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EBM-Report 2-2020

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Infoblatt für die EBM-

Gruppenmitglieder

EBM-Report

(vormals HÜTTENREPORT)

www.einheit-berlin-mitte.de +++ Ausgabe 2/2020

(Nr. 83)

Kein Sturz! Achte aber auf den Naturschutz zwischen den

Beinen!


Inhalt

Editorial Seite 3

Corona-News 5

Es könnte sein …. 6

Rückblick-DVD zur 50. Jahresabschlussfahrt 7

Literaturseite 8

Nachruf Evelyn Sievers (I) 9

Nachruf Evelyn Sievers (II) 10

EBM-News 11

Vor 40 Jahren 12

Neues von der Hütte 13

Elbsandsteinsplitter 16

EBM-Winterwanderung 17

Rückblick Jahresanfangsfahrt 20

Die Siebenschläferboofe 22

Virtuelles Wasser 24

Was sonst noch so passierte 25

Kletterscheibe 26

Frische Luft 27

Vratsa 28

Schon gewusst? 29

Zahlen 30

EBM-Kompakt 32

___________________________________________________________________

Titelfoto: Kein Sturz, sondern voller Einsatz von Renate Kölsch beim Wettbewerb

um das beste Schneeglöckchen-Foto während unserer Winterwanderung

(siehe auch Beitrag in diesem Heft).

Foto: Fotospenden kamen diesmal von Steffi Göricke, Evelyn Krecksch, Hannelore

Hentschel, Wolfgang Puchmüller, Harald Wiemann und einmal von einem

Selbstauslöser; alle anderen Fotos internet

Texte, soweit nicht anders gekennzeichnet, sowie Layout, Druck und Versand:

H. Wiemann

2


Editorial

Neben der Corona-Pandemie ist der Klimawandel

gegenwärtig eines der Schwergewichtsthemen

in der Gesellschaft. Orkantief

„Sabine“ und später „Xantippe“ haben

uns im Februar arg zugesetzt. Auch andere

klimatische Ereignisse bringen viele Menschen

zum Nachdenken und im besten Fall

auch zu Verhaltensänderungen.

Klimawandel – das kann aber auch ein

ganz anderes Feld betreffen, nämlich das

der zwischenmenschlichen Beziehungen.

Von deren Klima leben die Vereine. Im

„Panorama“ 6/2019 hat Redakteurin

Christine Frühholz dem Thema ein paar

Zeilen gewidmet. Während sie ganz allgemein

unseren Einsatz für eine enkeltaugliche

Zukunft anmahnte, sprach sie auch

das Klima in den Vereinen an.

In der Vorbereitung zu unserer letztjährigen

DAV-Jahresabschlussveranstaltung in

Königstein habe ich bei EBM so etwas wie

ein Durchstarte-Klima verspürt, ein Klima,

das sozusagen zu Höchstleistungen an-

3


spornte. Und das nicht nur bei einzelnen

in unserer EBM-Gruppe.

Aber das Gruppenleben allgemein bei uns

von EBM stimmt mich nachdenklich. Gewiss,

das Alter fordert seinen Tribut, jedenfalls

was das Klettern betrifft. Aber wir sollten

nicht zu einem Verein betreuter ehemaliger

Kletterer werden, die nur noch zum

Konsum von Informationen oder Kulturbeiträgen

fähig sind. Ich habe das Gefühl,

EBM hat einen Klimawandel nötig. Es kann

nicht sein, dass nur einige, ganz wenige

Leute den Laden zusammenhalten. Ich

wünsche mir für die Zukunft mehr Engagement

für unser „EBM“.

Auf den nächsten Seiten habe ich wieder

einige Informationen zusammengetragen.

Die Abschnitte „Neues von der Hütte“ und

„Splitter“ findet ihr an gewohnter Stelle

und dann folgen ein paar Beiträge, die

hoffentlich Euer Interesse finden. Auch ein

Nachruf auf unsere verstorbene Evelyn Sievers

ist gleichzeitig so etwas wie eine Zeitreise

in unserem Vereinsleben.

Viel Spaß und Nachdenken beim Lesen.

Harald

4


Corona-News

Liebe Sportfreunde,

leider müssen wir aus gegebenem Anlass den Gruppenabend

ausfallen lassen.

Hier der Wortlaut der Mail, die mich erreicht hat.

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Kursleiterinnen und Kursleiter,

liebe Gäste und Freunde des Libezem,

auf dringende Empfehlung des Bezirksamtes Lichtenberg und

nach intensiven Diskussionen wurde heute entschieden,

dass das Libezem ab Montag, den 16. März – vorerst bis

Ende März – für den Publikumsverkehr geschlossen

bleibt.

Die Maßnahme erfolgt zur Eindämmung bzw. verlangsamten

Ausbreitung des Corona-Virus.

An der Eingangstür hängt ein entsprechender Aushang; die

Info findet sich auch unter „Aktuelles“ auf unserer Webseite

www.libezem-suedost.de.

Ich werde in der nächsten Woche voraussichtlich zu den üblichen

Bürozeiten im Libezem sein und informiere Sie unverzüglich,

wenn es neue Entscheidungen gibt.

Ihnen allen stabile Gesundheit und ein erholsames Wochenende.

Manfred Heinrich

_______________________________________________

Wenn ich weiß wie es weiter geht, melde ich mich bei Euch.

Mit sportlichen Grüßen

Thomas Klenz

5


Nachfolgenden Text habe ich von einer Ostseeurlauberin (z. Z. in Quarantäne)

zugesendet bekommen. Ich halte ihn für bemerkenswert und möchte ihn

deshalb hiermit weiter geben.

Es könnte sein …

Es könnte sein, dass in Italiens Häfen die Schiffe für die nächste Zeit brach liegen,

... es kann aber auch sein, dass sich Delfine und andere Meereslebewesen

endlich ihren natürlichen Lebensraum zurückzuholen dürfen. Delfine

werden in Italiens Häfen gesichtet, die Fische schwimmen wieder in Venedigs

Kanälen!

Es könnte sein, dass sich Menschen in ihren Häusern und Wohnungen eingesperrt

fühlen, ... es kann aber auch sein, dass sie endlich wieder miteinander

singen, sich gegenseitig helfen und seit langem wieder ein Gemeinschaftsgefühl

erleben. Menschen singen miteinander!!!

