Man darf sich nicht ergeben
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»Während der Streiktage haben wir viel miteinander geredet.<br />
Es haben <strong>sich</strong> Kolleg*innen kennengelernt, die <strong>sich</strong> zuvor<br />
noch nie gesehen hatten. Das war schön, man bekommt ein<br />
ganz anderes Verhältnis zu den Leuten.«<br />
Und das haben die Kollegen getan. Mit<br />
überraschenden, kreativen Ergebnissen.<br />
Von einigen hatte man das gar <strong>nicht</strong> erwartet.<br />
Alle entdecken an <strong>sich</strong> und an<br />
Kollegen ungeahnte Seiten. Für die<br />
Streiktage bringt jeder etwas mit: Zelte,<br />
Biertische, Musik, Heizgeräte. „Die Zusammenarbeit<br />
von allen war einfach sensationell“,<br />
schwärmt Carola Werner.<br />
Es gibt eine Streikzeitung und während<br />
man draußen steht, wird vor allem<br />
eines getan: Miteinander geredet, erklärt<br />
Jirka Tartsch. „Wie fühlst du dich? Was erwartest<br />
du? Machen wir das richtig grad?“<br />
Solche Fragen. Anja Reisky aus dem Nudelcenter<br />
hat dadurch Leute kennengelernt,<br />
die sie noch nie gesehen hatte. Mit<br />
der Produktion hatte sie ja nie etwas zu<br />
Unterstützung von außen<br />
Öffentlichkeit ist wichtig für den Arbeitskampf.<br />
Sie motiviert und erzeugt Druck.<br />
tun. „Das war schön, man bekommt ein<br />
ganz anderes Verhältnis zu den Leuten.“<br />
Die Betriebsräte erinnern <strong>sich</strong> nur an<br />
eine einzige unschöne Situation, als eine<br />
Mitarbeiterin an einem Streiktag tatsächlich<br />
zu ihrem Arbeitsplatz will. Sie wurde<br />
durch die Geschäftsleitung mit der Aus<strong>sich</strong>t<br />
auf einen guten Posten unter Druck<br />
gesetzt. „Natürlich haben die Kollegen<br />
ihrer Enttäuschung Luft gemacht.“ Heute<br />
sehen sie es mit Nach<strong>sich</strong>t. „Jetzt steht<br />
sie wieder auf der richtigen Seite“, sagt<br />
Frank Meyer. „Es hat <strong>sich</strong> alles wieder eingerenkt.<br />
Wenn bei 120 Gewerkschaftsmitgliedern<br />
mal einer einen Fehler macht, ist<br />
das kein Problem.“ Ihren Posten hat die<br />
Mitarbeiterin übrigens <strong>nicht</strong> bekommen.<br />
Dabei hilft die NGG mit ihren Kontakten<br />
zu Presse, Politik und zu anderen Be-<br />
»Ich überbringe Ihnen heute die besten Grüße des<br />
CDA-Landesvorstandes Sachsen, der Sie darin bestärken<br />
möchte, <strong>sich</strong> <strong>nicht</strong> von der Geschäftsführung<br />
einschüchtern zu lassen. Der Kampf, den Sie<br />
führen, ist ein harter Kampf. Wir wünschen Ihnen<br />
viel Kraft dafür. Lassen Sie uns wissen, wenn wir<br />
etwas für Sie tun können.«<br />
CDA Landesverband Sachsen<br />
Fetscherstraße 32/ 34 01307 Dresden<br />
Teigwaren Riesa GmbH<br />
Betriebsrat Daniel<br />
Merzdorfer Str. 21-25<br />
01591 Riesa<br />
Solidarität mit den Beschäftigten der Teigwaren Riesa GmbH<br />
Lieber Kollege Daniel,<br />
CDA-Landesgeschäftsstelle<br />
Fetscherstraße 32/34<br />
01307 Dresden<br />
Tel. 03 51 44917-0<br />
Fax 0351 44917-60<br />
Email: markus.kranich@cdu-sachsen.de<br />
LANDESVERBAND SACHSEN<br />
Dresden, 11.12.2018<br />
die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft steht für ein faires Miteinander von Arbeitgebern<br />
und Arbeitnehmern, denen es freisteht, nach dem Betriebsverfassungsgesetz einen Betriebsrat zu<br />
wählen und Tarifverträge auszuhandeln.<br />
Mit dem Verhalten der Geschäftsführung, einen gewählten Betriebsrat von der Arbeit freizustellen<br />
und mit Hausverbot zu belegen, stellt <strong>sich</strong> die Teigwaren Riesa GmbH gegen die in Deutschland<br />
geltenden Normen der Koalitionsfreiheit, die <strong>sich</strong> aus Artikel 9 Abs. 3 unseres Grundgesetzes<br />
<strong>ergeben</strong>. Als Christlich-Soziale können wir diesen Schritt der Geschäftsführung <strong>nicht</strong> nachvollziehen<br />
– vor allem <strong>nicht</strong>, weil in den vergangenen Jahren vernünftig gewirtschaftet und gute Renditen<br />
eingefahren wurden.<br />
Nudeln aus Riesa stehen für hochwertige Nahrungsmittel aus Sachsen, für die Konsumenten gern<br />
auch mehr Geld ausgeben. Wir haben heute die Geschäftsführung Ihres Unternehmens aufgefordert,<br />
<strong>sich</strong> mit dem Betriebsrat an den Verhandlungstisch zu setzen, einen guten Tarifvertrag abschließen<br />
und so in die Belegschaft und in den guten Ruf des Unternehmens zu investieren. Es ist meine feste<br />
Überzeugung, dass das Unternehmen nur dauerhaft erfolgreich sein kann, wenn die<br />
Geschäftsführung ihrer Fürsorgepflicht nachkommt und Mitarbeiter angemessen bezahlt.<br />
Ich überbringe Ihnen heute die besten Grüße des CDA-Landesvorstandes Sachsen, der Sie darin<br />
bestärken möchte, <strong>sich</strong> <strong>nicht</strong> von der Geschäftsführung einschüchtern zu lassen. Der Kampf, den Sie<br />
führen, ist ein harter Kampf. Wir wünschen Ihnen viel Kraft dafür. Lassen Sie uns wissen, wenn wir<br />
etwas für Sie tun können.<br />
Mit kollegialen Grüßen<br />
Alexander Krauß MdB<br />
Landesvorsitzender<br />
CDA Sachsen<br />
Internet: www.sachsen-cda.de<br />
Landesvorsitzender Alexander Krauß MdB<br />
Landessozialsekretär Markus Kranich