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BINNENSCHIFF JOURNAL 2/2020

COVID-19 fegt zurzeit nicht nur Autobahnen, sondern auch die Wasserstraße leer.

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CORONA Virusboot Quelle Veltman Marine Services<br />

den Flussreedern anfangs sogar noch als hysterisch<br />

beschimpft. Dann folgten zunächst<br />

nur Termin Verschiebungen. Aber es wurde<br />

rasch flächendeckend klar, es wird härtere<br />

Maßnahmen brauchen und die Krise wird länger<br />

andauern. Dennoch wurde die Beschränkung<br />

auf maximal 100 Personen an Bord vereinzelt<br />

noch genützt, als schon klar war, dass<br />

bald alle Schiffe im Hafen bleiben müssen.<br />

Optimistische Prognosen gingen davon aus,<br />

dass frühestens im Mai wieder an einen Passagierverkehr<br />

zu denken ist.<br />

Viking, die größte Reederei auf dem Flusskreuzfahrt<br />

Markt, hat aktuell wie andere<br />

Reedereien auch, die Betriebseinstellung<br />

sogar bis Ende Juni verkündet. Manche<br />

halten gar auf unbestimmte Zeit geschlossen.<br />

Damit dürfte für die Passagierschifffahrt<br />

die Saison-<strong>2020</strong> „gelaufen“ sein. Besonders<br />

schmerzlich sind auch die zahlreich abgesagten<br />

Events (Wachau in Flammen etc.), seit<br />

Jahrzehnten Fixpunkt der Schifffahrtssaison.<br />

Selbst wenn der Betrieb wieder anläuft, ist es<br />

fraglich, wann die Reisebereitschaft wieder<br />

ein normales Maß erreichen wird und Einnahmen<br />

fließen werden – zumal alle Reedereien<br />

sehr großzügige Storno- und Umbuchungsaktionen<br />

vergeben haben, um die Gäste halbwegs<br />

bei Laune zu halten.<br />

Experten glauben sogar, dass es Jahre dauern<br />

wird, bis Gäste wieder auf Auslandsreise<br />

gehen werden. Für Österreich sprechen wir<br />

hier von mehr als 4 Mio. Fahrgästen, die <strong>2020</strong><br />

vielleicht kaum noch Gelegenheit bekommen,<br />

das Land mit dem Schiff am Fluss oder<br />

See zu bereisen. Insgesamt ist es in der Passagierschifffahrt<br />

wie mit einem havarierten<br />

Schiff, das der Kapitän am Ufer aufgesetzt<br />

hat, um es vor dem Sinken zu retten. Aber das<br />

Schiff hat viele Lecks abbekommen und es ist<br />

unklar, ob und wann es wieder in Fahrt gehen<br />

kann. Hero über die Krise wird nicht sein,<br />

wer die Krise gut gemanagt hat, sondern wer<br />

die richtigen Lehren aus der Krise mit in die Zukunft<br />

nehmen wird.<br />

Besser als der Personenschifffahrt, geht es der<br />

Frachtschifffahrt in der Krise. Doch sie ist stark<br />

abhängig von der notwendigen Infrastruktur.<br />

Schleusen und insbesondere alle Häfen, entscheiden<br />

darüber, ob die Schifffahrt eingeschränkt<br />

werden muss. Daher sind einschränkende<br />

Maßnahmen und Rückgänge im<br />

Transport auch sehr unterschiedlich verteilt.<br />

Der 24/7-Verkehr ist zum Beispiel dort eingeschränkt,<br />

wo fehlendes Schleusenpersonal<br />

wegen Erkrankung nicht ersetzt werden kann.<br />

In Österreich sichert die Wasserstraßenorganisation<br />

viadonau seit Beginn der CORONA-<br />

Krise den reibungslosen Betrieb der Infrastruktur.<br />

Häfen, die grundsätzlich überall<br />

bemüht sind, den Betrieb offen zu<br />

halten, sind ihrerseits abhängig von der<br />

Zulieferung im ExImport der verladenden<br />

Wirtschaft. Diese ist wiederum ihrerseits unterschiedlich<br />

stark von COVID-19 betroffen.<br />

Duisport, der wichtigste Binnenhafen meldet<br />

gerade die Wiederaufnahme im Warenaustausch<br />

mit China. Das wird sich positiv auf<br />

den Hinterlandverkehr mit dem Binnenschiff

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