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Wertmanagement im Mittelstand - Universität St.Gallen

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2 <strong>Wertmanagement</strong><br />

"Die Hinwendung zum <strong>Wertmanagement</strong> [...] ist die wohl tiefgreifendste Veränderung<br />

<strong>im</strong> Wirtschaftsleben der letzten Dekade." 10 Diese Aussage unterstreicht die fundamentale<br />

Bedeutung des zu untersuchenden Forschungsgebiets. Allerdings geht die <strong>Wertmanagement</strong>-Forschung<br />

– wie in vielen anderen Bereichen auch – momentan vor allem<br />

auf die Anforderungen von börsennotierten Grossunternehmen ein, da das klassische<br />

<strong>Wertmanagement</strong> (Shareholder Value Management) auf der Kapitalmarkttheorie<br />

basiert. 11 Dieses klassische, finanzorientierte <strong>Wertmanagement</strong> bildet die Grundlage<br />

für die folgenden Ausführungen. Sein Verständnis ist für die eigenständige Entwicklung<br />

eines holistischen <strong>Wertmanagement</strong>ansatzes für mittelständische Unternehmen<br />

notwendig. Aufgrund der vorherrschenden uneinheitlichen Verwendung des Wertbegriffs<br />

wird zunächst eine Begriffsabgrenzung vorgenommen und die Notwendigkeit der<br />

grundsätzlichen Orientierung am finanziellen Wert für die Anteilseigner (Shareholder<br />

Value) hervorgehoben. Es folgt eine Darlegung der bedeutendsten Bewertungsverfahren<br />

unter der Fragestellung, inwieweit diese Hilfestellung in Entscheidungssituationen<br />

leisten können. Das Kapitel schliesst mit einem Überblick über Ansätze zur <strong>St</strong>eigerung<br />

des Unternehmenswerts. Ihnen ist gemeinsam, dass die <strong>St</strong>euerung des Unternehmenswerts<br />

direkt oder indirekt über jeweils mehr oder weniger konkret spezifizierte Werttreiber<br />

erfolgt.<br />

2.1 Begriffsabgrenzung <strong>Wertmanagement</strong><br />

Im Folgenden wird in erster Linie auf den finanztheoretischen Wertbegriff abgestellt. 12<br />

Rappaport entwickelte 1981 als erster bestehende Ansätze der betriebswirtschaftlichen<br />

Werttheorie zu einer umfassenden Managementlehre weiter. Unternehmerisches Ziel<br />

10 Vgl. Spremann/Pfeil/Weckbach (2001, S. 27).<br />

11<br />

Ziel ist die opt<strong>im</strong>ale Allokation der knappen Ressource (Finanz-)Kapital <strong>im</strong> Unternehmen. In seiner ursprünglichen<br />

Variante erfolgt die Berechnung der (Eigen-)Kapitalkosten über das Capital Asset Pricing Model<br />

(CAPM). Dies ermöglicht die Bewertung und wertorientierte <strong>St</strong>euerung eines Unternehmens auf Basis seines<br />

Risikoprofils <strong>im</strong> Vergleich zum Risiko des Gesamtmarkts. Das so ermittelte Risiko best<strong>im</strong>mt über den Diskontfaktor<br />

den Barwert der zukünftigen Cashflows (DCF) und somit den heutigen Wert des Unternehmens. Vgl.<br />

Rappaport (1981, S. 139ff.).<br />

12<br />

Wertdefinitionen aus der klassischen Volkswirtschaftslehre wie die objektivistische oder subjektivistische<br />

Werttheorie, sowie aus der Wirkungsforschung (Einbeziehung von Werten als gesellschaftliche Grundlagen)<br />

werden nicht detailliert behandelt, fliessen aber teilweise in die aktuellen polit-ökonomischen Diskussionen zum<br />

<strong>Wertmanagement</strong> ein.<br />

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