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ADAC Urlaub Mai-Ausgabe 2020 Südbayern

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Inspiration Kroatien & Montenegro<br />

Experten-Tipp<br />

Martha Horn aus dem <strong>ADAC</strong> Reisebüro in Saarlouis über<br />

besondere kulinarische Entdeckungen<br />

Zum Kroatien-<strong>Urlaub</strong> gehört unbedingt auch der Besuch einer<br />

traditionellen Konoba. Diese urigen kleinen Tavernen liegen meist<br />

etwas versteckt abseits der Touristenzentren und servieren landestypische,<br />

bodenständige Küche zu vergleichsweise günstigen<br />

Preisen, oft am offenen Feuer. Ein köstlicher Klassiker sind zum<br />

Beispiel Peka-Gerichte. Dabei handelt es sich um eine Art Glocke<br />

aus Ton, Keramik oder Gusseisen, unter der unter anderem Fleisch<br />

butterzart und saftig gegart wird. Die Atmosphäre in Konobas<br />

ist zumeist sehr familiär. Adressen am <strong>Urlaub</strong>sort lassen sich<br />

leicht per Google finden, ansonsten kennen auch Hotels und<br />

Ferienhausbesitzer empfehlenswerte Konobas in der Umgebung.<br />

Weitere Informationen zu Kroatien<br />

unter: adacreisen.de/kroatien<br />

Video: „Länder – Menschen – Abenteuer<br />

– Küstenparadies Kroatien“: bit.ly/v-kroatien<br />

uns ein Bus in die spektakulären<br />

Massive des Durmitor-Nationalparks,<br />

der „Schweiz des Balkans“. 50 Gipfel<br />

erreichen mehr als 2000 Meter.<br />

Rund um unser rustikales Berghotel<br />

in Žabljak zähle ich allein 23 Höhenrücken.<br />

Hier bin ich besonders froh<br />

über mein E-Bike. Bis zu 40 Kilometer<br />

am Tag kurven wir fast lautlos kreuz<br />

und quer durch das naturbelassene<br />

UNESCO-Welterbe. Auf dem Weg zu<br />

felsigen Hochplateaus entdecken wir<br />

Adler, Gämsen und Auerhähne. Sogar<br />

Wölfe und Bären seien hier noch zu<br />

Hause, versichert unser Reiseleiter.<br />

Eine sensationelle Rast machen wir in<br />

1400 Metern Höhe am Crno-Jezero-<br />

Gletschersee, in dessen spiegelglattem<br />

Wasser sich die umstehenden Tannen,<br />

Kiefern und Fichten spiegeln.<br />

Deren schwarze Schatten mischen<br />

sich mit tiefen Blau- und Grüntönen.<br />

„Magisch“, flüstert Ute neben mir.<br />

Von der Schweiz nach Norwegen<br />

in ein paar Stunden, so fühlt es sich<br />

an, als unser Bus uns zurück an die<br />

Küste in die Bucht von Kotor bringt,<br />

dem „südlichsten Fjord Europas“,<br />

der allerdings gar keiner ist, sondern<br />

App<br />

Einsame<br />

Bergwelt<br />

Im Durmitor-<br />

Nationalpark in<br />

Montenegro<br />

ein durch Überflutung entstandenes<br />

Tal. Hier unten legen wir auf unseren<br />

Rad-Etappen häufige Besichtigungs-<br />

Pausen ein. Wegen ihres vergleichsweise<br />

regenreichen Klimas war die<br />

Region schon immer attraktiv für<br />

die Landwirtschaft. Deswegen haben<br />

sich über die Jahrhunderte die jeweils<br />

herrschenden Völker dort angesiedelt<br />

– von den Griechen und Römern über<br />

die Venezianer bis zu den Habsburgern.<br />

Alle hinterließen ihre religiösen,<br />

kulturellen und architektonischen<br />

Spuren in Form von Festungen, Kirchen<br />

oder Klöstern.<br />

In der Bucht von Kotor<br />

​Beim Kaffee an der Uferpromenade<br />

des Städtchens Perast habe ich das<br />

Gefühl, an einer Mini-<strong>Ausgabe</strong> des<br />

Gardasees zu sitzen. Nach einem<br />

heftigen Erdbeben 1979 sind fast alle<br />

prachtvollen Gebäude der venezianischen<br />

Zeit nach altem Vorbild meisterhaft<br />

wieder aufgebaut worden. Per<br />

Fähre setzen wir zur kleinen Inselkapelle<br />

Gospa od Škrpjela über, die<br />

wie die Bucht von Kotor zum Weltkulturerbe<br />

gehört.<br />

​Das Festland bietet uns dann eine<br />

weitere sanfte Etappe am Ufer entlang<br />

nach Kotor, das ebenfalls nach<br />

Überfällen und Naturgewalten immer<br />

wieder emsig restauriert worden ist.<br />

Das lohnte sich. Kotor war ab 1420<br />

ein bedeutendes Hafen- und Handels-<br />

Welterbe in Montenegro<br />

Blick auf die historische Stadt Kotor<br />

zentrum und begeistert mit seiner<br />

wuchtigen Stadtmauer, mit eleganten<br />

Palazzi und malerischen Gassen. Ab<br />

dem 19. Jahrhundert wurde der Ort<br />

auch Anziehungspunkt für österreichische<br />

Sommerfrischler. Ich träume<br />

mich in die K.-u.-K.-Zeit zurück und<br />

kann mir gut vorstellen, wie sich die<br />

prächtigen Kutschen entlang der<br />

Promenade aufreihten. Auch heute<br />

wäre es schwierig, einen Parkplatz zu<br />

finden. Aber wir sind ja zum Glück<br />

mit dem Rad da.<br />

​„Genug Kultur gehabt?“, fragt<br />

mich Ute am Ende unserer erlebnisreichen<br />

Woche. „Genug Sport?“,<br />

grinse ich zurück. Die Antworten<br />

kennen wir schon. Längst haben wir<br />

beschlossen, uns E-Bikes zu kaufen,<br />

um demnächst auch zu Hause auf<br />

sportlich-entspannte Entdeckungstouren<br />

zu gehen.<br />

36 <strong>ADAC</strong> URLAUB 3/<strong>2020</strong>

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