EBM-Report 2-22
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Infoblatt für die EBM-
Gruppenmitglieder
EBM-Report
(vormals HÜTTENREPORT)
www.einheit-berlin-mitte.de +++ Ausgabe 2/2022
(Nr. 96)
Inhalt
Editorial Seite 3
Neues von der Hütte und drum herum 5
Elbsandsteinsplitter 7
Sammelsurium 10
Einladung „Koralle“ 12
Mensch oder Maschine? 13
Leute 15
Heimreise mit Kultur 17
Neues vom Guru 18
Nadelregen zur Sonnenwende 19
Mittelseitenfoto 22
Interessante Zahlen 24
Im Kleinwalsertal gerettet 25
Termine zum Vormerken 26
Höhlen im Bielatal 27
Murmel, Murmel .. 28
Einladung Jahresabschlussfahrt 29
Abklettern, aber wirklich mal nach unten 31
Filme, für euch gesehen 33
EBM aus externer Sicht – Rudi Kebschull 36
- Peter Beyer 37
- Inge Sachse 40
zum Abschluss ein wenig Statistik 41
EBM-Kompakt 44
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Titelfoto: Steffi Göricke Naturschönheit, entdeckt zur Sommersonnenwende
bei Jetrichovice
Fotos: S. 6, 11, 12, 13 Harald Wiemann; S. 8 Evi Krecksch , S. 12, 22 Steffi
Göricke; S. 18, 23 Sigrid Marotz;
alle anderen Fotos: Jeweiliger Autor bzw. Netpic
Texte, soweit nicht anders gekennzeichnet, sowie Layout, Druck und Versand:
H. Wiemann
2
Editorial
Gelegentlich hatte ich in der Vergangenheit
darüber geklagt, dass der Inhalt
mancher Hefte fast ausschließlich
aus meiner Feder geflossen war. Jetzt
hat mir/uns das Schicksal ein neues
Mitglied beschert, das Geschichten nur
so aus sich heraus sprudeln lässt. Diese
Ausgabe gibt ein Beispiel davon, was es
alles lohnt zu erzählen. Danke an Kerstin,
die für mich eine Schreibfee geworden
ist und dazu noch eine eifrige Organisatorin
von Gruppenaktivitäten.
In diesem Jahr wird die Gruppe der
Wanderer und Bergsteiger innerhalb
von Berlin Einheit Mitte wohl 70 Jahre
alt. Ganz genau, also exakt belastbar
lässt sich dies leider nicht mehr ermitteln.
Zudem feiert die Weinberghütte ihr
10jähriges Jubiläum unter der Obhut
von EBM-Mitgliedern. Ulf, der Eigentümer
hat uns deshalb eingeladen, das
70jährige Jubiläum in dieser Hütte zu
begehen. Unter der Führung von Sören
3
hat sich ein kleines Team mit der Vergangenheit
beschäftigt und aus den Ergebnissen
eine kleine Ausstellung entwickelt,
die am Wochenende 19. – 21. August
2022 in der Hütte vorgestellt werden
wird.
In diesem Heft kommen aus diesem Anlass
aktuelle, aber auch ehemalige Mitglieder
zu Wort.
Harald
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Einem Berge
Du, Berg, bist gut. Auf deinen Matten ruht
das Auge gern und gern auf deinem Wald;
du bist nicht hoch, noch stattlich von Gestalt,
doch macht dein sanfter Reiz dem Träumer Mut.
Die Sonne liegt auf deiner breiten Brust
den langen Tag; du gibst sie uns zurück;
und über deinem gütevollen Glück
entläßt das Herz die letzte böse Lust.
Christian Morgenstern (1871 – 1914)
4
Neues von der Hütte und drum herum
Nach 10 Jahren Weinberghütte hält endlich
die Wissenschaft Einzug auf dem Weinberg.
Eine interessante Versuchsanordnung hat sich
die häufige Besucherin Nicole einfallen lassen.
Um die Verwesung von Bananenschalen zu erforschen, hat sie im linken
Kompostfach eine Versuchsanordnung installiert, bei der am Ende heraus
kommen soll, wie Bananenschalen verrotten, wenn sie zum einen im
Humusgut und zum anderen oben drauf liegen. Auf wie viele Jahre der Versuch
ausgelegt ist, geht aus der Tafel nicht hervor. Es wird sicherlich dauern.
Die Gäste auf der Hütte sind deshalb angesprochen, die Angelegenheit mit
Wohlwollen zu begleiten. Man darf auf das belastbare Ergebnis von Nicole
gespannt sein. Über Zwischenergebnisse wird an dieser Stelle berichtet werden.
5
Am Wochenende vom 19. – 21. August 2022 wollen
wir das 10jährige Bestehen der Weinberghütte feiern und
aus diesem Anlass auch gleichzeitig ein bisschen die Historie
der Wander- und Klettergruppe innerhalb von Einheit Berlin
Mitte beleuchten, die jetzt seit etwa 70 Jahren existiert.
Mit den bisher erfolgten Anmeldungen ist die Hütte quartiermäßig
bereits ausgelastet. Weitere Teilnehmer sind
dennoch gern gesehen, müssen sich aber selber um ein Quartier kümmern.
Die Fagus Sylvatica rechts neben unserer Hütte ist zum Baum des
Jahres 2022 geworden. Diesem Baum, gemeinhin auch nur als Buche bekannt,
ist diese Ehre nach 1990 bereits zum zweiten Mal gelungen. Unsere Buche
hat ihren Stammumfang schon mehr als verdoppelt, seit EBM die Hütte übernommen
hat. Sie hat die Nachfolge der daneben ursprünglich mal gestandenen
mächtigen Birke übernommen.
Die Buche, der häufigste Laubbaum in Deutschland, hat fast immer Laub,
denn das alte abgestorbene bleibt so lange am Ast, bis die neuen Triebe für
den Abwurf sorgen.
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Zur letztmaligen Erinnerung:
Wer auch 2022 der Hüttengemeinschaft angehören möchte, sollte den erforderlichen
Beitrag nicht vergessen. Zu zahlen war er zur Gruppenversammlung
im Dezember, aber es geht auch jetzt noch oder auch noch später.
Kontoverbindung auf der Rückseite des Heftes.
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Die EBM-Jubiläumsfahrt zu 70 Jahren Gründung der BSG Einheit Berlin-Mitte
(EBM) und 10 Jahren Weinberghütte wird vom Fr., 19.- So., 21.08. zur Weinberghütte
stattfinden. Am Samstagabend soll es eine kleine Feier geben. Jeder,
der etwas dazu beitragen möchte, ist herzlich willkommen. Ich werde
Wort- und (digitale) Fotobeiträge koordinieren sowie etwas zu dem Ausstellungsprojekt
selbst sagen, die an diesem Abend eröffnet werden soll. Die
Ausstellung haben Harald, Willy und ich konzipiert und organisiert. Anmeldungen
bitte wie üblich bei Thomas Klenz. Gern können auch ehemalige
EBM'ler mit zur Feier am Samtagabend kommen.
Sören
6
Elbsandsteinsplitter
Wieder mal hat es ein Ehepaar geschafft, alle 1.135 Gipfel in der
Sächsischen Schweiz gemeinsam zu besteigen. Diesmal kam das Paar aus
dem bergfernen Berlin. Es ist das 15. Paar, dem dies gelang und die Frau
schaffte dies als 22.
Beliebt ist in Sachsen der so genannte Sächsische Triathlon, der aus
den Disziplinen Klettern, Wandern und Fahrradfahren besteht. Dabei wird je
ein Gipfel in den 13 Klettergebieten bestiegen. Auf der Seite
https://www.alpenverein-sachsen.de/index.php?page=unser-felskader lässt
sich ein solches Unternehmen nachvollziehen.
Beachten: Das Neun-Euro-Ticket gilt/galt auch auf den Linien des Regionalverkehrs
Sächsische Schweiz Osterzgebirge. Eine gute Möglichkeit sein
Auto stehen zu lassen und beim Öl-Sparen zu helfen. So verkehrt beispielsweise
die Linie 241 am Wochenende ab 8.21 Uhr bis 19.23 Uhr stündlich vom
Nationalparkbahnhof Bad Schandau ins Kirnitzschtal bis nach
Hinterhermsdorf und zurück. Auch der vom SBB bezuschusste letzte Bus von
Rosenthal nach Pirna fährt weiterhin (18.30 Uhr ab Rosenthal).
Am Forststeig (Standorte Quirl und Zehrborn) werden neue Übernachtungs“gestelle“
vom Forstbezirk Neustadt errichtet, die von Architekturstudenten
der TU Dresden entworfen worden sind. Es sind die Modelle „Kokon“
und „Futterkrippe“ entstanden. Beide bieten einen geschützten Schlaf
und darunter auch einen regengeschützten Sitzbereich. Drei beziehungsweise
vier Liegeplätze gibt es in der oberen Etage. Noch in diesem Sommer ist die
Fertigstellung dieser Designer-Unterkünfte geplant.
7
Der Antrag, das Klettern in der Sächsischen Schweiz als Weltkulturerbe
einzustufen, ist pünktlich Ende November des vergangenen Jahres abgegeben
worden. Die Entscheidung wird nicht vor dem Jahresende 2022 fallen.
Die größte Schwierigkeit bei der Abfassung der Unterlagen war nicht nur
die begrenzte Zeichenzahl, sondern das Unter-einen-Hut-Bringen der unterschiedlichen
Auffassungen zu den sächsischen Kletterregeln. Informationen
zu diesem Geschehen findet sich auf der Website https://www.kulturerbesaechsisches-bergsteigen.de/
. Eine schöne Formulierung zum Unterschied
von Sportklettern und sächsischem Bergsteigen lautet sinngemäß: „Sportklettern
ist wie Einkaufen im Laden. Sächsisches Bergsteigen ist wie Handarbeit.“
Der SBB hat für seine Hütten die Übernachtungspreise angepasst
(erhöht). Es gelten für Nichtmitglieder seit dem 1. Januar 2022 folgende Preise:
Erwachsene ab 25 Jahre 22 Euro, für Junioren (18-24 Jahre) 18 Euro, für Kinder
von 6-17 Jahre 12 Euro und für Kinder bis 6 Jahre 8 Euro pro Nacht.