Es könnte sein, dass die Einschränkung des Flugverkehrs für viele eine Freiheitsberaubung

bedeutet und berufliche Einschränkungen mit sich bringt,...

es kann aber auch sein, dass die Erde aufatmet, der Himmel an Farbenkraft

gewinnt und Kinder in China zum ersten Mal in ihrem Leben den blauen

Himmel erblicken. Sieh dir heute selbst den Himmel an, wie ruhig und blau er

geworden ist!

Es könnte sein, dass die Schließung von Kindergärten und Schulen für viele

Eltern eine immense Herausforderung bedeutet,...es kann aber auch sein,

dass viele Kinder seit langem die Chance bekommen, endlich selbst kreativ zu

werden, selbstbestimmter zu handeln und langsamer zu machen. Und auch

Eltern ihre Kinder auf einer neuen Ebene kennenlernen dürfen.

Es könnte sein, dass unsere Wirtschaft einen ungeheuren Schaden erleidet,...

es kann aber auch sein, dass wir endlich erkennen, was wirklich wichtig ist in

unserem Leben und dass ständiges Wachstum eine absurde Idee der Konsumgesellschaft

ist. Wir sind zu Marionetten der Wirtschaft geworden. Es

wurde Zeit zu spüren, wie wenig wir eigentlich tatsächlich brauchen.

6


Es könnte sein, dass dich das auf irgendeine Art und Weise überfordert, ... es

kann aber auch sein, dass du spürst, dass in dieser Krise die Chance für einen

längst überfälligen Wandel liegt, - der die Erde aufatmen lässt, - die Kinder

mit längst vergessenen Werten in Kontakt bringt, - unsere Gesellschaft enorm

entschleunigt, - die Geburtsstunde für eine neue Form des Miteinanders sein

kann,

- der Müllberge zumindest einmal für die nächsten Wochen reduziert,

- und uns zeigt, wie schnell die Erde bereit ist, ihre Regeneration einzuläuten,

wenn wir Menschen Rücksicht auf sie nehmen und sie wieder atmen lassen.

Wir werden wachgerüttelt, weil wir die Dringlichkeit selbst nicht erkannten.

Denn es geht um unsere Zukunft. Es geht um die Zukunft unserer Kinder und

Enkel.

(VerfasserIn unbekannt)

Rückblickscheibe Jubiläums-Jahresabschlussfahrt

Auf mehrfachen Wunsch hat Sigrid

Marotz vom 50. Jubiläum unserer

Jahresabschlussfahrt einen

Film auf DVD erstellt.

Wer an so einer Scheibe interessiert

ist, meldet sich bitte bei ihr.

Gegen einen Materialkostenbeitrag

wird sie dann eine Kopie fertigen.

7


Warnung! Diese Seite enthält Spuren von Buchstaben und Grammatik.

In den letzten Heften habe ich begonnen, passende Gedichte mit einzubauen,

die unsere Welt des Natursports berühren. Auch diesmal habe ich eines gefunden,

das – wie ich finde – gut zum Klimawandel und unserem Sport an der

frischen Luft passt. Das Bemerkenswerte daran: Dieses Gedicht hat der Autor

im Januar 1902 (!) geschrieben.

Harald

Was ist das für ein Winter nur!

Kein Schnee, kein Eis auf weiter Flur;

Auf grünem Grund sind ausgestreut

Maßlieb wie um die Sommerszeit.

Ihr kleinen Blumen anmutreich,

Bescheiden ihr und schön zugleich,

Wie freundlich blickt ihr aus dem Grün,

Die ihr so zart seid und so kühn.

Johannes Trojan (1837 – 1915)

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Und damit diese Seite wirklich eine reine Literaturseite

wird, hier nun noch mein Limerick (24):

Ein Möchtegernklett’rer von Rügen,

dem machte das Prahlen Vergnügen.

An die Felsen ging er vermessen,

und stellte dann fest dort stattdessen:

Man sollte nicht selbst sich belügen.

har

8


Evelyn Sievers *5.März 1940 †29. Januar 2020

Es nimmt der Augenblick, was

Jahre gegeben haben. Dieser Augenblick

hat uns mit dem Tod von

Eveline Sievers, von Evi, wie sie in

unserer Klettergemeinschaft nur

genannt wurde, unvermittelt erreicht.

Keiner hat damit wirklich

gerechnet. Mit dem Tod von Evi

ist nun eine Stimme, die uns vertraut

war, für immer verstummt.

Ende November ist sie ihren alletzten

Kletterweg, die Rippen-

lerletzten

variante ante auf das Waltersdorfer

Horn, geklettert.

Unsere Evi hatte noch große Pläne. Sie wollte ihren bevorstehenden

80. Geburtstag auf einem Klettergipfel nachfeiern. Sie hat noch an

der Jahresanfangsfahrt zum Großen Zschirnstein teilgenommen und

auch bei unserer diesjährigen Winterwanderung wollte sie noch dabei

sein.

Evis Welt hieß Bergsteigen, hieß Wandern, hieß Klettern und das 53

Jahre lang in unserer Gruppe.

Die Klettergemeinschaft verliert mit Evi ein Mitglied, das immer

hilfsbereit und mit viel Engagement für Leben in der Sektion sorgte.

Gefühlt bei jeder Bergfahrt war Evi mit dabei. Bei Hüttenarbeiten

brauchte man sie nie zu bitten. Sie war ein fröhlicher, geselliger, aber

auch ein sehr harmoniebedürftiger Mensch.

Harald

Hinweis: Aus Zeitgründen konnte ich meine Trauerrede nicht halten. Auszüge aber hatte der

Redner in seine Trauerfeier übernommen. Als Beilage deshalb für Euch die komplette Rede.

9


Ich kann’s nicht begreifen …

In letzter Zeit sind einige

Sportfreunde von uns

gegangen, und nun hat

uns total unerwartet,

wahrscheinlich am 29.

Januar 2020, Eveline

Sievers verlassen.

Ich kann es gar nicht begreifen,

sie hatte doch

noch so viele Ziele. Kennengelernt

haben wir

uns 1970. Bei einer Fahrt in die Rauensteine stiegen wir beide bei Wolfgang

John nach. Später kletterte sie oft und gern mit Ekkehard Martin. 1972

konnten wir beide eine Wanderung in den Kaukasus mitmachen. 1973,

1982 und 1985 waren wir zusammen in der Hohen Tatra.

