeiters „die Regeln für die Entgeltfortzahlung im<br />

Krankheitsfall“: Sechs Wochen lang muss das Unternehmen<br />

den Lohn weiterbezahlen, danach springt die jeweilige<br />

Krankenkasse mit Krankengeld ein. Muss ein Mitarbeiter<br />

im Verdachtsfall unter Quarantäne daheim bleiben,<br />

dann greift das Infektionsschutzgesetz (IfSG): Die Behörde,<br />

welche die Quarantäne ausgesprochen hat, ersetzt<br />

den Verdienstausfall in Höhe des Nettogehalts. Das Unternehmen<br />

geht dabei in Vorleistung und bezahlt weiter<br />

– holt sich das Geld dann aber per Antrag von der entsprechenden<br />

Behörde. Welches Amt im jeweiligen Bundesland<br />

für Quarantäne und Ersatzzahlung zuständig ist, hat<br />

die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) zusammengefasst<br />

(siehe Tabelle oben).<br />

Und wenn ich selbstständig/freiberuflich arbeite?<br />

U S<br />

Dann greift im Quarantäne-Fall ebenfalls das<br />

Infektionsschutzgesetz: Sie haben pro Monat Anspruch<br />

auf 1/12 des im letzten Jahr steuerlich veranschlagten<br />

Nettoeinkommens. Zu beantragen ist dies ebenfalls bei<br />

der für die Quarantäne im jeweiligen Bundesland zuständigen<br />

Behörde (siehe Tabelle oben).<br />

Im viel häufigeren Fall allerdings, dass Veranstaltungen,<br />

Messen etc. abgesagt werden, wird es für Solo-Selbstständige<br />

laut dem Fachanwalt Rudolf Ratzel „sehr schwierig“.<br />

Anspruch auf entgangenes Honorar bestehe oft nicht<br />

FOCUS-MONEY <strong>14</strong>/<strong>2020</strong><br />

65

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