gesundes leben - Ihr Einkauf | online

Nr. 22/15-11-2004
Seite 27 KRITISCHE SEITE
Gentechnik
Sehr geehrte Damen und Herren!
Danke für Ihren Artikel bezüglich
der in Österreich vertriebenen
Lebensmittel, die alle
schon genmanipuliert wurden.
Ich und viele meiner Freunde und
Nachbarn sind gegen Lebensmittel,
die gentechnisch verändert
werden. Machen Sie weiter so, informieren
Sie uns über diese unmenschlichen
Praktiken der profitgierigen
Wirtschaftsbosse oder
wer immer dahinter steckt. Zum
Schutz unseres Lebens und der
Zukunft unserer armen Kinder.
Danke!
Franz Hametner, E-Mail
Infos über Bioläden
Als regelmäßige Leserin von
Ihr Einkauf gratuliere ich zu
Ihrem informativen und mutigen
Artikel Gentechnikfrei? Vonwe„gen“!
in der letzten Ausgabe.
Bravo!
Eine dazu passende Anregung:
Informationen über Geschäfte
(z.B. nach Bezirken), wo
man Bio-Lebensmittel kaufen
kann!
Ich finde in Gesprächen mit
Bekannten immer wieder heraus,
dass auf Grund der fehlenden
Werbung die wenigsten Leute
wissen, wo man gentechnikfreie
Produkte bekommt. Ich selbst
kaufe bereits den Hauptanteil unserer
Nahrungsmittel in Bioläden,
hatte aber selber große Mühe, in
meinem Bezirk geeignete Quellen
zu finden. Freundliche Grüße!
Hildegard Bantan, Wien 22
Einkaufsmöglichkeiten für Bio-
Produkte in Ihrer Region – vom
Bio-Bauern bis zum Hauszusteller
– erfahren Sie bei der Bio-Info!
Richten Sie Ihre persönliche Anfrage
an das Servicetelefon unter
0810/22 13 14 (zum Ortstarif)
oder per E-Mail an:
service@bioinfo.at Einkaufsquellen
– sortiert nach den Kriterien
Produktgruppe, Anbieter und Region
– können Sie auch im Internet
unter www.bioinfo.at suchen!
Das Thema „Gentechnik in unseren
Lebensmitteln“ ist aktuell
wie nie zuvor. Wenn auch Sie uns
etwas dazu mitteilen möchten
oder Fragen haben, so schreiben
Sie bitte an: Ihr EINKAUF, KW
„Gentechnik“, Halirschgasse 16,
1170 Wien, Fax: 01/488 88-281,
E-Mail: gentechnik@ihr-einkauf.at
Leserforum
Gentechnik
Leser-
Meinung
Bio-Lebensmittel
Bezüglich „Gentechnik“ lieg es
wirklich nur an uns selbst, zu
schauen, woher wir unsere Lebens-Mittel
erhalten. Ich selbst
beziehe 95% meiner Gemüse
und Früchte aus biologisch-dynamischem
Anbau; aber auch das
ist reine Vertrauenssache. Den
Rest kaufe ich bei Billa und Merkur,
und zwar die „Ja! natürlich“-
Waren (wobei ich da eben skeptisch
bin, denn da wird sicherlich
nicht kontrolliert...). Angeblich soll
das AMA-Gütesiegel auch Betrug
sein...?
Ihr EINKAUF war schon seit
langem von mir sehr geschätzt,
jedoch habe ich in letzter Zeit das
Gefühl, dass sich die Beiträge wie
z. B. Eltern können heilen, Erziehung
ist (k)ein Kinderspiel, Kraft
der Symbole... immer mehr steigern,
vor allem sind es Themen,
die mich sehr ansprechen. Bitte
weiter so, ich freue mich schon
auf die nächste Ausgabe!!!
Alles Liebe und herzliche
Grüße,
Ingrid-Maria Ribnicsek, Wien 17
Fluglärm-Terror
Der Flugverkehr über Wien ist
massiv im Zunehmen. Tage- und
nachtweise dröhnen minütlich ohne
Unterbrechung landebereite
oder abfliegende Flugzeuge über
unseren Gemeindebau in Wien 10.
Wir empfinden das schlicht als Terror.
Leider fehlen uns die finanziellen
Mittel für Schallschutzfenster
oder eine Übersiedlung.
Angesichts der Diskussionen
über den drohenden Zusammenbruch
des Weltklimas – und der
Flugverkehr mit einem momentanen
Verbrauch von 205 Millionen
Tonnen Kerosin jährlich gilt als
Hauptverursacher von Treibhausgasen
– frage ich mich, worauf die
verantwortlichen Herrschaften
stolz sind? Auf die Zerstörung der
Lebensqualität von Millionen Menschen
zum Vorteil einiger weniger?
Auf ihre Profitgier? Auf den durch
die Klimaerwärmung folgenden
Hungertod von Millionen Menschen
durch ausfallende Reisernten?
Auf Fisolen und Erdäpfel aus
Ägypten, Äpfel aus Neuseeland
und Erdbeeren aus Spanien in
Österreichs Supermarktregalen?
Wir werden die totale Zerstörung
unserer Lebensqualität
nicht hinnehmen. Bereits jetzt sind
wir durch den Lärmterror in unserer
Gesundheit stark belastet. Wer
zahlt uns dafür eine Entschädigung?Flughafen-Beschwerdestelle:
Tel. 0810/22 33 40.