Es war eine gute Freundschaft entstanden. Weitere Fahrten führten uns ins

Rilagebirge und in die Westtatra. Nach der Wende war Evi eine feste Größe

bei unseren Klettersteigtouren im Wettersteingebirge, in der Brenta, den

Sextener Dolomiten, im Rosengarten, beim Bärentreck in der Schweiz und

bei Touren in den Ammergauer Alpen sowie bei einer Kreta-Reise.

Evi war immer hilfsbereit, eine verlässliche Größe, beziehungsweise verlässliche

Freundin. Unsere letzte gemeinsame Klettertour war am 30.Mai 2019

anlässlich der Feier der Kletterjubiläen.

Am 26. Dezember vorigen Jahres hat sich mich in der REHA in Wandlitz besucht.

Am 27. Januar haben wir zum letzten Mal telefoniert.

Für 2020 hatten wir die Feier des 50. Kletterjubiläums geplant, und ihr 80.

Geburtstag stand ja auch an.

Ihr Fortgang ist unbegreiflich, ein Verlust für unsere Gemeinschaft.

Hannelore Hentschel

10


EBM-News

Die Asche von Evelyn Sievers wurde am 12. März 2020 auf dem

Kirchhof Rudow am Ostburger Weg beigesetzt. Zur Trauerfeier waren aus den

Reihen der Bergsteiger 29 Wegbegleiter erschienen. Gemeinsam wurde ihr

das Volkslied „Im schönsten Wiesengrunde gesungen“. Das hatte sie sich

auch so gewünscht. Und Peter Gapski ergänzte die Zeremonie am Grab noch

auf der Whistle mit einer passende Melodie.

Nach dem Rückzug von Ulf Knoll von der Führung der Gruppe hat

Thomas Klenz dankenswerterweise nswerterweise erst einmal die Leitung übernommen. Peter

Gapski wird in Zukunft die Geburtstagsgrüße verschicken und das noch

herkömmlich mit einer richtigen Postkarte. Die übrigen organisatorischen

Vereinbarungen bleiben wie bisher.

11


Im Zusammenhang mit der Neuordnung der Gruppenführung ergeht

die Bitte an Euch, Änderungen bei den Kontaktdaten möglichst zeitnah an

Thomas weiterzugeben. Besonders betrifft das die Telefonnummer(n) und

die e-mail-Adresse(n).

xxxxxxxxxxxxxx @ xxxxxxxxxxxxxx

Vor 40 Jahren, gelesen im Mitteilungsheft des DWBO

Was bewegte 1980 die DDR-Kletterszene und fand Eingang in das DWBO-

Blatt „Wandern und Bergsteigen“?

Zuallererst war das wohl die endgültige Entscheidung gegen die Verwendung

von herkömmlichen Klemmkeilen im Elbsandstein. Inzwischen gibt es ja die

rein textilen Spreizkeile, die in ihrer Wirkung eher den Friends ähneln. Zuvor

hatte es eine jahrelange heftige Diskussion gegeben.

Heute so gar nicht mehr denkbar die Meldung, dass zwei Auswahlmannschaften

in den Pamir und den Kaukasus aufgebrochen sind. Die erstere wollte den

Pik Kommunismus und den Pik Korshenjewskaja besteigen, die andere hatte

sich die Ushba-Traverse vorgenommen. Vielen ambitionierten Bergsteigern

hatte damals bei dieser Meldung bestimmt der Zahn getropft.

Aus heutiger Sicht zum Schmunzeln: Die eigenartigen Gipfelnahmen in der

ehemaligen Sowjetunion. So konnte man unter anderem die Meldung lesen,

dass am Pik Tadshikische Staatsuniversität die Erstdurchsteigung dessen

Ostwand durch eine „Mannschaft des Woroschilowgrader Gebietskomitees

für Körperkultur und Sport“ gelungen ist.

Solche Namen sind aber nicht passé. Es gibt zum Beispiel im Issyk Kul-Gebiet

inzwischen einen „Pik Putin“.

1980 wurde Paul Illmer (u. a. Illmerweg am Falkenstein) 80 Jahre alt. Die

Würdigung dieses großartigen Kletterers las sich erst einmal wie der Antrag

auf die Aufnahme in die Partei, zum Beispiel sei er dreimal als Aktivist der sozialistischen

Arbeit ausgezeichnet worden. Erst im zweiten Teil ging es dann

ums Klettern.

So waren halt damals die Prioritäten.

12


Neues von der Hütte … Neues von der Hütte …

Die Winterstürme hat die Hütte gut überstanden. Abgesehen von etlichen

angewehten Fremdkörpern, gab es nichts wieder Herzurichtendes. In

der Umgebung sah das aber anders aus. So wurde die starke Fichte an der

Wendestelle etwa in der Mitte vom Sturm abgebrochen.

Auch eine weitere Fichte ist von diesem Schicksal betroffen. Unsere vor der

Hütte halten durch.

13


Allerdings ist geplant, die Kronen einzukürzen, um so die Windlast merklich

zu verringern.

Die auf dem benachbarten Spielplatz stehenden Birken sollen/müssen

gefällt werden. Sie sind am Ende ihrer Lebenszeit und vom Försterzum Fällen

freigegeben. Das wird zu einer umfangreichen Aktion zur Aufarbeitung des

Holzes führen. Da das Holz, das in der Feihe auf dem Hüttengrundstück gedort

eine neue er-

stapelt war, nun so gut wie aufgebraucht ist, kann dann richtet werden, die aber den Schiefstand und die mit ihm verbundene Einsturzgefahr

der alten vermeiden sollte.

Da beim Fällen von Bäumen Vogelbrut beachtet werden muss, hätten es den

Bäumen bis zum 1. März an den Kragen gehen müssen. Verschoben ist aber

nicht aufgehoben.

Die Arbeitsplatte der Küchenzeile ist rechts von der Spüle feuchtigkeitsbedingt

aufgequollen. Das muss demnächst bereinigt werden. In der Umgestehende

Feuchtigkeit vermieden

bung der Spüle sollte deshalb unbedingt werden.

