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POPSCENE April 04/2020

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#gesundesexualität<br />

man so viel Zeit miteinander verbringt. Schon<br />

das Tierreich zeigt uns, dass Sex eine deeskalierende<br />

Maßnahme sein kann – wir kennen<br />

das so ähnlich vom Versöhnungssex. Wichtig<br />

ist jedoch, dass der Sex erfüllt und freudvoll<br />

ist. Dann schafft er liebevolle Verbindung,<br />

senkt den Stress und ermöglicht<br />

ehrliche Begegnung. All<br />

dies stärkt und stabilisiert. Nicht nur<br />

in Zeiten großer Herausforderungen.<br />

Dies gilt übrigens alles für beide oben<br />

beschriebene Fälle, also ob du mit deinem<br />

Partner bzw. deiner Partnerin Sex<br />

hast oder mit dir allein. Masturbation,<br />

sofern nicht nur zum Druckabbau,<br />

stärkt wie oben beschrieben auch die<br />

Selbstliebe, sofern du mit dir liebevoll<br />

und ekstatisch sein kannst. Genieße<br />

dich – und du tust etwas sehr gutes<br />

für dein Immunsystem und deine<br />

nervliche Belastbarkeit.<br />

Wichtig ist jedoch, dass bei Männern<br />

die Anzahl der Orgasmen nicht mit<br />

der Anzahl der Ejakulationen verwechselt<br />

werden sollte! (Ja, Männer<br />

können kommen ohne, dass etwas<br />

kommt.) Eine zu häufige Ejakulation<br />

des Mannes hat die Tendenz, ihm Kraft zu<br />

rauben und zumindest vorübergehend zu ermüden<br />

oder gar zu schwächen. Da es aber als<br />

Mann ungewohnt ist, Orgasmen zu haben ohne<br />

zu ejakulieren, muss dies gelernt werden, was<br />

normalerweise etwas Zeit und viel Motivation<br />

braucht. Gegeben durch die akute pandemische<br />

Situation fehlt diese Zeit, weshalb ich hier<br />

meinen Tipp gebe, so nah wie möglich an trockene<br />

Orgasmen heran zu kommen. Schließlich<br />

geht es um die Gesundheit.<br />

Das Verfahren nennt sich „Edging“. Du hast mit<br />

Partner, Partnerin oder solo deinen Sex und<br />

treibst die Erregung bewusst hoch.<br />

Immer wieder gibst du dir aber die<br />

Chance, dich kurz wieder etwas zurück<br />

zu nehmen, indem du pausierst<br />

oder die Bewegung und Stimulation<br />

änderst. Nach und nach wirst du<br />

mehr und mehr Erregung aufbauen<br />

und insgesamt höhere Lust entwickeln.<br />

Irgendwann kommst du nah an<br />

die Schwelle, hinter der du nicht mehr<br />

kontrollieren kannst, ob du bald ejakulierst.<br />

Diese Schwelle gilt es immer<br />

wieder zu berühren und auf ihr zu<br />

surfen, zu genießen, dich mit dir und<br />

deinem Partner bzw. deiner Partnerin<br />

zu verbinden. Ekstatisch zu werden<br />

und gegebenenfalls Orgasmen zu<br />

haben. Aber dann irgendwann auch<br />

wieder langsam die Erregung sinken<br />

zu lassen, ohne, dass du vorher ejakuliert<br />

hast. Eine wundervolle Sache,<br />

die mit etwas Übung zu virtuoser Ejakulationskontrolle<br />

führen kann.<br />

Dies ist übrigens keine empfehlenswerte Verhütungsmethode,<br />

weshalb ich auf die Hamstereinkaufsliste<br />

zusätzlich Kondome o.ä. setzen<br />

würde. Sonst werden in neun Monaten ganz<br />

viele Kinder mit dem Zweitnamen „Corona“<br />

geboren und die nächste Quarantäne wird<br />

noch enger.<br />

Bleibt gesund und habt Spaß!<br />

Über den Autor Dr. Rouven Gehr<br />

ist Paartherapeut sowie Sexological Bodyworker und arbeitet u.a.<br />

als Sexualcoach in seinem „Atelier für Beziehungsentfaltung“ in<br />

Saarbrücken für das Finden und Begleiten von Wegen zu erfüllten<br />

Beziehungen in Partnerschaft, Sexualität und Persönlichkeit.<br />

beziehungs-entfaltung.de<br />

facebook.com/beziehungsentfaltung<br />

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