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BINNENSCHIFF JOURNAL 2/2020

COVID-19 fegt zurzeit nicht nur Autobahnen, sondern auch die Wasserstraße leer.

COVID-19 fegt zurzeit nicht nur Autobahnen, sondern auch die Wasserstraße leer.

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EDITORIAL / IMPRESSUM<br />

Auf dem Wasser zu Hause<br />

COVID-19 fegt zurzeit nicht nur Städte und<br />

Autobahnen, sondern auch die Wasserstraße<br />

leer. Die stolze Flotte der 5-Sterne-<br />

Flusskreuzfahrtschiffe liegt zum Zwangsaufenthalt<br />

verdonnert im Hafen und die ohnehin<br />

unterbeschäftigte Frachtschifffahrt leidet<br />

unter rückgängigen Nachfragen der<br />

verladenden Industrie. Selbst die flexiblen<br />

Ausflugsschiffe auf Flüssen und Seen finden<br />

keine Kundschaft mehr. Alles steht im vermeintlich<br />

sicheren Hafen. Aber ist das wirklich<br />

ein sicherer Hafen? In Zeiten wie diesen,<br />

ist der „sichere Hafen“ ziemlich unsicher. Je<br />

länger der Zwangsaufenthalt für die Schiffe<br />

dauert, umso unsicherer wird das wirtschaftliche<br />

Überleben der Schifffahrtstreibenden.<br />

Schnell kann so aus dem sicheren Hafen<br />

ein Schrottplatz für Schiffe werden, die auf<br />

dem Markt nicht mehr gebraucht werden,<br />

weil es keine Passagiere mehr gibt, die gemütlich<br />

am Wasser reisen möchten, oder<br />

weil der Laderaum dauerhaft leer bleibt.<br />

Für die Besatzungen verliert der Begriff<br />

„Heimathafen“ seine sichere Bedeutung.<br />

Nur die wenigsten Schiffe befinden sich nämlich<br />

tatsächlich in ihrem Heimathafen. Abgesehen<br />

davon, dass manche Schiffe vom Rhein<br />

oder von der Donau ihren selbstgewählten<br />

Heimathafen in der Steueroase auf Malta ohnehin<br />

niemals anlaufen könnten. So mancher<br />

Matrose sitzt jetzt auf seinem Schiff in einem<br />

fremden Land – verurteilt, auf unbestimmte<br />

Zeit abwarten zu müssen. Der Vergleich mit<br />

den Flüchtlingsbooten an der europäischen<br />

Küste drängst sich in Zeiten wie diesen förmlich<br />

auf. Sie haben den vermeintlich sicheren<br />

Hafen Europa angesteuert und müssen feststellen,<br />

hier sterben sie zwar nicht im Bombenhagel,<br />

aber vielleicht an medizinischer<br />

Unterversorgung oder an hygienisch unzumutbaren<br />

Umständen. Insofern haben es die gestrandeten<br />

Besatzungsmitglieder in den Häfen<br />

entlang der Wasserstraßen mit COVID-19<br />

noch gut getroffen. Dennoch stellen wir betroffen<br />

fest: Wir sitzen alle im selben Boot – La<br />

di la di o-hey. Und einer davon bist du (Songtext<br />

von Pop-Band Dschinghis Khan/1981).<br />

Ihr Peter Baumgartner<br />

PETER BAUMGARTNER<br />

HERAUSGEBER<br />

<strong>BINNENSCHIFF</strong>F<br />

<strong>JOURNAL</strong><br />

INHALT 1/<strong>2020</strong><br />

02 Termine & Events<br />

03 Editorial, Impressum, Inhalt<br />

04 Binnenschiffer in der COVID-19 Falle<br />

07 DONAU – MENSCHEN, SCHÄTZE UND KULTUREN.<br />

08 Was macht die Wissenschaft (nicht) für die Nasse Logistik?<br />

10 AUTOSHIP - Autonomous Shipping Initiative for European Waters<br />

12 Die autonome Kannibalisierung hat begonnen<br />

16 Automatisierung der Navigation<br />

18 Der Rattenfänger von Korneuburg<br />

20 Im Zweifel für den Angeklagten<br />

22 Human Mining - Key Performance Indicator Binnenschifferausbildung<br />

24 HORST FELBERMAYR – Pionier der Schwergutlogistik ist verstorben<br />

26 Literatur<br />

27 Ausblick Binnenschiff Journal 3/<strong>2020</strong><br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: Peter Baumgartner<br />

Karikatur: Christina Baumgartner<br />

Tel.: +43-664-2634362, E-Mail: ibbs@a1.net<br />

www.binnenschiff-journal.at<br />

Medieninhaber: Markus Jaklitsch<br />

Tel.: +43-676-7035206, E-Mail: hjs@hjs-media-world.at<br />

Hameaustraße 44, 1190 Wien, Austria

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