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Nr. 33 - Mai / Juni 2011

Die 10 schönsten Naturwunder Frankreichs Le mans: unerwartet anders Drôme: Palais Idéal du Facteur Cheval die Kraft eines Traumes Provence: die provenzalische Idylle von Saint-Rémy Saint-Denis: Ruhestätte der Könige Nord-Pas-de-Calais: Jardin Mosaïc, ein Spaziergang wird zur Reise Rezept: Quiche Lorraine Wein: A.O.C. Fitou

Die 10 schönsten Naturwunder Frankreichs
Le mans: unerwartet anders
Drôme: Palais Idéal du Facteur Cheval die Kraft eines Traumes
Provence: die provenzalische Idylle von Saint-Rémy
Saint-Denis: Ruhestätte der Könige
Nord-Pas-de-Calais: Jardin Mosaïc, ein Spaziergang wird zur Reise
Rezept: Quiche Lorraine
Wein: A.O.C. Fitou

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Unterwegs in Frankreich Drôme<br />

Die Architektur des Palais Idéal du Facteur Cheval folgt keinem bestimmten Stil. Vielmehr nimmt sie Anleihen<br />

aus verschiedenen Epochen und traditionellen Bauweisen aus unterschiedlichen Kontinenten.<br />

er später in einem Brief, der wahrscheinlich aus dem Jahre<br />

1897 stammt, « blieb ich mit meinem Fuß an etwas am Boden<br />

hängen, was mich ins Rutschen brachte. Ich bemerkte,<br />

dass ich über einen Stein gestolpert war. Ein Stein von bizarrer<br />

Form und Schönheit. Ich schaute mich um und sah<br />

weitere eigenartige Steine. Ich hob den Stein auf, wickelte<br />

ihn in mein Taschentuch und nahm ihn mit nach Hause. »<br />

Ohne es zu ahnen, beginnt für den Postboten von diesem<br />

Moment an ein neues Leben. Wie ein Sklave seiner<br />

eigenen Leidenschaft sammelt er von nun an Steine. Nach<br />

seiner täglichen Tour als Postzusteller, während der er bei<br />

jedem Wetter acht Stunden unterwegs ist, macht er sich<br />

dafür erneut auf den Weg. Schließlich müssen für das, was<br />

er vorhat, so viele Steine wie möglich in seinen Garten gebracht<br />

werden. Dadurch legt er jeden Tag weitere zehn bis<br />

zwölf Kilometer zurück, nicht selten in der Nacht. Doch<br />

ihm macht das nichts aus. Er ist glücklich, endlich einen<br />

Traum zu verwirklichen.<br />

Sobald Ferdinand Cheval einen genügend großen Vorrat<br />

an Steinen zusammen hat, beginnt er mit dem Bauen.<br />

Zunächst mit der Errichtung von Tierskulpturen, gefolgt<br />

vom Bau einer Kaskade, einer Grotte, einer zweiten Kaskade.<br />

Er errichtet Säulen, die manchmal an die Antike erinnern,<br />

manchmal fernöstlich anmuten. Weitere Skulpturen<br />

entstehen. Der Briefträger folgt dabei keinem festen Plan,<br />

sondern baut, was ihm gerade in den Sinn kommt. Ohne<br />

besondere Ausbildung wird aus dem Postboten Cheval in<br />

der Freizeit der Architekt und Handwerker Cheval. Aus<br />

dem anfänglichen Hobby wird eine Obsession, was er später<br />

selbst zugibt: « Ich kannte keine Pause mehr, nie mor-<br />

40 · Frankreich erleben · <strong>Mai</strong> / <strong>Juni</strong> <strong>2011</strong>

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