Für AV-Mitglieder ist es preiswerter. Da gilt für Erwachsene 10 Euro, für Junioren
8 Euro, für Kinder/Jugendliche 6 Euro und für Kinder bis 6 Jahre immerhin
noch 4 Euro.
8
Die Erstbegehungsstatistik, akribisch von Dietmar Heinicke geführt,
weist auch 2021 noch einen Zweier aus. Auch zwei Dreier und fünf Vierer
tauchen ebenfalls noch auf. Im Bereich ab V bis zur IXb wurden jeweils 10 bis
20 Wege registriert, je einer bei XIIa und XIIb. Die meisten (eigenen) Ringe
setzten Chris-Jan Stiller an der Nichte („Leonidiostreifen“)und Michael Techel
am Jortansriff („Nichts-ist-endlos“) mit jeweils 10 Ösen. Insgesamt gelangen
174 Ersttouren. 2020 waren es noch 211. Bemerkenswert noch: An der Riesenechse
wurde der Weg „Genesis“ zur „Apokalypse“ ergänzt. Dafür hatten
sich die auch nicht unbegabten Tino Tannenberg und Frank Wehner den vielleicht
einen Tick begabteren Robert Leistner dazu geladen. Der löste dann eine
extrem schwierige Passage mit einem wilden Seitwärts-Dynamo an winzigen
Leistchen (nomen est omen).
Das Wandern scheint gefährlicher zu sein als das Klettern:
Im März verunglückte ein Wanderer bei der Suche nach einem Standort für
ein spektakuläres Foto. Er stürzte in eine Spalte. Spektakulär war dann nur
noch die Rettung durch die Bergwacht und den Hubschrauber.
Ebenfalls in eine Felsspalte stürzte auf der Pirsch nach dem besonderen
Fotomotiv ein Wanderer in den Affensteinen etwa 15 Meter tief. Er konnte
dank Handy noch selbst die Retter rufen.
Ebenfalls beim Wandern passierte im April ein schwerer Unfall an einer
Aussicht bei Wehlen (Malerweg). Ein 26-Jähriger stürzte 30 Meter in die
Tiefe. Ein zufällig vor Ort befindlicher Medizinstudent konnte erste Hilfe leisten.
Die Bergwacht musste den Mann in einer Korbtrage 600 Meter bis zum
Rettungswagen tragen. Den Rest erledigte der Hubschrauber, der ihn nach
Dresden flog.
Anfang Mai stürzte eine 47-jährige Kletterin beim Abseilen (!) vom
Papst mehrere Meter tief. Sie sei unglücklich ins Straucheln geraten (?!?),
hieß es. Eine zufällig vor Ort befindliche Ärztin konnte ihre Verletzungen am
Bein zunächst versorgen, bevor sie dann mit Hubschrauber in eine Klinik nach
9
Dresden geflogen werden konnte. Wie gut das eingespielte Bergrettungsteam
gearbeitet hat, beweist die Gesamteinsatzzeit von nur einer Stunde.
Beim Abstieg auf dem alten (inoffiziellen) Wirtsaufstieg am Pfaffenstein
stürzte ein Rentner im Mai etwa fünf Meter tief. Er hatte eine Schlinge
gebastelt, an der er sich das letzte Stück abseilen wollte, die aber nicht hielt.
Abseilunfälle sind eigentlich immer vermeidbare Unfälle. Dies zeigt auch
exemplarisch ein Unfall in einer Kletterhalle bei Gmunden (Österreich). Ein
51-Jähriger bat einen 36-Jährigen, ihn zu sichern. (Fast) vorschriftsmäßg
machten sie den Partnercheck. Bis auf das Seilende, an dem sich kein Knoten
befand. Es kam, wie es kommen musste. Beim Ablassen lief das zu kurze (!)
Seil durch das Sicherungsgerät und der Vorsteiger stürzte vier Meter ungebremst
auf den Hallenboden. Der Gestürzte war seinen vier Kletterfreunden
nachgekommen und verwendete ein zu kurzes Seil, das die anderen zuvor
deshalb ausgesondert hatten.
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Sammelsurium
Wandertag 2022.- Der vom Deutschen Wanderverband gemeinsam mit regionalen
Partnern veranstaltete Deutsche Wandertag findet in diesem Jahr bei
Stuttgart statt. Das Remstal steht dabei vom 3. bis 7. August im Mittelpunkt.
„Wanderhauptstadt“ ist die Stadt Fellbach am Fuße des Kappelberges. Weitere
Informationen unter www.dwt2022.de .
Erfreulich.- Der neue Jugendreferent beim Sächsischen Bergsteigerbund
(gleichzeitig auch 3. Vorsitzender) kann dank einer Herztransplantation weiterhin
klettern. Vor seinem Engagement für den SBB war er in der DAV-
Sektion Potsdam ehrenamtlich aktiv. Beim SBB ist er außerdem auch als Trainer
tätig.
10
Holzbergrettung.- Die Nutzung dieses sehr beliebten Klettergebietes in Mitteldeutschland
scheint zu Ende zu sein. Der Steinbruch soll mit Bauabfällen
verfüllt werden. Folge: Nicht nur das Klettern wäre passé, sondern auch zahlreiche
Biotope, die sich dort etabliert haben, wären unwiederbringlich verloren.
Die Firma KAFRIL hat bereits ein Betretungsverbot erlassen. Die Sektion
Leipzig hatte an einer der Felswände ein riesiges Protestplakat angebracht,
das unter Polizeischutz von KAFRIL beseitigt wurde. Eine Protestversammlung
hat stattgefunden, bei der auch der sächsische Umweltminister zugegen war,
allerdings in seinen Aussagen vage blieb. Ein Rechtsgutachten, das von den
Rettern in Auftrag gegeben worden war, veranlasste das zuständige Oberbergamt
einzuräumen, dass die Nutzung des Steinbruchs zur Verfüllung nicht
genehmigungsfähig sei. Weitere aufwändige rechtliche Schritte werden er-
forderlich sein, um das Vorhaben von KAFRIL zu verhindern. Um Spenden
wird deshalb gebeten. Informationen dazu auf der Homepage der DAV-
Sektion Leipzig.
Gender-Streit.- Die heftigste Diskussion während der Mitgliederversammlung
des SBB im Mai gab es nicht etwa bei Themen aus dem Kletterbereich, sondern
bei einem Antrag zu den Gender-Formulierungen in Publikationen des
11
SBB. Der Antrag, auf die Genderschreibweise zu verzichten, wurde teils hitzig
diskutiert und schließlich mit knapper Mehrheit abgelehnt.
Liest man/frau allerdings die Beiträge im Mitteilungshaft mal genau, so fallen
einerseits sehr sperrige Formulierungen auf (Beispiel: [ … ] erfolgt eine Staffelung
der Strecke je Läufer*In), aber auch Sätze, bei denen das eigentlich notwendige
Gendern einfach unterschlagen wird, von Orthografieschwächen
ganz abgesehen.
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Ein Hinweis zum Urlaub mit Kindern in den Bergen
Die Kinder sind nur dann ebenfalls beim DAV unfallversichert beziehungsweise
können nur dann andere DAV-Vergünstigungen (zum Beispiel auf
Hütten) in Anspruch nehmen, wenn sie namentlich als DAV-Mitglied gelistet
sind und einen eigenen Mitgliedsausweis besitzen.
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Liebe Bergfreunde,
am So., d. 31. 07.2022 findet die zweite Fahrt von EBM zum Klettern
am Luftschutzbunker „Koralle“ Schweiz bei Bernau, statt.
Treffpunkt: 10.18 Uhr auf dem Parkplatz neben der Bushaltestelle Lobetal-Dorf (Endhaltstelle)
diese Bus-Verbindung habe ich gefunden: 10:00 Uhr - Abfahrt S-Bhf Bernau
mit Bus Nr. 869 in Richtung Lobetal 10:18 Uhr - Ankunft Lobetal-Dorf (Endhaltstelle)
Ablauf: • kurze Einführung durch Steffi zur über 100-jährigen Geschichte der Hoffnungstaler
Anstalten Lobetal, an deren Beginn die Hilfe für arbeits- und obdachlose
Menschen durch Pastor Friedrich von Bodelschwingh (1831-1910) stand • gemütliche
Wanderung (ca. 30min) durch die „Barnimer Schweiz“ zu den beiden Bunkern • Klettern
in mehreren Seilschaften am Mannschaftsbunker (auch einige leichte Wege,
sächsisch 3-4); die Routen wurden überwiegend von T.Meier (Mont k) 1993/ 94 eingerichtet.
Einen Klefü kenne ich nicht.
• im Anschluss können wir in gerne noch zum Wandlitzer Kunstmarkt fahren (bis
18Uhr im historischen Dorfkern) oder in Bernau etwas essen gehen (Grieche) oder
gemeinsam baden
mitzubringen: • Kletterausrüstung incl. Schuhe (Seil bringt u.a. Klenzi mit) • Verpflegung
für den Tag (Eigenbedarf) • Taschenlampe (für Höhlentour in den Bunker-
Untergrund)
Sören
12
Unser neues Mitglied Kerstin ist inzwischen schon einige Male mit uns klettern gewesen,
in der Zeit aber davor hatte sie eine gute Idee, von der sie nachstehend berichtet.
Mensch oder Maschine? –
Das ist hier die Frage.
Da ich die Selbstsicherung am Felsen noch nicht
beherrsche und ich auch noch nicht an einem
richtigen Sandsteinfelsen klettern war, unternahm
ich eine weite Reise durch die Stadt Berlin,
um die Kletterhalle "South Rock" in Marienfelde
zu besuchen.