Der für den Winterbetrieb verwendete Wasserkanister

an der Spüle hat jetzt ein Kugelventil erhalten,

sodass die Wasserentnahme kein Geduldsspiel

mehr ist.

Die Reihe mit den verschiedenen Orden von

Abschlussfahrten ist jetzt ergänzt worden mit einem

gestickten Logo der 50. Ausgabe dieser Traditionsveranstaltung.

EBM war zuständig gewesen.

Anlässlich der Winterwanderung

wurde auch etwas

für die Hütte getan: Ein

neuer Holzvorratsstapel wurde errichtet dank der Anstrengungen

von Harald, Wolfgang, Thomas und Steffi.

In diesem Zusammenhang nun die Bitte, nämlich zur

Reihenfolge des Verwendens der Holzvorräte. >>>

14


>>> Wenn die Reste der Feihe verbraucht sind, zunächst das Holz an der

Stirnseite des Schuppens und erst dann den neuen, ja jetzt noch ziemlich

feuchten Stapel verwenden. Wegen des zu erwartenden großen Holzanfalls

kann Entwarnung beim Aufruf gegeben werden, für laufenden individuellen

Holznachschub zu sorgen.

Inzwischen ist das Wasser wieder angestellt, die Hütte also wieder

voll mit dem durchaus nützlichen Komfort nutzbar. Einige abschließenden

Arbeiten, vor allem Erdarbeiten sind aber noch erforderlich, bevor die Arbeiten

für die neue Wasserversorgung des Weinberggeländes abgeschlossen ist.

Vorsicht zunächst noch hinter der Hütte: Unfallgefahr!

Corona-bedingte Einschränkungen gibt es auch für die Hüttennutzung

und den Aufenthalt ganz allgemein in der Sächsischen Schweiz. Der Termin

zum Anstellen des Wassers ist erst einmal verschoben. Das ist aber nach der

Inbetriebnahme des neuen Wassernetzes am Weinberg kein Problem mehr,

denn das Wasser kann pro Bungalow individuell an- beziehungsweise abgestellt

werden.

Grundsätzlich verboten ist das Klettern an den Felsen unter Einhaltung der

Auflagen nicht (Sport an der frischen Luft; maximal zwei Personen; Abstand).

Aber andere Bestimmungen fallen den Willigen auf die Füße (Ausgangssperre;

Verlassen der Unterkunft nur im engeren Umfeld). Berichtet wurde von

Kontrollsperren an der Elbbrücke. Da es leider immer noch Leute gibt, >>>

15


>>> die in der Krise ihren Kopf nicht einschalten. Da muss eben bei den Regeln

der gesunde Menschenverstand zu Lasten der Mitdenkenden außen vor

bleiben.

Elbsandsteinsplitter

Nachdem in der Vergangenheit

schon an verschiedenen Orten

in Ausstellungen das Klettern in der

Sächsischen Schweiz thematisiert

worden ist, gibt es nun eine Dauerausstellung,

die ausschließlich dem

Klettern gewidmet ist. Nach vier Jahren Recherche und Vorbereitung hat das

Stadtmuseum in Bad Schandau die Ausstellung „Kletterwelten im Elbsandstein“

eröffnet. Finanziert wird das Ganze als gemeinsames Projekt mit der

Stadt Turnov aus EU-Fördermitteln. Die Ausstellungsmacher sind selbst aktive

Kletterer, und so verwundert es nicht, dass das Motto „Ein Sport, der gelebt

wird, verändert sich.“ heißt. Die Ausstellung ist mehr als die Aufzählung heldenhafter

Erstbegehungen. Einige Exponate stammen als Leihgaben aus der

Privatsammlung von Bernd Arnold, so zum Beispiel ein Kletterführer von

1908 oder der erste dokumentierte Sicherungsring im Elbsandstein, der damals

am Großen Wehlturm bei dessen Erstersteigung geschlagen worden ist.

Geöffnet ist das Museum in der Bad Schandauer Badallee 10 täglich außer

montags, jeweils von 14 – 17 Uhr.

_______________________________________________________________

Limerick (42):

Ein guter Klett‘rer aus Schweden,

der konnte nicht deutsch mit mir reden.

Mein Klettern ist schlecht,

mein Schwedisch erst recht.

sodass wir uns trennten, wir beeden.

(har-L42)

16


EBM-Winterwanderung

Kalendarisch war es zwar Winter, tatsächlich aber eher Frühling. Das Wetter

hatte für unser Wandergebiet eine Schönwetter-Lücke gelassen. So wie wir

es aus Berlin hörten, hatte es dort wie aus Eimern gegossen und auch weiter

östlich gab es ausgiebigen Regen.

Als Wandervorschlag hatte ich die Gegend um

Ulbersdorf vorgeschlagen. Zum Ersten, weil ich

dort noch nie war und zum Zweiten, weil es einige

Tunnel der ehemaligen Schwarzbachtal-

Eisenbahn gab, in die man sich bei üblem Wetter

hätten retten können. Denn Glühwein und

Grillen war auch vorgesehen.

Zehn Leute hatten sich rund um die EBM-Hütte

versammelt und diese starte- ten dann mit der

Sebnitztalbahn vom Nationalparkbahnhof bis

nach Ulbersdorf. >>>

17


>>> Zunächst ging es moderat bergauf durch den Ort, vorbei an einem bunt

bemalten Märchenturm (einem ehemaligem Trafohäuschen) und der Kirche

auf den Huthberg rauf, einer mit Linden bewachsenen Granitkuppe. Der ist

zwar 335 Meter hoch, aber natürlich gemessen über Normalnull.

Über das Gelände ragt er nur mäßig empor, bietet aber trotzdem eine Aussicht

zu den umliegenden Bergen.

Der Weg dort hinauf führt durch ein schönes Laubwaldtal (genannt der Kessel),

das seinem Namen Ehre macht. Auf dem Huthberg war es ziemlich windig,

so dass wir die Glühweinpause auf später verschoben. Es ging dann immer

schön bergab bis ins Schwarzbachtal. Dort dann weiter durch zwei Tunnel

in Richtung Haltepunkt Kohlmühle. Kurz vor der Station gab es dann einen

windgeschützten Rastplatz, den wir für die Pfannkuchen-,Grillbeziehungsweise

Glühweinpause

ausgiebig nutzten

nebst der Interpretation

eines von

Inge initiierten

Trinkliedes. Wie

immer, hatte jeder

>>>

18


>>> für jeden etwas Leckeres mitgebracht, so dass ein hochgradiger Sättigungsgrad

erreicht werden konnte.

