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Wertmanagement im Mittelstand - Universität St.Gallen

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nehmens ergibt. 71 Die EVA-basierte Unternehmensbewertung ist in der Praxis bislang<br />

allerdings trotz nennenswerter Vorteile 72 von eher untergeordneter Bedeutung. Dabei<br />

führen das weit verbreitete DCF-Verfahren und der EVA-Ansatz bei gleichem respektive<br />

konsistentem Zahlengerüst zum exakt gleichen Ergebnis: Der Barwert der Freien<br />

Cashflows entspricht dem Barwert der zukünftigen EVA zuzüglich dem investierten<br />

Kapital. 73<br />

Im Hinblick auf mittelständische Unternehmen entsprechen die wesentlichen Kritikpunkte<br />

(insbesondere die Kapitalmarktorientierung) und Einsatzmöglichkeiten den<br />

bereits unter den DCF-Verfahren gemachten Ausführungen. Im Ergebnis ist EVA zur<br />

konkreten Unternehmensbewertung eher ungeeignet, als Instrument zum <strong>Wertmanagement</strong><br />

kann der Ansatz indes durchaus zweckdienlich sein (vgl. Abschnitt 2.3.2).<br />

2.2.3 Marktwertorientierte Verfahren<br />

Während marktwertorientierte Verfahren in der wissenschaftlichen Literatur eher von<br />

untergeordneter Bedeutung sind, 74 zählen sie in der Praxis, insbesondere bei Aktienanalysten,<br />

zu den häufigsten Verfahren der Unternehmensbewertung. 75 Dies trifft vor<br />

allem für börsennotierte Unternehmen zu, oder solche, die den Gang an die Börse unmittelbar<br />

planen. Bei nicht-börsennotierten Unternehmen werden marktwertorientierte<br />

Verfahren häufig <strong>im</strong> Rahmen von M&A-Transaktionen herangezogen – vorausgesetzt<br />

die hierfür notwendigen Informationen können erhoben werden.<br />

Bei marktwertorientierten Verfahren, häufig auch als Vergleichsverfahren oder Multiplikatormethode<br />

bezeichnet, wird der Wert eines Unternehmens aus der Marktbewer-<br />

71 Der MVA lässt sich analog für künftige CVA (Cash Value Added) berechnen. Der so berechnete MVA hat in<br />

der Praxis jedoch kaum Verbreitung gefunden.<br />

72<br />

Zu nennen sind hier die vergleichsweise leichtere Prognostizierbarkeit von Ergebnis- und Kapitalgrössen gegenüber<br />

Freien Cashflows und die Kompatibilität der Ergebnisse mit den bestehenden, typischerweise auf Ergebnisgrössen<br />

beruhenden Planungs- und <strong>St</strong>euerungssystemen. Siehe ausführlich zu den Vorteilen einer EVAbewertung<br />

gegenüber einer DCF-Bewertung Hoke (2002, s. 767f.). Diese und weitere Vorteile sind allerdings<br />

nicht unumstritten. Vgl. Absatz 2.3.2.<br />

73<br />

Dieser Zusammenhang ist theoretisch begründet durch das sog. Lücke-Theorem, wonach der Barwert zukünftiger<br />

Zahlungsüberschüsse dem Barwert der um die Kapitalkosten verminderten zukünftigen Ergebnisse entspricht.<br />

Vgl. Hoke (2002, S. 766).<br />

74<br />

Allerdings finden sie zum Teil Eingang in neueren akademischen Lehrbüchern zur Unternehmensbewertung<br />

wie Palepu/Healy/Bernard (2000), Eidel (2000), Damodaran (2001) und Spremann (2002).<br />

75 Vgl. Fernández (2001c, S. 2), KPMG (1999), Morgan <strong>St</strong>anley Dean Witter (1999).<br />

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