Dort gibt es nämlich für Solo-Kletterer wie mich Sicherungsautomaten, vier
Stück an der Zahl. Der Automat hängt ganz oben an der Wand in 16 m Höhe.
Das Seil ist unten an einer dreieckigen Fahne mit einem Karabiner eingehakt.
Es hat immer einen leichten Zug nach oben.
Man greift sich den Karabiner und hakt ihn im Klettergurt ein. Dann kann es
mit dem Klettern schon losgehen. Man kann in verschiedenen Schwierigkeitsstufen
(4 / 5 / 6 / 7 / 8) oder auch bunt klettern. Es ist am Anfang ein sehr
komisches Gefühl, sich durch einen Automaten und nicht durch einen Menschen
sichern zu lassen.
Die ersten Male hatte ich mich nicht ganz nach oben getraut. Ich versuchte
es immer wieder, und irgendwann schaffte ich es nach ganz oben. An den
Ausblick nach unten gewöhnt man sich schnell. Man kann sich allerdings
nicht gemütlich ins Seil setzen, wenn man mal eine Pause braucht, denn dann
geht es gleich abwärts. Ich stelle mich dann einfach nur für einen Moment
ganz bequem in die Wand und versuche dabei, wenigstens einen Arm lang zu
machen.
Wenn man dann oben angekommen ist oder schon vorher wieder runter
möchte, lässt man einfach seine Hände los und sich rückwärts ins Seil fallen.
Man hat gefühlt 1,5 m freien Fall, dann reagiert der Sicherungsautomat und
lässt den Kletterer mit einer Geschwindigkeit von 1 m / Sekunde zügig hinab.
Ich betrachte das als ganz kleines Sturztraining für mich.
13
Man sollte allerdings schon ein paar Meter hoch geklettert sein, bevor man
sich fallen lässt, sonst könnte die Landung ungemütlich werden.
Vor einiger Zeit hatte ich im "South Rock" ein Vorstiegstraining gemacht. Ich
fühlte mich noch nicht sicher und ließ mich fallen, wenn ich mit meiner Hüfte
neben der Exe war, in die ich schon mein Seil gehakt hatte. Aber irgendwann
möchte ich mich fallen lassen, wenn ich bereits über der Exe stehe. Vielleicht
kann ich das mal mit einer Kletterfreundin üben, wenn sie auch die Sicherung
beim Vorstieg gelernt hat.
Als ich mich ein paar Mal an den Sicherungsautomaten abgearbeitet hatte,
sprach mich ein Mann an. Er wollte mich sichern. Ich sagte zu und kletterte
wieder los. Der Mann sicherte mich weich, und es fühlte sich diesmal für
mich komisch an, sich von einem Menschen und nicht von einem Automaten
sichern zu lassen. Aber auch das funktionierte.
Nach 2,5 Stunden verließ ich die Kletterhalle, weil meine Kräfte mich verlassen
wollten. Es hatte Spaß gemacht, und ich komme wieder.
Kerstin
Nachtrag:
Das ist für Kletterhallen mit Betrieb von Selbstsicherungsautomaten unerlässlich:
- Hallenbetreiber müssen unbedingt die vom Hersteller angegebene Lebensdauerangabe
beachten. Ist diese überschritten, muss das Gerät außer
Betrieb genommen werden. - Die Geräte müssen in dem vom Hersteller angegebenen
Zyklus zur Inspektion an den Hersteller/Vertreiber eingeschickt werden.
- Die vom Hersteller vorgeschriebenen Funktionsprüfungen müssen in
den angegebenen Intervallen durchgeführt werden. Insbesondere das Sicherungsband/-seil
unterliegt Verschleiß, der abhängig ist von Nutzung, Umweltbedingungen,
Routenführung etc.; daher muss es täglich kontrolliert und
rechtzeitig ausgetauscht werden. Auch das Innenleben des Automaten oben
an der Decke unterliegt Verschleiß. - Dem Anwender sollen am Einstieg der
Route Hinweise zur korrekten Bedienung des Geräts gegeben werden. Dazu
gehören Hinweise zum korrekten Einhängen, zur Beurteilung des Zustands des
Seils bzw. Bandes und zur korrekten Funktionsweise der Apparatur (insbesondere
zur Einzugsgeschwindigkeit). Bei Auffälligkeiten muss der Nutzer dazu
14
aufgefordert werden, diese unverzüglich dem Hallenpersonal zu melden. - Da
bei Selbstsicherungsautomaten kein Partnercheck im herkömmlichen Sinne
möglich ist, sollten die Hinweise zum korrekten Einhängen und zum selbständigen
Überprüfen besonders hervorgehoben werden. Zusätzlich empfiehlt es
sich, durch technische Lösungen, die Wahrscheinlichkeit des Loskletterns ohne
korrektes Einbinden zu verringern (z.B. Dreieckstuch). - Karabinerverschluss:
Um ein unbeabsichtigtes Aushängen zu vermeiden, sollten zum Anseilen zwei
gegenläufig eingehängte Karabiner mit Positionierung oder ein Safelock-
Karabiner verwendet werden.
Deutscher Alpenverein, 17.09.2020
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Leute …. Leute .… Leute …. Leute .… Leute .…
o 90 Jahre alt wurde im April Werner Wünsche („Ritzel“). Er war in der
großen Erschließerzeit der 40er und 50er Jahre oft (klugerweise) in der zweiten
Reihe, meist hinter Bruder Herbert, Werner Schlenkrich („Schwager“) und
Herbert Schöne an vielen großen Neutouren
beteiligt. Sein schönstes Bergerlebnis war
nach eigener Aussage ein (nicht ganz freiwilliges)
Biwak 1974 auf dem Nordgipfel der
Ushba.
o Ebenfalls im April ist Dietrich Hasse
im Alter von 89 Jahren gestorben. In den 50er
Jahren zählte Hasse zu den führenden Kletterern
in der Sächsischen Schweiz. Der Talweg
(VIIIa) am Höllenhund ist so ein Weg, der mit
Hasse verbunden ist. Auch alpin hat er sich
Ruhm erworben. Genannt sei da lediglich die
Erstdurchsteigung der Direkten Nordwand an der Großen Zinne in den Dolo-
15
miten. Einen Namen hat er sich auch als Erschließer von Meteora gemacht.
Sein Buch „Felsenheimat Elbsandsteingebirge“ wird heutzutage quasi mit
Gold aufgewogen.
o 75 Jahre alt wurde Kletterlegende Bernd Arnold. Von ihm stammt
übrigens ein längerer Beitrag im SBB-Mitteilungsblatt 1/2022 über Dietrich
Hasse. In kompakter Form hat er dort Hasse porträtiert.
o Michael Techel, inzwischen 74 Jahre alt, ist nach wie vor bei den
Erstbegehern stark unterwegs. 2021 gelangen ihm eine Reihe von Wegen im
Schwierigkeitsgrad VIIIc!!
o Emanuel Strubichs Todestag jährte sich in diesem Jahr zum 100. Mal.
Unehelich, als 5. Kind einer Witwe wurde er 1887 in Teplitz geboren. Er war
dadurch von Anfang an nicht auf Rosen gebettet. Als Schneidergeselle auf der
Walz erlebte er die Alpenberge und dieses Erlebnis prägte ihn. Ab 2011 lebte
er in Dresden und wurde Mitglied der „Kanzelsteiner“. Sein erster Eintrag in
ein Gipfelbuch erfolgte auf dem Kanzelstein. Mit Otto Jüngling fand er einen
kompetenten Lehrmeister und stieg selbst bald zu einem Spitzenkletterer
auf. Strubich war ein konsequenter Verfechter des Ablehnens jeglicher künstlicher
Hilfsmittel. In seinen etwa 90 Erstbegehungen schlug er nur 10 Sicherungsringe.
Heute stecken 20 nachträgliche Ringe in seinen Wegen und ein
weiterer ist beantragt. Seine Wege gelten als schlecht gesichert und als Hochrisikounternehmen.
Bei seinen Wegen ist stets psychische Stärke gefordert.
Mit Dachdeckerlatschen und Hanfseil erreichte er als Erster den siebten Grat
(heute VIIIa) mit der Westkante am Wilden Kopf. Anzahl der Ringe an diesem
Weg mit einmal nachholen: Null. Sein Leben wurde durch ein Schneebrett in
den Alpen beendet.
16
Heimreise mit Kultur
Nach einer gelungenen Winterwanderung am Samstag, 28.02.2022 bei
trüben Wetter zeigte sich der Sonntag mit Sonne und wolkenlosem Himmel.
Eine gute Gelegenheit, die Heimfahrt etwas auszudehnen.
Mitte der 80-er Jahre haben einige der Mutigsten
unserer EBM- Gruppe das Jahresende
in der Lochmühle im Liebethaler
Grund zugebracht.
Damals bei Dunkelheit in der Ansiedlung
Daube, gegenüber von Mühlsdorf, angekommen,
stiegen wir eine steile und nicht
enden wollende Treppe in den tosenden
Schlund der Wesenitz hinab zur Mühle. Und es war bitter kalt, allerdings
auch in dieser Unterkunft. Diese Mühle, seid vielen Jahre schon herrenlos,
wollte ich wiedersehen.
Die Anfahrt über Pirna und Graupa glückte nicht auf Anhieb, aber nach
ortskundigen Hinweisen erreichten wir in Liebethal den Ausgangspunkt
des Malerweges, unmittelbar neben einem alten Steinbruch, an dem auch
geklettert wird. (Für Könner)
Ein Spaziergang von 20 Minuten aufwärts der Wesenitz
führt zur Lochmühle, in Nachbarschaft zum 1933 errichteten
Denkmal für Richard Wagner. In der Mühle
soll der große Meister an seiner Oper "Lohengrin" gearbeitet
haben. Andächtig sitzen und stehen Wandererauch
Frauen sind dabei- vor diesem monströsen Denkmal
und lauschen der etwas blechern ausgestalten Ouvertüre
dieser Oper. Zu Füßen Wagners liegen einige sparsam bekleidete
Damen, der Meister aber schaut unbeeindruckt in die Weite.