Auf dieser Tour gab es einiges zu sehen, so zum Beispiel Flugvorführungen

riesiger Grünfinkenschwärme oder ausgedehnte Schneeglöckchen-Felder

(siehe Titelbild). Im Bahnhofsgebäude

der Station Kohlmühle-

Goßdorf, das vom Schwarzbachtal-

Bahn-Verein genutzt wird, wurden

wir noch von einem freundlichen

Vereinsmitglied über den Verein

selbst informiert und konnten uns

Teile eines Modells in Spurweite

Null ansehen und alte Utensilien

der ehemaligen Bahn bestaunen.

Der Verein arbeitet Stück für Stück

an der Wiederinbetriebnahme >>>

19


>>> der alten Strecke, die früher einmal bis Hohnstein führte, scheitert aber

gegenwärtig bei der Umsetzung vor allem lem an den Naturschützern.

Zurück auf der Hütte waren wir relativ früh, und so konnten wir noch gemütlich

Kaffee trinken und das von Harald angekarrte Holz kamingerecht in einen

neuen Stapel verwandeln (siehe auch „Neues von der Hütte“).

Harald

Mit dabei waren in diesem Jahr: Jochen, Inge, Klaus und Uschi, Sigrid, Thomas, Wolf-

gang(Puchi), Renate, Steffi und Harald.

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Kleiner Rückblick auf die Jahresanfangsfahrt

20


Die diesjährige Jahresanfangsfahrt zum Großen Zschirnstein fand bei fast

frühlingshaften Temperaturen statt. Wer nun aber erwartet hatte, es fände

ein Ansturm auf die Südwand statt, hatte sich getäuscht. Lediglich die Jugend

von EBM (Jens Müller und Thomas Klenz) machten sich auf den Weg. Oben

gab es eine böse und mehrere gute Überraschungen. Die guten zuerst: Das

waren die wärmenden Bergschuhe für die zähen Kletterer, der Grog in der

Thermoskanne und natürlich die spontanen Glückwünsche der am Ausstieg

wartenden zahlreichen Damen. Die schlechte Überraschung war ein leibhaftiger

Ranger, der die beiden Wegebezwinger darüber aufklärte, dass man

doch bei feuchtem Wetter nicht klettere. Das tat er aber auf die milde Weise,

also ohne Konsequenzen für die Portemonnaies der Beiden. Mehr als zwanzig

Bergsteiger hatten sich an der Boofe eingetroffen. Sogar alle

Gruppen waren vertreten. In der Boofe war allerdings ein Schreiben deponiert,

das die Versammelten aufforderte, doch den Naturschutz ernst zu

nehmen und demzufolge kein Lagerfeuer zu entfachen. Ernst genommen

musste ein solches Schreiben schon, und so gab es nur das Rauschen des

Gasbrenners, der den Grog auf Temperatur brachte, und das Brutzeln der

Bratwürste auf dem waagerecht gut austarierten Blech Marke „Kebschull“.

>>>

21


>>> Letzterer war auch zugegen und so konnte er so manche Anekdote aus

der Vielzahl von Jahresanfangstreffen der vergangenen Jahrzehnte zum Besten

geben.

Untergekommen waren wir in der Weinberg-Hütte (Evi S. Steffi und Harald)

und in Ferienwohnungen in Kleingießhübel (Jochen, Volkmar, Jens, Thomas,

Inge und Willy).

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Die Siebenschläferboofe

Die Corona-Krise zwingt uns zu allerlei Einschränkungen. Weniger beim Klettern,

weil dort ja das Abstandsgebot bis auf den Gipfelgruß bequem einzuhalten ist. Und

mehr als zwei Leute lassen sich dabei auch vermeiden. Ohnehin sind Dreierseilschaften

normalerweise nicht optimal. Jammern wegen der Einschränkungen hat aber Konjunktur.

Nachstehender Beitrag trägt vielleicht dazu bei, diese unsere Einschränkungen

ein wenig zu relativieren.

Wie ein Balkon schwebt die Siebenschläferboofe über den Wäldern des Kleinen

Zschand, hoch oben in den Felsen. Der einzige Weg, der dorthin führt, ist

ein selten begangener Kletterpfad – wer ihn nicht kennt, wird ihn kaum finden.

Sogar, wenn man schon unmittelbar davor steht, kann man das überdachte

Plateau noch nicht sehen. Der geheime Zugang ist ein Loch in der

Felswand. Die Boofe ist gewissermaßen eine Zweizimmer-Boofe, denn durch

einen schmalen

Durchgang

verbunden, besteht

sie eigentlich

aus

zwei Überhängen.

Wenn

man durch den

engen Zugang

die Boofe erreicht,

liegt einem

plötzlich

der Kleine

Zschand >>>

22


>>> zu Füßen, rechts die Pechofenhörner, links der Kleine Winterberg mit

seinen vorgelagerten Kletterfelsen. Eine atemberaubende Aussicht.

Ich habe die Boofe nur mit Hilfe von „Kaiser“ Franz gefunden. Von seiner

vorderen Kante geht es gefühlt endlos hinunter. Natürlich kein wirklich stabiles

Geländer. Und so hat es dort auch tödliche Abstürze gegeben, von Leuten,

die die Wirkung von zu viel Rotwein bei der Verrichtung ihrer Notdurft unterschätzt

hatten.

In dieser Stelle hat sich im April 1945 eine Geschichte ereignet, die in der

Sächsischen Schweiz einige nur vom Hörensagen kennen, viele gar nicht. In

den letzten Kriegswochen hielt sich nämlich hier in der Siebenschläferboofe

eine Familie aus Dresden vor der Welt versteckt, ein Ehepaar mit ihrem Sohn

und einem Neffen. Aus Birkenstämmen, Ästen und Moos hatten sich diese

Vier unter dem Felsdach eine primitive Hütte gebaut, wo sie in den kalten

Aprilnächten einigermaßen vor Wind und Schnee geschützt waren und vor

den Feldstechern der Wehrmacht. Denn der Neffe, damals 15 Jahre alt, hatte

einen Einberufungsbefehl erhalten. Und es wäre wohl sein sicherer Tod gewesen,

wenn er ihm nachgekommen wäre. Und so quartierten sich die Vier in

der Siebenschläferboofe für die letzten Kriegstage ein. >>>

23


>>> In dieser primitiven, selbstgebauten Hütte überstanden Sie die kalten

Frühjahrsnächte.

