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Gemeinden
durch „die da drüben“, man hatte
Sorge, zur Filialkirche des Schwabinger
Doms zu werden!
Kein Pfarrer von oben herab
Es galt also, rasch zueinander Vertrauen
zu fassen und sich peu à
peu aneinander zu gewöhnen! Und
es wurde sehr schnell deutlich, wie
Sie Ihr Amt, Ihren Dienst, verstehen
und versehen wollen und dass Ihnen
der besondere Charakter und die
Eigenständigkeit der Pfarrgemeinde
St. Sylvester von Anfang an sehr am
Herzen lag und bis heute liegt. Sie
sind kein Pfarrer, der von oben herab
Anweisungen gibt, sondern der
stets den Diskurs in aller Offenheit
mit den Menschen und den – durch
Sie selbst durchaus gestärkten Gremien
PGR/PVR und Kirchenverwaltung
– sucht.
Ich persönlich, lieber Herr Pfarrer,
kenne Sie nun seit fünf Jahren aus
der gemeinsamen Arbeit im PGR und
PVR und erlebe Sie dort als guten
und ermutigenden Zuhörer, klar,
wertschätzend, offen, lösungsorientiert
und humorig dann und wann,
auch wenn Ihnen der alljährlich
stattfindende Pfarrfasching – bislang
zumindest – fremdgeblieben ist und
Sie an dem Abend lieber verreisen.
Immer wieder neu gelingt es Ihnen,
Menschen für das Ehrenamt in der
Gemeinde zu gewinnen. Ich weiß,
das Wort Ehrenamt mögen Sie nicht
so besonders, denn, und da haben
Sie Recht, durch unsere Taufe sind
wir gleichsam dazu berufen, an den
Grundvollzügen unserer Kirche, jede
und jeder nach seinen Charismen,
mitzuarbeiten, aber Ehrenamt ist
da den meisten doch irgendwie verständlicher.
In den zehn Jahren Ihres „Wirkens“
– welch schönes Wort, aber ich glaube,
bei Pfarrern aufwärts darf man
das so sagen (so ein Pfarrer arbeitet
nicht, er wirkt) – ist viel passiert,
wurden viele Dinge neu und anders.
Einige Highlights: Die Sanierung unserer
Pfarrkirchen inkl. Orgeln sind
Sie sehr rasch angegangen, eine
Mammutaufgabe mit immer wieder
neuen Fragezeichen und Hürden, die
Sie und wir mit Ihnen in den Gremien
zuversichtlich und kraftvoll, hier und
da wagemutig, aber stets mit Augenmaß
begonnen und zu Ende geführt
haben. Da sind wir also viel weiter
als Kirche und Orgel in St. Ursula,
was für ein Glück!
Mensa für arme Menschen
Das Verfassen eines Pastoralkonzepts,
in dem beide Gemeinden,
St. Ursula und St. Sylvester, ihr
gemeinsames aber auch jeweils
unterschiedliches Selbstverständnis
an den Grundpfeilern Offenheit,
Orientierung und Verlässlichkeit definieren,
haben Sie begleitet, ohne
irgendwelche harten Vorgaben zu
machen. Der Gemeinschaft Sant’Egidio,
die sich um arme Menschen
mitten unter uns sorgt, die gemeinsam
mit ihnen, und jeder von uns ist
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