Und die Lochmühle? Eine Ruine ohne Aussicht auf Erneuerung. Doch ewig
rauscht die Wesenitz und eine Wanderung in diesem Gebiet lohnt sich
allemal.
Volkmar Otto
17
Neues vom Guru
Nach dem Gletscherabbruch an
der Marmolata meldete sich natürlich
auch Reinhold Messner zu Wort. Mit
bildgewaltigen Worten bezog er zu den
Ursachen Stellung. Er meinte: „ Der Klimawandel
und die Erderwärmung fressen
uns die Gletscher weg.“ Diese offensichtliche
Erklärung hätte ich auch geben
können, aber mich fragt ja keiner. Und
er klärte weiter auf. An den Abbruchkanten der Gletscher bildeten sich dann
so genannte Eistürme – Seracs genannt –„die so groß sein können wie Wolkenkratzer
oder Häuserzeilen.“ Er prognostizierte, dass wir solche Vorfälle
wie an der Marmolata „häufiger sehen werden“. Heute gäbe es viel mehr
Fels- und Eisabbrüche als früher.
Auch jener Schuh, der im Juni von Einheimischen am Fuße des
Diamirgletschers gefunden worden ist, sei ein Schuh gewesen, den sein Bruder
Günther damals getragen hätte. Die Schuhe seien eine Spezialanfertigung
für die damalige Expedition gewesen. Der eine – bereits 2005 gefundene
Schuh – ist im Messner-Museum auf Schloss Sigmundskron ausgestellt.
Messner (77) will den zweiten Schuh persönlich abholen, lässt sich damit
aber merkwürdigerweise Zeit. Er sagt, das eile nicht und er werde in den
nächsten Jahren sicher noch einmal hingehen.
Immerhin bemerkte er hinsichtlich der Ereignisse von damals: „Das ist nie erledigt,
das bleibt immer eine traurige, tragische Geschichte.“
Der Berliner Zeitung hat Messner kürzlich ein längeres Interview gegeben,
in dem er unter anderem bezogen auf den Reichtum der Industrieländer
beklagt, dass „niemand Greta sagen will, dass sie als Reiche spricht. Das
ärgere ihn.“ Und er ergänzte: „Mein liebes Mädchen, es ist wichtig, was du
sagst und tust, aber bedenke, dass wir alle aus dem Reichtum schöpfen! In-
18
zwischen steht hinter ihr längst eine Maschinerie, die sie nicht mehr steuern
kann.“
Im selben Interview äußerte sich der ehemalige Grünen-
Europapolitiker auch zu den Vorgängen in der Ukraine. Er sagte: „Ihn beschäftige
am meisten die neue Kriegsführung. Wenn man sieht, mit welcher
Brutalität Menschen angegriffen und Häuser niedergebombt werden - es ist
schrecklich. Die ganze Infrastruktur wird bewusst zerstört. [ … ] Ich hatte Einladungen
nach Moskau und Petersburg für Vorträge, ist natürlich gestrichen.
Wir Alpinisten haben Ende der 50er-, Anfang der 60er-Jahreunsere Aggressionen
untereinander abgelegt. Bis dahin gab es durch den II. Weltkrieg Aggressionen
unter Alpinisten verschiedener Nationen. Durch das Sichbegegnen
hat sich das befriedet. Russen und Ukrainer sind auch viel miteinander am
Berg geklettert. Ich hoffe, dass sie wieder zueinander finden. Ich wünschte,
Russen hätten viel öfter die Ukraine besucht.
Nadelregen
Ω
Überall ist es trocken und landauf, landab wird Regen herbeigesehnt. Im Prinzip
gilt das auch für mich, aber zum DAV-Sommersonnenwendtreffen gingen
die Wünsche eher in Richtung regenfrei. Das war in Jetrichovice (Dittersbach)
dann auch so. Das Zelt konnte trocken auf- und auch wieder abgebaut werden,
was ja viel Nacharbeit erspart. Das Fernbleiben von Feuchtigkeit von
oben kam natürlich auch dem Treffen zugute. Es konnte geklettert werden,
hitzebedingt jedoch eher auf Sparlampe und das abendliche Zusammensitzen
am Lagerfeuer bei Gegrilltem, Bier und Liedern zur Gitarre wurde auch nicht
gestört. Jedenfalls, was einen eventuellen Regen betroffen hätte, aber
Gnitzen und ähnliches Getier gab es leider ausreichend.
19
Zu der von den Bärensteinern um Knut Volke wieder mustergültig organisierten
Veranstaltung hatten sich 14 Leute angemeldet, EBM war mit vier Teilnehmern
vertreten. Dazu gesellte sich dann am Abend noch Tjark, den meisten
besser unter seinem Spitznamen Harry Potter bekannt. Und damit war
auch Lok vertreten. Seit ich daran teilnehme, waren somit erstmalig alle drei
Berliner Gruppen innerhalb von Brandenburger Tor vertreten. Ich finde es
schade, dass bei den offiziellen Brandenburger-Tor-Veranstaltungen mit Auseinsame
Teilnahme sehr übersicht-
nahme der Jahresabschlussfahrt die gemeinsame
lich ist.
Der Zeltplatz in Jetrichovice war sehr gut gefüllt, wohl wegen eines verlängerten
Wochenendes in Tschechien. An den Felsen ging es eher ruhig zu (Hitze).
Bekanntlich liegt vor dem Klettern immer der Anmarsch zu den Felsen. Und
da gab es für mich eine neue Erscheinung, den Nadelregen. Echten Regen gab
es, wie gesagt, nicht, dafür regnete es Fichtennadeln. Und zwar in solcher
Menge, dass abends Haarewaschen und Duschen einschließlich Klamottenvom
Borkenkäfer vertrockneten Fichten reinigung anstanden. Die schütteten
20
bei jedem Windstoß kiloweise ihre Nadel ab. Stellenweise waren die Schichten
am Boden so dick, dass man, hätten nicht umgestürzte Stämme kreuz
und quer gelegen, einen Mattenskisprung hätte veranstalten können.
Am ersten Tag sind Steffi und ich allein auf Gipfelsuche gegangen. Nicht weil
wir das so wollten, sondern weil wir den Anschluss an die anderen verloren
hatten. Das Positive daran: Wir haben den Pfeifenweg mit allerhand sehenst.
Einen Gipfel haben wir aber dennoch gefunden
und ich musste zur Kenntnis nehmen, dass das Alter nicht spurlos an mir vorüber
geht. Aber eine Eins mit Zweiervariante geht noch. An einer anderen
Felsengruppe hat sich Thomas derweil um die ersten Schritte am Fels für
Kerstin gekümmert. Am Sonntag haben wir Vier dann, diesmal aber gemeinsam,
noch einen weiteren Gipfel bestiegen. Der Weg auf den Samstaggipfel
werten Stationen entdeckt.
war sogar noch eine Jahreserste. Vor Schreck fiel mir noch nicht einmal ein
Jahresspruch ein. Vor mir war der letzte Kletterer im September 2020 oben
gewesen. Mein Fazit: Eine schöne Veranstaltung, die mir durch Corona sehr
gefehlt hat. Danke an Knut.
Mit von EBM dabei waren in diesem Jahr: Steffi, Kerstin, Thomas und Harald.
21
Blick auf Prossen aus dem Jahre 1810. Das Gemälde hängt im Pirnaer Stadtmuseum.
Sonnenwende
Nun die Sonne soll vollenden
Ihre längste, schönste Bahn,
Wie sie zögert, sich zu wenden
Nach dem stillen Ozean!
Ihrer Göttin Jugendneige
Fühlt die ahnende Natur,
Und mir dünkt, bedeutsam schweige
Rings die abendliche Flur.
Ludwig Uhland (1787 – 1862)
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Zahlen … Zahlen … Zahlen … Zahlen … Zahlen
Ermutigend.- Dänische Forscher haben mit einer Studie ermittelt, dass die
bis dato angesagten 10.000 Schritte täglich gar nicht nötig sind, um einen positiven
Effekt auf die Lebenserwartung zu haben. Demnach sind nur 7.500
Schritte pro Tag ausreichend. Dies sei ein erreichbares Ziel, was vor allem für
inaktivere Menschen ermutigend ist.
Schon 20 Minuten in der Natur können den Stresspegel eines Menschen
senken. Auch die Immunabwehr wird beim Draußensein an der Luft kräftig
gestärkt. Forscher meinen, der Aufenthalt in der Natur wirke wie eine „Naturpille“,
ohne Chemie schlucken zu müssen.
Seit 1992 sind die besiedelten Flächen in Deutschland um ein Viertel gewachsen.
Jeden Tag werden 52 Hektar unbebauter Boden betoniert, asphaltiert,
gepflastert oder anderweitig umgewandelt. Die gegenwärtige Bundesregierung
will den Flächenverbrauch bis 2030 auf 30 Hektar pro Tag reduzieren.
Das Umweltministerium fordert sogar 20 Hektar pro Tag.
24
Ein Viertel der hiesigen Pflanzen-, Pilz- und Tierarten ist in seinem Bestand
gefährdet. 2,5 Prozent gelten bereits als ausgestorben beziehungsweise als
verschollen. Die Zahl der Insekten ist um 70 bis 80 Prozent zurück gegangen.
Ohne sie wäre die Welt nicht bewohnbar.
Noch vor dem Meckern über die „Regierenden da oben“, liegt das Meckern
über das Wetter: zu heiß, zu kalt, zu feucht, zu trocken oder zu windig.