Die vier Flüchtlinge konnten nicht vorhersehen, worauf sie sich einließen. Das

Ende des Krieges war absehbar, der Zeitpunkt nicht. Der Onkel hatte die

Boofe zuvor zwar mit einigen Vorräten ausstaffiert, dennoch waren die Reserven

überschaubar – auf längere Sicht drohte der Familie im Kleinen

Zschand der Hungertod oder aber die Festnahme – beim gefährlichen Versuch,

sich Wasser und neue Lebensmittel zu besorgen. Jeden Tag machten sie

Feuer, dessen Rauch aber durch eine Kluft an der Rückwand der Boofe verschwand,

die wie ein zusammengedrücktes Ofenrohr nach oben im Fels führt,

ein Ende ist nicht absehbar – eine Art natürlicher Dunstabzug, durch den der

Rauch vom Herd entwich, ohne dass es im Tal zu sehen war.

Verräterischer als der Rauch aus der Hütte war der Schnee vor dem Eingang

wegen der damit verbundenen Suren, die man ja zwangsweise hinterließ. Es

gelang ihnen ein paar Mal unentdeckt in Schmilka für Nachschub zu sorgen.

Dabei half ihnen ein Wirt aus dem Ort, Inhaber des Hotels Helvetia, der etwas

für Bergsteiger übrig hatte.

Harald

unter Verwendung von Informationen von Hartmut Landgraf und Joachim

Schindler

@

Virtuelles Wasser

Damit Früchte wachsen können, brauchen sie Wasser. Viel davon. In der

Landwirtschaft zählt aber nicht nur die Flüssigkeit, die sich Pflanzen selbst aus

dem Boden ziehen.

Zuerst denkt man natürlich an Kürbis, Melone, Gurke oder Tomate, >>>

24


>>> die ja zu über 90 Prozent aus Wasser bestehen. Falsch gedacht, denn gerade die

so genannten "Cash Crops" verbrauchen unglaublich viel Wasser. Das sind die

landwirtschaftlichen Produkte, die für den internationalen Markt und nicht für

die Selbstversorgung angebaut werden. Baumwolle zum Beispiel. Für ein Kilogramm

der flauschigen Bällchen werden 9.000 bis 11.000 Liter Wasser benötigt.

Burkina Faso ist der größte Baumwollproduzent Afrikas - obwohl es in

der Sahelzone heiß und trocken ist!

Auch andere afrikanische Weltmarktprodukte haben einen extrem großen

Wasser-Fußabdruck. Knapp 20.000 Liter Wasser sind nötig, um ein einziges

Kilo Kakaobohnen zu produzieren. So viel passt ungefähr in einen großen

Tanklastwagen. Ähnlich sieht es bei Kaffee als weiterem Exportschlager aus.

Knapp 16.000 Liter sind für ein Kilo grüne Kaffeebohnen nötig. Je Kilo

Röstkaffee sind es sogar 19.000 Liter.

Dagegen sind die oben genannten wasserhaltigen Produkte quasi Wassersparer.

Sie bestehen zwar selbst zu mehr als 90 Prozent aus Wasser, brauchen

beim Wachstum aber gar nicht so viel davon. In einem Kilogramm Wassermelone

stecken - virtuell - 230 Liter Wasser. Auch Ananasfrüchte sind zum

Beisüiel mit 255 Litern Geringverbraucher. Allerdings ist der Anbau in anderer

Hinsicht bedenklich: Ananaspflanzen brauchen viel Platz und die massiv eingesetzten

Unkraut- und Insektenvernichter landen im Boden.

har

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx Ω xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Was sonst noch so passierte

Nicht erst seit Hänsel und Gretel verlieren sich Kinder im Wald. Heute gibt es

Drohnen, die das Problem zu lösen helfen.

Im Oberharz hatte sich Anfang März ein 13-Jähriger bei Einbruch der Dunkelheit

im Wald verlaufen. Bevor sein Akku leer war, konnte er noch die Polizei

mit seinem Handy verständigen, ohne aber eine genaue Ortsangabe geben zu

können. Mit Hilfe einer Drohne der Bergwacht, unter deren Bauch eine Wärmebildkamera

befestigt war, konnte der Junge aufgespürt werden.

25


Die Kletterscheibe

Eigentlich ist das Ding ja eher eine Nummer

für einen Jahrmarkt. Aber die Scheibe wurde

ursprünglich in den 1990er Jahren an der

Universität Potsdam (!) ausschließlich für

das Klettertraining von einem Sportwissenschaftler

entwickelt. Das Gemeine an dem

Gerät gegenüber den Kletterhallenwänden

ist, dass es sich beim Klettern dreht und man

also gezwungen ist, sich ständig einen neuen

passenden Griff zu suchen. Praktisch ist es

ein unendlicher Quergang. Da das Gerät seine

Drehgeschwindigkeit verändern kann und auch der Anstellwinkel bis zum

deutlichen Überhang eingestellt werden kann, ist es ein ideales Übungsgerät.

Die Scheibe ist programmierbar und spult dann ein zuvor eingestelltes Programm

bezüglich der Drehrichtung, der Drehgeschwindigkeit und der Neigung

ab. Die benötigte Raumhöhe hält sich bei dem abgebildeten Exemplar

mit 3,50 Metern im Rahmen. Der Transport ist allerding bei 350 Kilogramm

Gewicht schweißtreibend.

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx Ω xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Limerick (36):

Es machte ein Berliner aus Sachsen,

beim Klettern gern nervige Faxen.

Das Zutrauen tat es uns rauben.

Der Mann konnte das sich erlauben,

denn er war dem Weg ja gewachsen.

har

(Evtl.Übereinstimmungen mit Jochen Söhler sind nicht gewollt, sondern rein zufällig.)