Mit freundlichen Grüßen und
vielen Dank für Ihre wunderbare,
gelungene Zeitung!
Gerda Fritzsche, Wien 10
Nachgefragt: Greenpeace beantwortet für Sie
Die 5 häufigsten Fragen zur
Gentechnik in Lebensmitteln
1. Gentechnik ist doch schon
überall drin, die EU hat ja
alles erlaubt, oder?
Antwort: Nein, alle großen Handelsketten
in Österreich haben
Greenpeace garantiert, keine Produkte
ins Regal zu stellen, die als
„gentechnisch verändert“ gekennzeichnet
werden müssen. Und in
großem Stil angebaut werden Gentech-Pflanzen
innerhalb der EU
derzeit nur in Spanien. Im Supermarkt
entscheiden Sie, was Sie
kaufen. Die neue Lebensmittel-
Kennzeichnung macht es viel leichter,
zwischen Lebensmitteln ohne
Gentechnik und Lebensmitteln mit
Gentechnik zu unterscheiden.
2. Was muss alles
gekennzeichnet werden?
Antwort: Seit April 2004 gilt:
Alle Lebensmittel aus Gentech-
Organismen müssen gekennzeichnet
sein, auch wenn die
Gen-Manipulation nicht mehr
nachweisbar ist. Zum Beispiel:
Gebäck, das Öl aus Gentech-Soja
enthält, muss gekennzeichnet
sein, ebenso wie Schokolade, für
die Gentech-Sojalecithin verwendet
wurde. Anders sieht es für tierische
Produkte aus. Es muss
nicht ausgewiesen werden, ob
das Schwein für Ihr Schnitzel, die
Kuh für Ihre Milch und die Henne
für Ihre Eier gentechnisch verändertes
Futter bekommen hat.
Achtung vor Gütesiegeln: Nicht
einmal Auszeichnungen wie das
„AMA-Gütesiegel“ sind eine Garantie
für Futter ohne Gentechnik!
Denn Wurst, Eier, Milch oder Käse
von Tieren, die mit Gentech-
Pflanzen gefüttert wurden, sind
nicht gekennzeichnet.
Die Antwort auf die Titelfrage
lautet: Ja! Denn Müller Milch verfüttert
Gentechnik an die Milchkühe,
also produziert Müller Milch
„Gen-Milch“. Somit hat Greenpeace
im Rechtsstreit mit dem
Milchkonzern Müller nun einen
Sieg vor dem Oberlandesgericht
Köln errungen: Das Gericht entschied,
dass Müller Milch als
„Gen-Milch“ bezeichnet werden
dürfte, da ein „von Gentechnik betroffenes
Produkt vorliege“.
Das Urteil des Oberlandesgerichtes
beruft sich auf die im deutschen
Grundgesetz verbürgte freie
Meinungsäußerung und ist ein
Präzedenzfall für die Rechte von
3. Wie sieht denn die
Kennzeichnung aus?
Antwort: Der Hinweis auf Gentechnik
versteckt sich leider im
Kleingedruckten, in der Zutatenliste,
die auf der Packung aufgedruckt
ist. Im Allgemeinen sind
zwei Formulierungen möglich:
„genetisch verändert“ oder „aus
genetisch verändertem ... hergestellt“.
Aber auch unverpackte, lose
Ware muss gekennzeichnet
werden, zum Beispiel mit einem
Schild in der Vitrine.
4. Ist „Bio“ wirklich
absolut gentechnikfrei?
Antwort: Ja! Alle Lebensmittel
aus biologischer Landwirtschaft
und Lebensmittel, die das Gütesiegel
der „ARGE Gentechnik-frei“
tragen, sind hundertprozentig
gentechnikfrei.
5. Wo kann ich mich
genauer über Gentechnik
informieren?
Auf der Homepage von Greenpeace
finden Sie eine Gentechnik-Einkaufsliste,
eine Übersicht
über die einzelnen Hersteller und
Händler. Diese Einkaufsliste gibt’s
unter www.greenpeace.at. Greenpeace
schickte Ihnen diese Liste
auf Anfrage auch gerne zu: Fordern
Sie die Einkaufsliste telefonisch
unter 01/54 54 580 an!
Weiterführende Informationen
zum Thema „Gentechnik“
erhalten Sie im Internet unter
www.greenpeace.at/gentechnik.html.
Fragen richten Sie bitte
an Tel. 01/54 54 580 oder
schreiben Sie ein E-Mail an:
office@greenpeace.at
Greenpeace gewinnt Gentechnik-Rechtsstreit gegen Müller Milch:
Darf man Müller Milch „Gen-Milch“ nennen?
Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen.
Diese dürfen Verbraucher
aufrufen, sich bewusst
gegen Produkte aus unökologischer,
risikoreicher Herstellung
und damit gegen den Einsatz von
Gentech-Futter zu wehren.
Greenpeace kann nun seine
Kampagne gegen Milch-Produkte,
für die genmanipuliertes Tierfutter
eingesetzt wurde, fortsetzen.
Greenpeace fordert Müller und
andere Molkereien auf, die Verfütterung
von Gentech-Pflanzen an
Milch-Kühe einzustellen.
Informationen: Tel. 01/54 54
580, office@greenpeace.at,
www.greenpeace.at