Wetterrekorde: Das größte Hagelkorn wog 880 Gramm bei eine Durchmesser
von 20 Zentimetern (2010 in South Dakota), der deutsche Hitzerekord liegt
bei 41,2 Grad Celsius (25. Juli 2019 in Duisburg), der deutsche Kälterekord
liegt bei minus 45,9 Grad Celsius (24. 12. 2001 am Funtensee in Bayern), 330
Nebeltag am Stück herrschten 1958 auf dem Brocken.
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Per Helikopter im Kleinwalsertal gerettet:
99 Jugendliche und 8 Lehrer aus Deutschland
99 Schülerinnen und Schüler sowie acht Lehrkräfte
mussten im Kleinwalsertal mit Rettungshubschraubern
in Sicherheit gebracht werden,
weil sie eine Wanderung unterschätzt hatten.
Die Gruppe aus Ludwigshafen mit Kindern im
Alter zwischen 12 und 14 Jahren war auf einer nach Regenfällen glitschigen
und gefährlichen Strecke am Walmendingerhorn steckengeblieben. "Mehrere
Schüler waren erschöpft, unterkühlt, durchnässt und völlig aufgelöst", erklärte
die Polizei Vorarlberg.
Da in den Rettungshubschraubern nur immer drei Personen gerettet werden
konnten, mussten die Bergretter zigmal hin- und herfliegen. Nach Auskunft
der Bergrettung könne man sich kein ähnliches Vorkommnis ommnis in der jüngeren
Vergangenheit erinnern.
25
Vor dem Ausflug - zu dem die Gruppen schlecht ausgerüstet gestartet war -
hatten sich die Verantwortlichen offenbar im Internet informiert und auf die
Bewertung eines Users verlassen, der die Gratwanderung mit den Worten
"schwierig ist hier nichts" beschrieben hatte.
Laut Auskunft der Polizei erfordert die gewählte Route aber "Schwindelfreiheit,
Trittsicherheit sowie Erfahrung im alpinen Gelände".
Als sich ein Teil der Gruppe zum Umkehren entschied, rutschten zwei Jugendliche
ab und verletzten sich leicht. Da einzelne Kinder daraufhin in Panik gerieten,
setzten die Lehrer einen Notruf ab. Alle 107 Personen wurden daraufhin
mit zwei Hubschraubern auf einen nahe gelegenen Forstweg gebracht.
Kommentar: Und wer bezahlt nun diese Unvernunft?
Das Geschehen erinnert sehr an die Katastrophe am Dachstein in den 50er
Jahren, als im April 1954 10 Schüler und drei Lehrer aus Heilbronn bei einer
ungenügend vorbereiteten „Wanderung“ in einem Schneesturm ums Leben
kamen. Das Glück heute: Es gibt Handys und eine technisch sehr gut aufgestellte
Bergrettung.
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Termine
22.-24.07. Ausbildungsfahrt
31.07. Bunker Koralle zweiter Termin
3.-7-8-2022 Deutscher Wandertag
19.-21-08. 70 Jahre EBM/10 Jahre Weinberghütte
27./28.08. Bahnhofsfest Lohsdorf
04.09. Konzert der Bergfinken an der Brandbaude
2./3. 09. Sommerbergsichten Porschdorf
18.09. Rauener Berge die Zweite
23.-25.09. Bäume fällen auf dem Spielplatz neben der Hütte
30.09.-03.10. Bäume fällen auf dem Spielplatz neben der Hütte
11.-13.11. Jahresabschlussfahrt 2022
26
Höhlen im Bielatal
Ich gehöre zu den Menschen, die es gleichzeitig
nach oben und nach unten zieht. Klettern ist ein
wunderbarer Sport, der Beides verbindet. Beim
Klettern lerne ich, meinen ganzen Körper zu benutzen
und meinen Gleichgewichtssinn zu üben.
Außerdem muss ich immer wieder überlegen.
Und das macht einfach Spaß. Nun zu unserem
Elbsandstein:
Als in der Kreidezeit (Achtung! Saurier!) das heutige
Elbsandsteingebiet von einem Meer überflutet war, führten viele Flüsse
Sande und Tone zu. Es entstand eine bis zu 400 m mächtige Sandsteinplatte,
welche angehoben wurde und Risse bekam, als sich das Kreidemeer zurück-
zog. Dann begann die Erosion. Dabei entstanden auch viele kleine Höhlen.
Am vorletzten Maiwochenende fuhr ich zusammen mit meinem ältesten
Sohn Yannic (einem wanderfreudigen Nichtkletterer) und unserer Hündin
Alou zur Hütte. Am Sonnabend, dem 21. Mai, waren wir im Bielatal unterwegs.
Ich zeigte den Beiden die Bennohöhle. In der Höhle vermisste ich das
Höhlenbuch. Die rostige Kette mit dem Karabiner war noch vorhanden, und
der dazugehörige Kugelschreiber lag in der engen Spalte darunter. Eine dicke
Spinne bewachte ihn...
Nachdem wir in der Umgebung der Bennohöhle genug herumgestromert
waren, ging es zum Eisloch und zur Schwedenhöhle. Für das Eisloch fehlte mir
ein Seil, und in der Schwedenhöhle wartete die Pfütze auf mich, die mich zum
Baden einlud... Direkt vor den beiden Höhlen kraxelten zwei Bergsteiger herum.
Ihren Angaben gemäß war ihre Route eine IV.
Wir stiegen auf zum Großvaterfelsen und machten dort Rast. Yannic und ich
setzten sich auf den vorgelagerten Felsen und Alou ruhte daneben auf dem
Sandweg. Bald legte ich mich auf den Rücken und sah den Wolken zu. Als ich
gerade als gelber Luftballon den vorbeiziehenden Wolken entgegen schweb-
27
te, um mit ihnen weiterzuziehen, weckte mich Yannic. Alou war verschwunden.
Bald fanden wir sie. Sie war inzwischen auf Wanderschaft gegangen und
stand unschlüssig am Rande des Abgrunds. Als wir sie riefen, wendete sie
elegant und kam zu uns.
Am nächsten Tag erkundeten wir den Uttewalder Grund. Es gibt dort einen
schönen Abzweig zu den Teufelsschlüchten. Dort kamen uns zwei Kinder
fröhlich entgegen. Sie berichteten uns, dass sie durch ganz enge Tunnel gelaufen
waren, und dass ihr Papa dabei mit dem Rucksack stecken geblieben
sei. Natürlich probierten wir das auch aus. Unsere Rucksäcke nahmen wir
aber ab.
Am Rande der Schlucht gibt es noch die Heringshöhle. Das ist eine ca. 20 m
lange gebogene Durchgangshöhle. Unten steigt man ein, klettert ein wenig
und kommt oben wieder raus. Eine Lampe dabei zu haben, ist vorteilhaft. Für
Kinder und Erwachsene ist das ein schöner Spaß.
Kerstin
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Murmel, Murmel
Murmeltiere murmeln nicht, so wie das ihr Name nahelegt. Aber sie fressen
sich jedes Jahr eine adipöse Fettschicht an, die – und da ist jeder adipöse
Mensch bestimmt neidisch – sich während der Wintermonate spurlos abbaut
und das ohne negative medizinische Folgenschäden. Dass sie für den Winterschlaf
sich so viel anfressen, ist ja bekannt, weniger aber, dass sie während
dieser Monate auch nichts trinken. Und sie verdursten nicht. Warum? Weil
diese Winterschläfer bei jedem Gramm Fett, das sie verbrennen, zugleich
auch ein Gramm Wasser erzeugen.
Übrigens fragen sich die Forscher (m/m/d), wie sich der Winterschlaf mit dem
Klimawandel entwickeln wird. Denn der ist eine Reaktion nicht nur auf die
Kälte, sondern auch auf das reduzierte Nahrungsangebot, das ja mit der Kälte
einher geht.
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Bei uns machen auch die Siebenschläfer Winterpause. Im Gegensatz zu den
angeblichen hellseherischen Fähigkeiten der Murmeltiere, haben Siebenschläfer
sie tatsächlich. Denn wenn beim Aufwachen ihr Instinkt ihnen sagt,
dass die Ernte der Früchte von ihren Lieblingsbäumen in diesem Jahr mager
ausfällt, dann legen sie sich einfach wieder schlafen.
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Einladung
zur 52. Jahresabschlussfahrt der Berliner Bergsteiger in der
Familienoase Königstein vom 11.11. – 13.11.2022
Liebe Sportfreunde,
Lok Berlin und der DAV Brandenburger Tor laden euch recht herzlich
zur 52. Jahresabschlussfahrt ein.
Anmeldung: Alle teilnehmenden Sportfreunde reservieren direkt in der
Familienoase Königstein ihr Wunschzimmer unter dem Stichwort
„DAV“ bis zum 16.08.2022. Die Höhe der Anzahlung regelt die FOK in
der Reservierungsbestätigung je nach Zimmerwunsch. Die Reservierung
muss dabei folgende Informationen enthalten:
- Namen der Gäste
- Adresse
- Anzahl der Personen und Anzahl Kinder und Alter
- Anzahl der Übernachtungen
- Daten der Geburtstage für (altersabhängige) Kurtaxe
https://www.familienoase-koenigstein.de/
Preise inkl. Halbpension: Die Verpflegung beginnt am Anreisetag mit
dem Abendessen und endet am Abreisetag mit dem Frühstück.
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Im Haupthaus pro Person pro Nacht Erwachsene 48,00 EUR Jugendliche
(13-17 J.) 31,00 EUR Kinder (5-12 J.) 24,00 EUR Kinder (unter 5 J.)
kostenfrei,
in der Wanderetage (Horzelbuben) Erwachsene 38,00 EUR Jungendl.
(13-17 J.) 25,00 EUR Kinder (5-12 J.) 20,00 EUR Kinder (unter 5 J.) kostenfrei
.
Von der Stadt Königstein wird eine Gästetaxe erhoben. Preise pro Person
und Tag: Erwachsene 2,20 €, Kinder 7-17 Jahre 1,60 €
Hinweis der Familienoase: Sollten Sie am Anreisetag später als 18.00
Uhr eintreffen, bitten wir um eine rechtzeitige Information.