26


Frische Luft

„Der Junge muss an die frische Luft“, der Film über Harpe Kerkelings Jugend,

greift mit diesem Titel eine Erkenntnis auf, deren Wirksamkeit schon unsere

Altvorderen kannten. Verschiedene Studien belegen nämlich inzwischen,

dass an diesem Spruch nachweisbar etwas dran ist. Sechs hauptsächliche

Gründe gibt es, mal wieder an die frische Luft zu gehen.

1. Bessere Luft einatmen.- Bei aller Verpestung der Luft durch Verkehr, Pollen

und andere Schadstoffe ist die Innenraumluft meist 10mal schlimmer. Aller

Schmutz von draußen legt sich beim Lüften innen nieder und dazu kommen

noch Schimmelsporen, Farbausdünstungen und diverse Chemikalien aus

Haushaltsprodukten.

2. An Vitamin D kommen.- D ist das Vitamin, das unser Körper mit Hilfe des

Sonnenlichtes selbst herstellt. 10 bis 15 Minuten Sonnenlicht reichen aus, um

Vitamin D-Mangel zu vermeiden.

3. Saisonalen Depressionen vorbeugen.- Die saisonale affektive Störung

(SAD) tritt bei vielen Menschen besonders im Frühherbst auf. Im Winter verschlimmert

sie sich häufig. Wissenschaftler vermuten, dass Vitamin D-Mangel

in Verbindung mit einem Mangel an Licht ursächlich sind.

4. Stress abbauen mit Waldbaden.- Nicht im wörtlichen Sinne, aber man hält

sich von der Hektik des Alltags fern. Das kann den Blutdruck senken und die

Aktivität der weißen Blutkörperchen unterstützen, wie eine Studie gezeigt

hat.

5. Frische Luft lindert Ängste.- Hast du Sorgen, die dich am Schlafen hindern,

dann mache vor dem Zubettgehen einen Spaziergang an der frischen Luft. Es

ist belegt, dass das dein Wohlbefinden bessert und Ängste reduziert.

6. Sich wieder erden.- Die einfachste Übung, sich zu erden (neudeutsch:

Grounding), ist es, einfach mal barfuß zu gehen. Das funktioniert aber >>>

27


>>> nur draußen, auf dem Teppich im Wohnzimmer klappt das nicht. Der

unmittelbare Kontakt mit der Erde, soll (psychosomatisch) für verbesserten

Schlaf sorgen und weniger Entzündungen im Körper führen.

Nun müssten wir Bergsteiger eigentlich zu den gesundheitlichen Gewinnern

dieser Erkenntnisse gehören, denn wir sind ja viel draußen. Und demnach

wäre das Hallenklettern ungesund. Zumindest das Hallenklima kann mit der

frischen Luft mithalten, die Ruhe auch nicht. Und wenn man dort geerdet

wird, ist es eher schmerzhaft.

Jetzt weiß ich endlich, warum mir das Hallenklettern nicht gefällt.

har

Tipp: Vratsa

Vratsa ist das größte Klettergebiet Bulgariens. Das Gebiet liegt direkt vor den

Toren der gleichnamigen Stadt Vratsa, welche kultureller Mittelpunkt der Region

ist.

Es ist wunderschön an den Ausläufern des 600 km langen, nach Süden steil

abfallenden Balkangebirges gelegen.

Die Kalkfelsen von Vratsa sind sehr beliebt in der bulgarischen Kletterszene.

Überregional hat das Gebiet jedoch keinen großen Bekanntheitsgrad und

wird bislang nur von wenigen ausländischen Kletterern besucht.

Vom Leipziger Internet-Verlag kletterfuehrer.net von Jan Erbsmehl und Renè

Bauer gibt es einen Kletterführer für das Gebiet. Er beschreibt alle Routen

des Gebietes, insgesamt sind es ca. 600 Wege. Die Verteilung der vorhandenen

Routen ist sehr homogen - in Bezug auf Stil (Absicherung) und Schwierigkeit.

Etwa die Hälfte der Wege sind gut eingerichtete, reine Sportkletterrouten,

meist neueren Baujahres. Die andere Hälfte der Routen sind zum Teil sehr

lange Wege alpinen Charakters, welche zusätzlich zu vorhandenen Sicherungen

/ Standplätzen abgesichert werden müssen. Die Schwierigkeit der einzelnen

Wege reicht von 5c bis zu 8c, wobei der Schwerpunkt im 6. und 7. französischem

Grad liegt ( sächsisch etwa ab dem VII Grad aufwärts). >>>

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>>> Die Sportkletterrouten sind gut lesbar auf Farbfotografien eingezeichnet.

Alle notwendigen Infos zum Sektor und zur Route werden in

Piktogrammform geliefert (Anmarschzeit, Ausrichtung, Regen, Kletterstil,

Wandneigung, Sicherungsart, Anzahl der Bolts, Routenlänge, ...).

Für die langen, alpinen Wege finden sich ebenfalls Fototopos. Zusätzlich gibt

es für jede dieser Routen eine detailgenaue Skizze (genauere Darstellung des

Grades in einzelnen Passagen, Art der Standplätze, Kletterstil, Länge der einzelnen

Längen, ...) sowie zusätzliche Erläuterungen (Wegfindung, Abseilen,

Art und Anzahl der vorzufindenden Sicherungen, Einrichtungsjahr, ...) auch in

englischer Sprache. Die längsten Wege erreichen übrigens bis zu 500 Klettermeter

durch die 350 m hohe Mittelwand!

Der Kletterführer ist mit einer Vielzahl schöner Fotografien bestück, welche

wirklich große Lust aufkommen lassen, auch einmal in dieser wunderschönen

und abgelegenen Ecke Europas Hand anzulegen.

Für die internet-affinen Kletterer: Zusammen mit dem Buch erhält man erweiterten

Zugriff auf die Support-Website www.climbingguidebg.com. Hier findet

man weitere Informationen über Kletterrouten sowie up-to-date Informationen

über neue oder geänderte Routen. Das 32 Euro teure Werk kann man

beim Kletterführer-Verlag von Jan Erbsmehl u. Renè Bauer GbR, Deutscher

Platz 4, 04103 Leipzig, Tel: 0049 341 58060172; E-Mail: kontakt@kletterfuehrer.net

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Schon gewusst?

Jubiläumsbesteigungen stehen seit jeher im Fokus traditionsbewusster

Kletterer, besonders dann, wenn es sich um historische Routen handelt.