Der aufgeführte Gesamtpreis versteht sich als Endpreis. Er beinhaltet
die oben genannten Leistungen, sowie unseren Service. Bettwäsche
und Handtücher sind inklusive. Das Entgelt ist bei Anreise in Bar oder
mit EC-Karte zu begleichen.
Am Freitag wird nach der Anmeldung im Hotel auch die Ausgabe der
Einladungskarten und die Kassierung des Eintrittspreises für die
Abendveranstaltung erfolgen, da dieser nicht im Hotelpreis mit inbegriffen
ist. Von jedem Jugendlichen/Erwachsenen sind dabei 5 EUR zu
entrichten.
Programm:
Freitag: Anreise ab 15.00 Uhr warme Küche bis 20.00 Uhr, kalte Küche
bis 22.00 Uhr, Tresen bis 24.00 Uhr Sonnabend: Frühstück 7.30 – 9.30
Uhr Abendessen ab 18.00 Uhr 20.00 Uhr Feierlichkeit (Fotowettbewerb)
24.00 Uhr Kletterjahresbegräbnisse 2022 02.00 Uhr Ende der
Abendveranstaltung
Sonntag: Frühstück 7.30 – 9.30 Uhr Abreise bis 10.00 Uhr Die Fotoausstellung
und Wettbewerb finden statt. Bitte an die Bilder denken. Die
Zufahrtsstraße über den Elberadweg ist wieder befahrbar.
Gute Anreise!
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Abklettern, aber wirklich mal nach unten
An einem der Maiwochenenden war ich mit einigen Leuten im Frankenjura
(Nordbayern) auf Höhlentour. Wir waren 6 Personen, unser höhlenerfahreder
Nähe von Forchheim gibt es ein
Dorf namens Schlaifhausen. Dort zel-
ner Ausbilder Uwe und der abenteuerlustige Rest.
teten ten wir auf einer Wiese. Eine sehr
neugierige rote Katze passte auf die
Campinggäste (fast alles Kletterer)
auf und inspizierte jedes Zelt und jedes
Auto sehr genau.
Unweit des Ortes erhebt sich die Ehrenbürg.
Das ist ein Zeugenberg, also
ein durch Erosion freigelegter Berg in
einer Schichtstufenlandschaft. Auf
diesem Berg befinden sich zwei versteinerte
Schwammriffe aus der
Jurazeit (älter als Kreidezeit, erste
Saurier). Sie heißen Walberla und
Rodenstein. Bei den Kletterern sind
sie sehr beliebt. Es gibt dort alle
möglichen Schwierigkeitsgrade.
Nun zu den Höhlen:
Am Sonnabend waren wir in drei Höhlen in der Umgebung von Muggendorf
unterwegs, und am Sonntag in der größeren schön verwinkelten Schönsteinhöhle.
Sie sind frei zugänglich, aber nicht ungefährlich. Wir waren mit Helm,
Stirnlampe, Ersatzlicht, Gummistiefeln und Kleidung, die wir so richtig dreckig
machen konnten, ausgerüstet. Bei mir war es sehr robuste Arbeitskleidung
der Firma BUG Verkehrsbau, einer Berliner Gleisbaufirma. Mein Jüngster hat-
te dort in der 9. Klasse Praktikum gemacht und diese Kleidung geschenkt bekommen.
In den Höhlen ging es für uns so richtig zur Sache. Oft gab es nur die Möglichkeit,
platt liegend, mit zur Seite gelegtem Kopf und einem vorgestrecktem
Arm vorwärts zu kommen. Mitunter verkeilte sich ein Bein von mir irgendwo.
Manchmal war es auch der Gummistiefel, die Hüfte oder der Helm. Da hieß
31
es für mich: kurze Pause - durchatmen - Körper neu justieren - und dann weiter.
Dann gab es wieder steile, glatte Wände (ca. 2 bis 4 m hoch), die wir hinauf
oder hinunter mussten. Es war dabei sehr von Vorteil, sich in einer engen
Spalte zu befinden, um dabei seine verschiedenen Körperteile sicher zu ver-
kanten. Hinunter ging es oft auf dem Hosenboden. Hier war es gut, sich dabei
aufzuplustern, um die Abfahrt zu bremsen.
An einer breiten Stelle brauchten wir dann doch ein Seil. Uwe verknotete es
an einer sicheren Stelle. Im Seil waren in regelmäßigen Abständen Knoten
angebracht. Dann ging es damit kontrolliert nach unten. Mehrmals mussten
wir durch einen Sinterbogen flach liegend hindurch. Darunter war eine tiefe
Pfütze. Wir badeten also alle mehrmals.
Mitunter mussten wir über ein tiefes Loch steigen oder direkt daran vorbeigehen
(ca. 2 bis 20 m tief). Dort half es, wenn man Füße und Hände in der
Wand verkeilen konnte.
Manchmal führte uns Uwe in einen größeren Hohlraum, von dem mehrere
interessante Löcher abgingen. Er setzte sich dann auf einen großen Stein, und
wir verschwanden dann begeistert in den Löchern. Es machte einen Riesenspaß.
Ich habe Folgendes mitgenommen:
1. Richtige Höhlenforscher haben andere Ausrüstung (statische Seile, andere
Abseilgeräte und Gurte), weil der Höhlenlehm wie Schleifpapier wirkt
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2. Man braucht genug Licht, Verbandszeug und eine Rettungsdecke, weil man
sehr schnell auskühlt, wenn man in der Höhle bleiben muss.
3. Es ist wichtig, jemanden zu informieren, bevor man in eine Höhle geht und
ein Zeitfenster auszumachen, bis wann man sich zurückmeldet.
4. Nicht allein in die Höhle gehen (wenn sie größer und schwierig ist). Am
besten sind vier Personen. Sie sind noch nicht zu viel und können sich gegenseitig
helfen.
5. Kleine schlanke Leute sind gut, um neue Löcher zu erkunden. Große starke
Leute können dafür gut schleppen.
6. Für den kurzen Abstieg in das kleine Eisloch (sh. Beitrag Bielatal) reicht ein
abgelegtes Kletterseil. Das kann ich mir besorgen.
Kerstin
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Filme: Für Euch gesehen …
Der Schneeleopard
Dieser absolut sehenswerte
Streifen lebt von atemberaubenden
Bildern aus den Hochebenen
des Himalajas. Jedes
einzelne Bild könnte als Sieger
aus entsprechenden Wettbewerben
hervorgehen. Und der
Film bleibt auch tatsächlich ganze Momente auf Fotos stehen. Die meiste Zeit
gibt es aber bewegte Bilder. Diese leiten mit einer gewissen unterschwelligen
Spannung auf den Moment hin, da der Schneeleopard von der Kamera erfasst
wird. Zuvor kommen die diversen anderen Bewohner der Gebirgswelt
ins Bild.
Fast die gesamte Zeit wird im Film gelauert, und die Lauer findet logischerweise
vor allem in der Abenddämmerung und nachts statt. Das wird filmisch
33
glänzend gelöst. Man sitzt quasi neben den Lauernden und sucht mit ihnen
die Felswände ab.
Der Film ist zwar kein Film aus der Welt des Bergsteigens oder Kletterns, aber
die Sehnsuchtswelt eines jeden Bergsteigers breitet der Streifen vor uns aus.
Der Alpinist
Die Reihe der Filme, die große Leistungen beim Bergsteigen zum Thema haben,
ist um einen weiteren Streifen ergänzt worden. Im Mittelpunkt steht der
Ausnahmekletterer Marc-André Leclerc,
der bei seinen lebensgefährlichen Unternehmungen
in Eis und Fels beobachtet
wird. Diese filmische Beobachtung war
schwierig, denn der Mann scheute die Öffentlichkeit,
hatte kein Auto oder Telefon
und campierte eigentlich immer nur dort,
wo er ein Dach über sich hatte. Natürlich
auch mal auf einem Portaledge an einem
der BigWalls. Seine Spezialität sind Solobegehung
schwerster und/oder neuer Linien gewesen. So zum Beispiel am
Mount Robson (3954 m) in Kanada oder am Torre Egger in Patagonien, an
34
dem er die erste Solo-Winterbesteigung über die Route „Titanic“ (von Dean
Potter).
Einige der Bergsteigergrößen früherer Zeiten und auch aktuelle, wie Honnold
oder Messner, kommen zu Wort. Die Frage nach dem Sinn solcher Besteigungen
wird diskutiert. Für mich wurde dabei die Rolle der Sponsoren (in diesem
Fall wohl Red Bull) nicht ausreichend beleuchtet, denn diese verlangen von
ihren Profibergsteigern bisher nicht für möglich gehaltene Leistungen.
Die ungesicherte Durchsteigung von Eisfällen zweifelhafter Festigkeit oder
von brüchigen Wandabschnitten nur mit zwei Eisäxten oder einem Magnesiabeutel
am Gürtel sind Dinge, bei denen das Leben an einem nicht sehr zuverlässigem
Seidenfaden hängt. Makaber dann folgerichtig der Schluss des
Films, wo ein Stück roten Kletterseils aus einem Lawinenkegel ragt, an dessen
Enden offenbar die beiden Kletterer verschüttet unter Tonnen von
Schnee noch immer liegen.
Messner wiederholt in dem Film eine bereits früher einmal gemachte Aussage,
dass nämlich solche Spitzenkletterer zu über 50 Prozent vorzeitig aus dem
Kletterleben scheiden. Nicht, weil sie nicht klettern könnten, sondern weil
das Metier, in dem sie sich bewegen, unberechenbar ist. Leclerc ist nur 26
Jahre alt geworden.
_______________________________________________________________
Freu dich, dass die Felsen locken,
atme tief in kühlen Spalten.
Schöne Routen, Wände trocken,
und die schmalen Leisten halten.
Abends dann, das Bier schmeckt frisch
und die Sonne schimmert golden.