Bekannt ist der Wettlauf um die so genannten Jahresersten. Gäbe es keinen

Kalender, gäbe es auch diese Jahresersten nicht. Eigentlich ist es ja völlig

belanglos, wann man einen Gipfel besteigt. Manche wollen sich aber auch

nur im Ruhm dieser Begehung suhlen oder einen Gipfelspruch los werden.

>>>

29


>>> Eine besondere Blüte trieb die tausendste Besteigung

der Barbarine. Ein richtiger Wettstreit war entrannt. Eine

vermeintlich sclaue Idee hatte sich die Seilschaft Kurt

Nitzschmann, Arthur Nittel und Ernst Strobel ausgedacht.

Sie stiegen nämlich bereits früh am Morgen des 8. Septembers

1921 zur 993. Besteigung ein und ließen sofort anschließend

die folgenden bis zur 999. folgen. Beim Abseilen

nach der 999. riss aber das Seil und Strobel stürzte in den

Tod. Damit die beiden oben verbliebenen Kletterer abseilen

können, steigt ein vierter Kletterer ein und sichert sich so

ungeplant die 1000. Begehung.

Zahlen .… Zahlen …. Zahlen .… Zahlen …. Zahlen …

zunächst eine Korrektur: Im letzten Heft ging es unter den „Zahlen“

auch um Veganismus. Da musste es natürlich richtig heißen: „10 Milliarden

Hühner, …“. Die Eins bei der Zehn hatte sich trotz Korrekturlesens leider verflüchtigt.

154 000 Partikel.- Mikro-Plastikteilchen finden sich nicht nur im

Wasser oder unserer Nahrungskette, sondern auch im Schnee. Besonders in

Bayern ist diese neue Art der Verschmutzung zu beobachten. 154 000 Partikel

fanden dort Forscher pro Liter Schnee.

36 Lawinentote.- In der Wintersaison 2018/2019 gab es auf dem

Gebiet von Deutschland, Österreich und der Schweiz insgesamt 36 tödliche

Lawinenunfälle. Die Zahlen für die Saison 2019/2020 liegen noch nicht vor.

1,5 erwachsene Schneeleoparden

kommen in deren Verbreitungsgebiet zwischen

tibetischem Hochland und russischem Altai auf

100 Quadratkilometer. Zwischen 4000 und 8000

Tiere soll es nach neueren Schätzungen noch geben.

Sie leben in Höhen bis zu 6000 Metern.

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Selfies tödlicher als Hai-Angriffe.- In

den vergangenen Jahren sind fünfmal so viele

Menschen beim Schießen von Selfies ums Leben

gekommen als durch Haiangriffe. Von Oktober

2011 und November 2017 sind mindestens 259

Menschen bei Selfie-Aufnahmen gestorben, 50

wurden im selben Zeitraum von Haien getötet.

In Indien gibt es schon Zonen, in denen diese

Leidenschaft verboten ist. Auch die Sächsische Schweiz und das Zittauer Gebirge

sind ergiebige Bereiche. Der als „Bikini-Bergsteigerin“ Bergsteigerin“ bekannt gewordenen

Japanerin wurde vermutlich auch ein Selfie zum Verhängnis.

26.764 Ehrenamtliche gab es am

Ende des Jahres 2019 im DAV, die insgesamt

1.858.858 Stunden für ihre Tätigkeit eingesetzt

haben. Die meiste Zeit wurde in ge-

meinsame Aktivitäten investiert, gefolgt von Arbeiten für Hütten und

Wege, für die Vereinsführung, für Kletteranlagen und für den Natur-

schutz.

88 Euro jährlich wird der Vereinsbeitrag bei unserer Berliner Schwestersektion

„Berlin“ betragen. Zum Vergleich: In unserer Sektion wird er nur

57 Euro für ein Vollmitglied betragen. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen,

dass die Sektion Berlin über Hütten verfügt und dabei ist, ein neues Vereinshar

zentrum zu bauen.

Limerick (13)

Es meinte ein Klett’rer aus Rathen,

er sei ein ganz Großer an Graten.

Er war mit der Zunge

ein ganz schneller Junge,

doch folgten den Sprüchen nie Taten.

har

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EBM-Kompakt:

Gruppenabende monatlich, jeweils am 3. Dienstag 18 Uhr (im Dezember am

2. Dienstag). im Begegnungszentrum LIBEZEM, Rhinstraße 9, 10315 Berlin-

Friedrichsfelde Tel.: 5229200

Gruppenmitgliedschaft 10,– Euro Beitrag/Jahr unabhängig von einer Mitgliedschaft

im Deutschen Alpenverein (DAV). Eine Mitgliedschaft im DAV ist

nicht Bedingung.

Eine Hütte in Prossen steht allen Gruppenmitgliedern zur Nutzung offen,

genauso deren Freunden und Bekannten, vorausgesetzt, es ist jemand von

der Gruppe mit auf der Hütte.

Übernachtungsgebühr 6.- Euro pP, Schüler ab 10 Jahren 3.- Euro und unter

10 Jahren 1 Euro.

Hüttenmitgliedschaft 30 Euro/Jahr, dann Übernachtungsgebühr nur 2,50

Euro, Schüler ab 10 Jahre 1 Euro, darunter frei. Abrechnung bei Willy

Göricke (siehe unten).

Die Hütte befindet sich in 01814 Prossen, in der Ferienanlage Weinberg,

Bungalow-Nummer 20/21; Anfahrt über Bergstraße

Hüttenschlüssel gegen Pfand bei Thomas Klenz.

Anmeldung bei Thomas Klenz (im Verhinderungsfall auch bei Ulf Knoll).

Kontakte:

Ulf Knoll 0160/98 15 98 77, Alfred-Randt-Str. 16, 12559 Berlin

Thomas Klenz 67820278, Walchenseestr. 12, 12527 Berlin

Harald Wiemann 80 90 89 70, Tirschenreuther Ring 20, 12279 Berlin

Jochen Söhler 564 87 73, Cecilienstr. 172, 12683 Berlin

EBM-Finanzen: Willy Göricke, wgo99@t-online.de

IBAN: DE51160500001100334366, BIC: WELADED1PMB

Ausführliche Infos über: www.einheit-berlin-mitte.de (Dort gibt es auch eine

Belegungsübersicht für die Hütte.)

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