Schmetterling und Lindendolden
flattern auf den Kneipentisch.
Was gelungen, ich noch tu,
allem trink ich lustig zu.
Jacob Haringer (1898 – 1948)
35
EBM aus externer Sicht
Man erinnert sich an uns
Das Urgestein der Ostberliner Kletterszene, Rudi Kebschull, erinnert sich an
die Anfänge und schreibt:
„Im Westteil der Stadt entstanden nach 1945 wieder die alten Strukturen
des DAV. Im Ostteil hatten wir andere Sorgen, als in die Berge zu fahren.
Wenn ja, wie und wohin. Die alten Bergsteiger waren weitgehend im Krieg
geblieben. Bis auf wenige, die den Krieg überlebt hatten. Das waren: Kurt und
Siggi Sachse, Wolfgang Fritsche, Bruno Thun, Erich Boitz und andere. Die waren
schon in den 30er und 40er Jahren in Sachsen aktiv. Ende der 40er und
Anfang der 50er Jahre entdeckte man die Rüdersdorfer Kalkberge wieder und
ging dort klettern. Mit dem Fahrrad kam man dort gut hin. Ende der 40er und
Anfang der 50er Jahre gründeten die o. g. Sportfreunde die erste Sektion
nach dem Krieg im Ostteil der Stadt, die spätere EBM.
1953 wurde meine Sektion bei der BSG Lokomotive Ost gegründet. [ … ]
Desweiteren entstanden weitere Bergsteigergruppen, wie die HSG, Außenhandel,
Lok Schöneweide, Lok Pankow.
Nachsatz: Rudis relativ ungefähre Schilderung der zeitlichen Abläufe zeigt, wie
schwierig es ist, belastbare Daten zu finden. Vor allem Sören hat sich größte Mühe
gegeben, solche genauen Daten zu ermitteln. Wir mussten aber erkennen, dass dies
nach 70 Jahren wegen der nur noch kleinen Zahl von Zeitzeugen und nicht mehr beschaffbarer
Unterlagen leider nicht zu schaffen ist. Wir haben uns deshalb auf das
Jahr 1952 als Gründungsdatum für die Sektion Wandern, Bergsteigen und Orientierungslauf
innerhalb der BSG Einheit Berlin Mitte festgelegt. Das Datum einer ersten
dokumentierten Bergfahrt von EBMlern, das Sören gefunden hat, liegt allerdings erst
im Jahr 1954.Andererseits findet sich als Datum einer Mitgliedschaft sogar das Jahr
1950.
Peter Beyer von der DAV-Sektion Humboldt war von 1963 bis 1972 Mitglied in
unserer Gruppe. Mit dem nachfolgenden Beitrag erinnert er an schöne gemeinsame
Erlebnisse. Anschließend erinnert sich auch Inge Sachse, die EBM durch ihren
Umzug nach Grimmen leider verlässt.
36
Meine Bergerlebnisse mit EBM
Peter Beyer
EBM-Mitglied Herbst 1963 bis 1972
Als Mitglied der BSG Lokomotive Altenburg,
Sektion Wandern und Bergsteigen, verschlug
mich 1963 meine NVA-Zeit nach Berlin. Das
Klettern war dadurch in den Hintergrund geraten,
so dass am Jahresende nur 19 Kletterwege
zu Buche standen. Im Sommer des gleichen
Jahres wurde ich beim Besuch des
Strandbades Oberspree auf eine Tafel am
Eingang zum Sportgelände der BSG Einheit
Berlin Mitte aufmerksam. Darauf war u.a.
vermerkt, dass es in dieser BSG eine Sektion
Wandern, Bergsteigen und Orientierungslauf
gibt. Von der Geschäftsstelle dieser BSG wurde mir die Erreichbarkeit des
damaligen Sektionsleiters, Reinhard Hoyer mitgeteilt. Nachdem mich Reinhard
und Hans Breitengraser zu einer Unterredung vorgeladen hatten wurde
ich Mitglied von EBM. Am 30.08.1964 war es dann soweit, dass ich an der
ersten Kletterfahrt mit EBM teilnahm. Die Fahrt ging in die Schrammsteine
und ich wurde Helmut Kruber zugeteilt. Helmut gehörte damals zu den leistungsstarken
Kletterern der Sektion. Vermutlich als Test, musste ich an dem
Tag den Vorstieg übernehmen. Wir bestiegen 5 Gipfel, wobei nach dem damaligen
Kletterführer erwähnenswert waren: Eisenspitze (Zackenkrone) Gipfelstürmerweg
VI, Mädel AW VII, Onkel W-Kante VI. Helmut war zufrieden
und während der Rückfahrt gab es allgemeine Anerkennung für unsere Kletteraktivität.
Im September 1964 Teilnahme an der nächsten Fahrt, die uns nach Rathen
führte und Helmut Kruber wurde erneut mein Kletterpartner. An den Gänsen
wurden u.a. Südwand (VII) und Arymundweg (VII) durchstiegen. Am
Arymundweg lernten wir zudem Ha.-Jo. Scholz und Günter Scheibe kennen,
zu denen sich eine langjährige Bergkameradschaft entwickelte. Leider führte
37
diese nicht zu gemeinsamen Klettertouren, denn beide waren als sogenannte
„Kletter-Profis“ mit ihren vielen Erstbegehungen ausgelastet.
Obwohl ich insgesamt 35 EBM-Bergsteiger als Kletterpartner hatte, wurden in
der Folgezeit hauptsächlich Helmut Kruber (81 gemeinsame Kletterwege im
Sächsischen) und später Peter Scharsich (91 Wege) meine Seilgefährten. Einige
schöne Erinnerungen möchte ich nachfolgend nennen:
24.10.1964
Mit Jörg Marotz ging es zu den Wehltürmen. Jörg war ein Nachsteiger wie
man ihn sich wünschte, denn er kam ohne zu murren immer nach und sicherte
verlässlich. Wir begannen mit der FKV-Kante am Kleinen Wehlturm, an der
es gut lief. Anschließend wagten wir uns an den Hünigweg am Großen
Wehlturm, obwohl wir vom Weg keine Kenntnisse hatten. Eine VI, sie wird
schon gehen. Wir haben es geschafft, haben aber Schweiß und Kraft, vor
Angst (?), gelassen.
(auf Teufelsturm.de steht zu diesem Weg:“Also entweder bin ich falsch rum
geklettert (linksgängig, wie auf einem Hahn-Foto gezeigt) oder es ist wirklich
so komisch. Der Hundebahnhof geht eigentlich noch ganz gut, aber Riß danach
ist auch nochmal seltsam, da man ziemlich weit rausmuß um das Knie in
den Riß zu bekommen und mit dem anderen Fuß auf dem sandigen Band unter
einem kleinen Bauch steht. Ansonsten: Große Bergfahrt.)“
26./27.08.1967
Das Wochenende führte uns in die Schrammsteine und Gerda Kremkow war
meine Seilpartnerin. Wir kletterten 7 Wege der Schwierigkeit V und VI, wobei
den Eingeweihten u.a. die Kletterwege: Spitzer Turm, W-Weg, Viererturm,
SO-Weg und Dreifingerturm, Strubichweg, bestimmt etwas sagen.
24.09.1967
Mit Wolfgang Peters am Seil wurde die Lok-Esse über den Überfall bestiegen.
28.06.1968
An dem Tag war Siegfied Sachse mein Seilpartner. Der Weg führte uns zum
Vexierturm. Trotz der 10-Oststrippe war die legendäre Weinertwand ein Klettergenuss
für uns.
17.08.1968
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Peter Scharsich und mich zog es in die Schrammsteine. Zwei „Musswege“
standen auf dem Programm. Mit der Durchsteigung vom Erkerweg und der
Bruchholzkante ein tolles Klettererlebnis.
24.05.1969
Die Fahrt ging nach Schmilka, wo wir uns die Falkner Türme als Kletterziel
ausgesucht hatten. In der Seilschaft P. B. – P. Scharsich – Helmut Kruber –
Wolfgang Peters durchstiegen wir die Hermannswand (VIIc) und begossen
das mit einem zünftigen Bier in Schmilka.
18./19.10.1969
Der Erfüllung der Normen für die Leistungsklasse Bergsteigen war es u.a. geschuldet,
dass ich mit Peter Scharsich an diesem WE in Rathen kletterte. In
Wechselführung gelangen uns 10 Kletterwege (9xVIIa und 1xVIIb). Wir beide
erfüllten in dem Jahr die Bedingungen für die Leistungsklasse Bergsteigen.
15.08.1970
Die Affensteine waren als Kletterziel angesagt. Endlich einmal wieder mit Jochen
Söhler, der aufgrund von Familie und Arbeit nicht sehr oft zum Klettern
kam, am Seil. Erika John ergänzte unsere Seilschaft. Der „Chef“ (Jochen) hatte
das Sagen und somit „Vorstiegsrecht“. Mit der Besteigung Kreuzturms über
die Nordwand und Amboß, Lange Kante (VIIb) bescherte er uns einen tollen
Klettertag.
29./30.05.1971
Heute führte uns der Weg in den Großen Zschand und Ralf Scharsich war
mein Kletterpartner. Ralf, durch seine Eltern, Ruth und Horst, von Kind auf in
der Sächsischen Schweiz unterwegs, hatte sich klettertechnisch sehr gut entwickelt.
Ich „baute“ auf ihn und wurde nicht enttäuscht. An diesem Wochenende
kletterten wir u.a.:
Goldsteigsäule, AW, VIIb (92. Besteigung, 71. Begehung), Jortanshorn, Herbert
König Weg VIIb, Frienstein, Affenschaukel VIIc
Nach meinem Wechsel zur HSG blieb die Verbindung zu EBM bis heute bestehen.
Nicht unerwähnt möchte ich deshalb die nachfolgenden gemeinsamen
Klettertouren lassen:
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07.06.2003
Drei alte Herren, Siegfried Sachse, Günter Scheibe (Poldi) und Peter Beyer,
insgesamt 207 Jahre alt, fanden sich zu einem Klettertag im Gebiet der Steine
zusammen. Wege bis zur IV wurden dabei an der Dicken Berta durchstiegen.
Leider die letzte gemeinsame Gipfelbesteigung mit Günter.
01.10.2011
Auf Wunsch von EBM-Bergfreunden wurde wieder einmal der Kleine
Wehlturm aufgesucht.. Der Wunsch, die FKV-Kante zu klettern, wurde in Angriff
genommen. Eine tolle Bergfahrt, die ich mit Steffi, Harald, Peter Gapski
und Renate Kölsch am Seil verleben durfte.
10./11.09.2014
Ein toller Einfall, von wem (?), bescherte mir Inge Sachse und Sigrid Marotz
als Seilpartnerinnen. Uns zog es in die Schrammsteine sowie nach Rathen.
Diese in die Jahre gekommene Seilschaft, insgesamt 222 Jahre alt, kletterte
sechs Wege (1xII, 2xIII und 3xIV) in prächtigster Stimmung.
06.06.2015
Ein Kletterwunsch von EBM erreichte meine Ohren. Es ging in die Schrammsteine.
Dabei konnte ich Steffis Wunsch, die Tante zu besteigen, über die SO-
Kante erfüllen.
Die vielen schönen Stunden mit den EBM-Bergfreunden bei Bier, Wein und
Gesang nach dem Kletteralltag möchte ich nicht missen.
Berg heil Peter Beyer
Ω
Wie ich EBM und die Berge kennen lernte
Durch Kurt (Sachse) bin ich seit 1962 in viele Gebirge gekommen. Dadurch
habe ich nicht nur EBM kennengelernt, sondern auch viele, teils sehr bekannte
Bergsteiger. Dazu gehörten natürlich Siegfried (Sachse), Wolfgang Fritsche
und Günter Scheibe (Poldi), sowie außerhalb von EBM auch HaJo Scholz und
seine Truppe, Karl Rau, Walther Barth, Hans Heilmeier und andere.
In der Tatra traf ich auf Arno Puskas, im Böhmischen auf Zbynek. Kurt lernte
am Stripsenjoch Peter Habeler kennen, und so bekam ich nach dem Mauerfall
eine Einladung für eine Woche Hohe Tauern. Die verlebte ich zusammen
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glücklich mit Sigrid und Jörg Marotz. Mit Leuten aus unserer Gruppe bin ich
nicht so oft unterwegs gewesen. Das lag vor allem daran, dass wir wegen der
„Zipperleins“ von Kurt meist ein eigenes Quartier hatten. Auch mein Schichtdienst
war häufig hinderlich. Mit Regina Gericke und Eveline Sievers verband
mich eine tiefe Freundschaft und ich denke gern an gemeinsame Fahrten.
Inge Sachse
PS.: Der zeitweilige Pflichtdienst von Inge hatte aber auch sein Gutes, jedenfalls
für mich. Denn rund um eine Kur in Gohrisch konnte ich so freie Stunden
mit Inge als Kletterpartnerin zum Abgrasen der leichteren Gipfel am Papststein,
Gohrischstein und Kleinhennersdorfer Stein nutzen. (Harald)
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und zum Abschluss: Etwas Statistik
Als Messner als Erster alle Achttausender bestiegen hatte und er damit seiner
Konkurrenten mit dem gleichen Ziel hinter sich gelassen hatte, setzte ein
ziemlicher Run auf 14+8000 ein. Häufig mit verschiedenen Bedingungen, wie
zum Beispiel „Winter“ oder „Ohne Zusatzsauerstoff“. Inzwischen hat man die
Übersicht verloren, denn insgesamt haben bereits 39 Leute eines dieser Ziele
erreicht. Nachstehend eine Übersicht zum Stand 2020.
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Nr.
insg.
ohne
O 2
Name
erster
Besteigungsserie
letzter
1 1 Reinhold Messner 27.06.1970 16.10.1986
2 Jerzy Kukuczka 04.10.1979 18.09.1987
3 2 Erhard Loretan 10.06.1982 05.10.1995
4 Carlos Carsolio 13.07.1985 12.05.1996
5 Krzysztof Wielicki 17.02.1980 01.09.1996
6 3 Juanito Oiarzabal 15.05.1985 29.04.1999
7 Sergio Martini 04.08.1983 19.05.2000
8 Park Young-seok 16.05.1993 22.07.2001
9 Um Hong-gil 26.09.1988 21.09.2001
10 4 Alberto Iñurrategi 30.09.1991 16.05.2002
11 Han Wang-yong 28.09.1994 15.07.2003
12 5 Ed Viesturs 18.05.1989 12.05.2005
13 6 Silvio Mondinelli 13.10.1993 12.07.2007
14 7 Iván Vallejo 19.09.1997 01.05.2008
15 8 Denis Urubko 24.05.2000 11.05.2009
16 Ralf Dujmovits 11.05.1990 20.05.2009
17 9 Veikka Gustafsson 10.05.1993 26.07.2009
18 Andrew Lock 30.07.1993 02.10.2009
19 10 João Garcia 24.09.1993 17.04.2010
20 (3) Piotr Pustelnik 19.07.1990 27.04.2010
21 Oh Eun-sun (umstritten) (4) 17.07.1997 27.04.2010
22 Edurne Pasaban 23.05.2001 17.05.2010
23 11 Abele Blanc 30.09.1992 26.04.2011
24 Mingma Sherpa 12.05.2000 20.05.2011
25 12 Gerlinde Kaltenbrunner 06.05.1998 23.08.2011
26 Wassili Piwzow 13.08.2001 23.08.2011
27 13 Maksut Schumajew 13.08.2001 23.08.2011
42
Nr.
insg.
ohne
O 2
Name
erster
Besteigungsserie
letzter
28 Kim Jae-soo 06.10.1990 23.09.2011
29 14 Mario Panzeri 27.09.1988 18.05.2012
30 Hirotaka Takeuchi 22.05.1995 26.05.2012
31 Chhang Dawa 2000 30.04.2013
32 15 Kim Chang-ho 14.06.2005 20.05.2013
33 Radek Jaroš 19.05.1998 26.07.2014
34 16 Nives Meroi 1998 11.05.2017
35 17 Romano Benet 1998 11.05.2017
36 Peter Hámor 19.05.1998 15.05.2017
37 Ferran Latorre 19.04.1999 27.05.2017
38 18 Òscar Cadiach 07.08.1985 27.07.2017
39 Nirmal Purja 18.05.2014 29.10.2019
In einer „Nationenwertung“ liegt Italien mit sieben Bergsteigern auf allen
Achttausendern vor Südkorea mit sechs. Danach folgt Spanien mit 5 Bergsteigern.
Jeweils drei kamen aus Polen und Kasachstan.
Bis zur Vollendung der Besteigungsserie hat der US-Amerikaner Ed
Viesturs die meisten Gipfel wiederholt: Er absolvierte sechs zusätzliche Achttausender,
bevor er die Serie komplettierte. Berücksichtigt man auch Besteigungen
nach Abschluss der 14er-Reihe, hat von den hier gelisteten Bergsteigern
der Spanier Juanito Oiarzabal die meisten Wiederholungen vorzuweisen:
Er stand bereits insgesamt 26 Mal auf dem Gipfel eines Achttausenders.
Oiarzabal hat sich zum Ziel gesetzt, alle Achttausender zweimal zu besteigen.
Nives Meroi und Romano Benet sind das einzige Ehepaar, das zusammen auf
allen 14 8000ern gestanden ist – überdies ohne Hilfe durch Sherpas oder Flaschensauerstoff.
Sie waren bei der Vollendung jeweils 55 Jahre alt und 28
Jahre verheiratet. Nives lernte mit 19 Romano kennen und sie wurden vorerst
Seilpartner.
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EBM-Kompakt:
Gruppenabende monatlich, jeweils am 3. Dienstag 18 Uhr (im Dezember am
2. Dienstag). im Begegnungszentrum LIBEZEM, Rhinstraße 9, 10315 Berlin-
Friedrichsfelde Tel.: 5229200
Gruppenmitgliedschaft 5 Euro Beitrag/Jahr unabhängig von einer Mitgliedschaft
im Deutschen Alpenverein (DAV). Eine Mitgliedschaft im DAV ist nicht
Bedingung.
Eine Hütte in Prossen steht allen Gruppenmitgliedern zur Nutzung offen,
genauso deren Freunden und Bekannten, vorausgesetzt, es ist jemand von
der Gruppe mit auf der Hütte, wenn es ein Erstbesuch ist.
Übernachtungsgebühr 6 Euro pP, Schüler ab 10 Jahren 3 Euro und unter 10
Jahren 1 Euro.
Hüttenmitgliedschaft 30 Euro/Jahr, dann Übernachtungsgebühr nur 2,50
Euro, Schüler ab 10 Jahre 1 Euro, darunter frei. Abrechnung bei Willy
Göricke (siehe unten).
Die Hütte befindet sich in 01814 Prossen, in der Ferienanlage Weinberg,
Bungalow-Nummer 20/21; Anfahrt über Bergstraße
Hüttenschlüssel gegen Pfand bei Thomas Klenz.
Anmeldung bei Ulf Knoll (im Verhinderungsfall auch bei Thomas Klenz).
Kontakte:
Ulf Knoll 0160/98 15 98 77, Alfred-Randt-Str. 16, 12559 Berlin
Thomas Klenz 67820278, Walchenseestr. 12, 12527 Berlin
Jochen Söhler 564 87 73, Cecilienstr. 172, 12683 Berlin
EBM-Finanzen: Willy Göricke, wgo99@t-online.de
IBAN: DE51160500001100334366, BIC: WELADED1PMB
Ausführliche Infos über: www.einheit-berlin-mitte.de (Dort gibt es auch eine
aktuelle Belegungsübersicht für die Hütte.)
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